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Hier werden Fragen zur Technik und zur Restauration des Unimog gestellt.

Moderator: stephan

#458646
Hallo liebe Mogler,

nachdem ich hier im Forum so viel über das Einstellen der Einspritzpumpe gelesen habe,
will ich die Einstellung doch selbst versuchen - benötige aber noch die Hilfe von Euch Experten.

Zuallererst geht es um die Bestimmung des Motors:
Es handelt sich um einen OM 636.930 (OM636.VII) - er hat statt eines Betriebsstundenzählers nur einen Deckel mit spitziger Kappe.
Wenn ich das richtig deute, hat er einen Spritzversteller (siehe Bild). D.h., der Förderbeginn müsste 26° v. OT sein.
Stimmt bisher meine Annahme?

Nun habe ich auf der gesamten Riemenscheibe auch nicht eine einzige Einkerbung oder Markierung finden können.
Wie gehe ich nun weiter vor? Woher weiß ich, wann die 26° v. OT sind, bei der der Förderbeginn sein müsste?
Ist diese Markierung auf der Schwungscheibe eingeschlagen? Dann müssen die Sitze raus und das Abdeckblech runter.

Und weiter:
Wenn ich die 26° auf der Schwungscheibe eingestellt habe, müsste das dann der Moment sein, wo bei ausgebautem ESP-Druckventil des Zylinders 1 der "letzte Tropfen" gefallen sein muss?

Wenn der Tropfen zu spät fällt, muss ich dann die Pumpe zum oder weg vom Motorgehäuse schwenken?
Wenn er zu früh fällt, wie ist dann die Schwenkbewegung?
Ich würde gerne vermeiden, die Pumpe ganz herausnehmen zu müssen.

Sorry für meine vielen Fragen - aber das ist ziemlich verwirrend für mich.

Ich danke Euch für Euren Rat,
viele Grüße
Uwe
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Spritzversteller.jpg
Spritzversteller.jpg (98.62 KiB) 7831 mal betrachtet
#458660
Hallo Uwe
Du hast kein Spritzversteller verbaut. Sonst wär ein anderer Deckel verbaut.
Also 32 vor ot.
Wenn du keine Markierung hast wird's schwieriger aber nicht unlösbar.
Hast du den den kleinen Metallpfeil am Gehäusedeckel?
Den würde ich sagen brauchst du schon.
Du kannst dir von hinten an der Kupplungsglocke den OT holen.
Aber Must drauf achten auch den OT zu markieren bei dem der erste Zylinder im Kompressionstackt ist.
Du must dir auf jedenfall das Reparaturhandbuch besorgen.Ist im Handbuch gut beschrieben für den Fall wenn man keine Marke hat.

Mach dir eine kleine Markierung von der ESP zum Gehäusedeckel und verschiebe die ESP dann mal 2-3mm nach rechts also zum Motor. Dadurch verlegst du den Förderbeginn mehr in Richtung OT also weicher müsste er sich dann anhören.
Aber um eine genaue Einstellung mit Handbuch wirst du nicht rumkommen.

Das gelbe Teil auf dem Foto ist der Pfeil für die Einstellung
Grüße Jürgen
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3928efbb5cf3561dd4698c354c572d9e.jpg
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Zuletzt geändert von papaecka am 02.12.2014, 01:04, insgesamt 1-mal geändert.
#458669
Moin Uwe,

sowas findet man alles in der Wissensdatenbank!!!

hier findest Du die notwendigen Angaben für die Grundeinstellung der Pumpe.
Am Ende des Beitrags einen Auszug aus dem WHB mit der Beschreibung zum richtigen Aus- und Einbau der Pumpe, sowie zur Einstellung.

Wenn der Motor zu stark nagelt, stell den FB auf 30°.

Die (winzigen) Kerben auf der Riemenscheibe findet man am äußeren Rand.

Falls wirklich gar keine Markirung zu finden ist, meld Dich noch mal.

Ich würde gerne vermeiden, die Pumpe ganz herausnehmen zu müssen.
Dann löse die 4 Muttern der EP und schwenke sie ganz wenig zum Motor hin.

Damit erreichst Du einen späteren FB.
Es handelt sich um einen OM 636.930 (OM636.VII)
...der dann wohl aus einem PKW (180D od. 180Db) stammt.
#458707
Hallo Reiner,

danke für Deine Hinweise.
Deine anschauliche und schön bebilderte Anleitung hatte ich schon gelesen,
aber wie geschrieben, möchte ich gern den Ausbau der Pumpe vermeiden.

Ich habe mir vorhin die Riemenscheibe angeschaut - da sind leider keinerlei Kerben oder Markierungen,
auch kein Zeiger am Steuergehäusedeckel.

Im Werkstatthandbuch steht:
1. Zylinder auf Förderbeginn 32° +- 1° v.OT stellen. Im Fahrzeug erfolgt die Einstellung des oberen Totpunktes "OT" und des Förderbeginns "FB" durch ein im Kupplungsgehäuse befindeliches Schauloch.

Heißt das, wenn das Schwungrad auf FB steht, dass dann damit 32° v.OT gemeint ist?
Und das wäre dann der Moment, wo kein Kraftstoff mehr überlaufen darf?

Danke Dir!
Viele Grüße
Uwe
#458712
ret hat geschrieben:
Dann löse die 4 Muttern der EP und schwenke sie ganz wenig zum Motor hin.

Damit erreichst Du einen späteren FB.

.
Hallo Reiner
Um mehr auf 30 Grad zu kommen muss die Pumpe vom Motor weckgedrückt werden.
Grüße Jürgen
#458713
Moin Uwe,

den OT kannst Du nicht einstellen :)

Wenn sowohl eine OT als auch FB Markierung auf der Schwungmasse angebracht sind:

1. Ventildeckel abbauen und KW (rechtsrum)drehen, bis sich die Ventile des 4. Zyl überschneiden

jetzt muss die OT-Markierung auf der Schwungscheibe sich in der Mitte des Schauloches in der Kupplungsglocke befinden.

nun die KW ca 50°(linksrum) drehen-

dann die KW soweit (wieder rechtsrum) drehen, bis die FB Markierung Mitte Schauloch steht.

Jetzt justierst Du die EP dermaßen, dass hier der letzte Tropfen am Röhrchen hängen bleibt.

Ich hoffe, ich habe mich verständlich ausgedrückt.

Hast Du überhaupt Markierungen auf der Schwungscheibe?


@Jürgen,

späterer FB = Schwenken zum Motor

früherer FB = Schwenken vom Motor weg

30° = 2° später als 32° FB,

also zum Motor hin Schwenken!
#458953
Hallo liebe Mogler,

besten Dank für alle Eure Beiträge - ich hab wieder eine Menge dazugelernt.
Kurzer Zwischenstand meiner Arbeiten -
Sitze und Abdeckblech entfernt, dann den OT und FB auf der Schwungscheibe gesucht und gefunden.
Auf der Riemenscheibe beide Punkte markiert. Soweit alles o.k.

Dann an der Einspritzpumpe für Zylinder 1 die Druckfeder und das Druckventil entfernt und das Anschlussrohr wieder eingesetzt.
Ein selbstgebautes Überströmröhrchen gebastelt (siehe Bild) und angeschraubt.
Aber ich kann schlicht den Moment nicht finden, wo es aufhören sollte zu tröpfeln, weil überhaupt nur dann etwas tröpfelt oder strömt, wenn ich an der Handpumpe pumpe (und dann kommt bis auf einen kleinen Drehbereich eigentlich immer Diesel und meist schwallt es!). Ich habe versucht, den Dieselfilterbehälter etwas höher zu setzen, so dass eine Art Gefälle entsteht, was aber mit den angeschraubten Leitungen nur bedingt geht und auch nichts gebracht hat. Alle übrigen Leitungen sind fest verschraubt.
Was mache ich falsch? Liegt es am fehlenden Druck?

Übrigens: Bei einem Test habe ich die Pumpe noch stärker als ursprünglich in Richtung Motor geschwenkt und das Nageln war schon hörbar weniger!

Vielen Dank und herzliche Grüße
Uwe
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Überlaufrohr.jpg
Überlaufrohr.jpg (86.42 KiB) 7464 mal betrachtet
#458984
Moin Uwe,

Du hast gut aufgepasst und auch alles richtig gemacht! :spitze

Aber,hast Du geprüft, ob "Dein OT" auch der "richtige" OT ist?

Dazu musst Du prüfen, ob sich die Ventile des 4ten Zyl. überschneiden.

Wenn nicht, die KW nochmals um 360° drehen.


Doch wozu der ganze Aufwand?

Lass das Motörchen laufen und drehe die EP soweit zum Motor, bis das Nageln "angenehmer" klingt.

Ob der FB dann bei 30°, 31° oder 32° liegt, ist doch vollkommen "schnuppe". :)


Nachtrag!
und dann kommt eigentlich immer Diesel und meist schwallt es!
Uwe, dann ersetze Diesel durch Luft, da "schwallt" nichts mehr (wie bei der Grundeinstellung der Pumpe auf den FB beschrieben)
#489504
Auch wenn das Thema schon älter ist, als Ergänzung, da ich mich gerade damit beschäftige:

Die Entlüftungsschraube am Kraftstofffilter muss aufgeschraubr sein, sonst tropft nichts, da kein Kraftstoff aus dem Filter laufen kann.
Markus
#526191
Hallo,
ich fahre einen U 403 ,Baujahr 66, Motor OM 314 mit 54 PS. Habe in letzter Zeit das Gefühl, dass die Leistung nachgelassen hat.
Aus diesem Grund habe ich (mit der im Forum gut beschriebenen Methode) den FB der Einspritzpumpe überprüft.
Der Förderbeginn liegt nur wenige Grad vor OT. Ein Nachstellen ( drehen der EP vom Motor weg) ist nicht möglich, da die Pumpe bereits am Anschlag ist.

Welche Möglichkeit besteht nun, den Winkel von FB zu OT auf den richtigen Wert zu vergrößern?

Kann in der EP etwas verstellt werden, oder am Spritzversteller oder an einem anderen Teil???
Ich hoffe , Ihr könnt mir weiterhelfen.

Viele Grüße
Markus
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