Hallo Helmut,
auch auf jeden Deiner Punkte gibt es eine sachlich korrekte Antwort.
Allerdings würde ich das viel lieber bei dem nächsten Treffen bei einem Bier diskutieren (KOMMST DU NACH ESTHAL ZUM PFALZTREFFEN????)
Die ganze Schreiberei hier nervt mich etwas, es geht nämlich um mein berufliches Umfeld - in meiner Freizeit beschäftige ich mich vieeeeel lieber mit Allradfahrzeugen oder zB mit dem Bau meiner LKW Montagegruber oder der Betonplatte in der Halle.....
Nun also nochmal beruflich:
Helmut-Schmitz hat geschrieben:
Nur mal so am Rande gefragt, andere Produkte wie Maschinen und Textilien unterliegen unter den gleichen Weltmarkt-Bedingungen. Es wäre demnach konsequent, wenn die se Industriezweige auch die gleichen Privilegien, Subventionen und Steuervergünstigungen erhalten.
Selbstverständlich trifft das auch für viele andere Firmen zu. Diese haben haber meist den Vorteil (gegenüber dem Landwirt) dass sie mit Ihren Produktionsgütern und führenden Mitarbeitern den Standort wechseln können - was leider auch sehr oft geschieht. Nicht alle Firmen sind hier so Vorbildlich wie zB Wirtgen, John Deere, ja, auch Fendt - die Konkurrenz
und investieren in gooooood old Germany..
Der zweite Punkt vn Dir im Zitat oben.
Das findet man nach zwei Minuten bei Google, wenn man nach "subventionierte Industribetriebe" googelt:
- Viele Firmen halten sich eine eigene Fahrzeugflotte - und bekommen diese von der Regierung teils subventioniert.
- Solarindustrie in Deutschland: 175.000 Euro pro Arbeitsplatz im Jahr
- Solarworld-Chef Frank Asbeck gibt den Kämpfer für fairen Wettbewerb. Dabei ist Deutschlands Branchenprimus selbst einer der größten Subventionsempfänger, auch in den USA.
Selbstvertändlich kommen da auch genug Beiträge zu Agrarsuventionen und dem Bergbau.
Dann gibt es noch unzählige weitere "Gelegenheiten" wo Steuergelder verbrannt wurden:
- Schröders subvetionierung der Autoindustrie,
- BenQ Siemens (habe ich oben schon mal erwähnt
- Wem sagt der Name "Philipp Holzmann" noch was?
Nun: Was ist wohl für eine Gesellschaft essentieller? Lebensmittel- oder PKW Produktion?
Helmut-Schmitz hat geschrieben:
Was die Pflege der Natur durch die Landwirtschaft angeht kann ich nur sagen, wir dürfen unser Trinkwasser nicht mehr aus unseren Brunne verwenden, weil die Nitratbelastung im Wasser infolge der Düngeeintragung eklatant zu hoch ist. Durch diese Folge der intensiven Naturpflege müssen wir unser Wasser für teures Geld über kilometerlange Leitungen von anderen Brunnen beziehen. Logischerweise fluchen die Landwirte jetzt, dass man die Düngung einschränkt bzw per Schlagdatei nachweisen muss.Die Jauche geht nach wie vor aufs Feld, reichlich. Würde ein anderer Industriezweig ein solche Brühe produzieren, müsste der mit Castortransporten oder Polluxbehälternentsorgt werden. Nur ein kleines Beispiel, das Abwasser aus der Kohlesäuregewinnung, hier handelt es sich um natürliches kohlensäurehaltige Mineralwasser ist mit Abwasserabgaben belegt. Die Jauche hingegen ist steuer- und abgabenfrei und wird mit subventioniertem Sprit weiterhin in der Natur versprüht und der Boden weiter verseucht, oh Entschuldigung, gepflegt.
Puhhh - da ist viel Halbwissen bzw "Überholtes" drin - könnte (eigentlich müsste) ich seitenlang dazu schreiben - aber ich bin ja nicht der Anwalt unserer Kundschaft.
- Gülle: 2002 habe ich meine Ausbildung zum Landwirt begonnen (Neuanfang - Quereinsteiger) bevor ich das Studium abschloss (Landwirtschft). S e l b s t v e r s t ä n d l i c h fließt die Gülledüngung in die Düngebilanz und die Hoftorbilanz eines Betriebes ein. Das ist gute fachliche Praxis - welche ein Landwirt ohne Ausbildung beispielsweise durch eine Prüfung (Sachkundenachweis) nachweisen muss!
Durch das Ausbringen von Gülle (zB Biogas, RInder, Schweinwgülle schließt sich ein Kreislauf. WIrtschaftdünger (also Gülle, Mist, Jauche,...) ist das beste was man seinem Boden tun kann.
Was schlägst Du sonst vor? Gülle in die Müllverbrennung (CO2, Kosten) und Kunstdünger von BASF stattdessen auf die Äcker? Wäre nicht nur für den Humusgehalt im Boden schlecht.
- Ein Landwirt flucht schon lange nicht mehr über Düngebilanzen und Schlagkarierung. Düngung ist ein imenser Preistreiber. Warum sollte ein Landwirt daran interessiert sein Geld ins Grundwasser zu pumpen???
Warum vermuten eigentlich viele Leute, dass Landwirte gewissenlose Umwelsünder sind. Die Landwirtschaft ist aus ureigenem Interesse an Nachhaltigkeit interssiert! Die Flächen kann man nicht neu kaufen - wenn "kaputt". Es geht um die Existenzgrundlage - zum Teile schon seit Generationen im Familienbesitz.
- Nitratbelastung im Grundwasser: Ein Kommilitone schrieb hierzu seine Diplomarbeit. Kurzfassung: Die Belastung in dem von Ihm berachteten Fall kam nicht etwar aus der Landwirtschaft. Im Brunnen - Einzugsgebiet liegt eine Kleingartensiedlung. Was da zum Teil an "Blaukorn" gestreut wird dass der Rasen schön grün ist kommt in der Landwirtschaft auf die 10fache Fläche. Was in Deinem Fall verursachend ist kann ich allerdings nicht Beuteilen - kenne den Einzelfall nicht.
Helmut-Schmitz hat geschrieben:
Das die KuLaP-Maßnahmen steuerlich subventioniert werden ist ok, davon hat jeder was. Aber die Landwirtschaft ist wie jeder andere Wirtschaftszweig den Marktgesetzen und der Welt-Konkurrenz ausgesetzt, wo soll der Unterschied sein.
Nun, das sehe ich aus oben genannten Gründen anders (die Hauptunterschiede sind die stark voneinander abweichenden Rahmenbedingungen - nirgens ist man m.E. weiter von einem gemeinsamen EU Standart entfernt, in der Tatsache dass der Landwirt nunmal nicht abwandern kann und in der Verantwortung dem ländlichen Raum und der Natur gegenüber).
Puhhh - jetzt reichts aber - schon wieder nichts neues über UNIMOGs gelernt heute abend!
Grüße,
Frank