- 18.10.2004, 20:27
#41586
Also wir sollten dringend ein Unimog-Holzer-Forum haben!
Das ist hier überall verstreut.
Bei uns ist:
Großraum Stuttgart/Neckar/Schwäbische Alb
Sturmholz:
kostenlos gibts bei uns nur nach Jahrhundertstürmen wie Lothar.
Sturmholz rausholen ist aber echt gefährlich, wenn die stämme kreuz und quer unter Spannung liegen.
Selbstwerbung ist mit selber fällen der vom Förster bezeichneten Bäume (Jungholz auslichten). Ich kann mir aber vorstellen, dass der Förster keine Ungeübten da ran lässt.
Flächenlos (Schlagabraum, Leseschein, manchmal auch als Selbstwerbung bez.) ist wohl die häufigste und eine sehr günstige Möglichkeit für Holzmacher. In einer Parzelle von ca 50-100 X 50-100m darf alles am Boden liegende frisch geschlagene Holz rausgeholt werden. Der Forstwirt holt nur die dicken Stämme als Nutzholz raus. Die krummen werden teils rausgeholt, teils liegen gelassen.
Bedingungen: Wege und Rückegasse einhalten, nicht wild drin rumfahren, nix fällen, Alt- und Totholz liegen lassen wg. Lebensraum f. Flora und Fauna.
Habe hier schon zig Ster rausgeholt für ca 3-8 Euro/Ster. Ist aber viel Arbeit für teils krummes dünnes Zeug, teils aber auch ordentliche Brummer in Buche und Eiche, dann aber astig und knorrig und mühsam zu spalten (alles von Hand).
Wird im Februar/März versteigert, ebene gut begehbare Lose werden teurer gesteigert, mühsame Abhänge will (fast) keiner, dann kriegt man es aber dennoch nicht billiger. Alles-Totschlag-Argument vom Forst: wir müssen nach EU-Richtlinie sowieso 25 fm/Hektar Totholz liegen lassen.
Polter:
Mittlere Stärken, nicht ganz gerade, werden vom Forst als Polter (Langholzhaufen) an den Weg gerückt. Praktisch und schnell zum ablängen und aufladen. Preis für Laubholz min. 26 Euro/Festmeter, werden aber oft von den Käufern auf das Doppelte gesteigert ("Ich brauche gerade diese, meine Säge schafft die dicken Stämme nicht")
1 Langholzfuhrwerk frei Haus ab 40 Euro/Festmeter.
Sterholz 1m Rundlinge am Weg ca 45-50 Euro/Festmeter.
Sollte man aber beim Forst vorbestellen.
Ofenfertig:
Buche trocken frei Haus ca. 55 Euro/Raummeter (kein Schüttmeter).
Ich selbst brauche ca 15 Ster/Winter und nehme gern alle Holzsorten, eben alles, was anfällt: Fichte, Kiefer, meist aber Buche (unser Waldgebiet heißt Schönbuch) , Eiche, Esche, Ahorn gemischt.
Wenn man alles einsammelt, was sich bietet, dann ist der Faktor Heizwert bzw. Kosten je Holzart nicht mehr so wichtig, es mittelt sich halt.
Käufer bevorzugen Buche: hoher Heizwert, brennt sauber und ruhig, Rinde bröselt nicht.
Ich habe gerne Eiche: hoher Heizwert (liegt massiv in der Hand), gut zu spalten, Käufer stört oft die bröckelnde Rinde (macht Dreck im Wohnzimmer), hält sich auch mal 5 Jahre draußen im Gegenteil zu Buche, die sich schnell von innen raus zersetzt (macht dann aber noch mehr Dreck im Wohnzimmer).
Birke ist bei uns selten, beliebtes Kaminholz.
Nadelholz: Harzspritzer, ungünstig f. offene Kamine, aber gut zum anzünden.
Gruß an alle Holzwürmer
Albi
so siehts bei uns aus:
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U 32 - 411.119, Forst Cabrio, Bj. 1965