- 05.07.2016, 18:58
#490247
Hallo Uli,
wo bitte gibt's die, die immer schneller fahren? Bitte hierher schicken, kannst dafür unsere Valium-gedopten Schnarchnasen haben!
Vor >25Jahren, als ich den Lappen machte, konnte man mit deutlich leistungsschwächeren, leichteren uva handlicheren PKW deutlich schneller die 20km zur Arbeit zurücklegen als heute.
Heute gibt's auf der selben Strecke: 1 echte Umgehung, 1 Pseudo-Umgehung (auch genannt "Umstehung": genauso viel Ampeln wie durch den Ort, dafür sind die im Ort wenigstens nachts aus und zusätzlich noch zwei Kreisverkehre), Tempolimits über Tempolimits und viele, viele LKW. Das ganze noch durchsetzt mit "ICH bin jetzt auf der Straße"-Fahrern und sonstigen Schnarchern (gerade vor eineinhalb Stunden hatt mich um einen halben Meter eine "Dame" mit ihrem Renault-Cabrio verfehlt - von links kommend aus der gesperrten lof-Straße.
Hatte sogar schon das Vergnügen den steilsten Berg bergauf nen PKW mit dem 406 zu überholen.
Das Wochenende drei Unfälle im Ort: Freitag ein Radler vom Bike geholt, fast an der selben Stelle Samstag früh um neun direkt am Bahnübergang ein Fußgänger vom Zug erfasst und getötet (30m vom Bahnsteig entfernt - also nicht mehr wirklich schnell), Sonntag Abend dann nochmals wegen Unachtsamkeit ein Crash am Ortsende, der zweite FFW-Einsatz an dem Wochenende.
Raserei war da nirgends im Spiel.
Nur - die menschliche Dummheit, gemäß Einstein (siehe unten).
Sechs Jahre hab ich die A3 zwischen Nürnberg und Frankfurt "genossen". Gottseidank is das ganze jetzt genau zehn Jahre vorbei - allerdings war die Strecke damals noch fast durchgehend zweispurig.
Raserei war da das geringste Problem. Egoismus, ich-fahre-links, marodierende LKW und Reisebusse - das war damals schon durchgehend das Problem. Und um so mehr die Autos mit "Assistenz-Systemen" gespickt werden, um so mehr fällt mir auf, das die Leute immer dämlicher unterwegs sind. Grad in Hessen - Ballungsraum, hohe Bevölkerungsdichte, permanente Überwachung, keinerlei Freiheit mehr für irgendwas - da hab ich bisher die schlimmsten fahrenden "Verkehrsabstinenzler" erlebt.
Das Geschrei der letzten Tage gegen wegen des Toten in dem gecrashten Tesla bei den Amis ist scheinheilig - es war zum lesen, das der Mann irgendwas anderes machte - aber selber gar nicht auf die Straße achtete.
Und das ist heute DAS Problem.
Erscheint eigentlich ganz harmlos: lieber noch nen prolligeren Endtopf / noch ne dümmlichere Handtasche / Handy etc, statt auch mal ne Freisprechanlage zum Auto kaufen. Wer mir so täglich mit dem Handy in der Hand entgegenkommt ist faszinierend: egal ob jung oder alt, Mann oder Frau, privat oder geschäftlich. Und das is nur ein Punkt. Die Leute fahren heute eigentlich nicht mehr - sie träumen von irgendwas, während sie hinter der Klimaanlage musikhörend mit irgendjemand telefonierend, rauchend, Eis-futternd, sich-um-die-Kinder-am-Rücksitz-kümmernd durch die Gegend kriechen. Das da nicht mehr passiert, wundert mich eigentlich bei der Debatte am meisten.
mfG
Axel
"Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher." (Albert Einstein)