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Re: Frontkraftheber 411 auf der Schmidtplatte

Verfasst: 08.06.2018, 10:23
von BroSe
Danke, Markus!!! :party

Ich wollte mal wissen, über welche Größenordnung wir preislich reden. In erster Näherung liegt der Preis für die Brennteile aus S355MC (ohne Fanghaken und Rohrmaterial) bei einem FHK bei ca. 275 €. Geht man auf 6 Stück je Teil (d.h. drei Sätze), sind es nur ca. 210 € pro Satz.

Die Fanghaken konnte ich auf die Schnelle nicht kalkulieren, weil der Dienstleister standardmäßig nur bis 15 mm anbietet. Man könnte natürlich 2x 15 mm aufeinander schweißen. Kostenpunkt für das Teil reine Brennteil sind dann unter 20 € (wird natürlich 2x benötigt).

Gruß Sebastian

Re: Frontkraftheber 411 auf der Schmidtplatte

Verfasst: 08.06.2018, 11:06
von mhame
Hallo Sebastian,

da hast du ja einen netten Werkstoff ausgewählt. Wieso ein S355MC? Das ist ein thermomechanisch gewalzter Feinkornbaustahl. Der niedrige Kohlenstoffgehalt spricht zwar für eine gute Schweißbarkeit, jedoch darf der nicht zu warm werden, denn dann ist der Werkstoff kaputt. Hier müssen beim Schweißen Vorwärmtemperaturen (< 5°C Umgebungstemperatur) und Zwischenlagentemperaturen beachtet werden. Die Festigkeit ist auch nicht höher als bei einem S355JR, nur die Zähigkeit ist aufgrund der feinen Körnung deutlich höher. Da die Bauteile nicht kalt umgeformt werden sollen, muss es auch kein SxxxMC sein.

Wenn du wegen der Kerbschlagarbeit und dem Steilabfall den Werkstoff gewählt hast, könnte man auch S355J0 nehmen. Aber der FKH wird sicher nicht bei extrem niedrigen Temperaturen eingesetzt.

Die Werkstoffwahl hat sicher einen Einfluss auf die Kosten. Insbesondere wenn jeder später selbst die Bauteile verschweißen soll, sollte ein Werkstoff gewählt werden, der schweißtechnisch keine hohen Anforderungen stellt.

Gruß
Markus

Re: Frontkraftheber 411 auf der Schmidtplatte

Verfasst: 08.06.2018, 11:09
von mhame
Da der fanghaken mit eine Bohrung in der Mitte parallel zur Längsachse versehen werden soll, ist selbst eine umlaufende Stumpfnaht nicht optimal. Hier beiete sich ein dickeres Blech an. Die Schweißnahtvorbereitung bei einer V-Naht an veiden Teilen ist auch arbeitsaufwendig.

Gruß
Markus

Re: Frontkraftheber 411 auf der Schmidtplatte

Verfasst: 08.06.2018, 23:33
von BroSe
mhame hat geschrieben:Hallo Sebastian,

da hast du ja einen netten Werkstoff ausgewählt. Wieso ein S355MC? Das ist ein thermomechanisch gewalzter Feinkornbaustahl. Der niedrige Kohlenstoffgehalt spricht zwar für eine gute Schweißbarkeit, jedoch darf der nicht zu warm werden, denn dann ist der Werkstoff kaputt. Hier müssen beim Schweißen Vorwärmtemperaturen (< 5°C Umgebungstemperatur) und Zwischenlagentemperaturen beachtet werden. Die Festigkeit ist auch nicht höher als bei einem S355JR, nur die Zähigkeit ist aufgrund der feinen Körnung deutlich höher. Da die Bauteile nicht kalt umgeformt werden sollen, muss es auch kein SxxxMC sein.

Wenn du wegen der Kerbschlagarbeit und dem Steilabfall den Werkstoff gewählt hast, könnte man auch S355J0 nehmen. Aber der FKH wird sicher nicht bei extrem niedrigen Temperaturen eingesetzt.

Die Werkstoffwahl hat sicher einen Einfluss auf die Kosten. Insbesondere wenn jeder später selbst die Bauteile verschweißen soll, sollte ein Werkstoff gewählt werden, der schweißtechnisch keine hohen Anforderungen stellt.

Gruß
Markus
Hallo, Markus,
es ist viel einfacher: Es war der einzig verfügbare Stahl, der in der Stärke angeboten wurde. Und da er bei fast allen Anbietern im Programm ist, hielt ich das für einen gewissen Standardwerkstoff.
Was empfiehlst Du bei dieser Auswahl (auch bezogen auf den Anbaurahmen)?
Gruß Sebastian

Re: Frontkraftheber 411 auf der Schmidtplatte

Verfasst: 09.06.2018, 09:33
von mhame
Hallo Sebastian,

meim klarer Favorit wäre S355MC J2 :!: :ironie
Denn das ist völliger Unsinn. Nach DIN EN 10025-4 gibt es nur S355M mit Zusatz C und der muss bei -40°C die geforderten Kerbschlagwerte erbringen. Also entweder S355JR, J0, J2, J3 oder S355M, ML etc.

S355Jx
JR heißt 27J bei Raumtemperatur, J0 heißt 27J bei 0°C. Das ist ein Maß, wie zäh ein Werkstoff bei tiefen Temperaturen ist, bzw. wo der Steilabfall liegt.

Ich glaube nicht, das wir den FKH für tiefe Temperaturen auslegen müssen. Außerdem wird er sicher überdimensioniert.

Zu deiner Frage:
Was soll er den heben können :?: Der S235JR hat eine Steckgrenze von 235N/mm². Die Querschnittsflächen der Unterlenker sind 80mm x 15mm = 1200mm². Setzen wir die Scherfestigkeit auf 1/3 an, bleiben noch 78N/mm² über. Damit ergibt sich eine Kraft von 93600N, die ein Unterlenker ertragen könnte. Das würde einer Masse von ca. 9,5t entsprechen. Und es gibt zwei Unterlenker.
Das ist zwar nur eine überschlägige Berechnung, zeigt aber wo wir und befinden.

Wenn wir den FKH optimnieren wollen, müssen natürlich die Auflagerkräfte, Schnittkraftverläufe und Spannungen in den gefährdeten Querschnitten berechnet werden. Falls jemand Lust hat, kann er die Ergebnisse gerne zur Verfügung stellen.

Bei der Fragestellung würde mich mal interessieren, aus was die originalen Unterlenker waren. Vermute ST37, was unserem S235JR entsprechen würde. Wenn ich mal wieder Gelegenheit habe, funke ich mal einen meiner Unterlenker der bodenkonstanten Ackerschiene ab, der könnte ein Originalteil sein.

Aber um Sebastians Frage zu beantworten: Ich gehe von nicht mehr als 1t für den FKH aus, dann sollte S235JR reichen. Unter -10°C wird ja wohl keiner den FKH stoßartigen hohen Belastungen aussetzen.

Gruß
Markus

Re: Frontkraftheber 411 auf der Schmidtplatte

Verfasst: 09.06.2018, 09:55
von BroSe
Moin, Markus,
da habe ich wieder viel gelernt, besten Dank! :spitze
Ich bin absolut bei Dir, was die zu erwartenden Belastungen und Umweltbedingungen angeht.

St37 bzw. S235JR macht das Ganze erheblich günstiger. Da landen wir bei drei Sätzen mit Abholung in Schwerte bei unter 100 € je Satz.

by the way: Für den Anbaurahmen hattest Du geschrieben "Material S355JR wird reichen.". Ich würde dazu tendieren, hier auch auf S235JR zu gehen. Wie siehst Du das?

Gruß Sebastian

Re: Frontkraftheber 411 auf der Schmidtplatte

Verfasst: 09.06.2018, 10:36
von mhame
Hallo Sebastian,

die S355JR war eine Annahme. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt nicht auf die Kosten geachtet. Wir lernen, man muss von Anfang an alle Aspekte berücksichtigen. 90% der Kosten werden in der Konstruktion festgelegt.

by the way: du bist doch der Jurist. Wenn ich jetzt beim Anbaurahmen zu S235JR zustimme, bin ich dann in der Produkthaftung? :ironie

Ja, denke so ein Anbaugerät wiegt nicht mehr als 500kg. Da sollte das Biegemoment auf die Bohrungen nicht all zu groß werden. S235JR sollte gehen.

Leider ist in der Schmidt Zeichnung von 1963 kein Werkstoff angegeben.

Gruß
Markus

Re: Frontkraftheber 411 auf der Schmidtplatte

Verfasst: 09.06.2018, 11:56
von BroSe
Tja, Markus,
so sind wir Juristen. Nicht nur, weil wir keine Ahnung von den Details haben, legen wir jedes Wort auf die Goldwaage, legen aus und interpretieren. :wink: Und "...wird reichen" habe ich als minimale Untergrenze ausgelegt. :wink:
Und was die Produkthaftung angeht: Da bin ich skeptisch, aber irgendeine Anspruchsgrundlage wird sich sicher finden :P

Aber Spaß beiseite, das klingt doch alles sehr gut. Dann sind die Kosten wirklich deutlich überschaubarer. Vielleicht hat ja dadurch noch jemand Interesse an einer Sammelbestellung :shock:

Gruß Sebastian

Re: Frontkraftheber 411 auf der Schmidtplatte

Verfasst: 09.06.2018, 14:00
von F.Rapp
Hallo zusammen,

Ich hätte vielleicht auch Interesse. Ich würde aber gerne entscheiden wenn der genaue Preis bekannt ist.

Von fände ich echt gut :party da ich keinen Hkh habe.

Gruß Florian

Re: Frontkraftheber 411 auf der Schmidtplatte

Verfasst: 09.06.2018, 14:56
von mhame
Das Projekt nimmt ja Formen an.

Markus

Re: Frontkraftheber 411 auf der Schmidtplatte

Verfasst: 10.06.2018, 11:09
von BroSe
F.Rapp hat geschrieben:Hallo zusammen,

Ich hätte vielleicht auch Interesse. Ich würde aber gerne entscheiden wenn der genaue Preis bekannt ist.

Von fände ich echt gut :party da ich keinen Hkh habe.

Gruß Florian
Moin, Florian,
so geht es mir auch (kein HKH, da Seilwinde und Spulvorrichtung).
Wenn wir drei Sets schneiden lassen und selbst abholen, liegt der Preis pro Set bei 94,84 € brutto.
Dazu kommen die Rohre (überschlägig 50 € bei ProKilo, sind allerdings Ø 60,3 mm) und Schrauben bzw. Bolzen für die Gelenke (beides kann ja jeder selbst besorgen).
Gruß Sebastian

Re: Frontkraftheber 411 auf der Schmidtplatte

Verfasst: 10.06.2018, 11:14
von mhame
Hallo Sebastian,

vielleicht sollten wir erst mal den Bedarf ermitteln. Könnte mir vorstellen, dass das Interesse größer ist als bei dem Anbaubock. Zumal der FKH an alle Versionen der Schmidtplatte passt und auch der Betrieb mit Luft bei entsprechendem Zylinder möglich ist.

Welche Wandstärke hat das von dir ins Auge gefasste Rohr?

Gruß
Markus

Re: Frontkraftheber 411 auf der Schmidtplatte

Verfasst: 10.06.2018, 11:20
von BroSe
Moin, Markus,
ich habe nur mal schnell bei https://www.prokilo.de/rundrohr-stahl-e ... aluminium/ geschaut, um eine Größenordnung zu haben. Das Rohr dort hat 3,65 mm Wandstärke.
Gruß Sebastian

Re: Frontkraftheber 411 auf der Schmidtplatte

Verfasst: 10.06.2018, 11:28
von mhame
Hi Sebastian,

leider steht bei dem Gewinderohr kein Werkstoff, sollte kein C45 sein, sondern schweißbar.

Gruß
Markus

Re: Frontkraftheber 411 auf der Schmidtplatte

Verfasst: 11.06.2018, 09:35
von BroSe
Guten Morgen,
die Rohre dürften wohl deutlich günstiger zu bekommen sein.
Ich würde das Projekt gerne als Sammelbestellung der Brennteile und Rohre abwickeln. Bisher sind es vier Interessenten (Markus, Florian, Torsten und ich).

:?: :?: Wer hätte denn Interesse an einer Sammelbestellung der Brennteile und Rohre :?: :?:
Bitte bis Ende der Woche eine Email an info (at) sebastian (minus) brose (punkt) de schreiben, Stichwort FKH. Wenn die genaue Anzahl feststeht, können wir die Kosten exakt beziffern.

Gruß Sebastian