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Merkwürdiges Verhalten der Hydraulik eines Baggers

Verfasst: 11.01.2011, 22:25
von smu
Hallo zusammen!
Ich kann folgendes Phänomen bei meinem Eder Kettenbagger von 1969 (klassische alte Liebherrsteuerung, ca 40 Jahre alt) nicht interpretieren und brauche Hilfe:

Obwohl der Motor einwandfrei arbeitet, leidet der Bagger an massivem Leistungsverlust. Er schafft es inzwischen kaum mehr, seinen Ausleger zu heben. Wenn man allerdings den Ausleger hebt und gleichzeitig den Bagger schwenkt, dann hebt der Bagger wieder wie gewohnt. Gleiches Phänomen laesst sich auch beobachten, wenn ich z.B. die Grabschaufel ranziehen möchte: Diese entwickelt nur dann Kraft, wenn ich auch den Hebel zum Schwenken hin- und herziehe. Die Abhängigkeit besteht also zwischen dem linken und dem rechten Steuerhebel.

Meiner Meinung nach kann das nicht die Hydraulikpumpe sein, denn die liefert entweder Druck oder eben nicht. Ihr sollte es egal sein welche Hebel betätigt werden.

Kann sich irgend jemand einen Reim aus diesem Phänomen machen?
Herzlichen Dank im Voraus für etwaige Lösungsvorschläge,
Rüdiger

Verfasst: 12.01.2011, 05:26
von mogli406
Hatte sowas ähnliches auch mal.
Bei uns waren die HEbel noch mechanisch an die Ventile angebunden und schlichtweg in den Führungen verdreckt.
Nachdem alles gründlich mal wieder gereinigt wurde waren die wege in alle Richtungen wieder weit genug und die Ventile konnten wieder richtig öffnen...

Kleinigkeit aber vielleicht hilft es....

Grüssle Michael

Verfasst: 12.01.2011, 10:00
von 77unimog1000
Ich denke, ebenfalls, das es an der Sauberkeit der Steuerventile liegt.
Ähnliches hatte ich einaml bei einem Hansa-Bagger, da lag es an nem kleinen Klumpen vor einem Steuerventil, durch bestätigen des Anderen Hebels veränderte sich die Lage des Klumpen und alles ging wie Früher....

Verfasst: 12.01.2011, 10:38
von ret
Moin Rüdiger,
Meiner Meinung nach kann das nicht die Hydraulikpumpe sein, denn die liefert entweder Druck oder eben nicht. Ihr sollte es egal sein welche Hebel betätigt werden.
Das ist im Prinzip richtig.

Wenn aber (was ich vermute), eine Doppelpumpe verbaut ist, kann eine Sektion (die für "links") verschlissen sein und fördert nicht genügend Öl.

Erst wenn mehr Volumen gebraucht wird (wenn z.B zusätzlich ein Ventil "rechts" geöffnet wird) schaltet die 2. Pumpe zu, so dass dann auch für "links" genügend Öl gefördert wird.

Verfasst: 12.01.2011, 11:38
von U411driver
Hallo,
ich würde auch erstmal die Schieberstangen ziehen und kontrolliern auf Macken, sowie aufjedenfall, das Hydrauliköl auf Späne kontrollieren.
Wo steht das Gute Stück denn, vieleicht wohnt ja jemand in der Nähe, der sich mit der Technik auskennt und ggf. mal die Drücke prüfen kann.

Gruß Florian

Verfasst: 12.01.2011, 17:20
von OPTI-MOG
Hallo Rüdiger,

bevor ich etwas abschraube und nach Spänen suche, gucke ich erst mal in den Hydraulikschaltplan und versuche dort Zusammenhänge und Ursachen zu finden, um sie am Bagger nachzuvollziehen.

Grundsätzlich haben die alten Raupenbagger - wie Reiner schon schreibt - meist 2 Pumpen und 2 parallele Steuerblöcke, um durch diesen symmetrischen Aufbau wenigstens mal geradeaus fahren zu können. Meist gibt es bei dieser Anordnung aber noch Summierungen und sowohl serielle als auch parallele Schaltungen im Zusammenhang mit beiden Steuerblöcken.

Z. B. bei einem Rexroth M8 Steuerblock (immer kundenspezifisch) könnte folgende Belegung vorliegen:
Steuerblock links, Pumpe 1: Ausleger, Löffel, Fahrwerk links
Steuerblock rechts, Pumpe 2: Fahrwerk rechts, Stiel, Schwenkwerk
Schwenkwerk hat Priorität vor Stiel und Fahrwerk rechts
Stiel hat Vorrang gegenüber Fahrwerk rechts
Pumpe 2 liefert bei Bedarf aber auch in den linken Steuerblock ... (das kann man verbal gar nicht richtig beschreiben)


Wenn Du einen solchen Schaltplan hast, dann können wir ja mal gemeinsam versuchen, der Sache auf den Grund zu kommen.