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Holzrücken - nicht nur mit dem Unimog

Verfasst: 02.09.2013, 21:21
von OPTI-MOG
Am vorletzten Aktionstag im Rahmen der Sonderausstellung „Unimog und MB-trac im Forsteinsatz“ des Unimog-Museum Gaggenau am 01. September 2013 stand das Holzrücken im Mittelpunkt. Die anschaulichen praktischen Vorführungen zu diesem Thema reihten sich in chronologischer Reihenfolge der technischen Entwicklung aneinander. Der durch das Programm führende Moderator Karl-Josef Leib verstand es wieder einmal, die Techniken auch im gesellschaftlichen Zusammenhang der jeweiligen Zeit bildhaft zu kommentieren.

Beginnen durfte die süddeutsche Kaltblutstute namens Hella. Besitzer ist Klaus Schröder aus Bischweier. Es schien, als würde sie sich schon auf ihre Aufgabe freuen, nämlich einige Baumstämme präzise durch das Gelände zu bewegen und schließlich genau parallel aneinander zu legen. Das mit kurzen und ruhigen Befehlen geleitete Rückepferd führte die Arbeiten augenscheinlich zufriedenstellend aus, wenngleich manchmal ein eigener Arbeitsstil erkennbar wurde. Denn sie setzte nicht alle Anweisungen direkt um. Das Rücken mit dem Pferd ist sehr bodenschonend. In besonders geschützten Wäldern wird diese reine Muskelarbeit bis heute ausschließlich zugelassen.

Eine nächste Entwicklungsstufe stellte der U411 mit Glogger-Doppelseilwinde mit 2 mal 3,5 Tonnen Zugkraft dar. Für effektives Arbeiten waren hier mindestens zwei Personen erforderlich, eine im Fahrerhaus des Unimog und eine weitere unter anderem zum Herausziehen und Anschlagen der Seile. Der Boden wurde mit dieser Technik schon stärker belastet, hauptsächlich durch das Abstützen der Zugkräfte mit dem Rückeschild, das jedes Mal tief in den Boden gedrückt werden musste.

Die Firma Werner in Trier begann in den 1970er Jahren mit ihrer ersten Forstmaschine, dem Uniknick, einem knickgelenkten Fahrzeug mit großen Rädern und Achsen des U406 sowie Teilen des U421. Damit war erstmals eine Einmannbedienung durch Funkfernsteuerung der Winden und des Rückeschildes möglich. Die Knicklenkung führte jedoch besonders in steilem Gelände zu erhöhter Umsturzgefahr. Das wurde bereits im Parcour beim Versuch von Ueli Bicker aus der Schweiz sichtbar, der mit seinem Uniknick einen Graben durchfahren wollte, dann aber lieber einen Umweg nahm.

Re: Holzrücken - nicht nur mit dem Unimog

Verfasst: 02.09.2013, 21:26
von OPTI-MOG
Ein Beispiel modernster Maschinentechnik stellte ein WF-trac der Firma Werner, die auch in den dazwischen liegenden Jahren MB-trac zu Forstmaschinen umbaute, dar. Dieser ist mit Doppelwinde und Ladekran mit Drehgreifer ausgerüstet. Der Fahrer sitzt hierbei in einer klimatisierten, um 270° drehbaren Kabine und bedient von dort aus über zwei Joysticks alle benötigten Funktionen. Die können aber auch von außen über Funk ferngesteuert werden. Elektronische Überwachungssysteme verhindern weitgehend unzulässige und gefährliche Betriebszustände. So wird heute mit hoher Leistung ergonomisch und effektiv gearbeitet. Nur dadurch kann sich eine Investition in der Größenordnung von 300 Tausend Euro schnell amortisieren.

Die teilweise aus weiter Ferne angereisten Gäste konnten mittels der Vorführungen, der Ausstellungsstücke in der Museumshalle sowie in Gesprächen mit den anwesenden Fachleuten tief in die Welt der Forsttechnik eintauchen.

CL

Re: Holzrücken - nicht nur mit dem Unimog

Verfasst: 02.09.2013, 21:34
von Wurzelzieher
:spitze

Re: Holzrücken - nicht nur mit dem Unimog

Verfasst: 02.09.2013, 21:47
von OPTI-MOG
Hallo Herbert,

schade, dass Du nicht kommen konntest. Deshalb habe ich den Bericht für DICH geschrieben. :wink:

Re: Holzrücken - nicht nur mit dem Unimog

Verfasst: 02.09.2013, 22:35
von OPTI-MOG
... und noch ein paar schöne Fotos vom WF-trac

Re: Holzrücken - nicht nur mit dem Unimog

Verfasst: 03.09.2013, 08:11
von Wurzelzieher
Danke Christoph :P Heimreise am Sonntag 3 std huckepack und gestern abend um neun uhr leicht verölt das licht in der werkstatt ausgemacht.Die langen vollgasfahrten verträgt der alte passat so langsam nicht mehr (Im gegensatz zu meinem mog :mrgreen: ) Werde aber versuchen im Herbst vorbei zu schauen.Derzeit überschlägt sich wieder die arbeit,gestern wieder drei anfragen.So wird das nix mit dem kürzer treten.Naja,da muß das fußvolk halt ran :mrgreen: .MFG Herbert