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Herzlich willkommen auf der Unimog-Community-Website. Seit 1999 treffen sich hier die Mercedes-Benz Unimog- und MBtrac-Enthusiasten zum Meinungsaustausch und Fachsimpeln.

Hier werden Fragen zur Technik und zur Restauration des Unimog gestellt.

Moderator: stephan

#553712
Servus Stefan,
du bist ja super ! Wenn ich jetzt den Stirndeckel tausche, weil dieser ist ja der mit dem Spritzversteller passt dann die Scheibe drauf?
Oder anders...gibt es diese passende Scheibe noch für den Unimog mit der Nummer wie du oben geschrieben hast?
Tausend Dank
Grüße
Tobias
#553713
Bei einem OM 636 mit Unimog-Kurbelwellenbestückung geht der Spritzversteller auch ohne die Riemenscheibe zu versetzen und ohne dritte Scheibe. Man benötigt nur eine Umlenkrolle, wie hier beim System "Portugal". Der eckel des Spritzverstellers hat eine Ausnahme für die Riemenscheibe.



Gruß
Markus

Gruß
Markus
Dateianhänge:
Spritzversteller Kompressor 001 (Small).JPG
Spritzversteller Kompressor 001 (Small).JPG (82.9 KiB) 1543 mal betrachtet
#553714
Hallo

Es gibt darüber hier einen sehr gut dokumentierten Beitrag, welchen ich aber leider auf die Schnelle nicht gefunden habe ( was ist eigentlich mit der "Suche" los, dass man nichts mehr findet?).

Ich hatte bei meinem 2010 auch die alte Ausführung mit den zwei Nasen und habe auf die neuere Ausführung umgebaut. Das ging aber einher mit dem Umbau auf Wellendichtring vorne und einem anderen Steuergehäusedeckel. Ohne diesen abzubauen, wirst du kaum umbauen können. Ist schon etwas her und ich weiss da nicht mehr alles genau, deshalb bin ich vorsichtig mit Ratschlägen. Die alte Version soll im Betrieb noch oft losgegangen sein und wurde deshalb geändert. Auch der Oelspritzring (Blech) und die zentrale Schraube ist anders - ich kann heute Abend noch einmal in meinen Unterlagen suchen. Auf die Schnelle nur hier dieses Bild gefunden:


Bild


Gruss Norbert
#553729
Hallo[
OPTI-MOG hat geschrieben: 09.05.2021, 15:58 die 42 PS kommen im wesentliche nicht vom Spitzversteller, sondern von der auf 3500 U/min erhöhten Abregeldrehzahl. Der Spritzversteller dient besonders bei geringen und hohen Drehzahlen einem besser an die Drehzahl angepassten Förderbeginn (26°bis 39° v.OT) im Gegensatz zu dem Kompromiss auf 32° v.OT bei Motoren ohne Spritzversteller.
oh ha-der Motorenbauer oder Thermodynamiker ist da vollkommen anderer Ansicht.
Was bewirkt die Änderung des Förderbegin? Früher Förderbegin bedeutet hohe Verbrennungstemperatur, der Druck wächst stark an bevor der Kolben im OT steht, wird also kräftig abgebremst. Hohe Temperatur bredeueutet wenig Ruß aber hoher Stickoxidanteil. Späte Verbrennung niedrige Temperatur, niedriger mittlerer Verbrennungsdruck ->niedriges Drehmoment, hoher HC-Ausstoß -> unerbrannter Sprit geht am Auspuff raus. Deshalb ist bei hoher Drehzal früher Förderbeginn, bei niedriger drehzahl späte notwendig, der Zündverzug steigt mit der Drehzahl. Mit heutigen Messmethoden kann man das gut überprüfen, allerdings gelten die Bedingungen auch bei den alten Motoren, da der Kreisprozess nach wie vor der gleiche ist.
Der Unimog mag ohne auskommen, sollte ja kein Leistungssportler sein sondern stundenlang mit wenig Leistung aber dafür dauerhaft klarkommen.
Im normalen Fahrbetrieb ist das Lastkollektiv vollkommen anders. Dabei ist nicht Dauerleistung sonmdern Maximalleistung die Auslegungsgrundlage, es fährt niemand bei Maximalleistung stundelang wie bei Pflügen, es kommen immer Beschleunigungs- und Bremsphasen und Geschwindigkeit halten.
Wenn man 60 Jahre nach Erscheinen des Motors Bewertungen abgeben will, sollte man auch die Erkenntnisse aus 60 Jahren (er)kennen. Und die bedeutet selbst bei Motoren <2500/min Spritzversteller.
#553739
Hallo Helmut,

technisch ist ja zutreffend was Du lang und breit ausführst, aber was willst Du uns damit sagen?

Tobias sollte nur wissen, dass der Umbau des Spitzverstellers auf den Motor alleine keine 42 PS bringt.
#553747
Hallo zusammen,
Tatsächlich will ich den Spritzversteller ja gar nicht einbauen.Ich will ihn ja los werden. Ich habe das Pech einen Motor gekauft zu haben von dem ich annahm , er wäre passend. Leider passt der Motor mit dem Spritzversteller gar nicht und die Riemenscheibe auf der Kurbelwelle ist auch die falsche und es stellt sich heraus, dass die Riemenscheiben untereinander nicht tauschbar sind. Da ich einmal eine alte Version der Aufnahme habe und einmal das neuere System. Leider konnte ich nicht in Erfahrung bringen was man am besten tun soll in so einem Fall. Vielleicht die Kurbelwelle umbauen, damit die Aufnahme passt. Natürlich muss diese dann geschliffen werden und neue Pleuel Lager eingebaut werden und wer weiß was noch alles. Ich überlege den Motor evt. wieder zu verkaufen und einen anderen herzurichten.
Ich habe noch einen kompletten auf Lager, den werde ich am Wochenende testen ob er überhaupt anspringt und dann sehe ich weiter.

Vielen Dank und grüße
Tobias
Ich wäre sehr dankbar für einen guten Rat!
#553762
Servus Norbert,
Ich habe deinen Beitrag aufmerksam gelesen, habe es allerdings so verstanden als ob du es nicht mehr genau weißt wie du es gemacht hast. Den Steuerdeckel würde ich ja sowieso tauschen weil das ja der ist mit dem Spritzversteller. Ich würde dann den nehmen vom original Motor. Würde die Riemenscheibe dann passen Norbert? Kann man diese Hülse mit den zwei Klauen von der Kurbelwelle abziehen und dann passt die Riemenscheibe welche man bei mir auf dem Bild sehen kann?
Danke für deine Hilfe!
Grüße
Tobias
#553767
Der Wellendichtring ist nicht ausschlaggebend. Die Bohrung im Deckel ist größer als bei der älteren Version. Der Wellendichtring ist eine Neukonstruktion und nicht von Mercedes ab Werk geliefert.

Gruß
Markus
#553770
Hallo,

ich weiß gar nicht, warum nicht einfach in das WHB OM 636 03-1/3 geschaut wird. Da gibt es eine Schnittzeichnung und eine genaue Erklärung.

Bei der alten zweiteiligen Version kann nur die Riemenscheibe abgenommen werden. Um die Nabe zu demontieren muss der Steuergehäusedeckel entfernt werden, denn dieser hat eine Wulst in der Bohrung.

Bei der neueren Version ist beides ein Teil. Damit man auch hier die Riemenscheibe abnehmen kann ohne den Steuergehäusedeckel zu entfernen, hat dieser eine größere Bohrung ohne Wulst.

Das Ende der KW ist in beiden Fällen identisch. Eine Passfeder sorgt für die Momentenübertragung und eine Dehnschraube für die axiale Sicherung.

Das Ölschleuderblech wird auch gestauscht. Bei der alten Version ist es aufgebpresst auf den zweiten Teil (Nabe), bei der neuen geklemmt zwischen dem Antriebsrad für die Nockenwelle und der Riemenscheibe mit Nabe.

:arrow:
- Zentralschraube mit Beilagen lösen
- alte Riemenscheibe ab
- Steuergehäusedeckel abnehmen
- alte Nabe mit Ölblech und Passfeder abnehmen
- Ölblech aufstecken
- neuen Steuerdeckel montieren (gr.Bohrung)
- Passfeder einlegen
- neue Riemenscheibe aufstecken
- Dehnschraube montieren
- mit Drehmoment anziehen

Hinweis zu umgebauten Deckeln mit Dichtung:
Achtung, diese müssen auf der KW zentriert werden, da der Deckel keine Passstifte besitzt. Hierzu muss ein Zentrierstück gefertigt werden und auf die KW bei der Montage des Steuergehäusedeckels aufgesteckt werden. Eine berührende Dichtung darf wegen Exzentrität keine Spalte haben, sonst ist sie nicht dicht.

Bei den Scheluderdichtungen ist es egal, ob der Spalt zwischen Steuergehäusebohtung und KW mal etwas kleiner oder größer durch einen Exzentrität des Deckels zu KW ist. Er darb nur nicht an der Nabe der Riemenscheibe schleifen. Bei berührenden Dichtringen ist das nicht so.

Wir sehen wieder einmal, das ein Werkstatthandbuch durchaus nützlich ist.

Gruß
Markus
-
Zuletzt geändert von mhame am 27.01.2024, 21:29, insgesamt 1-mal geändert.
#553772
Und jetzt noch mal zum Spritzversteller:

Die Leistung, über die hier gesprochen wird, ist die Maximalleistung. Leistung ist bekanntlich Winkelgeschwindigkeit (Drehzahl) multipliziert mit dem Moment.

Schaut man in die Diaramme zum OM 636 wird die maximale Leistung immer am oberen Ende des Drehzahlbandes erreicht. Auch wenn hier die Momentenkurve schon etwas abflacht, liefert die Drehzahlsteigerung noch Zuachs, wenn auch weniger.

Betrachten wir nun den Motor im Beharrungszustand (auch ein Begriff aus der Thermodynamik) bei seiner maximalen Drehzahl und gehen wir von einem FB bei 32° v.OT aus, dann macht es keinen Unterschied, ob ein Spritzversteller für die 32° v. OT sorgt oder der fest eingestellte Wert. Für die Maximalleistung ist der Spritzversteller unerheblich.

Ja, mein Beispiel ist nicht ganz korrekt, weil die 32° v. OT einen Kompromiss darstellen und die Spritzversteller von 26° bis 34/36/38° v. OT regeln. Da geht ggf. im oberen Drehzahlbereich etwas mehr. Würde er bei 32° v. OT bei maximaler Drehzahl ( eines Motors ohne Spritzversteller) abriegeln, wäre kein Unterschied im Beharrungszustand bei maximaler identischer Drehzahl zu finden.

Für die Dynamik des OM 636 macht es schon einen Unterschied. Bei Spritzversteller ist der Kreisprozess über das ganze Drehzahlband optimaler, da der FB variiert wird. Im Fahrbetrieb kann das bedeuten, dass das Fahrzeug schneller aus dem Drehzahlkeller kommt. Die Leistungsaubeute ist durch optimierten Kreisprozess, wie es Helmut beschrieben hat, besser.

Für den Unimog kann das bedeuten, dass er die Nutzung des 6. Gangs ermöglicht, wo der Motor ohne Spritzversteller im unteren Drehzahlbereich verbleiben wäre.

Gruß
Markus

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