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Herzlich willkommen auf der Unimog-Community-Website. Seit 1999 treffen sich hier die Mercedes-Benz Unimog- und MBtrac-Enthusiasten zum Meinungsaustausch und Fachsimpeln.

Hier werden Fragen zur Technik und zur Restauration des Unimog gestellt.

Moderator: stephan

#498141
Hallo liebes Forum,

noch ganz erstaunt über die Vielfalt hier im Forum habe ich mich eben angemeldet und möchte mich kurz Vorstellen: bis jetzt habe ich selbst noch keinen Unimog. Ich komme aus dem Weinbaubereich und habe bisher nur mit Traktoren gearbeitet. Ich selber bin selbständig (1Mannbetrieb) und seit meiner Ausbildung (Betrieb mit Unimog ;-)) liebäugle ich ständig mit eben diesem Vehicle. Bin aber leider kein allzugroßer Technik-Kenner und erst jetzt könnte eine Umstellung auf Unimog - Zugmaschine (ca. 100 h/Jahr) anstehen. Allerdings gibt es da eine Hürde und meine erste Frage wäre:

Ich brauche einen Unimog mit einer "Fernsteuerung" - eine sog. Selbst-Vorfahreinrichtung. Bei Schleppern (mit Wendegetriebe) gibt es das schon länger: Das Zugfahrzeug soll vom Anhänger aus, per Funk oder Kabelverbindung insoweit gesteuert werden, dass Vorfahren, Bremsen und Richtungskorrekturen möglich ist. Alles natürlich nur im Schritttempo und auf nicht öffentlichen Straßen. Meinen Plan, das mit einem Unimog zu realisieren hatte ich eigentlich schon aufgegeben (wurde bisher wohl noch nie gemacht - es sei denn bei Zweiwege-Mog, hier aber viel zu teuer !). Jetzt habe ich nach langem suchen evtl. jemanden Gefunden, der das einbauen könnte (mit Tüv-Abnahme). Allerdings müsste ich wissen welche Unimogs welches Getriebe haben. Auf jeden Fall brauche ich ein (hydrostatisches?) Getriebe mit Wendeschaltung. Welche Modelle haben so eins? Ist ein EPS Getriebe vergleichbar?
u1300 ?
u300 ?

Vielleicht hat auch jemand nur einen Tipp, wo ich mich erstmal einlesen kann. Wie gesagt, bei Schleppern mit Wendegetriebe alles kein Problem.

Gruß
Markus
#498144
Hallo Markus
herzlich willkommen hier, hier werden sie geholfen.. :wink:
Für deinen Einsatz wäre ein 406 die günstigste Einstiegsvariante. Den 406 gab es mit der Sonderausführung (SA) Hydrostatischer Fahrantrieb. Es sollte ein "neurer" mit G-Getriebe sein. Hier ist die Wahrscheinlihkeit, soetwas zu finden am größten. Sontige LoF-Ausrüstung ist dafür nochalles zu finden, bis zum Frontlader. Häufig werden solche Fahrzeuge mit Heckkraftheber, Doppelkupplung und Zapfwellen schon komplett angeboten.
Sinnvollerweise würde ich zuerst nach dem Hydrostaten suchen, da es auch vom G-Getriebe zwei Varianten gab ( Schieberad- bzw Muffenschaltung für den Rückwärtsgang). Die Hydrostaten sind aber relativ selten. Da muss amn bei den einschlägigen Hädlern anfragen.
Alternativ die mittelgroße Baureihe ab U1000, dafür finden sich öfter Fahrzeuge der Straßenmeistereien mit Hydrostat. Allerdings sind dabei die Heckkraftheber relativ selten, jedoch als Nachbau zu beziehen. Diese Fahrzeuge kann man mit pneumatisch zu betätigende Kupplung mit Fernsteuerung nachrüsten (gab es als SA für Feuerwehren mit Windenbetrieb). Da sind ab U1000 der Baureihe 424 bis U1400 der Baureihe 427 mögliche Kandidaten, i.d.R. aber Winterdienstfahrzeuge.
Die Fahrzeuge sind etwas größer als der 406.
#498172
Hallo Markus,

deine Unimogbegeisterung kann ich nachvollziehen. Welches RMS fährst Du denn und vorallem wo?
Über die Möglichkeit, einen Mog als Zugfahrzeug hierfür einzusetzen habe ich auch schon mal nachgedacht. Wie Helmut schreibt würde es aber wohl auf die schwere Baureihe hinauslaufen. Für die anderen Arbeiten im Weinberg wäre der aber definitiv zu gross.

Grüsse,
Rainer
#498205
Hallo Helmut,
hallo Rainer,

vielen Dank für die schnelle Antwort. Im Moment fahre ich hier an der Mosel eine Geier TLY 85 ohne speziellen Anhänger. Anhänger mit Plattform wird aber bestellt und deswegen informiere ich mich gerade über eine Zugmaschine. Die Größe ist egal, bzw. maximale Höhe 2680 mm. Ich dachte an einen U1300, 1400 oder einen U300 mit hoher km-Leistung.

Zu meinem Verständnis:

a) Es gibt Unimogs mit hydrostatischem Antrieb.
b) Es gibt Unimogs mit hydrostatischem Getriebe.
c) Es gibt Unimogs mit herkömmlichem Schaltgetriebe, aber mit Wendeschaltung
d) Es gibt Unimogs mit elektromechanischem Getriebe (EPS)

Ist das so richtig? Und für den Einbau einer Fernsteuerung würde es ausreichen, dass der Unimog eine Wendeschaltung (Ist das ein Wandler? Ist das der WSK?) vor dem Getriebe hat. Also für meinen Fall würde c) und d) zutreffen?
Als Vorgabe habe ich (in meinen Worten ;-)): das Fahrzeug muss einen Vorwärtshebel haben mit dem ich fahren kann ohne die Kupplung treten zu müssen (nur kleiner Gang).

Und: gibt es schonwer der das mal gemacht hat? Das wäre ja super.

Viele Grüße von hier,
Markus
#498234
Hallo Markus
Alle Unimog haben ein mechanisches Getriebe (sehen wir mal von der Sonderausstattung im Dingo und U4000/5000 ab). Für die mechanischen Getriebe gibt es einen Hydrostat als Sonderausstattung. Der Antrieb wird dann von mechanisch auf hydrostatisch umgeschaltet, der Hydrostat ist nur für Arbeitsgeschwindigkeiten bis ca 20-30km/h nutzbar, nicht als schneller Fahrantrieb.
Es gibt auch ab den neuen Baureihen UGN/UHN (ab BJ 2002) das EPS, davor nur mechanische Schaltgetriebe. Für die Mittelgroße und große Baureihen gibt es eine fernsteuerbare pneumatische Kupplungsbetätigung und eine elektrisch zu betätigende Allradfeststellbremse, die wäre mit etwas verringerter Bremswirkung auch im 406 realisierbar.
Alle Unimog haben ein Wendegetriebe, je nach Typ und Ausführung sind 2, 4 oder alle 8 Gänge auch rückwärts nutzbar, die Wendeschaltung erfolgt aber per Hand. Der Einbau eine Pneumatik-Zylinders ist machbar, allerdings reine Eigenleistung, Herbylix hat so eine Umrüstung hier irgendwo eingestellt, Reiner (Benz) hat ebenfalls eine pneumatische Schaltung realisiert, ob mit vor/rück weiß ich nicht. Da der Hydrostat aber reversierbar ist, wäre ein Umbau nicht wirklich erforderlich
Das einzig noch nicht (bekannte) realisierte Problem ist eine fernbetätigte Lenkung, für den (Aufbau-) Baggerbetrieb gab es nur eine Lenkradfeststellung für Geradeausbetrieb. Eine Lösung für den Betrieb auf privatem Gelände wäre aber machbar. Die hydrostatischen Schlepperlenkungen arbeiten anders, da keine mechanische Verbindung zur Lenkung erforderlich ist.
Ich kenne zumindest einen Kollegen hier sehr gut, der einen U1400 sehr erfolgreich im Weinbau als schnellen Zubringer, Schleppertransport und auch noch anderswo zum Transport und Antrieb etc einsetzt, wer erkennt ihn
#498257
Hallo Helmut,

vielen Dank für Deine Info. Ich tue mich schwer alles zu verstehen, habe aber jetzt einiges durchgelesen. Um meine Fragen besser eingrenzen zu können, folgend ein paar Stichpunkte:

- die Lösung von Herbylix, oder von "Easy-Drive" (AM Products) steuern ja nur die Kupplung. Ob nun vom Schalthebel aus oder 3m Entfernung ist wahrscheinlich egal. Aber wie wird der Gang eingelegt? Wie sicher ist das, wenn man nicht im Fahrersitz ist?
Oder was meinst du genau mit "fernsteuerbare pneumatische Kupplungsbetätigung"?

- Vom Hörensagen habe ich in Erinnerung, dass es Unimogs gibt mit einem Schalter den man nach vorne legen kann und der Unimog fährt vor ohne das Kupplungspedal betätigen zu müssen. Was ist das genau? Welche Art von Getriebe?
Derjenige, der mir die Fernfahreinrichtung einbauen möchte fragt genau nach so einem Ding! Bisher hat er das in Schleppern und Caron eingebaut.

- wie ist das mit der Wandlerschaltung? kann das evtl. nachgerüstet werden? (mit welchen Kosten, ca?)

- Bremsen scheint kein großes Problem zu sein.

- Lenkung auch nicht: das wird rel. einfach über das bestehende Lenkrad realisiert.

- im Obstbau gibt es sogar einen Bausatz, der in fast allen Fahrzeugen, auch mit normalem Getrieben und Pedalen eingebaut werden kann. Allerdings traut sich die Firma wegen Garantie nicht an einen Unimog heran. Wäre aber machbar :? .

Damit ist sogar das Lenken automatisiert, was ich aber nicht benötige.

- Ansonsten benötige ich den Unimog nur als Zugmaschine. Brauche also keine Ausstattung wie Kraftheber, etc. Ich brauche nur hinten mindest. 1 dw hyraulikanschluß für den Anhänger. Hier auch mal ein Video:

(ab Sek 30 geht der Schlepper ferngesteuert vor)

- Wie ist das denn allgemein mit den Unimogs: Bei mir müsste er nicht mehr viel arbeiten (wenig Stunden, nur Ziehen mit max 4 t). Wichtig wäre nur - da ich kein Mechaniker bin -, dass nicht allzuviel Schrauberei anfällt. Aus dem Bauch heraus wäre mir ein neuerer Unimog mit hoher kmLaufleistung lieber, als ein älterer mit weniger Laufleistung. Was meint ihr? Welche Modelle kann ich ins Auge fassen?

Hoffentlich nicht zuviel der Fragen ....

Gruß,
Markus
#498269
Hallio Markus
es gibt grundsätzlich zwei Lösungen. Bei dem als Sonderausstatung zusätzlich am Getriebe angebauten hydrostatischen Fahrantrieb brauchst du keine Kupplung, der Hydrostat regelt stufenlos von Null auf Endstellung, Vor/Rückwärts wird über einen Schalter gewählt. Das Panel musst du dann nach hinten verlegen.
Sofern du nur das serienmäßige Schaltgetrieb verwenden möchtest, guckst du unter V-R pneumatisch schalten und Kupplung elektro-pneumatisch betätigen
#498277
Hi und Servus,

zum Thema lenken:
eine hydraulische Lenkung mit Lenkorbitrol und reiner Schlauchverbindung zur Achse kannst du im Unimog so nicht umsetzen das wäre dann sehr, sehr aufwendig und braucht einiges an Rechenleistung.

Es gaebe aber die Möglichkeit an der Achse und Lenkschenkel einen Halter anzubringen, dann wenn du Off Road die Fernlenkung benötigst, hängst du dort einen Zylinder ein den du dann in einem kleinen Hydrauilk Kreis fernsteuern kannst. In verbindung mit einer WSK käme das dem was du von den Schleppern kennst recht nahe.

EPS:
EPS ist ein mechanisches Schaltgetriebe. Nur eben automatisiert geschaltet. Im Grunde hilft dir diese Technik nicht wirklich das Problem des automatisierten Fahrens zu lösen.


Grüsse
Alex
#570993
Hallo zusammen,

ein sehr interessantes Thema, welches ich lange verfolgt & auch umgesetzt habe.
Meine Idee ist identisch zum Ersteller dieses Beitrages; ein Zugfahrzeug, dass von außen gefahren & gelenkt werden kann.
Einsatzzweck ist auch hier der Steillagenweinbau im Lohnunternehmen.

Mir sind bereits einige Fahrzeuge (U1400, U1600, U400) bekannt, welche mit Funkfernsteuerung eingesetzt werden, jedoch ohne gültige Abnahme und somit auf eigenes Risiko.

Für mich sind nur ein U1600 oder ein U400 in Frage gekommen, habe mich zwecks Stützlast und Dauerbelastung aber für einen U400 entschieden.
Die Realisierung erfolgt grundsätzlich über den hydrostatischen Fahrantrieb, auf diesen wird elektrisch zugegriffen.
Bei der Lenkung hat der U400 dank VarioPilot den entscheidenden Vorteil, dass nicht in die Lenkung eingegriffen werden muss. Am Weinberg angekommen wird auf die zweite "Lenksäule" ein starker Elektromotor aufgesteckt.

Das ganze Projekt hat mit Fahrzeugsuche, Umsetzung durch eine Mercedes-Werkstatt und TÜV-Abnahme ca. 1,5 Jahre gedauert. Kosten für den Umbau belaufen sich auf rund 20k.

Leider schließt unsere Firma, sodass der U400 wieder zum Verkauf steht.


Viele Grüße
Tristan
Dateianhänge:
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