Herzlich willkommen

Herzlich willkommen auf der Unimog-Community-Website. Seit 1999 treffen sich hier die Mercedes-Benz Unimog- und MBtrac-Enthusiasten zum Meinungsaustausch und Fachsimpeln.

Hier werden Fragen zur Technik und zur Restauration des Unimog gestellt.

Moderator: stephan

#461616
Ich habe einen U403 mit einem HIAB 650 AW und einen U1000 mit einem HIAB 985 AW.

Ich würde gern bei beiden den Schwenkwinkel (Drehwinkel) vergrößern/einstellen. Bei dem 650 beträgt der Winkel derzeit etwa 220° und bei dem 985 etwa 180°. Hat jemand ein Werkstatthandbuch oder ähnliches, wo die notwendigen Informationen dafür vorhanden sind?
Gibt es hier eine Datenbank, in der Informationen oder Anleitungen zu so einem Thema zentral abgelegt sind? (natürlich ohne Urherberrechtsverstöße)
Kann jemand sonstige Informationen liefern, die dienlich sind?

Ich habe von HIAB bereits eine Teileliste mit Explosionszeichnungen und eine alte Preisliste erhalten, die allein aber nicht die entsprechende Informationen enthalten.

Danke im Voraus

Leo
#461637
Hallo Leo!
Original haben beide Krane einen Schwenkbereich von etwas mehr als 360°. Beim Unimog Aufbau hinterm Führerhaus
ist der Schwenkbereich wegen der Standsicherheit begrenzt. Die Begrenzungen sind in den Schwenkzylindern und einfach
aus zu bauen.
Allerdings rate ich davon dringend ab. Standsicherheit !!!


Gruß Hein
#461639
Danke für die schnelle Antwort Hein,

das erhöhte Risiko ist mir sehr wohl bewusst.
Es geht mir nicht darum, die volle Hubleistung zu nutzen, sondern z. B. nur in einer engen Einfahrt leichte Gewichte zu heben und zu schwenken.
hast Du eventuell eine Zeichnung o. ä. um die Begrenzungen einzustellen?

Danke

Leo
#461687
Hallo Leo,

Die Begrenzer gehören zum Stutzrahmen. Da sind keine Tabellen zum einstellen. Dein 985 z.B. hat 180°weil die vorderen Stützen parallel ausschieben. Der 650 hat 220°, weil der schräg nach vor ausschiebt. So ist das auch für leichte Gewichte richtig. Wenn du unbedingt an die Begrenzer willst, muss du die Rohre vom Schwenkzylinder abschrauben.
Viele Jahre hab ich mit meinen Unimog Kranfahrzeugen im Rohrbau gearbeitet. Drei neue HIAB im Lauf der Jahre angeschafft. Mit dem begrenzten Schwenkbereich muss man einfach lernen zu leben. Das wichtigste bei Kranarbeiten mit dem Unimog ist punktgenau richtig stehen.

Gruß Hein
#461726
Hallo Hein,
ich habe die beiden Mogs erst seit dem letzten Jahr. (In Recklinghausen über Dritte gekauft, waren beide im Rohrleitungsbau im Einsatz, beide mit Motorschaden) für rein privaten Einsatz.
Morgen früh schaue ich mal nach bei dem 403er, aus dem Gedächtnis schwenkt der z. T. über die Stützfüße hinaus. Ich sehe nach, ob die Stützen schräg nach vorn ausgezogen werden.
Danke noch einmal für deinen Hinweis. Hast Du eventuell Fotos von den Begrenzern, oder eine Skizze?

Gruß
Leo
#461784
Hallo zusammen,

die Begrenzung des Schwenkbereichs ist Bestandteil der UVV!
Ich würde die Schwenkbegrenzung nicht ausbauen, man verschätzt sich bei den Gewichten schnell und dann liegt der Mog auf der Seite, hoffentlich dann ohne Fahrer.

Ich hab meinen 406 mit Hiab 650 jetzt schon 19 Jahre (nur so zum Spass) und wundere mich oft, wie schnell ich beim Heben in den Grenzbereich komme. Ausserdem besteht die Gefahr, das das Fahrerhaus beschädigt wird wenn ich nach vorne hin arbeite.

Gruss
Thomas

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#461788
Hallo Leute,
wenn es sehr gut geht, fällt der Unimog auf die Schnauze wenn man den Begrenzer überbrückt. Der Motor, Getriebe, Führerhaus (VA)usw. befinden sich vor den Stützen beim Schwenken über das Führerhaus. Plus noch der Masse des Kranauslegers. Im Falle eines Verletzten, wird dem Kranbediener das wissen eines Dipl. Ing. unterstellt. Und man kann ja mal eine Zeichnung des Mog's von der Seite anschauen. Und mal im Kopf überschlagen was dann nur noch die Pritsche und das bissl Rahmen (HA)wiegt, im Gegensatz zu der oben aufgeführten Masse.
Noch eins am Rande, es gibt Betriebsanweisungen die sagen! bei Lastaufnahme sind die Stützen einzufahren. Somit ruht die gesamte Last auf dem Fahrzeugrahmen. Wer bei diesen Kranen die Stützen ausgefahren lässt, belastet den Stützrahmen ohne Ende.Bis zum Bruch. Es wäre anzuraten, auch im Privatbereich eine BA über den Gebrauch des Kranes zu haben. (Ich weis ist schwer...aber passiert ist gleich was) :trink
#461844
Hallo Festus, hallo thomas,

Danke für die Beiträge, aber ich stelle hier mal eine These auf, auch auf die Gefahr hin, dass ich mich blamiere.

(Ich weiss leider nicht, wie ich ein Bild von meinem PC einfügen kann, deshalb beschreibe ich verbal, worum es geht, ansonsten würde ich gerne ein Foto vom Datenblatt und eine Handskizze einstellen, die den Zusammenhang einfacher darstellen könnten.

@ Moderator: wie kann ich Dateianhänge als Bild , jpg einstellen?)

Im Datenblatt von HIAB ist zum HIAB985 eingezeichnet, dass der Abstand vom Drehpunkt zum Schwerpunkt des Krans, bei maximalem horizontalen Ausschub 1490mm und 1310mm über dem Drehkranz beträgt. ein Unimog1000 ist ca. 2300mm breit, /2 bedeutet das 1150mm. Bei ausgezogenen Abstützungen also ca. bis zu 2000mm vom Drehpunkt entfernt. Nach vorn, also bis zur Vorderachse sind das ca. 1500mm.
Also liegt der Schwerpunkt des Krans knapp hinter der Vorderachse. Damit der Unimog nach vorne kippen könnte, müsste die Kranlast bei einem Eigengewicht des Mogs von ca. 5t, Schwerpunkt ca. 1,5m hinter der Vorderachse sich ermitteln lassen zu:
Auslegerlänge ca. 10m
1,5m*5t/10m=0,75t, das entspricht ca. der möglichen Hakenlast bei dem Abstand.
Dies ist nur eine grobe Abschätzung und müsste selbstverständlich genau nachgerechnet und ermittelt werden.

Im Ergebnis heisst das aber, eine Begrenzung des Schwenkwinkels aus diesem Grund nicht nötig wäre.

Ich bin gespannt auf kritische Rückmeldungen (von allen Interessierten)

MfG

Leo
#461851
Leider habe ich die Anleitung für das Anhängen von Dateien zu spät entdeckt.

Deshalb hier die beiden Dateien.

Die Zahlen sind leicht anders, aber das Prinzio ist dargestellt.

Gruß

Leo
Dateianhänge:
Schwerpunktskizze_HIAB_3 (Copy).jpg
Schwerpunktskizze_HIAB_3 (Copy).jpg (69.64 KiB) 5149 mal betrachtet
Schwerpunkt_HIAB_1 (Copy).jpg
Schwerpunkt_HIAB_1 (Copy).jpg (96.27 KiB) 5149 mal betrachtet
#461855
Moin Leo,

ich glaube du übersiehst bei deiner Betrachtung das die Achsen geferdert sind mit einem ziemlichen Federweg.
Wenn du eine Last vor dem Fahrerhaus aufnimmst wird die komplette Last im wesentlichen auf den vorderen Stützen lasten. Die Achsen werden nachgeben und nur einen Teil aufnehmen.
Durch den sich einstellenden Winkel in der Horizontalen werde die vorderen Stüten dann plötzlich nicht nur mit einer Kraft senkrecht in den Boden sondern auch mit einem schrägen Anteil belastet (Drehmoment) Dafür sind die aber sicher nicht ausgelegt/berechnet so das Ich Angst hätte das sie abbrechen oder verdrehen.

Wenn ich aus lauter Faulheit den Kran ohne Stützen bewege z.b. weil ich schnell noch etwas zurücksetzen muss schwankt geht der Umimog ziemlich in die Federn wenn ich nur den Kran drehe (ohne Last, Kranarm eingezogen)
Ich würde das Risiko nicht eingehen, ein Mechanik-Experte könnte aber sicher das maximal zulässige Kranmoment in jeder Richtung ausrechnen. Größere Kräne werden auch entsprechent ballastiert damit das Maximalmoment bzw. die Kraft auf die Stützen nicht überschritten wird.

Während des Tippens hast du die Skizze eingestellt. Die Stützen sind nicht erwähnt. Willst du komplett ohne Stützen arbeiten?

Gruss Axel
#461859
Moin Axel,
ich freue mich über kritische Stellungnahmen, denn dann kann man am Ende ein gutes Ergebnis erzielen.
Nun zu deinen Anmerkungen:
Nein ich möchte nicht komplett ohne Stützen arbeiten, aber die Stützen für diesen Einsatz nur fast bis zum Boden ausfahren , seitlich ausgezogen. somit reduziert sich das mögliche Drehmoment, bis die Federn entsprechend zusammengedrückt sind und als Kipppunkt die Vorderachse dient. (Wenn ich Festus richtig vestanden habe, wird das teilweise auch empfohlen)
Der Unimog soll ja nicht nach vorne oder seitlich umkippen können. Beim Einziehen der Last wird der Unimog dann entsprechend aus den Federn komen. Eventuell kann man auch die Pritsche mit Ballast beladen, wie beim Autokran oder Heckgewichte wie beim Frontladerbetrieb verwenden. natürlich dürfen dann die Steurventile nur langsam und vorscichtig betätigt werden. Wahrscheinlich muß man dann auch Abschläge bei der zu hebenden Last in punkto Größe machen, z. B. nur die Hälfte der sonst zulässigen Hakenlast laut Lastdiagramm.

Gruß
Leo
#461865
Hallo Leo,
erst mal eines vorweg, ohne neue Traglasttabelle und Freigabe von Hiab! Kein Betrieb erlaubt. Ich schreibe das weil ich Kranfahrer bin und die Technik verstehe.
Ob die Stützen nur leicht den Boden berühren oder eher stärker, schreibt die Betriebserlaubnis von dem Kran vor.

Ich kenne deine Traglasttabelle nicht. Deine mögliche Traglast, bezieht sich auf die max. Last, die das Material zulässt? Oder eine Traglast bei Ausladung?. Und wenn, in welchem Schwenkbereich?
Deine Unterlagen beziehen sich auf den Kran auf diesem Unimog? Ich denke du bedienst Ihn mit 75-80% Traglast? In Deutschland vorgeschrieben.
Was deine Schwerpunkt Berechnung betrifft, hast due 2 oder 4 Stützen? Ich gehe mal von 2 aus. Bei deiner Schwerpunkt Angabe ist folgendes zu beachten. Ist der Ausleger nach hinten über die Ladefläche ausgerichtet, dann wirken bei einer 2 Stützen Abstzng. deine Last + Auslegerarm und das hintere Unimogteil ab dem Kran. Der Unimog wiegt in dem Fall, na 1 Tonne. Dem gegenüber hast du einen Gegenballast von Führerhaus-motor-Getrieben-Rahmen...3.5 Tonnen.(Die Achsen lassen wir mal außen vor. Es ist ja eine hinten, eine vorne) Man beachte auch wie schon erwähnt, drückt die Last die Federn zusammen, drücken die der Last gegenüber heraus.

So, nun schwenkst du über das Führerhaus, dann hast du eine Last des Auslegers+Last+3.5 tonnen (Führerhaus+Motor+Getriebe usw.) und einen Gegenballast von 1 Tonne!! Das sollte einleuchten, das das nix ist.

Du kannst natürlich die Pritsche beladen mit Ballast. Dann geht das so ungefähr.... kann man ja auf nem freien Platz üben..... Das Problem! Du belastest die Stützen mit deutlich mehr Gewicht. Du schwenkst den Ausleger in einen Bereich, der vom Hersteller nicht frei gegeben ist. Wenn ich dir eine Auto verkaufe zum fahren, baue ich mit Sicherheit keine Flügel ein. Wozu....ist ja nicht zum fliegen. Was heißt, Du weist nicht, ob der Krangrundrahmen die nötigen Versteifungen verbaut hat? Um eine Überlastung in diesem Schwenkbereich auszuhalten. Die neuen Fahrzeuge, haben Stützen an der Vorderen Stoßstange und können so 360° schwenken.

Und noch eines, wenn du nach vorne arbeiten willst, geht das auch, wenn man rückwärts hin fährt. Und wie gesagt, es zahlt niemand etwas bei einem Unfall.... Kranfahren ist nicht einfach. Deine Berechnungen basieren auf keinerlei Kenntnis der Statik und Kranphysik. Um eine mögliche erlaubte Last zu berechnen, brauch man die Kenntnisse worauf sich die Erlaubnis bezieht. Ist es die mögliche Last des Auslegers oder die des Drehkranzes, der Stützdrücke oder die Bruchlast, Kipplast..usw....

So, das langt jetzt erst mal :lol: Und durch fragen blamiert man sich nie. Die Tonnenangaben sind frei geschätzt... langen auch zum Verständnis. :trink
#461918
Durch die großen Federwege ist es kein problem einen Mog auch mit " UVV und korrekt arbeitendem Kran " umzuschmeißen. Das Bild zeigt mit 860 Kg am Hacken ausgefahren bis die Steuerung zu macht.
An deiner Berechnung hast du vergessen das die Achsverteilung vom Fahrzeuggewicht : Vorne 4 To hinten 1,8 to. Bei mir jedenfalls U 1000 mit Palfinger 5200 , 380° Schwenkwerk und der Hiab ist noch größer .
gruß
Michael
Dateianhänge:
K640_Bild0291.JPG
K640_Bild0291.JPG (58.32 KiB) 5109 mal betrachtet
#461926
Hallo Festus, hallo Michael,

ich finde das Thema weiterhin interessant und kontrovers.

@Michael, gibt es weitere Fotos, wo der Mog aus anderer Prspektive mit der Last zu sehen ist?
@Festus, so weit ich das herausfinden konnte, kann der HIAB standardmäßig bis zu 415° schwenken. Die Konstruktion an sich (Drehkranz, Standarm, usw,) können die Belastung also.
Meine Mogs haben je 4 Stützen, direkt am Drehkranz und hinten am Mog, Hinten schräg ausfahrend, vorne schräg oder orthogonal zum Mog(1000erMog). der Kranrahmen ist bis kurz vor der Vorderachse am Rahmen abgestützt und hinten ca. in Höhe der Achse. nach meiner Überleung(Skizze) liegt der Drehpunkt (des Gesamtsystems)bei Betrieb nach vorne in der Linie der Vorderachse. Alle Gewichte hinter der VA wirken der Kranlast entgegen. Also auch das Getriebe und die Hinterachse usw. Hier zählt dann nicht die Achsbelastung an sich. Nach dem Hebelgesetz unter Berücksichtigung des Kranschwerpunktes kann man sämtliche Lasten hinter der Vorderachse als Gegengewicht zur Kranlast ansetzen. Natürlich werden die Federn entsprechend zusammengedrückt. Wenn nur die hinteren Stützen des Krans ausgefahren sind, müsste die Vorderachse vor Lastaufnahme schon einfedern, so dass die Neigung nur einen kleinen Weg ausmachen sollte.
Gibt es im forum eventuell jemanden (von HIAB), der weiss, ob grundsätzlich keine Krane ohne Schwenkbegrenzung auf den Mogs ausgeliefert wruden? Siehe Kommentar von krahola.
gibt es eventuell Zugriff auf ein Werstatthandbuch von HIAB, wo dieser Umstand kommentiert wird, oder Vorgaben gemacht sind?
Ich würde z. B. gerne einen Hänger mit Holz beladen können, was auf eiem Waldweg vor dem Mog liegt, um einenmöglichen Einsatzfall zu nennen.

Gruß

Leo

Hallo zusammen, so hier mal ein Feedback der beide[…]

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