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Moderatoren: stephan, Bernd-Schömann

#578758
Hallo zusammen,

ich bin noch ganz frisch hier im Forum und bin am Abwägen, ob für mich ein Unimog das Richtige ist. Um die hoffentlich entstehende Diskussion offen zu halten, habe ich den Beitrag hier eröffnet, um andere Fahrzeugkonzepte nicht von vornherein auszuschließen. Hoffe, das passt so, ansonsten bitte verschieben.

Ich versuche, meinen Hintergrund und die Überlegung, einen Unimog anzuschaffen, so kurz wie möglich zu beschreiben:

Wir betreiben ein kleines Sägewerk. Neben der klassischen Stammware, die per Kurz- oder Langholz-LKW angeliefert wird, suchen wir auch explizit nach einzelnen, besonderen Stämmen. Das kann ein kleiner Zwetschgenbaum aus einem privaten Garten sein oder aber auch ein großer, alter Parkbaum mit gewaltigen Durchmessern weit über 1 m. Diese Stämme liegen in der Regel noch genau dort, wo sie gefällt wurden – in der Wiese, im Graben, in einer Böschung oder mitten im Acker.

Sehr oft kommt man dort mit einem normalen Kurzholz-LKW nicht hin oder die Transportkosten stehen nicht im Verhältnis zu einem einzelnen Stamm.
Die Überlegung geht also zu einem kurzen 4x4-Zugfahrzeug, mit dem ich solche Transporte in Eigenregie erledigen kann.
Bisher fahre ich solche Stämme mit einem PKW-Anhänger, die 3,5-t-Grenze ist aber immer wieder das Problem.

Da ich über einen T-Führerschein verfüge, habe ich zuerst nach einem Fastrac geschaut. Einen 3185 bin ich in jüngeren Jahren viele, viele Stunden gefahren. Tolle Maschine, aber eben mehr Traktor als Zugmaschine. Ein normaler 40-km/h-Traktor kommt eigentlich nicht in Frage, da ich ausschließlich Transportaufgaben habe. Ein Kumpel brachte dann den Unimog ins Spiel.
Seitdem beschäftige ich mich vermehrt mit den Baureihen, schaue, wie es andere machen, und überlege hin und her. Das Konzept scheint mir wie die Faust aufs Auge zu passen, aber ich habe auch keine Ahnung von Nutzfahrzeugen, bin noch nie einen gefahren und hoffe nun ein bisschen auf euren Input.

Neben dem Holztransport würde ich den Unimog mit einem Tandem-Kipper für den gelegentlichen Transport von Hackschnitzeln, Brennholz, Schotter oder das Entsorgen von Holzabfällen ergänzen.
Ich schätze mal grob, 200–250 Stunden/Jahr könnten zusammenkommen, also eigentlich nichts.

Mein Haupteinsatzradius liegt derzeit bei rund 30 km, mit einzelnen Ausnahmen quer durch Deutschland.
Wie viel Motorleistung ist denn empfehlenswert, wenn man von 8–12 t Anhänger am Haken ausgeht und auf die Autobahn will? Das kann ich mangels Erfahrung überhaupt nicht einschätzen.
Auf Kleinanzeigen ist im Moment ein grüner 1400er mit Kranaufbau. Das sagt mir auf den ersten Blick sehr zu und würde gleichzeitig die Budgetobergrenze darstellen, da Anhänger und gegebenenfalls noch ein LKW-Führerschein dazukommen würden.

Handwerklich geschickt bin ich, größere Reparaturen sind aber nichts für mich. Da ich die Maschine gewerblich einsetzen möchte, kann ich mir also auch kein Fass ohne Boden anschaffen. Ist das bei einer 30 Jahre alten Maschine überhaupt realistisch, wenn es nicht nur Hobby sein soll? Ein Kran wäre überaus hilfreich, aber nicht zwingend nötig.

Ich hoffe ihr habt eine grobe Vorstellung von meiner Situation und den Anforderungen bekommen. Sollte ich wichtige Infos vergessen haben, bitte fragen.

Dann erstmal Danke fürs lesen. Bin für jeden Denkanstoß und Tipp dankbar.
#578761
Hallo Flo,

was ist bzw wäre ein Kurzholz-LKW (Beispiel)?
Nach Deinen Vorstellungen würde es meines Erachtens auf jede Fall auf einen Mog der schweren Baureihe hinauslaufen, wennes ein Mog sein soll. Der genannte 1400er gehört dazu. Allerdings bin ich in dem Sektor garnicht zu Hause.

Aber Du schreibst vom T-Führerschein. Diesen kannst Du egal mit welchem Fahrzeug nur für den echten Einsatz in bzw für einen LoF-Betrieb nutzen. Holztransport für Dein Sägewerk gehört da erst einmal nicht dazu. Also wie Du ja auch schon selbst geschrieben hast um einen richtigen LKW-Führerschein kommst Du bei der Anforderung wohl nicht herum.
#578764
Hallo Flo,


un Jürgen in seiner Ausführung zum Führerschein noch zu ergänzen:
Auch die weiteren Anforderungen, wie T, also Höchstgeschwindigkeit 60km/h und Autobahn mindestens 65km/h beißen sich.

Wobei auch außerhalb des Führerscheins eine Drosselung Kosten sparen könnte.



Grüße
Sebastian
#578766
HalloFlo
das sind doch schon mal gegenüber deiner ersten Fragestellung schon mal konkrete Anforderungen.
Redlefneged hat geschrieben:Mein Haupteinsatzradius liegt derzeit bei rund 30 km, mit einzelnen Ausnahmen quer durch Deutschland.
Wie viel Motorleistung ist denn empfehlenswert, wenn man von 8–12 t Anhänger am Haken ausgeht und auf die Autobahn will?
Der 1400er ab Euro II kann mit "wenig Aufwand" auf 214 PS gesteigert werden, da schon serienmäßig ein LLK vorhanden ist, Bei Euro 0 bzw 1 ist wesentlich mehr Aufwand notwendig. Mit einem 8-12t Anhänger ist das für das Mitschwimmen im Verkehr vorteilhaft. Das Antriebsystem mit den vielen Vorgelegen kostet viel Kraft, der Unimog sieht den Berg schon, auch wenn man glaubt es ginge noch bergab, in der Rhön soll es schon mal etwas hügeliger sein. Hier ist dagegen ein LKW (mit entsprechender Motorisierung) im Vorteil. Der Unimog könnte als lof-Zugmaschine angemeldet werden, was beim TÜV den Wegfall der AU bedeutet.
Für die Zugmaschine spricht auch der Wegfall des Sonntagsfahrverbotes.
Redlefneged hat geschrieben: Das kann ein kleiner Zwetschgenbaum aus einem privaten Garten sein oder aber auch ein großer, alter Parkbaum mit gewaltigen Durchmessern weit über 1 m.
Je nach Geländebeschaffenheit kommt beim Unimog noch die Möglichkeit zum Anbau einer Seilwinde dazu.
Redlefneged hat geschrieben: Diese Stämme liegen in der Regel noch genau dort, wo sie gefällt wurden – in der Wiese, im Graben, in einer Böschung oder mitten im Acker.
Ein LKW gleicher Größenordnung hat bedeutend kleinere Räder, was mit schlehtem Gelände ebenfalls für einen Unimog spricht.
2025 ist so 30-40Km von dir in Wächtersbach wieder das Unimog-Treffen auf der Motocross-Strecke. Da könntest du dir mal die Fahrzeuge genauer ansehen.
Beim LKW ist dier Aufbau festgelegt, bei einer Zugnmaschine kannst du z.B. zwischen Langholz- und Kippanhänger problemlos wechseln.
Ein geländegängiger LKW 7,5t Atego 4x4 mit Kranaufbau eher seltener zu finden, was sich auch preislich niederschlägt.
Für deinen Einsatz wäre auch ein 1450 oder 1450L geeignet. Wenn man so ne hübsche Holzplatte betrachtet, könnten manche Spenderbaumstämme schon mal etwas kräftiger ausfallen, wenn man das nicht mal eben für Kugelschreiber zuschneiden will.
Bild
#578775
Hallo,

da misch ich mich auch noch ein.
Für die Zugmaschine spricht auch der Wegfall des Sonntagsfahrverbotes.
Vorsicht! Da kann ich dir auf jeden Fall mindestens eine Ausnahme zeigen - mehr dazu in Aufenau...
Autobahn mindestens 65km/h
Seit wann gilt das? Kenne nur die Definition "mehr als 60 km/h"!?!
Egal - ob L oder T-Schein - AB fällt damit wohl definitiv flach. Sobald es um kommerziellen Einsatz des Fahrzeugs als Transportmittel oder Arbeitsgerät geht, wird es mit diesen Scheinen eh eng - auch die grüne Nummer dürfte dann von vorn herein wegfallen.
wenn man von 8–12 t Anhänger am Haken ausgeht
das hab ich jährlich beim Brennholz heimfahren. 8to-RW auflaufgebremst am 406, damit Gespanngewicht 12to und "dank" -Folgenummer AB- und Schnellstraßen-Verbot. Mit den gebotenen 125PS wäre es auch ganz ehrlich durchaus recht "selbstbewußt" mit einem Leistungsgewicht von 10PS/to selbst bei uns über die AB zu "düsen" (A3/6/9 rund um Nürnberg), obwohl es da recht oft relativ eben zugeht.

Bei der Frage nach der Geländegängigkeit muss ich immer dagegen halten: was willst du im Bestand? Im Bestand fährt man heute üblicherweise nicht mehr quer durch, dafür gibt es Rückegassen. Also brauchst du etwas mit Reichweite - entweder einen großen Kran mit recht guter Auslage oder (was wohl in vielen Fällen der bessere Kompromiss ist) ein relativ kleiner Ladekran nur zum aufladen und zusätzlich eine Winde für die Reichweite. Beides lässt sich auch bei manchen, besser ausgestatteten Rückwagen realisieren. Dann brauchst du "nur" noch das passende Zugfahrzeug.

Ein 30Jahre alter Unimog ist wohl hier für viele der UCom-Nutzer eher ein recht neues Fahrzeug - das Alter ist also relativ.
So ein Fahrzeug kann - je nach Pflegezustand - in einem Top-Zustand sein. Genauso kann mancher erst wenige Jahre alter UGN zwar vom Komfort und Leistung gesehen die allererste Wahl sein - dafür aber bei schlechtem Pflegezustand mit seiner modernen Technik zum Geldgrab werden. Beim Kauf also die Augen auf - Helmut's Empfehlung in Aufenau reinzuschauen ist daher nur zu befürworten! Das hat auch mir vor nunmehr schon über 18 Jahren sehr viel geholfen.

mfG
Axel
#578815
Guten Morgen,

leider hatte ich nicht früher die Gelegenheit, gescheit zu antworten.

Versuche es der Reihe nach, ohne was zu vergessen.

Zunächst muss ich gestehen, dass ich der Meinung war, mit dem Holztransport fürs eigene Sägewerk noch mit dem T fahren zu dürfen. Aber wäre auch verrückt, wenn das so einfach gewesen wäre, hier in Deutschland :mauer
Wenn ein LKW-Führerschein also sowieso zur Pflicht wird, sind alle traktorbasierten Konzepte vom Tisch.

Unter Kurzholz-LKW verstehe ich die klassischen Gliederzüge mit dreiachsiger Zugmaschine und am Heck angebautem Kran.
Wenn wir Holz aus dem Forst einkaufen, wird es standardmäßig mit genau diesen LKW angeliefert. Funktioniert super, wenn das Holz an einem einigermaßen befestigten Weg liegt.

Die angesprochenen Einzelstämme liegen aber selten direkt am Straßenrand. Es ist eigentlich immer entweder eng, nass oder unwegsam. Wenn alles zusammenkommt, liegen Stämme auch teilweise über Monate, weil man ohne Frost oder anhaltende Trockenheit einfach nicht hinkommt. Mit der Seilwinde rausziehen geht auch nicht immer, weil ein zerfurchter Boden bei einem Parkbetreiber in etwa genauso gut ankommt wie tiefe Fahrspuren von durchdrehenden Rädern. Bisschen speziell das Ganze, ist mir bewusst, aber meistens sind genau das die schönsten Stämme. 🙄
Daher bin ich auch so empfänglich gewesen was den Unimog angeht, bei einem 7,5t sehe ich wieder die Geländegängigkeit als Flaschenhals.

Traumausstattung wäre ein Unimog mit potentem Kran, der direkt am Fahrzeug 4 t packt, eine Seilwinde und Hubwerk samt Zapfwelle für alle möglichen Eventualitäten – Holzspalter zum Beispiel. Was nicht mal so weit hergeholt wäre.
Dass sich das bei meinem Budget nicht verwirklichen lässt, ist mir leider auch bewusst.

Aber wenn ich beispielsweise einen Bundeswehr-1300er für den Anfang hernehme: Ist es überhaupt sinnvoll möglich, einen Kran nachträglich zu ergänzen, oder ist ab Werk bei den Kran-Unimogs schon so viel angepasst, dass es überhaupt keinen Sinn macht? Bei Hubwerk und Zapfwelle stelle ich mir das genauso vor. Beides wäre in der Priorität aber auch weit hinter einem Kran.

Das Unimog-Treffen ist eingetragen, ist wirklich fast vor meiner Haustür – danke für den Tipp! Solange habe ich auf jeden Fall noch Zeit, möchte nichts erzwingen.

Viele Grüße und einen guten Rutsch ins neue Jahr
#578822
Hallo Flo,
dann ist so ein Kurzholz-LKW also doch ein eher schwerer LKW. Wieder einen Bergriff gelernt :D
Ein BW 1300l ist eher ein LKW als ein Arbeitsgerät, aber das generell Systemkonzept Unimog erlaubt auch bei diesem wie bei allen andern Baureihen eine Nachrüstung mit universellen Komponenten wie Zapfwellen und Hydraulikpumpen sowie Äberung der Aufbauten. Aber jede Nachrüstung hat natürlich ihren Preis und kann schnell das geplante Budget sprengen.
Der BW 1300l wird dort als 2to tmil gl LKW bezeichnet. Der Bezeichnung läßt sich entnehmen, dass die Nutzlast dieses LKWs durch aus limitiert ist. Einen Kran + die von beschriebenen Stämme gleichzeitig nur auf dem Mog verlastet sehe ich doch eher sehr problematisch bis unmöglich. Anders sieht es aus wenn Du doch mit einem Gespann zu den Stämmen gelangen kannst. Hier ist dann die Bauweise des Anhängers der die Geländegängigkeit bestimmende Faktor. Mit Anhänger würde ich mich dann aber eher nach einem Mog der Baureihen 424, 425 oder 427 eventuell auch 406 als Basisfahrzeug umsehen.
#578826
Hallo Flo
Zapfwele wird extrem überbewertet. Wenn der Mog einen halbwegs potenten Kran hat, ist da auch eine gescheite Hydraulik an Bord. Damit kann man Holzspalter, Winde etc betreiben und auch wesentlich besser regeln.
Sammler wollen unbedingt Zapfwelle, das treibt den Preis. Jeder schreibt dann an sein Angebot Agrar oder Voll-Agrar, egal ob kommunal oder sonstwas. Und alle Deppen kaufen sowas für viel Geld.
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