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Herzlich willkommen auf der Unimog-Community-Website. Seit 1999 treffen sich hier die Mercedes-Benz Unimog- und MBtrac-Enthusiasten zum Meinungsaustausch und Fachsimpeln.

Hier werden Fragen zur Technik und zur Restauration des Unimog gestellt.

Moderator: stephan

#65752
Hallo Ihr Schrauber,

warum muss man bei den Daimler sechs Zylindern (OM 352 und Konsorten) ab und zu ein paar Liter Motoröl in den vollen Tank kippen- so steht es zumindest in der BW- TECHNISCHEN ANWEISUNG vom EAG.

Ein Bekannter sage mir, dass sie beim Bund in ihre 1017´ern auch immer ein paar Liter Motoröl in den Tank geschüttet haben.

Eigentlich sollte man meinen, dass der Diesel-Treibstoff alle Bauteile der Einspritzanlage ausreichend schmiert - von daher verstehe ich die Sache nicht ganz.

Was passiert eigentlich wenn die Viskosität des Treibstoffs steigt - sprich zuviel ÖL im Tank ist - Bsp Motoröl in fast leeren Tank geschüttet (Mischungsverhältnis 1 : 1) und losgefahren. Raucht der Motor nur, läuft er unruhig oder geht er aus?
Manche Leute fahren ja auch mit Pflanzenöl ihren Fahrzeugen - was man so hört soll es ja auch solche geben die in ihren alten ´8 gefiltertes Fritieröl fahren. Haben die Dieselmotoren damit nicht ihre schwere Not?

Keine Angst ich beabsichtige nicht solche Dinge mit meinem Mog zu treiben, dazu ist mir die Sache zu heiß, denn ein ATM ist teuer :-)

Aber würde mich mal interessieren was Ihr dazu wisst.

Gruss Christian :shock: 8) 8) 8) 8)
#65755
Hallo Christian !
Der echte Dieselmotor läuft nur mit ölartigen Flüssigkeiten, die sich von der Einspritzdüse versprühen lassen, und die die Eigenschaft haben, sich in der heißen komprimierten Luft im Brennraum von selbst zu entzünden. Dazu gehören insbesondere Dieselkraftstoff, Petroleum und auch Pflanzenöl. Dickflüssigere Kraftstoffe, also z.B. reines Motorenöl, können von den (normalen) Einspritzdüsen bei "normalem" Druck nicht richtig versprüht werden. Die Folge: der Motor würde stark rauchen, weil der Kraftstoff nicht richtig mit der Luft verwirbelt wird, und die Leistung wäre gering, weil das dicke Zeug sich wahrscheinlich nicht schnell genug durch die Einspritzdüsen pumpen ließe.
Kraftstoffe ohne schmierende Wirkung, also z.B. Benzin, können im Dieselmotor theoretisch auch verwendet werden, erfordern allerdings eine fremdgeschmierte Einspritzpumpe und noch diverse andere Änderungen ("Vielstoffmotoren").
Technische Gründe für das Zugeben von Öl zum Dieselkraftstoff gibt es meiner Meinung nach nicht; sonst würden wir ja alle ständig Öl dazukippen müssen. Ich weiß es nicht genau, nehme aber an, dass das Öl als Korrosionsschutz für Tank, Förderpumpe und Einspritzpumpe in wenig gefahrenen Fahrzeugen dienen soll (damit die sich nicht kaputtstehen...)
Gruß, Gundo
#65756
Moin Christian,

Motorenöl hat neben seiner schmierenden auch eine reinigende Wirkung.
das Öl reinigt ein wenig die Ventile und transportiert den Dreck mit nach draußen.
Ich gebe aber nur alle 3 Tankfüllungen max. 0,5 Liter auf nen 90 ltr. Tank dazu. sonst ist die Feinstaubbelastung zu groß :wink:

Gruß

Frank
#65767
Der Dieselmotor läuft auch mit Motoröl. Von DC gab es früher die Werkstattanweisung, bei starkem Düsennageln eine Testfahrt mit reinem 10ner Öl zu fahren. Beim /8 wurde dann zB der Tanschlauch an der förderpumpe aggeklemmt und dann in einen Behälter mit 1-1,5l Motoröl gesteckt. Meißt war dannach das Düsennageln für einen längeren Zeitraum verschwunden.
Warum die BW aber die genrelle Zumischung empfiehlt ist mir nicht ganz klar, vielleicht soll damit das Festbacken der Düsen beim Vorsichin-Gammeln der Fahrzeuge vorgebeugt werden.
Notwendig ist es nicht, im zivilen Gebrauch gibt es solche Anweisungen nicht.
#65786
Tach Gundo
Wir haben sogar schon Test mit Hydraulik-Öl etc gefahren, gehen tut es auch im OM 352( nicht der Kracher, aber es geht). Der 913er Deutz geht besser. Eine Leistungsmessung haben wir aber nicht gemacht, die Abgasentwicklung hat uns davon abgehalten. Problematischer wird es mit Sicherheit beim OM366, der arbeitet mit höherem Einspritzdruck und feineren Düsenbohrungen. Die Belastung für die Pumpe ist wohl mit Diesel schon an der oberen grenze, bei der LKW-Version wird deshalb ja schon die M-Pumpe verwendet.
#65855
Hallo Unimog-Kollegen,
wenn man Motoröl dem Kraftstoff beimischt, hat das die Wirkung, dass die Verbrennungstemperatur erhöht wird und sich dadurch die Rückstande (Kok) an den Ventilen abbrennen sollen. Wird ein Motor normal gefahren auch mal bis an die Leistungsgrenze lagern sich kaum Rückstände ab. Wenn er nur mal gelegentlich z.B. am Wochende läuft(Sonntagsfahrer) bekommt der Motor nicht einmal Betriebstemperatur, dadurch entstehen mehr Ablagerungen. Das erklärt vielleicht auch die Empfehlung der BW, diese Fahrzeuge stehen auch nur und werden bzw. wurden nur über kurze Strecken bewegt. Aber Vorsicht, wenn Öl in den Tank geschüttet wird, muß er auch mal was schaffen, sonst habt ihr noch mehr Rückstande an den Ventilen.

Gruß Martin
#65856
@ Gundo und Helmut,
hier in Kanada wird allgemein empfohlen, einen Liter Motoroel zu 100 Liter Diesel hinzuzufuegen. Die Erklaerung ist etwas windig, macht aber auch etwas Sinn. Aus Umweltgruenden hat man ja den Dieseltreibstoff immer mehr "gereinigt' und so unter anden auch den Schwefelgehalt sehr reduziert. Leider, denn Schwefel im Oel hat auch gute Schmiereigenschaften, oder besser "Grenzschmiereigenschaften", die beim Nocken-Stoessel-Kontakt und auch -so wurde mir von General Motors mitgeteilt- in der Einspritzpumpe leicht vorkommen koennen, da es hier um sehr geringe Schmierfilmstaerken geht und es leicht zu Grenzschmierungszustaenden kommen kann. Unter Grenzschmierung versteht man: leicht metallischen Kontakt und leider keinen vollkommen trennenden Schmierfilm mehr. Wenn man nun bei leerem, oder fast leerem Tank erst einen Liter Oel einfuellt und dann mit Diesel auffuellt, gibt man dem "System" wieder einige der guten "Dieseladditive" zurueck. Der Motor laeft damit herforragend. Ohne Oelzugabe musste ich bei etwa 150,000 km meines "trucks" (GM Suburban) schon zweimal eine neue Einspritzpumpe haben. Seit der Oelzugabe bin ich weit ueber diese KM Leistung und sehe keine Probleme. Meinem Mog gebe ich deshalb gerne Oel in den Diesel. Das Verhaeltnis 1:100 sollte so gut wie keinen Einfluss auf die Leistung haben.

Gruss aus dem Nordwesten Kanadas
Abert Koehler
#65899
Wenn ich das richtig verstehe tut man dem Motor also nur gutes wenn man mal ein wenig Motoröl zum Diesel gibt. Wir haben einen 411 der eigendlich nur recht selten mal benutzt wird. Dann aber auch nicht für längere strecken. Da ich am Sonntag eine längere tour damit machen wollte, passt mir dieser Tip ganz gut. Ich denke ich werde dann gleich mal ausprobieren obs was bringt. Ist ein mischungsverhältnis von 1:100 empfehlenswert, oder sollte es mehr oder weniger sein?
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