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Herzlich willkommen auf der Unimog-Community-Website. Seit 1999 treffen sich hier die Mercedes-Benz Unimog- und MBtrac-Enthusiasten zum Meinungsaustausch und Fachsimpeln.

Hier werden Fragen zur Technik und zur Restauration des Unimog gestellt.

Moderator: stephan

#443083
Hallo Community,

habe einen 421-er BJ 70 mit landwirtschaftl. Vollausstattung erstanden. Leider läuft der Motor nicht, deshalb brauche ich Euren Rat.
Verbaut ist der originale OM 615 mit 5000h und 100.000 km. Fahrzeug sonnst in einem guten und originalen Zustand. Nichts verbastelt oder unfachmänisch repariert.
Fahrzeug soll zuvor 5 Jahre gestanden haben. Davor soll es ohne größere Probleme gelaufen sein. Diese Angaben kommen über Dritte.

- Motor dreht mittels Anlasser gut durch. Keine unnormalen Geräusche dabei
- Habe zunächst das Kráftstoffsystem geprüft, Kraftstofffilter entfernt und Kraftstoff über einen separaten Kanister angesaugt. (Kraftstoffbehälter voll mit alten Kraftstoff) Krafstoff kommt bis zu den Dürsen.
- Glühüberberwacher ist in Funktion. Glühkerzen werden warm. Offensicht alles in Funktion. Keine Ströme oder Spannungen gemessen.
- Glühkerzen entfernt und Kompression gemessen.
1. Messung - Alle Zylinder zwischen 10-12 bar :(

2. Messung - Vorher einige Spritzer Öl in die Vorkammer - Zylinder 1 und 4 haben dann ca .16-17 bar. Die anderen habe ich dann nicht mehr gemessen.

Eigene Diagnose: Kompresion geht wohlüber die Kolben in die Ölwanne?

Jetzt zu meinen Fragen:

1.) Können die Kolbenringe durch die lange Standzeit an Dichtwirkung verloren haben? Oder kann es noch weitere Probleme durch die Lange Standzeit geben?
2.) Wenn ja, wie ist dies zu reparieren?
3.) Lohn es den Kopf zu entfernen um dann noch weitere Erkenntnisse zu gewinnen?
3.) Geplant ist es, das Fzg. zu restaurieren. Nur habe ich keine verlässlichen Zustands- Infos zu Getriebe, Kupplung und sonstiges. Würde das Fahrzeug vorher gerne nochmal einige Kilometer fahren, und weitere Funktionsprobleme zu erkennen und diese dann ggf. mit zu reparieren.
Hat einer eine Idee, wie man den Motor trotz der mauen Kompression zum Laufen kriegt? Anschleppen? Kann das Fahrzeug dabei schaden nehmen.

Wäre sehr dankbar für Hinweise oder Tips zu der weiteren Vorgehenweise.

Gruß
Eckhard
#443091
Motor dreht mittels Anlasser gut durch. Keine unnormalen Geräusche dabei

1. Messung - Alle Zylinder zwischen 10-12 bar :(

2. Messung - Vorher einige Spritzer Öl in die Vorkammer - Zylinder 1 und 4 haben dann ca .16-17 bar. Die anderen habe ich dann nicht mehr gemessen.
Moin Eckhard

nach mehrmaligem Drehen des Motors hättest Du bereits mehr als 10 - 12 bar messen müssen.

Ich vermute, Dein Motor bekommt keinen Kraftstoff, ansonsten wäre er mit 16 - 17 bar an gesprungen.

Räuchert er während des Startvorgangs?
#443107
Hallo Eckhard,
bei den momentanen Temperaturen müsste der OM615 mit 16-17 bar auf jeden Fall anspringen, da hat Reiner auf jeden Fall Recht.
Hier würde ich das Kraftstoff System wirklich nochmals überprüfen und dann ...
gut vorglühen ... gute Batterie ... eventuell noch ... ich will es nicht sagen ein Schuß Startpilot in den Aussaugtrakt.
Er muss laufen :-)

Ach ja.
Mein OM615 Stand auch sehr lange, und wollte nicht mehr anlaufen. Meiner hatte Rost in den Laufbuchsen, und in den Ventilsitzen.
Ich hatte zum Test damals einen anderen Kopf montiert; und er ist tatsächlich angelaufen.
Mir ging es wie Dir. Ich wollte einfach vor der Restauration nochmals fahren.

Melde Dich wieder.
Gruss Patrick
#443113
Hallo

im Stand sind immer einige Ventile offen, so dass sich in diesen Zylindern je nach Abstellort Kondenswasser bilden kann. Dabei können auch die Kolbenringe und die Zylinderwand rosten, die Ventilsitzflächen in jedem Falle. Man kann dazu mit einem Start-und Messversuch nicht viel sagen. Der Abruch der Kompressionsdruckprüfung mit bzw ohne Öl verschlechtert die Aussagefähigkeit nochmals.
Weiterhin stellt sich dir Frage nach der Ventileinstellung, wurde diese vorher geprüft.
Nach längerer Standzeit sollten die Glükerzen ausgebaut werden und zwei drei Spritzer Öl in die Einlassventile gegeben weden und dne Motor durchgedreht wefden, dannach nochmals mit dem Anlasser durchdrehen. Ein paar Tips dazu findest du auch in diesem Thema.
Wir haben einen Versuch mit einem OM636 durchgeführt, bei dem die Kompression dann nach einem längeren Probelauf wieder messbar angestiegen ist.
#443151
Hallo,
erstmal vielen Dank, dass es nette Leute mit Erfahrung gibt, die hier auf meine Fragen antworten und Tipps geben, zur weiteren Vorgehensweise und was man ggf. verbessern kann!!!!!!

Zunächst nochmal einige erklärende Worte zu meinem Vorgehen:

Zunächst habe ich das Karaftstoffsystem geprüft: Filter ausgebaut, Leitungen visuell geprüft, Entlüftet und dabei neuen Kraftstoff aus einem Kanister gesaugt. Dann habe zunächst öfters versucht, mit langen Vorglühen den Motor zu starten. Es kam zu keiner nennenswerten Rauchentwicklung aus dem Auspuff.Zum Schluss habe ich mit einem Heißluftgebläse die Ansaugluft noch vorgewärmt. Auch ohne Ergebnis.
Erst danach habe ich die Glühkerzen ausgebaut und die Kompression gemessen. Auf allen Zylindern habe ich zwischen 10 und 12 bar gemessen. Erst dann habe ich einige Spritzer Öl über die Glühkerzenöffnung in den Zylinder gegeben und bei einer 2. Messung dann auf 2 Zylindern 17 bar gemessen.
Der Motor konnte dabei nicht anspringen, da keine Glühkerzen drinne waren und die Einspritzleitungen demontiert waren.
Das der Wert sich verbessert hat mir gezeigt, dass bei der 1. Messung die Kompression über die Kolben in die Ölwanne gegangen ist und das die Ölspritzer die Dichtwirkung zwischen Zylinder und Kolben verbessert hat. So zumindest meine Mutmaßung?
Nun meine Fragen zu den einzelnen Antworten von Euch:

@Rainer: Ja Du hast recht, es hätte mehr als 10-12 entstehen müssen, sind es aber nicht. Erst nachdem Öl in den Zylinder gegeben wurde, verbesserte sich der Messwert. Beim Starten kam keinen Rauch aus dem Auspuff.

@ Patrick: Was kann ich an dem Kraftstoffsystem noch weiteres prüfen. Kennst Du eine Methode, mit der man die alten verhärteten Kunststoffleitungen auf Dichtigkeit prüfen kann. Den alten Vorfilter habe ich schon ausgebaut und sauge jetzt direkt aus einem Kanister an. Man kann auch erkennen, dass der Kraftstoff in dem Kanister weniger wird, da der Rücklauf noch im Tank endet. Wie kann ich die Förderpumpe und die Einspritzpumpe überprüfen?

@ Helmut: Ich habe bei der ersten Messung alle Zylinder gemessen, alle hatte gleich schlechte 10-12 bar. Die Ventileinstellung habe ich nicht geprüft. Deshalb habe ja das Öl in den Zylinder gegegen. Da das Öl zwischen Zylinder und Kolben läuft und danach der Druck angestiegen ist vermute ich, dass das Leck sich an dieser Stelle befindet (dichtende Wirkung des Ölfilms). Das mit dem Öl habe jetzt ja gemacht. Bleibt der Druck denn jetzt bei den 17 bar? Das Öl wird beim ersten Zünden sofort verbrannt und dann wären die alte Situation wie bei der 1. Messung gegeben?! Oder irre mich mit dieser Annahme.
Ich werde jetzt die Ventileinstellung überprüfen. Sollte ich dann die Glühkerzen wieder einbauen und neue Startversuche unternehmen?

Ich wäre dankbar, wenn ihr auf meine Fragen nochmals antwortet oder wenn sonst jemand noch einen gute Idee hat, wie ich den Motor zum laufen kriegen kann.
Was halte Ihr von den Anschleppmethode? Der Motor würde dann schneller drehen und damit auch einen höheren Druck aufbauen und könnte dann anspringen. Kann ich damit irgend etwas kaputt machen?

Gruß
Eckhard
#443155
Hallo Eckhard!

Hast Du eigentlich beim starten gasgegeben,steht also der Gashebel der Pumpe auf starten? Hast Du mal versucht die Pumpe zu entlüften? Wenn Du vorgeglüht hast und der Gashebel auf Starten oder Leerlaufdrehzahl steht,mach doch mal die Kraftstoffleitungen an der ESP ab und kontrolliere ob dort Diesel austritt.
MfG, Jörg
#443159
Ja Du hast recht, es hätte mehr als 10-12 entstehen müssen, sind es aber nicht.
Erst nachdem Öl in den Zylinder gegeben wurde, verbesserte sich der Messwert.
Beim Starten kam keinen Rauch aus dem Auspuff.
Moin Eckhard,

so hatte ich es auch verstanden.

Meine Überlegung war:

der beim ersten Startversuch eingespritzte Kraftstoff hätte eine ähnliche Dichtwirkung wie das anschließend eingegebene Öl zeigen müssen und somit einen höheren Kompressionsdruck anzeigen.

Erst nach dem Du Öl in die Brennräume gegeben hast, hat sich dieser aber erhöht.

Somit ging ich davon aus, dass kein Diesel eingespritzt wird.

Deshalb meine Frage, ob er geräuchert hat.

Messe noch einmal die Kompression (mit etwas ÖL) auf allen 4 Zylindern.

Bei ca 16 bar auf allen Töpfen muss der Motor anspringen.

Löse die Einspritzleitungen an den Düsen, und lass den Anlasser "orgeln" bis dort Diesel austritt.

Wenn möglich drücke auch die Düsen ab und unternehme dann einen weiteren Startversuch.

Bist Du sicher, dass die ESP nicht auf STOPP steht???

Arbeitet die Vorglüh-Anlage korrekt???
#443161
hallo

ich finde es am besten,nach den syntomen erstmal leitungen zu den düsen lösen.
eine nach der anderen bis dort nach betätigung des anlassers diesel kommt.
nur eine zur zeit und nach einander.
kommt da nichts an,ist zu viel luft in der ESP.
hatten wir schon mal auf dem xxmogcamp,wollte auch keiner auf mich hören.
war aber meine ich ein älterer 421.
da war ne entlüftungsschraube zwischen den leitungen zu den düsen von der esp.
nur ne schlitzschraube.

da wurde ewieg gebastelt und zerlegt und nichts gefunden,bis richtieg entlüftet würde.

gruss arne
#443163
Hallo
Das Öl wird beim ersten Zünden sofort verbrannt und dann wären die alte Situation wie bei der 1. Messung gegeben?! Oder irre mich mit dieser Annahme.
die Annahme hinkt ein wenig, im Betrieb wird ständig neues Öl an die Wandung gespritzt, ein Teil davon wandert auch permanent nach oben und verbrennt, halt der normale Ölverbrauch. Es sollte aber auch bei deinen Startübungen dort Öl vorhanden sein, damit die Kolben etwas geschmiert werden und abdichten. Im Betrieb stellt sich ein Zustand mit teilweise gefülltem Wandungsspiel ein.

Bei deine Startversuchen reicht es, wenn der Hebel mindestens auf erhöhtem Leerlauf steht, der Motor hat einen RSV-Regler, der automatisch auf Startmehrmenge stellt.
Zum Entlüften der Leitungen muss ich Arne wiedersprechen, es werden alle Einspritzleitungen geöffnet und nach dem Krafftstoffaustritt dann wieder angezogen. Ansonsten würde sich in den Zylindern unverbrannter Kraftstoff ansammeln.
Nur beim Messen der Kompression muss die ESP auf Stop gestellt werden, am besten dazu schon die Leitungen lösen.
Wenn Diesel eingespritzt wird und nicht verbrennt kommt Nebel aus dem Auspuff und richt auch im Auspuff nach Diesel. Dieselnebel im auspuff kann nach dem Anspringen zu ganz tollen Verpuffungen führen. Wenn es denn mal zündet, dann knallt es besser wie beim Benziner.
Wurde geprüft und sichergestellt, dass die Vorförderpumpe überhaupt arbeitet und auch Diesel in die ESP gelangt?
#443165
hallo helmut

mit den einspritzleitungen meinte ich nicht zum entlüften,sondern nur um zu sehen ob da auch kraftstoff ankommt!
entlüftet werden muss vorher die ep selber,du warst doch damals bei dem drama dabei :shock:
und der war nur leergefahren!!!
wie lange?einen tag?murr war auch dabei.


ein freund von mir ist dabei einen ruthmann zu schlachten,stand über zehn jahre draussen,ging nur mit entlüften
der leitungen vorm anschraupunckt der düsen.

gruss arne
#443397
Hallo,

nochmals vielen Dank für die zahlreichen Beiträge zu meinem Startproblem!

Nach den vielen Information die ich hier bekommen habe, werde ich wie folgt vorgehen:

Ich werde zunächst die Ventileinstellung prüfen (habe leider keine gebogenen Schlüssel) und ggf. neu einstellen. Dann werde ich wieder alles Zusammenbauen und dann das Kroftstoffsystem prüfen (soweit möglich) und sehr gewissenhaft entlüften. Danach werden ich nochmals Startversuche unternehmen und hoffen...........

Wenn er dann nicht kommt, kann es dann noch an den Düsen liegen? Können die durch die Standzeit verkleben oder sich sonstwie dichtsetzen?

Viele Grüße
Eckhard
#443426
Hallo Eckhart,

nachdem ich die Zylinderkopfdichtung gewechselt hatte stand ich vor dem selben Problem,
der Motor wollte einfach nicht anspringen.
Ep und Leitungen bis an die neuen Düsen waren entlüftet, überall kam auch Diesel.

Die Kompression liegt an der Verschleissgrenze, beträgt 16 bar warm.

Luftfilter ab und mit Startpilot probiert, lief sofort an und läuft seit dem ohne Probleme.
Eventuell benötigt deiner auch eine Initialzündung.

Gruss Bert
#443430
Hallo Eckhart,


ich hätte keine Bedenken, den Motor mit 24V durch 2 in Reihe geschaltete Batterien zu starten und nach dem Start sofort umzuklemmen auf 12V. Die Batterien werden verbunden über ein Starthilfekabel, welches sofort nach dem Anlaufen von + 2.Batterie auf - 2.Batterie umgeklemmt wird, wo auch das - Kabel des Fahrzeugs angeschlossen ist. Das andere Ende des Starthilfekabels verbleibt an - 1. Batterie.

Du mußt nur aufpassen, daß Du den Starterzug relativ schnell nach dem Vorglühen durchziehen mußt damit die Glühkerzen nicht durchbrennen. Die werden relativ schnell heiß wie Du am Glühüberwacher erkennen wirst und, wenn es die normale Glühanlage ist ohne Schnellstartkerzen, gehen die beim Starten aus.

Durch die deutlich höhere Anlasserdrehzahl wird der Motor anspringen. Ansonsten ist der Motor mit 5000 Betriebsstunden schon ein betagtes Schätzchen aber Du sagst ja selbst, daß er vorher lief.
#443444
421michimog hat geschrieben:Hallo Eckhart,


ich hätte keine Bedenken, den Motor mit 24V durch 2 in Reihe geschaltete Batterien zu starten und nach dem Start sofort umzuklemmen.....
........... und wenn man den Anlasser ein Tick zu lange quält ist der auch noch hin.
Solche Tips sind nicht zu empfehlen egal bei welchem Problem auch immer. Sorry das musste jetzt sein.
Grüße Jürgen

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