Herzlich willkommen

Herzlich willkommen auf der Unimog-Community-Website. Seit 1999 treffen sich hier die Mercedes-Benz Unimog- und MBtrac-Enthusiasten zum Meinungsaustausch und Fachsimpeln.

Hier werden Fragen zur Technik und zur Restauration des Unimog gestellt.

Moderator: stephan

#157736
Hallo Heinz,

Die Abkürzung "SAE" steht für "Society of Automotive Engineers" einen Verband von Automobil Ingenieuren der sich Anfang des letzten Jahrhunderts gegründet hat. Dieser Verband hat unter anderem eine Einteilung / Klassifizierung von Schmierstoffen für den Automobilbereich eingeführt.

Aus dem Bereich kommt zb. die Bezeichnung SAE 80 W 90

Wenn das Öl wie in diesem Fall durch zwei Zahlen, die durch ein "W" getrennt werden charakterisiert ist, handelt es sich um ein sogenanntes Mehrbereichsöl, welches seine Viskosität Temperaturabhängig ändert.
Vor dem W steht die Viskosität bei kalten Temperaturen (0°F oder -18°C) und hinter dem W die Viskosität bei hohen Temperaturen (210°F oder 99°C)
Diese Bezeichnung alleine gibt aber noch keine Auskunft über die Beschaffenheit des Öles, zb ob es ein synthetisches Öl oder ein mineralisches Öl ist, und welche Additive zugefügt sind. Dies kann man nur der weiteren Beschreibung des Öles entnehmen.

Die Bezeichnung EPX ist meines Wissens eine spezielle Produktbezeichnung des Ölhersteller Castrol und bezeichnet demzufolge ein ganz bestimmtes Öl.

Zum Thema mischen meine persönliche Meinung:
Wenn wirklich "Not am Mann" ist würde ich die Öle mischen bevor ich mit viel zuwenig Öl in den Landen herum fahre. Allerdings würde ich danach schnellst möglich einen Ölwechsel durch führen.
Andernfalls würde ich den Ölwechsel gleich durchführen, weil ja augenscheinlich ein unbekanntes Öl im Getriebe ist.
#157738
Hallo, Heinz,

ich versuche es mal ansatzweise, obwohl das Thema derart komplex ist, dass man ein Buch darüber schreiben könnte:

Getriebeöl wird im wesentlichen nach Grundölart, Bereich, Viskosität und Legierungsqualität beurteilt.

Grundölart = synthetisch oder mineralisch bzw. bei manchen Ölen noch teilsynthetisch.

Bereich = Einbereichsöl oder Mehrbereichsöl. Ein Einbereichsöl besitzt eine fest eingestellte Zähflüssigkeit. Eine Bezeichnung für ein Einbereichsöl wäre demnach z.B. SAE 80.
Ein Mehrbereichsöl deckt aufgrund spezieller Molekülstrukturen einen weiteren Viskositätsbereich ab. Eine Bezeichnung wäre z.B. SAE 75 W 90.
Das W steht dabei für Wintertauglichkeit, gemeint ist damit eigentlich die ganzjährige Verwendbarkeit. Die zwei bezeichnenden Viskositäten entsprechen dabei dem messbaren Wert bei ca. -18 Grad Celsius und ca. 99 Grad Celsius.

Viskosität = Zähflüssigkeit - wird (immer noch) bewertet nach dem (eigentlich schon veralteten) SAE-Maßstab. Getriebeöle liegen meist zwischen 70 (dünn) und 90 (dick). Darüber gibt es noch höhere Werte bis etwa 130, die aber bereits als Getriebefließfett zu bezeichnen sind.

Legierungsqualität = Additivierung, also Ausstattung mit Zusatzstoffen, die Druckstabilität, Reibung, Alterung, u.s.w. erhöhen.
Die Legierungsqualität wird mit GL bezeichnet. Die Skala geht zur Zeit von 1 bis 6, wobei Öle unter 3 nicht mehr erhältlich sind, ein Quasi-Standard ist zur Zeit das Öl der Legierung GL4, erhöhte Anforderungen deckt GL5 in der Regel ab (Hypoid-Getriebe). GL5 wird deshalb oft auch als "Hypoid-Getriebeöl" bezeichnet, was aber de facto falsch ist, da mit Hypoid eine spezielle Verzahnungsart eines achsversetzten Kegelradantriebes bezeichnet wird)

Mischen von Getriebeölen:

Grundsätzlich: Je mehr Eigenschaften übereinstimmen, desto unproblematischer ist das Mischen.

Öle mit gleicher Bezeichnung in allen oben beschriebenen Merkmalen sind untereinander immer ohne Probleme mischbar.

Unterscheidet sich nur die Viskosität, ist es in der Regel ebenfalls mischbar. Das Ergebnis ist dann eine Viskosität, die (anteilig zu berechnen) zwischen den beiden Mischungspartnern liegt.

Ein- / Mehrbereichsöle sind, wenn sonst alle anderen Faktoren gleich sind, ebenfalls mischbar. Sie sollten aber auf jeden Fall der gleichen Grundölart und die gleichen Legierungsstufe angehören.

Beim Mischen von synthetischem und mineralischen Öl gehen die Meinungen stark auseinander. Da jedoch die Grundstoffe von synthetischen Ölen ebenfalls mineralischen Ursprungs sind, ist es prinzipiell wohl in den meisten Fällen möglich, es sollten aber Versuche vorausgehen.

Das Mischen von Ölen unterschiedlicher Legierungen ist nicht angeraten. Die Rezepte der Additivierung sind derart unterschiedlich, dass nicht auszuschließen ist, dass sich Additive gegenseitig stören und in ihrer Wirkung verändern. Auswirkungen auf Werkstoffe im Getriebe, wie Bronze-Teile, Dichtungen und anderes sind nicht vorhersehbar.

Grundsätzlich gilt auch: Beim Mischen zweier Partner von unterschiedlicher Qualität entspricht das Endprodukt qualitativ dem schlechteren Mischungspartner.

Quintessenz: Mischen von Ölen, die in allen Merkmalen gleich sind, ist problemlos, alle anderen Fälle sollten auf den Notfall beschränkt bleiben.

Grüße
Holger
#157801
neben den allgemeinen Leistungsklassen API oder MIL
gibt es zusätzliche noch spezielle Leistungsklassen der einzelnen
Hersteller wie z.B.

Ford-Spezifikation
MAN Normen
Mercedes-Benz Betriebsstoffvorschriften
Opel Freigaben
VW-Normen
Volvo-Freigaben
ZF TE-ML

wenn 2 Produkte in allen 3 Punkten übereinstimmen
(API - Herstellerklasse - SAE-Klasse)
spricht wenig dagegen zu mischen. ansonsten Vorsicht.
Öl ist im Vergleich zu mögl. Schäden an Fahrzeugkomponenten billig.

Gruß

Frank
#157847
Hallo Heinz,

bin kein Ölspezialist und hatte beim Ölgedöns an meinem 411er viele offene Fragen.

Hab mal gesucht und die Seite gefunden.
http://www.bp.com/subsection.do?categor ... Id=6002236

Sowas gibts bestimmt auch von anderen Gesellschaften, hab nen BPler in der Nähe der mich gut beraten hat (der wusste sogar noch was für Öl in den 411er reingehört) und die Preise waren auch ok!

Gruß
Gerd

Hallo, neue Erkenntnisse: Ob er rollt oder mit[…]

Hi Yorck, steck doch die beiden "Sticke[…]

Hallo Ralph, beim 421 gibt es zwei unterschiedlich[…]

404 S muss leider verkauft werden

Sorry. Es handelt sich um einen 404 S Cabriolet mi[…]