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Herzlich willkommen auf der Unimog-Community-Website. Seit 1999 treffen sich hier die Mercedes-Benz Unimog- und MBtrac-Enthusiasten zum Meinungsaustausch und Fachsimpeln.

Hier werden Fragen zur Technik und zur Restauration des Unimog gestellt.

Moderator: stephan

#464162
Hallo,

bin etwas ratlos. Nachdem bis vor kurzem mein U 411 höchstens 70°C erreicht hat und ich deswegen immer eine Pappe vor den Kühler gelegt habe, überhitzt er jetzt schon nach wenigen Minuten.

Die Unterkühlung lag daran, dass der Thermostat funktionslos war. Habe ich durch Einsatz eines neuen Thermostaten behoben. Einen neuen Kühler habe ich bei der Gelegenheit auch eingebaut. Der Kühlwasserauslauf oben am Zylinderkopf ist frei, auch die kleine Entlüftungsleitung zurück zum Zylinderkopf. Die großen Rohre vom Auslauf zum Augleichsbehälter und von dort zum Kühler sind auch frei.

Trotzdem überhitzt der Motor und der Kühler bleibt kalt. Das Wasser im Ausgleichsbehälter wird erst 15 Minuten später heiß, als das Thermometer 100 °C anzeigt. Der Zylinderkopf und Motor dagegen sind sehr heiß. Es findet also keine Kühlwasserzirkulation statt.

Nun dachte ich, dass womöglich die Wasserpumpe nicht läuft. Das Pumpenrad ist allerdings fest auf der Welle befestigt und kraftschlüssig mit dem Antriebsrad verbunden. Der Keilriemen rutscht auch nicht durch, sonst müsste ja die Ladekontrollleuchte der Lichtmaschine leuchten.

Heißt das jetzt, dass alle Kühlwasserkanäle im Motorblock oder Zylinderkopf blockiert sind? Oder welche anderen Gründe könnte es geben, dass der Kühlkreislauf nicht funktioniert?

Bin für alle guten Tips dankbar.

Danke,
Christoph
#464171
Hallo Christoph,

ist die Pumpe entlüftet = Entlüftungsleitung durchgängig? und = das Löchli des Thermostatventils oben?
#464175
Hallo Lothar, Reiner, Christoph,

vielen Dank für Eure Antworten.

Lothar: Das Weglassen des Thermostaten habe ich vor dem Einbau des neuen Thermostaten probiert. Auch ohne Erfolg.

Reiner: Bei mir war ein originaler Thermostat eingebaut, bei dem man das Thermo-Element nicht zerstörungsfrei aus dem Gehäuse entfernen kann. Ich habe mir deswegen bei mogparts einen neuen Thermostaten bestehend aus schraubbarem Gehäuse und innen liegendem Thermo-Element besorgt und hoffentlich richtig eingebaut. Die Fließrichtung geht doch nach oben? Also vom Kühlwasserauslauf am Zylinderkopf hoch zum Ausgleichsbehälter?

Christoph: Die Lage des Loches am Thermo-Element muss ich noch nachsehen. Ich hoffe, dass ich es richtig eingelegt habe. Jedoch: Auch ganz ohne Thermo-Element, also mit leerem Thermostat-Gehäuse, hatte ich meine Überhitzungsprobleme. Die Entlüftungsleitung ist der ca. 8 cm lange Schlauch, der zwischen Zylinderkopf und oberem Kühlwasserauslaufflansch verläuft? Die ist absolut frei.

Über die Wasserleitungen im Motorblock hat bisher keiner von Euch etwas geschrieben. Vermutlich geht ihr also davon aus, dass es daran defintiv nicht liegen kann? Würde es Sinn machen, unten am Kühlerwassereinlauf einen Gartenschlauch anzubringen, langsam Druck darauf zu geben und dann zu warten, bis es oben am Wasserpumpenflansch heraus läuft? Das wäre ja dann die Probe, ob Wasser durch den Motorblock laufen kann.

Was mich halt wundert, ist, dass ich über 10 Jahre (so lange habe ich ihn nun) mit zu niedrigen Temperaturen zu kämpfen hatte und plötzlich das Gegenteil der Fall ist. Ich werde morgen mal die Lage des neuen Thermo-Elements prüfen und wenn keiner protestiert auch die Wasserschlauch-Methode testen.

Gruß,
Christoph
#464188
Ich habe ein 2.5 mm grosses Loch neben dem Ventildurchgang gebort so läuft Wasser auch im kalten Zustand in das EXP. Gefäss und der Thermostat macht sauber auf wenn der Motor warm wird. (Bei meinem Passat ist dies schon Werksseitig drin.) Der Motor geht sonst auf über 100 Grad bis der Thermostat aufmacht.

Gruss
#464191
Hallo Christoph,
Das 3 Wege Thermostat ist immer noch die Beste Variante, bei dem normalen Prinzip schwankt die Temperatur im motorblock zu stark und das zeigt Dir auch deine Temperaturanzeige nicht an.
#464197
Moin Christoph,

ob und wann ein Th. öffnet oder schließt, ist abhängig von seinen vorgegebenen Werten und davon, dass das Wasser das Thermoelement umspült. (die zu sehende "Spirale")

Somit ist auch die Einbaulage vorgegeben.

1627

Wurde ein neuer Th. ohne Bohrung eingebaut, staut sich Luft unter dem Th. und er öffnet nicht, bzw. erst sehr, sehr spät.

Das Gleiche passiert, wenn sich kaltes Wasser unter dem Th. staut,

oder der Th. verkehrt herum montiert wurde.

Ob, und wann der Th. öffnet, kann man sehr gut prüfen, indem man das Ding zusammen mit einem (Braten)Thermometer in einen Topf mit Wasser schmeißt und die Suppe erhitzt.

Um sicher zu gehen, und zum Vergleich, kannst Du dabei gleichzeitig die Temperaturanzeige (Fernthermometer) testen!!!

Das Entkalken und Spülen des Motors (und des Kühlers) kann nicht schaden.

Viel Erfolg!


@Hannes

Du hast schon sehr viel gelernt hier! :lol:
#464224
Hallo zusammen,

liebe Helfer, beachtet bitte alles was Christoph bislang geschrieben hat.

Eine nicht unwesentliche Aussage ist, dass das Überhitzungsproblem auch Auftritt wenn gar kein Thermost eingesetzt ist und der Weg vom Zylinderkopf zum Ausgleichsbehälter komplett offen ist.

Da helfen weder natürlich völlig richtige Hinweise auf Bypass Löcher im Thermostatelement noch Umbauten auf Dreiwegeventil.

Es muss tatsächlich etwas den Kreislauf behindern.
Gewechselt wurden nachs Aussage von Christoph der Thermostat und der Kühler. Vor dem Wechsel war der Kreislauf noch aktiv. Nachdem der Thermostat schon testweise entfernt wurde liegt es jetzt Nahe den Kühler zu untersuchen.

Christoph, steckt vielleicht noch irgendwo ein Lappen, Stopfen oder ähnliches.
Die Spül-Methode ist sicherlich keine schlechte Sache.
#464246
Hallo 636-Freunde

Habe an meinem 2010 auch das Problem, dass die Kühlwasseranzeige nach kurzer Fahrzeit bis knapp über 100 Grad steigt, dann schnell fällt und wieder von vorne-bis sich das Ganze dann nach 3oder 4 Zyklen auf die normale Temp. einpendelt. Bei meinem 401 ist das so nicht der Fall.
Da der 2010 gerade im Winterlager steht werde ich im Frühling zuerst mal prüfen, ob dieses Bypassloch im Thermostat drin ist und dieses ggf. reinbohren. Berichte wieder wenn ich soweit bin.
Gruß
Jörg
#464248
Moin Jörg,

die von Dir geschilderten Sympthome sind typisch.

Das Prüfen der Bohrung etwas problematisch, da die beiden Hälften des Th. Gehäuses ja "verbördelt" sind.

Es muss auch nicht zwingend eine Bohrung vorhanden sein.

Es gibt auch Th. Einsätze mit einer kleinen Kerbe im Radius um den Durchlass.
#464249
Hoi Reiner

Ok, werde das Teil demnächst mal entsprechend inspizieren. Wollte es dann auch mit dem Thermostat von meinem 401 vergleichen - der reagiert nämlich eher unauffällig in der Aufwärmphase. Vom Baujahr liegen die beiden nur etwa ein Jahr auseinander. Aber vielleicht hat ein Vorbesitzer ja schon entsprechend "optimiert".
Danke noch für den Tipp mit der Kerbe. Bekanntlich führen ja viele Wege nach Rom - aber nur einer ist der Kürzeste...
Gruß
Jörg
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