Unimog-Community

Der im Hotel getankte synthetische Dieselkraftstoff zeigt ein anderes Verhalten als der herkömmliche. Es gibt weniger Rauch aus dem Auspuff und der Motor scheint tatsächlich weicher zu laufen. Ein Teilnehmer berichtet allerdings, dass der neuartige Treibstoff dazu führte, dass Schmutz aus dem Tank gelöst wurde und den Vorfilter verstopfte. Unterdruckgeregelte Motoren sollen mit höherer Drehzahl laufen als zuvor.

Langsam füllt sich das Plateau am Tuxer Ferner unterhalb mit Planen abgedeckten Gletscherteilen und Schneeresten. Die Seilbahnen sind auf allerneuestem Stand, es wird aber immer noch viel gebaut, die gesamte Infrastruktur ist sehr modern und komfortabel. Von einer Hüttenromantik früherer Zeiten fehlt jede Spur. Eine Fahrt mit der Gondel auf den Gipfel endet in den Wolken, welche die Sicht leider auf ein paar zig Meter begrenzen. Für einen Besuch des Eispalastes reicht die Zeit nicht.

Als die Letzten oben auf dem Plateau ankommen, fahren die Ersten schon wieder ab. Einige machen sich direkt auf die Heimreise, Andere legen noch eine Kaffepause auf der unterhalb gelegenen Bichlalm ein.

Am Abend geht’s in die Tenne zur Abschlussparty mit übersteuerter Beschallung. Unterhaltung kaum möglich. Nicht meine Welt. Aber ein alkoholfreies Bier und eine Stunde interessierte Beobachtung halte ich aus. Christian hält eine kurze Dankesrede an alle Beeinträchtigten, Helfer und Teilnehmer. Und er weist auf die Bedeutung synthetischer Kraftstoffe für den Erhalt der Oldtimer-Szene hin. Die weitere alpenländische Beschallung und Tiroler Flachwitze erspare ich mir aber und verkrieche mich in meinen Schlafsack.

Hallo Christoph,

eine Tankstelle für den synthetischen Diesel gibt es bei mir auch nicht, wollte einen IBC mit 980L kaufen. Da seine Lagerzeit geöffnet über 3 Jahre beträgt wäre dass kein Problem.

Gruß Robert

Die Heimreise startet um neun Uhr zu dritt. Manfred und Werner mit ihren 411ern und Wohnwagen hintendran und OPTIMOG hinterher. Bis Bad Tölz erleben wir einige riskante Überholmanöver und sogar einen aggressiven „Sportwagenfahrer“, der angesichts unserer geringen Reisegeschwindigkeit an der Steigung zum Achensee wütend hupt und Werner gefährlich ausbremst, so dass sein Wohnwagen aufgrund der erforderlichen Notbremsung einen ordentlichen Satz macht. Es ist aber noch einmal alles gutgegangen.

Für mich geht es weiter auf Nebenstrecken vorbei an Bad Heilbrunn, durch Kempten, Bad Wurzach, Dürmentingen, Zwiefalten und nach Gomaringen, wo ich im „Schlosshotel“ (mein älterer Sohn wohnt dort) übernachte. Das waren seit Hintertux zehn Stunden stramme Fahrt, mit drei Pinkel- und einer Tankpause.

Meine letzte Etappe der Heimfahrt startet kurz nach neun. Anfangs ist es angenehm kühl, doch schnell wird es wieder heiß im Cockpit – bis über 50°C – und ich möchte so schnell wie möglich wieder zuhause sein. Trotzdem nehme ich mir etwas Zeit für ein paar schöne Fotomotive entlang der Strecke. Nach knapp vier Stunden Fahrt bin ich glücklich daheim.

Doch ereilt uns die Nachricht, dass Georg Lüttmann mit seinem 411 und Wohnanhänger bei seiner Rückfahrt nachhause auf der B2 bei Donauwörth schon am 03.09.2022 verunglückt ist. So wie es aussieht vollkommen schuldlos. Er ist schwer verletzt und es bleibt zu hoffen, dass er wieder genesen wird.

Hallo Christoph,

wieder einmal ein sehr schöner Reisebericht von Dir, wenn man von dem Unfall des Kollegen mal absieht.
Dem wünsche ich alles Gute, vr allem schnelle Genesung.

(Das mit der Bildgröße müssen wir noch einmal üben, damit solche Berichte für alle ein Genuß werden)

Liebe Unimog-Freunde,

mit ergänzenden Videoclips und im Youtube-Format hier nochmal mein aufgehübschter und hoffentlich besser verdaulicher Bericht (meine erste Playlist überhaupt, hoffentlich klappt's)



...

... oder die Teile einzeln:

1 Anfahrt erster Teil

2 Anfahrt zweiter Teil

3 Grieralm

4 Stilluptal

5 Tuxer Joch und Bichlalm

6 Penken

7 Tuxer Ferner Haus und Bichlalm

8 Heimfahrt an zwei Tagen

Hier noch der "offizielle" Film: