Unimog-Community

hallo zusammen
ein bekannter hat nen alten allgeier bei dem der Kolben festgegammelt ist. er ist vor ca 15 jahren das letzte mal gelaufen und wurde dann im freien abgestellt.

um den kolben wieder frei zu bekommen wurde uns geraten den zylinder mit Cola 2-3 tage einzuweichen uund dann mithilfe leichter schläge auf den Kolben, diesen wieder beweglich zu machen. die Cola soll den schmodder "auffressen" wie sie z.b mit fleisch macht.
ein 2. war von der idee nicht begeistert, da er die wunderwirkung von Cola für ein Märchen hält und er gehört hat, das Zucker dem Motor schadet.

nun meine frage kann man mit Cola einen festgegammelten kolben wieder frei bekommen ohne danach den Motor wegschmeissen zu müssen oder gibt es da bessere möglichkeiten.

schon mal vielen dank und schöne grüße Nils

Hallo Nils,

von Cola als Wundermittel wurde mir auch schon öfter berichtet. Z. B. ein großer DEUTZ-Motor mit 30 l Hubraum soll nach 3 Wochen Einwirkzeit wieder gängig gemacht worden sein.

Ich selbst habe schon mit alter Bremsflüssigkeit einige Erfolge gehabt. Und natürlich mit WD40.

Allen Mittelchen ist gemeinsam: Sie sind keine Schmierstoffe. Also, sobald sich was bewegt, mit dünnflüssigem Öl (nicht Diesel) alles gut spülen und weiter gängig machen.

Leute-Leute...legt mal ein stück Fleisch in kohlensäurehaltiges Mineralwasser...und schaut was dann passiert....

Das hat mit Cola nix zu tun, wohl eher mit der KohlenSÄURE...

Aber zu Thema, ich würde, wenn überhaupt, dann den Zylinder mit WD40 fluten und wirklich mal ein/zwei/drei Wochen einwirken lassen...

Im Bootssport sprüht man ja auch WD40 in die Zylinder zum einwintern...

Viel Erfolg und mit den leichten Schlägen auf den Kolben wäre ich auch eher vorsichtig...

Grüße

Lukas

Hallo Christoph,

Warum kein Diesel?

Gr. Theo

Hallo Niels,

versuch doch lieber eine Spannvorrichtung zu bauen. Bei einer alten Raupe haben wir einen festsitzenden Kolben mit Hilfe eines passenden Rohres auf dem Kolbenrand, einer Strebe darüber und mittels der Zylinderkopfschrauben "freigedrückt" - natürlich nach längerer Einwirkzeit von WD 40
Übrigens hat WD 40 nicht nur lösende sondern im Gegensatz zu Rostlösern auch eine Schmierwirkung

Viel Erfolg
Gruß Peter

Hallo Nils,

als erstes ist wichtig: in welcher Position steht der Kolben???

ist er auf dem oberen oder unteren Totpunkt muss das Pleuel weg, egal wie.
Steht er ausserhalb der Totpunkte könnte man versuchen den Zylinder mit Petroleum und feinstem Schmirgelleinen soweit vom Rost zu befreien das der Kolben sich bewegen könnte (nicht metakkisch blank schleifen).
Vorsichtige Schläge mit Hammer auf Weichholzkoltz, das auf dem Kolben aufliegt, solle der sich nach wenigen leichten Schlägen nicht bewegen, dann sein lassen.
Versuchen an der Kurbelwelle den Kolben nach oben zu drehen, aber auf schwerste Gewalt verzichten, eher auch leichte Schläge ausüben.

Mit diesen Methoden hab ich schon etliche festgegammelte Motoren wieder frei bekommen.
Von Cola halt ich diesbezüglich garnix, da kannst eher Apfelsinensaft vom Aldi nehmen, der hat wesentlich agressivere Säure

Grüsse: Hugo

Servus zusammen,

Auch Cola geht top, aber nur wenn "gute" Cola mit Phosphorsäure, sonst bringt das nix. Es scheiden sich die Geister wegen der Zuckerkristalle wenn man den Motor anschließend nicht zerlegt....die einen meinen sie zerkratzen die Laufbahn, andere verneinen das.
Ich persönlich tendiere zum reinigen, denn wenn der Kolben mal fest war, dann will ich mir das genauer angucken.
Wenn er sich mit leichten (!!!) Schlägen nicht löst, dann gibts noch die Sauerei-Methode mittels Fettpresse - hat den Vorteil daß gleich alles schön geschmiert ist. Macht aber einen Haufen Sauerei...fragt nicht woher ich das nun weiß.
In jedem Fall und egal welches Zeug, hauptsache schön lange einwirken lassen, dann geht am wenigsten kaputt.

Grüße aus dem Allgäu
Jochen

guude,

bei der klassischen cola geht es nicht um eine agressive säure, der trick liegt in der in cola enthaltenen phosphorsäure.....und es funzt wirklich! auch wenn ich es auch nicht glauben wollte.
wichtig ist geduld!

gut mog! justus.

Hallo UNIMOG-Freunde,

von einer gewissen Schmierwirkung des WD40 war hier die Rede. Deshalb möchte ich noch einmal konkret darauf eingehen.

Die WD40-Werbung sagt:
1. Reinigt und schützt
2. Beseitigt Quietschen
3. Lockert verrostete Teile und festsitzende Mechanik
4. Schützt vor Korrosion
5. Verdrängt Feuchtigkeit

Von Schmierwirkung ist an einigen Stellen auch die Rede. Aber sie ist nirgends quantifiziert. Sie ist jedenfalls grottenschlecht. WD40 wäscht wegen seiner extremen Kriechfähigkeit auch jedes "ordentliche" Schmiermittel aus. Z. B. kann man mit ihm eine Motorrad- oder Fahrradkette innerhalb kürzester Zeit ruinieren.

Vor einiger Zeit habe ich den genormten Brugger-Test mit verschiedenen Flüssigkeiten durchgeführt, darunter
Multifunktionsöl: 9 N/mm²
handelsübliches Hydrauliköl: 32 N/mm²
hochwertiges Hydrauliköl: 48 N/mm²
Motoröl: 57 N/mm²

Pressenöle haben eine noch viel höhere Schmierfähigkeit bis um 200 N/mm²

Infos zum Brugger-Test gibt es z. B. hier: http://www.triboproof.de/

Hi!

Argl... was hier an Stammtischweisheiten aufkommt...

Imho haben diese Motoren Graugusszylinder und Alukolben mit 4-5 Stahlkolbenringen. Wenn der Motor 15 Jahre nicht bewegt wurde und wie auch immer Feuchtigkeit bis in den Zylinder gelangt ist sind diese Ringe wohl Festgerostet. D.h. die Laufbahn wie auch die Ringe sind Überholungsbedürftig oder Schrott.

Lösen lässt sich eine solche "Verbindung" entweder durch lockern oder auflösen des Rostes. Ersteres wird von sehr kriechfähigen Rostlösemitteln wie MO Extreme o.ä. und event. Temperaturänderungen ( Heißmachen ) unterstützt, letzteres durch Säuren. Ob die in Cola vorhanden Phosphorsäure dazu genügt sei mal dahingestellt, und ob sich das mit den restlichen Bauteilen im Motor verträgt auch. Zu den Zuckerkristallen... ( mein Schwiegervater ist Dr. Chem, der hat sich bekringelt vor Lachen.. ) die werden einer Graugusslaufbahn nicht viel anhaben können. Aber die bei der Verbrennung von Zucker entstehenden Stoffe verkleben die Kolbenringe und setzen sich auf den Ventilen ab. Die Mythbusters haben das Imho mal mit nem V8 im Feldversuch durchgeführt

Grüße,

Klaus

Hallo UNIMOG-Freunde,

auch dies lässt sich sachlich klären:

Zu den Zuckerkristallen... ( mein Schwiegervater ist Dr. Chem, der hat sich bekringelt vor Lachen.. ) die werden einer Graugusslaufbahn nicht viel anhaben können.

Nämlich haben Zuckerkristalle eine Mohs-Härte von 4 bis 5 und sind damit weicher als irgendein Eisen oder Stahl. Feuchter oder verbrannter Zucker kann aber sehr schön kleben und verstopfen, wie Klaus schon sagte.

Hallo Nils,

mag sein, daß man den Kolben mit diversen Mittelchen oder Gewalt-
anwendung frei bekommt, aber wie lange und ob er danach überhaupt
wieder läuft ist den Versuch nicht wert!
Das gute Stück ist inzwischen 60 Jahre oder älter, da kommts auf die
paar Wochen glaub ich nicht drauf an, den Motor ordentlich zu zerlegen
und komplett zu insten!

Außerdem kann man nur bei Lernen, und sein Fahrzeug besser verstehen,
wenn mans mal komplett auseinander hatte!

Grüße Sven

Moin,

die Frage lautete doch ganz einfach:

nun meine frage kann man mit Cola einen festgegammelten kolben wieder frei bekommen ohne danach den Motor wegschmeissen zu müssen oder gibt es da bessere möglichkeiten.

Warum kann diese Frage nicht ebenso einfach beantwortet werden???

z.B. so:

Ja, man kann einen festgegammelten Kolben auch mit Cola wieder frei bekommen.

Ob der Motor danach noch zu gebrauchen ist, lässt sich erst danach feststellen.

Dazu muß aber der Kolben raus, so oder so

Moin Reiner,

darauf habe ich gewartet: Ein klares Wort! Danke

hallo zusammen sorry das ich mich erst jetzt melde aber ich durfte noch n par tage im verschneiten Schwarzwald verbringen und war dort ohne internet.

also erstmal vielen dank an alle die hier ihre infos beigetragen haben und besonderen dank an Reiner für die klare zusammenfassung °!°

ich werde eure anregungen weitergeben und euch dann berichten mit was es beim allgeier geklappt hat.