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#563578
Liebe Unimog-Freunde,

eine Spielerei dank Gelegenheit. Sogar mit Einverständnis der besten Ehefrau von Allen. Wohl mit gewisser Sehnsucht nach elektro-energetischer Mindestversorgung im Falle, dass es keinen Strom aus dem Netz mehr geben sollte. Also ganz in meinem Sinne.

Ausgangspunkt ist mein DEUTZ MAH 914 von 1955. Fabrikneu. 2016 erstmals in Betrieb genommen und seither höchstens 10 Betriebsstunden.

Der Motor historisch, aber elektrisch nach aktuellem Stand.

Der Generator und etliche elektrische Komponenten sind bestellt, aber erst später lieferbar.

Eine Stahlpalette als Fundament ebenfalls.

Zwei Elektriker in meiner Bekanntschaft werden dafür sorgen, dass das elektrisch fachmännisch gemacht wird.

Wenn's Euch interessiert, werde ich weiter von dem Projekt berichten.
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Zusammenstellung 2.jpg
Zusammenstellung 2.jpg (150.78 KiB) 4242 mal betrachtet
#563580
Hallo Christoph,
ein interessantes Nebenprojekt auf jeden Fall. Aber warum ist es in Deinem Sinne, dass es keinen Strom aus dem Netz gibt.

Wie hoch dreht den Dein Deutz? Wäre es nicht energetisch besser den (passenden) Generator direkt an zu treiben, wenn schon alles neu gebaut / beschafft wird.

Die fast 100% Unabhängigkeit vom Netz habe ich jetzt seit Ende Februar unterbrochen nur von den Wochenenden an denen ich mit dem Mog unterwegs war, und somit daheim eigentlich auch keinen Strom benötigt habe :D
#563581
Hallo Jürgen,

dass mal nichts mehr aus dem Netz kommt, ist natürlich nicht gewünscht.

Und wie gesagt: Spielerei mit einigermaßen sinnvollem Hintergrund.

Der Deutz dreht nominell 1500 U/min. Der Generator braucht die selbe Drehzahl für 50 Hz. Durch die geplante Übersetzung im Zahnriementrieb darf der DEUTZ mit 6% weniger Drehzahl arbeiten - als Sicherheitspuffer. Den hätte ich nicht bei direktem Antrieb. Außerdem wäre der direkte Antrieb baulich und platzmäßig aufwändiger.

Deine und andere Kritik sind mir natürlich immer willkommen. Dadurch wird das Projekt jedenfalls stabiler.

PV auf dem Dach oder sonstige Investitionen bleiben meinen Nachkommen überlassen. Für mich und meine Frau zahlen sich solche Sachen nicht mehr aus. Wir begnügen uns mit der Optimierung der bestehenden Ausrüstung (hydraulischer Abgleich, Programmierung Warmwasser und Heizung, Kaminofen ...) und sparen so weit wie möglich Energie ein.
Dateianhänge:
Zusammenstellung Front 1.jpg
Zusammenstellung Front 1.jpg (81.08 KiB) 4168 mal betrachtet
#563582
Hallo Christoph,

wo für sollen die 6% Reserve gut sein? Wenn der Motor 1500 U/min nominal macht ist das doch eigentlich sein günstigster Bereich, nicht aber zwangsläufig seine Maximaldrehzahl. Wenn der Motor für Dauerbetrieb vorgesehen ist gilt das doch für seine Nominaldrehzahl.
Wie soll denn die lastabhängige Drehzahlregelung erfolgen bei plötzlichem an und abschalten mittlerer bis größerer Lasten.
Die 50Hz sind ja eher ein theoretischer Wert, Deine Konstruktion muss ja 100% Netzgetrennt sein, weil Du vermutlich keine 100% Phasensynchronität zum Netz hin bekommst. (Sieht nicht lustig aus wenn z.b. ein nicht richtig synchronisierter 4000 PS Diesel auf ein bestehendes Netz geschaltet wird. Den hat es völlig aus seinem Fundament gerissen) .

Wollt Ihr, Deine liebe Frau und Du, als bald abtreten, wäre schade. Ansonsten amortisieren sich PV-Anlagen schneller als man denkt. Meine derzeitige Anlage inklusive der Erweiterung, die ich gerade montiere, sollte sich Stand Januar in 15 Jahren rechnen, ohne jegliche Zuschüsse, Einspeisevergütungen oder sonstige externe mittel. Dieser Wert ist jetzt schon auf unter 10 Jahre gerutscht. Das möchte ich schon noch erleben.
#563583
Hallo Jürgen,

die 1500 U/min unter Last des MAH914 muss ich erst nochmal prüfen. Vielleicht ist auch eine Übersetzung 1:1 möglich. Trotzdem wegen baulicher Gegebenheiten über Riemen.

Und meine Zukunftsplanung: Venedig sehen, mit dem Unimog auf den Hintertuxer Gletscher, und mit dem Porsche durch Istrien düsen, dann sterben. :wink:
#563585
Hallo Jürgen,

wieviel Humor hast Du? - Und das Notstromaggregat muss ja auch vorher noch fertig werden.
#563588
Hallo Jürgen,

"Wette auf den Tod" - ist müßig. Weiß keiner. Keine Angst. Nur möglichst ohne Leiden.
#563590
Hallo Christoph,
ganz müssig ist die Wette nicht und duchaus gewinnbar. Mein Vater hat es geschafft, meine Schwiegereltern und ganz viele die ich kenne, das ist auch mein Ziel - und ja natürlich ohne große Leiden, da bin ich wieder bei Dir.
#563597
Hallo Christoph,
das ist doch ein tolles Projekt :party
Wenn man die Zeit und die passende Unterstützung hat wird das bestimmt gut.

Ich habe 3 Punkte über die du dir Gedanken machen solltest (oder schon hast?)

1. Du solltest dir Gedanken machen wie du die Einspeisung in das Haus realisieren willst.
Einfach Hauptschalter raus und ne Zuleitung angeklemmt ist nicht zulässig.
Da gibt es fertige Module, die sind aber ziemlich teuer (da startet der Motor dann automatisch sobald das Netz weg ist).
Soll das der Ausbauzustand werden oder willst du händisch das Aggregat starten?

2. Gibt es eine Möglichkeit die Drehzahl des Motors zu regeln?
Wenn ja wäre es nicht schwer eine kleine Regelung (Rasperi / Arduino) zu bauen die die Drehzahlregelung übernimmt.
Ob diese dann bei großen Lastwechseln schnell genug ist müsste im Versuch ermittelt werden.

3. Je nach Last ist es sinnvoll den Motor ohne Last zu starten, also die Verbraucher später zuzuschalten.
Das Aggregat mit voller Last zu starten kann schwierig werden.

Schon mal viel Erfolg bei dem Projekt
Grüße Thomas

(der je nach Bedarf 3 Aggregate (2,8KW, 7,5KW und 12KW) und ausreichend Kraftstoff im Schuppen stehen hat)
#563600
Hallo Christoph,
zu Thomas 1.Punkt, der ist nicht zu vernachlässigen.
Die Umschaltung zwischen Netz und dem Notstromaggregat muss gleichzeitig allpolig erfolgen und der Umschalter muss durch eine Nullstellung gehen also Netz -> Null -> Notstromaggregat.
Wie Thomas schreibt gibt es soetwas automatisch und teuer. Aber es gibt auch entsprechende manuelle Umschalter, habe gerade wieder einen bestellt :D
#563618
Hallo Jürgen und Thomas,

vielen Dank für Eure Hinweise. Bis zur Einspeisung ist aber noch ein weiter Weg. Ich werde zunächst reinen Inselbetrieb ansteben. Ohne Automatismus. Das Starten des Motors geht sowieso nur per Handkurbel und Glimmpapier.



Einen Fliehkraftregler hat der Motor und eine riesige Schwungmasse. Die 50 Hz werde ich sicher gut konstant halten können.

#563624
Hallo Christoph,

so ein Stationärmotor muss mir auch noch irgendwann mal zulaufen und wenn er dann auch noch einen wirklichen Zweck erfüllen kann umso besser. Wie kommt man zu einem quasi neuen alten Motor?

Bei mir soll es im Winter/Frühjahr nach etlichen Verschiebungen mit dem Hausbau losgehen. Eine Möglichkeit das Haus entweder über PV oder im Ernstfall nach Netztrennung über ein Notstromaggregat mit Strom zu versorgen soll gleich mit geschaffen werden.

Wie löst du das mit der Schieflast zwischen den drei Phasen? Auch wenn das Haus im Sparbetrieb läuft wird zumindest die Wärmepumpe hier eine sehr einseitige Belastung darstellen und nach meinem Verständnis mögen die Generatoren so etwas gar nicht.

Meine Derzeitige Lösung wäre einen doch kostspieligen Speicher an die PV Anlage zu hängen und wenn der droht leer zu werden über das Notstromaggregat den Speicher laden. So sollte es zu keine Schieflast kommen, ist aber wohl auch nicht der idealste Weg. Ein Vorteil dieser Lösung wäre, dass es PV Steuereinheiten gibt die den Speicher mit Überwachen und bei zu geringer PV Leistung und leeren Speicher ein entsprechendes Signal an ein Notstromaggregat schicken können.

lg
Joe
#563627
Hallo Joe,

ja, das gibt's eigentlich nicht, dass man fabrikneue Sachen erwischt, die schon mehr als ein halbes Jahrhundert alt sind. Vor Jahren hatte ich dies schon mal aufgeschrieben:

Technische Daten
Liegender Einzylinder DEUTZ Viertakt-Dieselmotor
mit Verdampfungskühlung und Vorkammerverbrennung

Baureihe MAH (Dieselmotor)
Verkaufsbezeichnung MAH914
Hub 140 mm
Bohrung 100 mm
Hubraum 1.100 ccm
Leistung 12 PS bei 1500 U/min
Gewicht 325 kg
Baujahr 1955
Produktionszeitraum 1938 – 1970
53.637 Stück

Die Stückzahl der in Lizenz bei HELWAN-DIESEL in Kairo bis Anfang der Neunziger Jahre gebauten MAH 914/916 Motoren ist nicht bekannt und daher nicht in der Gesamtstückzahl enthalten!

Besonderheit
Zu diesem Motor gehörig gibt es noch eine Thermosiphon-Kühlung mit einem am Schwungrad sitzenden Radiallüfter.



DEUTZ Viertakt-Dieselmotor
Dieser Motor ist noch fast neu und wurde vor nicht langer Zeit erstmals in Betrieb genommen. Zu diesem einzigartigen Glücksfall kam es, weil der Kunde, welcher den Motor 1955 zusammen mit einer Bewässerungspumpe bestellt hatte, letztlich nur die Pumpe haben wollte. Der Motor verblieb beim Händler in Renchen und wurde erst bei der Betriebsauflösung vor wenigen Jahren verkauft.
Wegen der langen Standzeit war der gesamte Schmierölkreis verharzt und damit verstopft. Vor dem ersten Anwerfen mussten also zunächst sämtliche Leitungen und Kanäle sorgfältig frei gemacht werden. Nach einer kurzen Einlaufphase mit Fremdantrieb konnte er dann auf Anhieb gestartet werden.
Das Anwerfen geschieht mit der Handkurbel. Die erste Zündung erfolgt, wenn der Schwung ausreicht um nach Wegnahme der Dekompression über den Totpunkt zu kommen. Die erste Zündung wird, wenn der Motor noch kalt ist, von einer Art Streichholz, dem „Zündfix“ unterstützt, das zuvor mit einem Halter in den Verbrennungsraum eingeschraubt wurde und sich in der heißen Luft der Kompressionsphase entzündet.
In den 1950er Jahren diente der MAH914 unter anderem zum Antrieb von Traktoren wie dem FENDT Dieselross oder KRAMER Allesschaffer. Oft stand er aber auch als Stationärmotor mitten im Hof oder in der Scheune um über Transmissionsriemen wechselnde Geräte anzutreiben.
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DEUTZ MAH914.jpg
DEUTZ MAH914.jpg (182.15 KiB) 3897 mal betrachtet
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