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Herzlich willkommen auf der Unimog-Community-Website. Seit 1999 treffen sich hier die Mercedes-Benz Unimog- und MBtrac-Enthusiasten zum Meinungsaustausch und Fachsimpeln.

Hier werden Fragen zur Technik und zur Restauration des Unimog gestellt.

Moderator: stephan

#314928
Hallo,

ich hab ne große Garage aus Beton die direkt an einem Bach steht und etwas feucht ist.
Ca. 7 x 9 m, 2 Stockwerke hoch, darauf ein "offenes" Dach (also nur Lattung und Platten).
Über den Winter stehen dort Mogs, Sommer-Auto, Anhänger ...

Ich suche nach einer Möglichkeit den Raum etwas zu entfeuchten.

So ein Luftentfeuchter-Elektrogerät ist mir unsympathisch - will kein billiges elektrisches Gerät aus Fernost unbeaufsichtigt schnurren lassen und womöglich einen Brand riskieren ...

Im Baumarkt gibts Plastikkistchen für kleine Räume mit Granulat und teuren Nachfüllpacks ... naja...

Ich hab was gelesen: Calciumchlorid im Eimer kaufen, dann in einem Tuch in einem Sieb über einen Wassereimer ... hört sich nach einer schwäbischen Lösung an.

Silika-Gel, regenerierbar?
Hört sich gut an, aber woher nehmen, wie oft regenerierbar und wie trocknen?

Hat jemand einen praktischen Tip für mich?

Gruß, Daniel
#314946
Hallo Daniel

das mit Trocknungsmittel bei nicht abgedichteten Räumen kannst du getrost vergessen.
Lege einfach eine sehr große Folie über die einzelnen Fahrzeuge und am besten auch auf eine drauffahren. Bei Temperaturänderungen macht die Folie die Volumenänderung mit und es findet kein Luftaustausch mit neuer Feuchtigkeit unter der Folie statt. (Ist eine schwäbische Variante vom Permabag 8) )
Unter die Folie kannst du Trocknungsmittel stellen. Eine Mindestluftfeuchtigkeit ist erforderlich, sonst trocknen Dichtungen und Gummis aus.
Sikagel ist theoretisch unbegrenzt regenerierbar.
#314961
Hallo Daniel,

den erwähnten permabag hab ich seit Jahren bei zwei Fahrzeugen im gebrauch, funzt prima. Erhält das Leben des verpackten Fahrzeugs optimal und braucht keine (tägliche) Energie.
Für deine Halle - das Problem hab ich mit einem Keller. Hab von Bosch einen Luftentfeuchter, der arbeitet kontinuierlich - energetisch ned grad schön, aber funzt. Werd aber wohl nicht umhin kommen, irgendwann mal das Kellermauerwerk freizulegen und von außen sanieren/neu abdichten.
Mit Trockungsmittel den Raum behandeln halte ich auch nicht für sehr sinnvoll.

mfG
Axel
#315021
Daniel_Buck hat geschrieben: Silika-Gel, regenerierbar?
Hört sich gut an, aber woher nehmen, wie oft regenerierbar und wie trocknen?
Wie Helmut bereits schrieb, wie oft es regenerierbar ist, weiss ich leider auch nicht.

Als ich mal in einem Labor arbeitete, hatten wir blaues Silikagel im Einsatz. Wenn sich dieses rot färbte, wurde es in einen Ofen (Backofen) gelegt und wieder getrocknet. Trocken wars, wenns wieder blau war.

Aber damit den ganzen großen Raum entfeuchten :cry: , da seh ich schwarz.


Vielleicht zunächst einmal ein Hygrometer reinstellen und sehen, ob es wirklich "feucht", nass oder doch recht trocken ist.

Z. B. in meiner Wohnung habe ich -Dank Lehmbau/Lehmputz/Lehmfarbe- immer so um die 60% rel. Feuchte. Davon allerdings, rosten meine Gelenke nicht ein. :(

Gruesse
WolFgang

PS:
Zum CaCl2
Allgemeines:
http://www.seilnacht.com/Chemie/ch_cacl2.htm

Für die "Trockenlegung" von Containern bei der Seereise:
http://www.absortech.de/produkte/absorgel.htm

Ein teures, aber, Supermessgerät:
http://www.wetterexperte.at/Lufft-Praez ... r-Taupunkt
#315111
Hallo,

danke für die Antworten.
Hat mir sehr weitergeholfen!

So ne Foliengarage in der Ecke für den Benz wäre machbar.
Das Gestell z.B. aus Holzlatten.
Möglchst mit wenigen Handgriffen im Herbst aufgebaut.
Brauche noch eine Idee zur Abdichtung der Stöße, aber sonst ...
Dann ein oder zwei Gel-Kissen rein ... Feuchtigkeitsmesser rein und ab und zu nachschauen - weniger als 50% solls nicht werden.
Das werd ich mal testen.

Der Frosch steht ungeschickt, da wirds nicht so einfach mit der Folien-Garage, aber mal sehen ...

Gruß, Daniel
#315122
Hallo Daniel,
mit schwäbischen Lösung wirst Du nicht weit kommen, berufsbedingt habe mit der Klimatisierung von Museumsdepots zu tun.
An einem Kältetrockner führt kein Weg vorbei, z.B. Schwimmbadentfeuchter z.B. Fa. Kaut, vielleicht gibt es mal sowas in der Bucht. Nur so lässt die Entfeuchtung in Liter messen.
Gruß
Thomas
#315608
Erksi-Stapler hat geschrieben:
Daniel_Buck hat geschrieben: Vielleicht zunächst einmal ein Hygrometer reinstellen und sehen, ob es wirklich "feucht", nass oder doch recht trocken ist.
Hmm ... so um die 85% hab ich gemessen.

In die Richtung klimatisiertes Museumsdepot kann ich nicht gehen, da müsste ich erst mal eine Decke einziehen und ein neues Tor installieren.

Der Benz ist abgedeckt und der Mog wird leicht eingeölt, das sollte es auch tun.
Oder doch die Foliengaragen?

Bin noch am grübeln ...

Daniel
#315993
Hallo Daniel

natürlich wirst du keine 50% permanent mit einer Foliengarage erreichen. Wichtig ist, dass die Tag/Nacht-Atmung und der damit verbundene Feuchtigkeitstransport unterbunden wird.
Im übrigen wird das mit einer über ein Lattengestell gepannten Folie nicht gelingen, es muss ein Faltenbalg zum Ausgleich der Volumenänderung der kalt/warmen Luft vorhanden sein, sonst tauscht sich die Luft auch unterhalb der Folie.

@ Thomas
klar dass du da andere Anforderungen stellst, da achtet ja sicherlich auch dein Chef drauf.
#315996
Hallo Daniel,

... dann will ich Dir meine Erfahrungen mit der Raumluftentfeuchtung auch nicht vorenthalten.

Mein Objekt ist eine "Waschküche" 4*4*2 m in einem Keller mit in den Wänden aufsteigender Feuchtigkeit. Vor den Maßnahmen kam es im Sommer zu relativen Luftfeuchten von 80% und mehr bei ca. 20°C. Da schon der Putz in großen Platten von den Wänden abfiel, mußte was unternommen werden. Glücklicherweise konnte ich den Schaden über eine Versicherung regulieren. Diese hat die 3wöchige Trocknung mit einem elektrisch betriebenen Luftentfeuchter (Betriebsstrom ca. 70 EUR) sowie die Erneuerung des Putzes bezahlt.

Damit war aber das eigentliche Problem der aufsteigenden Feuchte nicht behoben. Deshalb habe ich folgendes System eingerichtet.

Winterbetrieb: Entlüftung nach Außen über einen Zeitschaltuhrgesteuerten Lüfter (Schaltschranklüfter), der nachts einige Stunden in Betrieb ist. Die nachströmende Luft kommt aus nicht luftdichten Nebenräumen, die sich mit trockener Luft von außen versorgen. So erreiche ich ohne nennenswerte Energiekosten im Winterhalbjahr durchschnittliche relative Luftfeuchten unter 50% und meine Frau kann sogar in dem Raum noch Wäsche zum Trocknen aufhängen! Das System lebt also davon, daß die absolute Luftfeuchtigkeit im Winter draußen minimal ist.

Sommerbetrieb: Entlüftung nach Außen außer Betrieb! Da der Keller im Vergleich zur Außenluft kalt ist (im Bereich 15 bis 20°C), würde von außen nachströmende Luftfeuchtigkeit an den Wänden und Gegenständen kondensieren und die Raumluftfeuchte würde in die Höhe schnellen. Also im Sommer den Raum möglichst luftdicht verschlossen halten! Um den dann trocken zu kriegen, hilft nur ein elektrisch betriebener Luftentfeuchter (z. B. bei mir für 140 EUR, seit 2 Sommerhalbjahren in Betrieb, Entfeuchtung bis zu 5 Liter Wasser in 3 Tagen). Die Energiekosten (150 bis 300 W je nach Luftfeuchtigkeit) bleiben dabei noch im erträglichen Bereich. Der Luftentfeuchter wird bei mir auf Sicht, also je nach Ablesung am Hygrometer gefahren. So erreiche ich stets eine mittlere relative Luftfeuchte zwischen 50 und 60%, selbst wenn mal ausnahmsweise im Sommer Wäsche zum Trocknen drin hängt.

Der Putz löst sich allerdings weiterhin, aber es ist weniger geworden und es geht langsamer voran.

Wenn Du weitere Details wissen möchtest ... gerne ...
Zuletzt geändert von OPTI-MOG am 01.11.2010, 13:50, insgesamt 3-mal geändert.
#315997
@ Helmut

eine Salzentfeuchtung funktioniert nur bei hermetisch dichten Räumen(Boot, Wohnwagen, Permabag).
Bei allen anderen Gegebenheiten zählen nur Geräte deren Leistung sich in Liter messen lässt.

Helmut glaube mir mit entsprechendem Equipment trocken wir Daniels Scheune so das die vorbeifliesenden Bäche versiegen.

Gruß
Thomas
#316037
Hallo Daniel,
obwohl Du mit Ratschlägen zur Entfeuchtung deiner Garage schon relativ gut eingedeckt bist, würde ich als Baufachmann vorschlagen, das Problem von der baupysikalischen Seite anzugehen. Eine richtige Einschätzung der Situation meinerseits vorausgesetzt, würde ich folgendermaßen vorgehen.

Obergeschoß: Abnehmen der Dacheindeckung, aufbringen einer 24 mm Holzschalung, darauf eine diffusionsoffene Dachbahn, 24 mm Konterlattung, Dachlattung und dann die vorhandene Dacheindeckung wieder drauf. Wichtig: Entlüftungsfirst einbauen.Die Holzverschalung nimmt Feuchtigkeit auf und gibt diese bei trockener Witterung wieder ab.
Resultat: relativ gleichmäßige Luftfeuchte ohne Schwitzwasser.

Untergeschoß: Diagonale-vertikale Belüftung des Raumes.
Zuluftöffnung unten, zB. durch ein kleines Lüftungsgitter im Tor,(nicht gerade an der Bachseite), Abluftöffnung an der gegenüberliegenden Wand oben, (eventuell über Lichtschacht)
Resultat: Luftfeuchte ca. wie im Freien, aber kein Tauwasser und - Schwitzwasser Niederschlag:

Die Kosten für diese Maßnahmen liegen sicher etwas höher als bei einer chemischen oder mechanischen Entfeuchtung, ist aber mit einer Aufwertung der Räumlichkeiten verbunden und entfeuchtet auch zB. Ersatzteilragale oder Reifenlager an der Wand.

Ansonsten hilft nur, den Blautopf trocken zu legen.

mfg. Luggi
#316043
Hallo Eisbär,
Untergeschoß: Diagonale-vertikale Belüftung des Raumes.
Zuluftöffnung unten, zB. durch ein kleines Lüftungsgitter im Tor,(nicht gerade an der Bachseite), Abluftöffnung an der gegenüberliegenden Wand oben, (eventuell über Lichtschacht)
Resultat: Luftfeuchte ca. wie im Freien, aber kein Tauwasser und - Schwitzwasser Niederschlag
funktioniert im Herbst und Winter und zeitweise auch im Sommer. Ich habe nämlich ähnliche Verhältnisse in einer meiner Scheunen und konnte das über Jahre hinweg beobachten. Jedoch im Frühling, wenn es draußen beginnt warm zu werden, sorgt die Diagonallüftung durch die kalte Scheune für Kondensation, so daß das Wasser am Scheunenboden (Sandsteinplatten) zeitweise Rinnsale bildet und das Wasser unter dem Tor nach außen hervortritt. Wenn ich das nicht mit eigenen Augen gesehen hätte, würde ich es nicht glauben.
#316055
Hallo Christoph,

könnte es sein, daß der Boden unter den Sandsteinplatten im Frühjahr noch gefroren ist, sonst müßte das Wasser versickern. Versuche einmal bei einsetzendem Tauwetter tagsüber die Tore für ein par Stunden ganz zu öffnen um die Scheune auf die Außentemperatur zu bringen. Vielleicht nützt es was.

Viele Grüße aus dem Allgäu

Luggi
#316057
Hallo Luggi,

bei uns in der Rheinebene (auch wenn die an den Schwarzwald grenzt) gibt es keinen Bodenfrost in der Scheune. Der Sandstein ist allerdings stellenweise mit Motor- und Getriebeöl "verseucht" und so die natürliche Durchlässigkeit eingeschränkt.

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