Gesucht: Gute Hände für Opas Oldtimer
Oldtimer: Bei den Hattersheimer Lufthansa Klassikertagen 2007 sind mehr als tausend Fahrzeuge zu sehen – Schwerpunkt Lastwagen
Es ist ein besonderes Flair, das dieses jährlich widerkehrende Treffen auszeichnet. Mit mehr als 1000 meist perfekt restaurierten Fahrzeugen wird Technikgeschichte anschaulich dokumentiert. Und es scheint, als wäre ein Oldtimer- oder Klassikertreffen mit der letzte Schonraum, in dem der Fortbewegung mit Verbrennungskraftmaschinen weitgehend uneingeschränkte Zuneigung zuteil wird. Während im Alltagsleben Autofahrer je nach Art des Gefährtes oftmals als Klimakiller (spritfressende Geländewagen), Angeber (Sportwagen) oder notorische Drängler (bestimmte Marken süddeutscher Fertigung) betrachtet werden, schlägt dem Oldtimerpiloten meist Sympathie entgegen. In der Regel geringste Jahresfahrleistungen und der Umstand, dass hier ein Stück Technikgeschichte und damit Kulturgut bewahrt wird, nehmen die Besitzer aus dem Focus der aktuellen Klimadebatte.
Schwerpunktthema der diesjährigen Klassikertage, ausgerichtet von der Oldtimersparte des Lufthansasportvereins, waren Nutzfahrzeuge der Wirtschaftswunderzeit. Und so standen neben den vielen perfekt restaurierten Personenwagen auch einige massige Lastwagen wie der „Deutsche Bulle" genannte Magirus-Deutz mit der Rundhaube, Baujahr 1959, im Posthof. Alleine das Lenkrad von den Ausmaßen eines Mühlrades lässt erahnen, dass die Bezeichnung „Berufskraftfahrer" in Vorzeiten der servounterstützten Lenkung vor allem die Kraft beschrieb, die man hier von Berufs wegen benötigte.
Eine ganz spezielle Sparte der Nutzfahrzeuge zeigte die Ausstellung der Regionalgruppe Rhein-Main des Unimog - Club - Gaggenau. Denn einen größeren Gegensatz zu dem schönen Blech der gehätschelten Oldtimer als die „Universalmotorgeräte" kann es kaum geben. Hier prachtvolle Kunst der Karosseriebauer, dort Funktionalität als alles bestimmendes Prinzip. Blankes Blech und Schwermaschinenbau wohin man blickt. Kein Auto im eigentlichen Sinn, sondern eben ein Motorgerät auf Rädern, eine Maschine, die bei angemessener Wartung so gut wie unkaputtbar ist. Rund 75 Prozent aller seit 1951 gebauten Unimogs laufen noch, erzählt Klaus Lukas vom Unimog-Club. Und Holger Girschikofsky schwärmt von den unglaublichen Untersetzungsmöglichkeiten des Getriebes und der schieren Kraft des Unimogs. Im Kriechgang wird die Geschwindigkeit eines Unimogs nur mehr mit Meter pro Stunde angegeben. Der Verbrauch ist dagegen meistens zweistellig. Um die 20 Liter Diesel auf 100 Kilometer, gibt Holger Girschikofsky an. Das klingt zunächst enorm, relativiert sich aber angesichts der rund vier Tonnen Gesamtgewicht. Die Regionalgruppe Rhein - Main hatte die gesamte Unimogpalette seit Produktionsbeginn ausgestellt. Vom U 2010, über U 406, U 90, U 404 bis zum U 1300 konnte nahezu jedes Modell in jeder Ausstattungsvariante besichtigt werden.
...ud hier findet Ihr alle Bilder des Wochenendes;
http://fotos.web.de/klu406/LufthansaKlassikertage2007
Grüße
Euer Klaus