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OM 636 mit Bio-Diesel

Verfasst: 03.05.2006, 16:31
von U411_Bj61
Hallo zusammen,

wir haben eine Biodieseltankstelle am Ort und es macht schon einen ordentliche finanziellen Unterschied. Hat jemand Erfahrung mit Biodiesel im U411 mit OM 636 Motor (ok, welchen auch sonst :) )?
Zweite Frage: Was muss getauscht werden (Dichtungen, etc), damit das Biodiesel gefahren werden kann.
Dritte Frage: Rechnet sich das überhaupt? Mehrverbrauch?

Grüße
René

Verfasst: 04.05.2006, 10:50
von Peter_Bimek
Hallo Rene,
ich fahre mit meinem U411 Bj.67 Rapsöl/Diesel 1:1 Gemisch. Der Motor nagelt weniger, kein Leistungsverlust spürbar.
Peter

Verfasst: 06.05.2006, 19:42
von Michel411
Hallo Peter,

Du redest hier aber von Rapsöl, nicht Biodiesel oder ?
Mit anderen Worten ab zur Tanke, halb voll Diesel und den Rest bei ALDI in der Salatölabteilung beitanken ?

Michael

Verfasst: 08.05.2006, 10:25
von Peter_Bimek
Hallo Michael,
ich wollte auf die Frage von Rene, ob sich das rechnet, eingehen und ein Verfahren ohne Umbau, wie ich es praktiziere aufzeigen.
Ich mische ALDI Rapsöl für 0,79¤/l mit Diesel im Kanister vor und kippe es dann in den Tank. Direktes Einfüllen ohne Vormischen hat bei mir mal eine riesige Einnebelung in den ersten Minuten nach dem Tanken und Start verursacht.
In Holland soll ALDI Öl nur 0,49¤/l kosten.
Peter

Verfasst: 08.05.2006, 10:37
von U411_Bj61
Hallo Peter,

von dem "Bio-Dieselgedanken" bin ich wieder abgewichen zumal es nächstes Jahr versteuert werden soll und dann rechnet es sich überhaupt nicht mehr. Bio-Diesel (weil "verestert") ist sauer und erfordert den Dichtungswechsel in der EP und neue Schläuche. Also summa summarum unrentabel.

Bei PÖL hatte ich in Erinnerung, dass es eine festere Konsistenz hat. Wenn man es im Kanister mischt wirds zwar dünner aber gibts da keine Probleme mit dem normalen Dieselfilter? Ich meine, setzt er sich nicht eher mal zu?

Grüße
René

Verfasst: 08.05.2006, 11:07
von Peter_Bimek
Hallo Rene,
ich fahre den U411 und U406 mit Pöl/Diesel Mischung seit ca. 1 Jahr bisher ohne Probleme.
Peter

Verfasst: 08.05.2006, 11:33
von stephan
...kann Peters Erfahrungen nur bestätigen, keine Probleme bei 1:1 Mischung im 411 und weniger nageln. Im Winter bei deutlich unter 0 Grad tanke ich aber nur Diesel, Springt dann besser an, wenn der Mog immer draussen steht.

<humor an>
Bei Betrieb im Stand (z.B. Holzspalter) ist aber mit Abnahme im Geldbeutel und Zunahme beim Bauchumfang zu rechnen. Geruch macht Appetit und die Pommesbude freut sich...
<humor aus>

Verfasst: 08.05.2006, 11:40
von U411_Bj61
SPAß folgt!

Ahh ja,

deswegen sieht man so viele PÖLer mit der Aufschrift: uniMog fahren. Na ja, vielleicht werde ich dann auch vom großen gelben "M" gesponsort

**************
Nun mal ernst: Ich werde das mal testen und 50:50 fahren. Welche Sorte fahrt Ihr denn, gerade wegen dem Säureanteil im Öl? Sind da alle PÖL-Sorten gleich?
noch mal kurz Spaß: (ok, Vitamin E Gehalt spielt jetzt beim 411er nicht so die Rolle)

Grüße
René

Biodiesel für OM 636

Verfasst: 18.05.2006, 19:07
von Holz-Mog
..freue mich über das Interesse der Unimogler für Pflanzenölkraftstoffe. Ich beschäftige mich beruflich mit dem Thema. Was liegt dann näher, als auch den Mog zu einem Bio-Mog machen.

Ich fahre selbst meinen Unimog 411 seit etwa 5 Jahren mit Biodiesel. Am Fahrzeug habe ich alle flexiblen Kraftstoffleitungen getauscht gegen taugliches Material (FPM). Zusätzlich sollten alle Filter, und Filtergehäuse gereinigt werden. Der Lack am Fahrzeugtank ist schon ziemlich ramponiert, ansonsten läuft der Motor echt toll. Das Abgas stinkt auch weniger stark und der Schwarzrauch ist deutlich rückgängig. Auch das Kaltstartnageln verschwindet recht schnell. Beim Tanken unbedingt auch Qualität achten! (EN 14214 Aufkleber an der Tankstelle)

Düsen und Glühkerzen sollten noch gut sein, sonst wirds mit dem Kaltstart schwieriger. Unter 50°C Wassertemperatur ist vorglühen angesagt.

Bei Vorkammermaschinen mit Reiheneinspritzpumpen wie dem OM 636 oder dem OM616 kann man auch mit Rapsöl fahren. Bei Direkteinspritzern wie dem OM 352 würde ich das ohne Anpassungen nicht empfehlen. Zusätzlich werden viele Unimogs wohl eher gelegentlich bewegt. Ich fahre jährlich auch nur etwa 30 Betriebsstunden. Da sind lange Standzeiten, viele Kaltstarts und Teillast üblich, was bei unverestertem Aldi-Rapsöl kritisch sein kann.

Zu Beimischungen von Aldi-Öl kann ich nur sagen, daß jeder selbst wissen muß was er macht. Ich warne davor, das Zeug einfach nur reinzuschütten. Die Konsequenzen wie verkokte Einspritzdüsen, die auch z. B Kolbenfresser verursachen können zeigen sich oft erst nach Jahren. Also nicht leichtsinnig an die Sache rangehen. Schade um dem MOG!