Herzlich willkommen

Herzlich willkommen auf der Unimog-Community-Website. Seit 1999 treffen sich hier die Mercedes-Benz Unimog- und MBtrac-Enthusiasten zum Meinungsaustausch und Fachsimpeln.

Das Forum von Mitgliedern für Mitglieder des Unimog-Club Gaggenau (UCG).
#555303
Moin zusammen,

vor dem Hintergrund der katastrophalen Hochwasserlage in Westdeutschland schlage ich vor, dass der Vorstand des Unimog Club Gaggenau als gemeinnütziger Verein in Erfahrung bringt, in welcher Form die Mitglieder mit ihren Fahrzeugen :mog5 :mog4 :mog3 :mog2 :mog1 in koordinierter Aktion Unterstützung leisten könnten.

Was haltet Ihr davon ?

Herzl Gruß
von Rango (Erni)
#555319
Sorry davon halte ich gar nichts.
Vor Ort sind viele Organisationen und noch mehr Helfer.
Wenn irgendetwas gebraucht wird gibt es eine offizielle Anforderung. So kann es sein dass die Hilfe nur störend wirkt weil noch mehr Personen und Gerät koordiniert und auch verpflegt und untergebracht werden.

Daher nur auf Aufforderung von der dortigen Einsatzleitung / Stab tätig werden.

Viele Grüße
Michael
#555330
Hallo
aus meinem Arbeitskollegenkreis kommen viele aus der Ahr-Region, ich schätze mal 20 bis 30% der Belegschaft. Die Aufräumarbeiten der Greröll- und Schlamm-Murren werden mit Baggern und Radladern von Baufirmen und Landwirten mit Traktoranhängern etc großenteils erledigt. Feuerwehren haben m.W. überhaupt kein Euquipment dafür, THW ein paar Stück, noch ein paar Panzer von Preußens Gloria, das ist alles was die "Offiziellen" zu bieten haben.

Wir bauen bei uns im Betrieb Waschmaschinen auf, der Caddy steht mit Hochdruckreiniger und Nasssauger für alle Kollegen jederzeit vollgetankt vor der Türe. Alle Kollegen mit Bildschirmarbeitsplatz in der gesamten Group wurden von der IT in Teams in einem eigenen Kreis agemeldet, da kann jeder seine Vorschläge, Spenden, Hilfsmittel, Wünsche und Nöte mitteilen.
Konkretes Beispiel: "wer kann mit einem PKW-Anhänger morgen nachmittag den Müll bei mir abholen und wegbringen." Da ist die Feuewehr und die Verwaltungen noch gaaaanz weit hinten.
Z.B. heute 2 IBC Klarwasser zum Reinigen in das Gebiet gebracht, damit der Dreck abgewaschen werden kann bevor er betonhart wird. Die Anfahrt ist abenteuerlich, es gibt kaum noch Brücken, man muss über riesiege Umwege und Feldwege in die Dörfer vordringen.
To be continued.
Die Anordnungen der Verwaltung werden von Aloisius übermittelt. Nein, nicht auf die "von da oben" warten, die Gemeindeverwaltungen haben keinen Strom und keine IT, die können nur per Funk und Zuruf koordinieren, Initiative ist angesagt. Wie soll die Feuerwehr das schaffen. Die haben reichlich zu tun, in Häusern, Kellern, Ruinen, Autos etc nach Vermissten und Tote zu suchen. Die pumpen Keller aus und räumen ggf mit raus, aber abtransportieren tun die nicht.


Allerdings wichtig, selber genügen Kraftstoff, Wasser und Verpflegung mitbringen, man kann vor Ort nicht auch noch die Hilfskräfte supporten sondern umgekehrt.
Und dann über irgendwelche Kontakte eine konkrete Stelle auswählen, mit den Leuten sprechen, was gebraucht wird und wie man helfen kann. Aber nicht blind irgendwo aufschlagen, das gibt Chaos.
Gebraucht werden Stromaggregate und Verlängerungskabel, evtl kleine Hochdruckreiniger. Teilweise gibt es keine Infrastruktur mehr, da fehlen die kompletten Straßen mit sämtlichen Versorgungsleitungen. Tankstellen gibt es auch nicht mehr, ohne Strom kommt der Sprit nicht aus den Tanks, sofern die nicht abgesoffen sind.

Blinde Hektik schadet, durchdachte und wohlüberlegte gezielte Hilfe ist immer willkommen. Und wenn der UCG da was erreichen kann, warum nicht. Wenn z.B. Fahrzeuge mit und ohne Anhänger zum Abtransport gebraucht werden, why not.
Im übrigen sind vom Museum schon Fahrzeuge unterwegs.
#555389
Hallo Ahrhelfer,

nach insgesamt 141 geleisteten Einsatzstunden im Zeitraum von letzten Mittwoch Abend bis gestern Abend bin nun auch mal wieder zu Hause. Wir waren erst (Mi Abend bis Fr Abend) bei Trier, ab Samstag Abend dann in der VG Altenahr im Einsatz. Dort in der Technischen Einsatzleitung bzw. in der IuK-Gruppe zum Aufbau der Technik-Infrastruktur der Einsatzabschnittsleitung. Da ich noch dazu mehrere Tage vor Ort war und auch mehrere Erkundungen im Gebiet durchgeführt habe, bin ich da ziemlich im Bilde, was abläuft.

Bevor hier jetzt mal wieder aufkommt, dass die Feuerwehr und/oder die anderen Hilfsorganisationen überfordert wären, muss ich das demetieren. Nur leider handelt es sich hier um eine Katastrophenlage, da muss man andere Maßstäbe ansetzen, auch was die Hilfeleistung gegenüber dem Einzelnen betrifft. Da geht es derzeit weniger drum, einzelne Keller leerzupumpen oder den Schlamm rauszuschippen und die Möbel auf den Sperrmüll zu bringen. Einige Ortschaften in dem Gebiet existieren quasi nicht mehr. Da gibt es keine Infrastruktur, Straßen, Brücken, aber auch die Wasserversorgung und Abwasserentsorgung sind zerstört, ebenso die Stromversorgung. Telefon Festnetz ist total im Eimer, zum Glück haben die Mobilfunkprovider recht schnell das Mobilfunknetz wieder weitgehend herstellen können. Auch deren Basisstationen müssen mit Treibstoff versorgt werden, das ist da jetzt essentiell, weil manchmal der einzige Kommunikationsweg.

Erstmal müssen Grundlagen der Infrastruktur geschaffen werden. Anfangs waren z.B. in der VG Altenahr alle bis auf eine Brücke zerstört, eine weitere war noch eingeschränkt nutzbar. Durch viele Arbeit, von Hilfsorganisationen und auch privaten Helfern und Firmen, sind inzwischen wieder viele der Brücken für eine Notüberfahrt tauglich und viele Straßenabschnitte zumindest eingeschränkt wieder befahrbar. An der Ahr entlang und auch in Seitentälern sind aber noch viele Straßen unterbrochen. Teils sind Orte auch nur über Feldwege erreichbar, nach Mayschoß wird gerade ein 2m-Feldweg zur Asphaltstraße ausgebaut, das geht da innerhalb von wenigen Tagen, obwohl das mehrere km sind. Einsturzgefährdete Häuser müssen gesichert oder abgerissen werden, sie stellen eine Gefahr für die Helfer dar, die man auch nicht unterschätzen sollte.

Vom THW sind auch jede Menge Personal und Material vor Ort. Die Feuerwehren stellen insbesondere den Grundschutz und auch teils die Vorsorgung sicher, bei den Aufräumarbeiten kommt es auch immer wieder zu Gefahrguteinsätzen. Die Kollegen meiner FW-Einheit, die im Bereich Heimersheim im Einsatz sind, hatten wohl bis zu 30 solcher Einsätze am Tag. Da bleibt nicht mehr viel Reserve für Kellerauspumpen oder Schlammschippen. Immerhin sind auch einige Feuerwehren vor Ort direkt betroffen und nicht mehr einsatzfähig oder nur noch eingeschränkt.

Auch die Bundeswehr ist mit viel Gerät und Personal im Einsatz, das sind vor allem geländegängige LKW (viele MAN KAT, aber auch Unimog), Bergepanzer waren auch zu sehen, ebenso wie Brückenleger und auch Transporthubschrauber. Tankwagen der BW übernehmen die Spritversorgung.

Was es aber nicht braucht, ist Hilfskräftebashing, wie man es derzeit auf Facebook erlebt. Da könnte man gerade meinen, ein paar Bauern retten dort die Welt. Ja, die machen nützliche Aufräumarbeiten und sind da auch schwer entbehrlich. Nie käme ich auf die Idee, deren Leistung kleinzureden oder als unnötig oder gar unfähig darzustellen. Genau das machen da aber einige mit den Hilfsorganisationen, wenn die nicht an der ersten Schadensstelle, die ihnen in den Blick kommt, direkt anhalten und den Schlamm wegschippen. So geht halt Katastrophenhilfe auch nicht. Ein wenig Koordination muss sein, und genau das macht man auch bei den Hilfsorganisationen. Das läuft für Außenstehende dann zwar gern mal etwas zäh, aber es läuft.

Auch die Verwaltungen koordinieren einiges. Allerdings ist zumindest in Altenahr die Verwaltung abgesoffen und man muss aktuell mit einem Hotel vorlieb nehmen. Natürlich geht da nun einiges nicht so schnell wie gewohnt. Man muss einfach auch mal sehen, dass wir hier nicht von einem Moselhochwasser mit ein paar hundert Häusern sprechen, bei dem das Wasser langsam kam und langsam wieder ging.

Gruß,
Michael
Peter_Bimek, u411wtalronsd, erni417 and 3 others liked this
#555429
Hallo Michael
Michael_Weyrich hat geschrieben:Was es aber nicht braucht, ist Hilfskräftebashing,
da gebe ich dir unumwunden recht.
Aber die Hilfskräfte retten auch nicht die Welt, und wenn du hier im Gebiet bist, siehst du dass auf 1 rotes Fahrzeug 20 oder mehr Radlader, Bagger, Muldenkipper etc kommen. Die schaffen das Zeug weg, was die tausende von Freiwilligen rausschleppen. Bei unseren Einsätzen war bisher keinen Feuerwehrmann dabei oder auch nur in der Nähe, der nachsieht, was aus den Kellern rausgeräumt wird und auch keinen, der Heizöl-verseuchten Schlamm rauspumt oder schaufelt.

Für die Freiwilligen, am Samstag habe ich welche getroffen die früh morgens aus dem Odenwald angereist waren und abends wieder heim, gibt es keine Freistellung etc, keinen der dir die Kleidung oder Material reinigt noch irgendetwas ersetzt. Wir gehen tagsüber auf Schicht und anschließend oder am WE ins Gebiet. Von uns sind viele Kollegen direkt betroffen.
Am Zustand der Bekleidung kann man schon gut abschätzen, wie intensiv der/die Helfer:in sich reinkniet.
Nachdenklich werde ich dabei schon.
#555445
Hallo Helmut,
Helmut-Schmitz hat geschrieben:Aber die Hilfskräfte retten auch nicht die Welt, und wenn du hier im Gebiet bist, siehst du dass auf 1 rotes Fahrzeug 20 oder mehr Radlader, Bagger, Muldenkipper etc kommen. Die schaffen das Zeug weg, was die tausende von Freiwilligen rausschleppen. Bei unseren Einsätzen war bisher keinen Feuerwehrmann dabei oder auch nur in der Nähe, der nachsieht, was aus den Kellern rausgeräumt wird und auch keinen, der Heizöl-verseuchten Schlamm rauspumt oder schaufelt.
Nun, erstmal hat die Feuerwehr keine Radlader, Bagger oder Muldenkipper. Dann gibt es ja auch noch die blauen (THW) sowie die olive (BW)-Fraktion, die in dem Bereich schon deutlich passenderes technisches Equipment zu bieten haben. Die sind aber vermutlich derzeit damit beschäftigt, grundlegende Infrastruktur wieder herzustellen, insbesondere auch die Versorgung mit Trinkwasser und sonstiger Verpflegung.

Wir haben aus unserer VG einen Zug FW in Bereitstellung für den Grundschutz. Das heißt, die rücken dann aus, wenn was besonderes anfällt. Wenn z.B. beim Kellerausräumen Gefahrgut austritt, was täglich mehrfach in deren Gebiet bisher vorkam. Auch sonst zur technischen Hilfeleistung. Weitere Kräfte sind aber auch direkt mit Kellerauspumpen beschäftigt. Und aus unserer Abschnittsleitung kann ich dir mitteilen, dass alleine die Koordination der Versorgung, z.B. auch mit Diesel, Essen, Getränken oder auch mit Trinkwasser und Dixis (da ist ja meist weder Wasser noch Abwasser vorhanden) nicht unbedingt einfach ist.

Jeder Helfer macht derzeit seinen Job, egal ob privat oder HiOrg. Ich verstehe echt nicht, was man auch in der Boulevardpresse da teils von sich gibt. Sensationsberichte, mehr ist das nicht. Man wiegelt noch Leute gegeneinander auf. Gerade das sollte aber keinesfalls passieren, denn das hilft keinem, am wenigsten den Betroffenen.

Ich habe persönlich seit Mittwoch, 15.07., 23 Uhr jetzt 170 Einsatzstunden verbracht und dank Mitarbeit in der Abschnittsleitung einen teilweisen Überblick über die Schäden und auch die folgenden Probleme eines Bereiches bekommen. Ich habe auch die immensen Arbeiten privater Helfer sowie auch der Hilfsorganisationen gesehen. Ich käme noch nicht mal im Traum drauf, irgendeinem irgendwelche Vorwürfe an den Kopf zu knallen, denn alle versuchen hier ihr Bestes. Dass es bei solch einer Lage dynamische Entwicklungen gibt und nicht immer alles optimal läuft, liegt im Sinn der Sache, sonst wäre es keine Katastrophe.

Ich geh dann mal wieder meiner Arbeit außerhalb der Feuerwehr nach...

Gruß,
Michael
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