- 13.09.2005, 14:14
#78235
Hallo!!
Hab gerade das "Österreich-Forum" entdeckt - muss mich natürlich auch gleich melden.
Komme aus dem Weinviertel (Bezirk Hollabrunn) und besitze (besser gesagt mein Vater) einen U 2010, der zur Zeit leider in seine Einzelteile zerlegt ist und auf den Winter, zum Neuaufbau (diesmal mit OM 616) wartet. Mein Vater ist schon ewig UNIMOG-Fan und erstand damals (1979) unseren U 2010 mit Motorschaden und ziemlich "kränklichem" Zustand. Er und sein Freund(leider schon verstorben) tauschten damals den Zylinderkopf und überholten die Bremsen. Diese "notdürftige" Reparatur reichte für die nächsten paar Jahre um sämtliche Arbeiten im Weingarten, im Wald und am Acker zu erledigen. Die meisten Einsätze hatte er allerdings als sogenannter "Zweitwagen", da mein Vater nur vier Kilometer zu seiner Arbeitsstätte hatte und nur ein PKW für die gesamte Familie zur Verfügung stand.
Im Winter 1985/86 war ich für einige Monate arbeitslos und vereinbarte mit meinem Vater (dieser finanzierte ja schließlich alles), dass ich unseren Mogl generalüberholen werden. Zu dieser Zeit war nämlich nicht nur der Motor endgültig sanierungsbedürftig, sondern alles andere auch. Es sprangen ständig die Gänge raus, die Druckluftanlage war mehr als "hinüber", die vorderen Antriebswellengelenke hatten dafür umso mehr "Luft", die Kabine war vom Rost zerfressen usw.
Nach ca. 3-Monaten täglicher Arbeit war unser Unimog wieder das, was er einmal dargestellt hatte. Anstelle des 25-PS-Motors wurde er jetzt mit einem komplett neu aufgebauten 43-PS-Triebwerk(aus dem MB-180D) betrieben,die Antriebswellen ereneuert und das Getriebe wurde (soweit es, ohne neue Bestandteile möglich war) wieder saniert. Die Druckluftanlage + hintere Hubzylinder wurden durch eine Hydraulikanlage ersetzt und die Kabine ausgeschweisst, isoliert und neu lackiert.
Als Belohnung für den ganzen Aufwand und die viele Arbeit gewann ich im anschließenden Sommer ein "Oldtimer-Trecker-Track" in Staasdorf bei Tulln.(1x 95-Meter + 1x 98-Meter). Ich muss gestehen ich weinte fast vor lauter Freude und Stolz, als ich mit dem riesigen Pokal nach hause fuhr.
Die nächsten Jahre war unser Mogl dann eigentlich nur mehr zur Weinlese und für die Waldarbeit im Einsatz, weil wir mittlerweilen, zu unserem ursprünglichen 30er-Steyr noch zwei Traktoren dazu kauften und somit seine "Arbeitskraft" nicht mehr sooft benötigt wird. Wo ich ihn auf keinen Fall missen möchte - das ist im Wald. ES GIBT KEINEN ERSATZ DAFÜR!!!!
Selbst mit einem größeren und stärkeren Unimog kann man nicht so toll zwischen den Bäumen umherfahren und umgeschnittene oder umgefallene Stämme ausschleppen ohne allzuviel Schaden an den stehenden Bäumen oder am Waldboden selber zu verursachen.
Da ich mit ihm dann anschließend das Holz zu unserem Lagerplatz bringe und dies in einem Umkreis von ca. 15 km (sehr hügeliges Gelände), möchte ich ihn nochmals neu aufbauen. Diesesmal kriegt er einen neuen Rahmen und ein neues Getriebe(bekam einen Unfall-Mog mit fast neuem Getriebe, dass außerdem noch das kleine Zusatzgetriebe hat um 2-Kisten Wein), weiters seine Druckluftanlage zurück(Handbremse ohne Druckluftunterstützung = Katastrophe, außerdem möchte auf meinen Anhänger eine Druckluftbremse aufbauen) und damit das Ganze noch besser zieht, einen OM 616 mit 65-PS eingepflanzt. (Vielleicht noch einen Frontkraftheber und einen Kipperanschluß).
So jetzt kennt Ihr meine Unimog-Geschichte (besser gesagt -Leben) und ich hoffe, dass ich Euch im Frühjahr bereits einen Bericht(natürlich mit Fotos) über meinen "Spezial-Mog" schicken kann.
Waffy
Hab gerade das "Österreich-Forum" entdeckt - muss mich natürlich auch gleich melden.
Komme aus dem Weinviertel (Bezirk Hollabrunn) und besitze (besser gesagt mein Vater) einen U 2010, der zur Zeit leider in seine Einzelteile zerlegt ist und auf den Winter, zum Neuaufbau (diesmal mit OM 616) wartet. Mein Vater ist schon ewig UNIMOG-Fan und erstand damals (1979) unseren U 2010 mit Motorschaden und ziemlich "kränklichem" Zustand. Er und sein Freund(leider schon verstorben) tauschten damals den Zylinderkopf und überholten die Bremsen. Diese "notdürftige" Reparatur reichte für die nächsten paar Jahre um sämtliche Arbeiten im Weingarten, im Wald und am Acker zu erledigen. Die meisten Einsätze hatte er allerdings als sogenannter "Zweitwagen", da mein Vater nur vier Kilometer zu seiner Arbeitsstätte hatte und nur ein PKW für die gesamte Familie zur Verfügung stand.
Im Winter 1985/86 war ich für einige Monate arbeitslos und vereinbarte mit meinem Vater (dieser finanzierte ja schließlich alles), dass ich unseren Mogl generalüberholen werden. Zu dieser Zeit war nämlich nicht nur der Motor endgültig sanierungsbedürftig, sondern alles andere auch. Es sprangen ständig die Gänge raus, die Druckluftanlage war mehr als "hinüber", die vorderen Antriebswellengelenke hatten dafür umso mehr "Luft", die Kabine war vom Rost zerfressen usw.
Nach ca. 3-Monaten täglicher Arbeit war unser Unimog wieder das, was er einmal dargestellt hatte. Anstelle des 25-PS-Motors wurde er jetzt mit einem komplett neu aufgebauten 43-PS-Triebwerk(aus dem MB-180D) betrieben,die Antriebswellen ereneuert und das Getriebe wurde (soweit es, ohne neue Bestandteile möglich war) wieder saniert. Die Druckluftanlage + hintere Hubzylinder wurden durch eine Hydraulikanlage ersetzt und die Kabine ausgeschweisst, isoliert und neu lackiert.
Als Belohnung für den ganzen Aufwand und die viele Arbeit gewann ich im anschließenden Sommer ein "Oldtimer-Trecker-Track" in Staasdorf bei Tulln.(1x 95-Meter + 1x 98-Meter). Ich muss gestehen ich weinte fast vor lauter Freude und Stolz, als ich mit dem riesigen Pokal nach hause fuhr.
Die nächsten Jahre war unser Mogl dann eigentlich nur mehr zur Weinlese und für die Waldarbeit im Einsatz, weil wir mittlerweilen, zu unserem ursprünglichen 30er-Steyr noch zwei Traktoren dazu kauften und somit seine "Arbeitskraft" nicht mehr sooft benötigt wird. Wo ich ihn auf keinen Fall missen möchte - das ist im Wald. ES GIBT KEINEN ERSATZ DAFÜR!!!!
Selbst mit einem größeren und stärkeren Unimog kann man nicht so toll zwischen den Bäumen umherfahren und umgeschnittene oder umgefallene Stämme ausschleppen ohne allzuviel Schaden an den stehenden Bäumen oder am Waldboden selber zu verursachen.
Da ich mit ihm dann anschließend das Holz zu unserem Lagerplatz bringe und dies in einem Umkreis von ca. 15 km (sehr hügeliges Gelände), möchte ich ihn nochmals neu aufbauen. Diesesmal kriegt er einen neuen Rahmen und ein neues Getriebe(bekam einen Unfall-Mog mit fast neuem Getriebe, dass außerdem noch das kleine Zusatzgetriebe hat um 2-Kisten Wein), weiters seine Druckluftanlage zurück(Handbremse ohne Druckluftunterstützung = Katastrophe, außerdem möchte auf meinen Anhänger eine Druckluftbremse aufbauen) und damit das Ganze noch besser zieht, einen OM 616 mit 65-PS eingepflanzt. (Vielleicht noch einen Frontkraftheber und einen Kipperanschluß).
So jetzt kennt Ihr meine Unimog-Geschichte (besser gesagt -Leben) und ich hoffe, dass ich Euch im Frühjahr bereits einen Bericht(natürlich mit Fotos) über meinen "Spezial-Mog" schicken kann.
Waffy