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Herzlich willkommen auf der Unimog-Community-Website. Seit 1999 treffen sich hier die Mercedes-Benz Unimog- und MBtrac-Enthusiasten zum Meinungsaustausch und Fachsimpeln.

Hier werden Fragen zur Technik und zur Restauration des Unimog gestellt.

Moderator: stephan

#153678
Hallo,

ich habe eien 406 mit Hydrostat, d.h. der Abtriebstrang kann einerseits mechanisch (herkömmlich), oder über hydraulischen Weg übertragen werden.
:? Wie ist eure Meinung bzw. Erfahrung dazu? :?:
Ich habe den Hydrostat bis jetzt kaum gebraucht, aber vielleicht kann ich noch was dazu lernen.

Mit freundlichen Grüssen
Hartmut
#153783
Hallo Hartmut,

die hydraulische Kraftübertragung hat den Vorteil, große Drehmomente beim Anfahren quasi verschleißfrei und überdies mit einem sehr hohen Wirkungsgrad zu übertragen. Sie ist gegenüber einem mechanischen Getriebe vergleichsweise einfach aufgebaut und bedient sich zur Kraftübertragung des Öls, welches auf der Antriebsseite beschleunigt und auf der Abtriebsseite wieder verzögert wird. Sie wurde (und wird) nicht nur zufällig im Lokomotivbau bei schweren Diesellokomotiven bis heute erfolgreich angewendet (neben der dieselelektrischen Kraftübertragung, bei der an den Diesel ein Generator angeflanscht ist, der wiederum Strom für die elektrischen Fahrmotoren an den Achsen erzeugt).

Beim Unimog wurde die hydraulische Kraftübertragung m. W. hauptsächlich bei Flugzeugschleppern angewendet.

Daß man zwischen hydraulischer und mechanischer Kraftübertragung alternativ wählen kann, ist mir allerdings auch neu. Ich kannte bislang nur die Lösung, daß hinter dem normalen Getriebe ein Wandler nachgeschaltet ist. Wo war denn Dein Unimog ursprünglich im Einsatz?

Der Einsatz der hydraulischen Kraftübertragung macht eigentlich überall da Sinn, wo schwere Lasten mit wechselnden Geschwindigkeiten langsam bewegt bzw. rangiert werden müssen, z. B. beim Bewegen von Flugzeugen (s. o.), Eisenbahnwagen mit einem Zweigwege-Unimog oder auch von Anhängern auf einem Speditionshof. Meiner persönlichen Meinung nach könnte dies auch im Forsteinsatz Sinn machen - mir ist allerdings kein "hydraulischer" Forstunimog bekannt.
#153792
@ Thomas:

Kann es sein, dass du den Hydrostat mit der Wandler-Kupplung verwechselst? Was du beschreibst ist nämlich genau die Funktionsweise einer Wandlerschaltkupplung.

@ Hartmut:

Ein Hydrostat ist eigentlich nichts anderes als der Antrieb des Fahrzeugs via Ölmotore. Dies hat den Vorteil, dass die Mechanik vom Antrieb fast völlig getrennt ist. So kann man quasi die volle Motorleistung von der Zapfwelle abrufen und die Fahrgeschwindigkeit beliebig variieren.
Eingesetzt wird der Hydrostat vor allem bei Kommunalmogs z.B. beim Randstreifenmähen. Man hat also (fast) immer die gleiche Motordrehzahl und kann die Fahrgeschwindigkeit den Bedingungen optimal einstellen. Auch sehr kleine Geschwindigkeiten sind hiermit feinfühlig dosierbar.
Ich könnte mir die Verwendung aber auch im landwirtschaftlichen Bereich vorstellen. Z.B. vor der Ballenpresse, o.ä.

Da ich selbst keinen Hydrostat am 411 hab :D , hoffe ich, alles richtig beschrieben zu haben. Man möge mich korrigieren, wenns nicht stimmt!

Christian
#153805
Hallo Thomas,

es ist, wie Christian schon beschrieben hat, keine Wandlerkupplung sondern ein "echtes hydraulisches Getriebe :? ".
Das heisst man wählt einen Gang vor und schaltet da auf Hydrostat um.
Dann kann man stufenlos von max. Vorwärts über Mittelstellung Halt bis max. Rückwärts über einen weiteren Hebel fahren.
Es war ein komunaler Mog und so ist auch die Aussage von Christian richtig (mit dem Randstreifen mähen), denn es ist eien Mulag Mähtür als Option in der Zulassung eingetragen (Grössere Breite).
Eigentlich wollte ich fragen, ob jemand noch so einen Hydrostat verbaut hat, und wie ihr in nutzt.
Und ja, es hat ein halbes Jahr gedauert, bis ich begriffen habe,was die zwei Hebel bedeudeten.

Mit freundlichen Grüssen
Hartmut
#153819
Hydrostatantrieb haben doch auch einige Diesellokomotiven verbaut? Ist es da so änlich wie bei dem Mog? Oder wie kann ich mir das vorstellen mit dem Hebel für Max Vorwärts und Rückwärts?
#153926
Hallo zusammen,

Ihr habt natürlich recht - und ich habe wieder was dazugelernt :idea: Ich habe nämlich in der Tat Hydrostat und Wandlerkupplung durcheinandergeworfen.

Zur Diesellok-Frage: ich habe mich als Eisenbahnfreund bislang nur mit der schon etwas angejahrten Technik der Loks aus den 60 - 80er Jahren beschäftigt (analog zur angejahrten Technik unserer Mogs aus der selben Zeit). Die haben tatsächlich eine Wandlerkupplung, die bei manchen Lokomotivtypen mit mechanischen Schaltgängen kombiniert ist . Über einen Fahrschalter mit meist 15 Stufen wird beim Hochschalten zunächst der Wandler bei Leerlaufdrehzahl mit Öl gefüllt (Stufen 1 - 2) und dann die Motordrehzahl langsam bis zum maximalen Wert erhöht (Stufen 3 - 15). Die Fahrtrichtung und ggf. bei manchen Loks auch die Getriebeübersetzung (Langsam- und Schnellgang) wird mechanisch geschaltet und darf nur im Stillstand gewechselt werden.

Ob moderne Loks auch einen Hydrostat haben - keine Ahnung :?:

Auch wenn's schon irgendwie "out of topic" ist: vielleicht haben wir ja einen kundigen "echten" Lokführer unter uns, der uns das mal erklären kann.
#381678
Ein Hallo an alle Hydrostat- Spezies

Ich hätte ev die Möglichkeit an einen originalen Hydrostatantrieb von einem 406 ranzukommen. Bei mir ist aber das grosse Getriebe verbaut (inkl Zapfwelle und Doppelkupplung). Es ist ein G-Getriebe noch mit zahnradgeschaltetem Rückwärtsgang. Für den Strassenbetrieb möche ich das grosse Getriebe behalten- aber für die Schneeräumung würde mich der Hydrostat schon reizen...
Nun meine Frage: wäre es möglich, an mein Getriebe diesen Hydrostat anzubauen oder geht das nicht? Ich denke, das Platzproblem oben mit den Hebeln wäre durch Umbauen lösbar. Aber wie sieht es aus mit Anbauraum für den schnellen Nebenantrieb und Hydromotor... Hat sowas schon jemand praktiziert?

Ist der Hydrostat ausgereift und für die Schneeräumung mit Pflug geeignet oder eher nicht, gibts hier Erfahrungen?

Gruss und Danke

Norbert
#381693
Hallo,
@thomas:
Aufklärung vom "echten" Lokführer 8) :
Moderne Diesellokomotiven fahren heute in der Regel Dieselelektrisch.
Das heißt, der Dieselmotor treibt einen Generator an, dieser wiederum erzeugt Strom für die elektrischen Fahrmotoren, welche direkt die Radachsen antreiben. Alles klar? :lol:
@norbert:
Also ich kenne den Hydrostat nur von Mähdreschern, ich kann mir nur schwer vorstellen, dass die Antriebsleistung und auch die Dosierbarkeit zum Schneeräumen geeignet sind. Aber mit Hydrostat im Unimog habe ich leider auch keine Erfahrung, mein 406 hat die oben angesprochene Wandlerschaltkupplung.. :wink:

Gruß Jan
#381702
Hallo UNIMOG-Freunde,

wer sich für die Eigenschaften und Nutzen hydrostatischer Antriebe interessiert, braucht sich nur Radlader oder (Mobil)bagger anzusehen.

Außerdem hilft Googeln.

Nicht zuletzt die Suche hier, mit folgendem Ergebnis: http://www.unimog-community.de/index.ph ... c&p=291132
Zwar nicht original, aber im Prinzip zutreffend.

Die wesentlichen Vorteile:
Anfahren mit maximalem Antriebsmoment
Fahren mit stufenlos veränderlicher Geschwindigkeit bei gleicher Drehzahl des Dieselmotors (der unter für sich selbst optimalen Bedingungen läuft)
Fahren mit konstanter Geschwindigkeit bei stufenlos veränderlicher Dieselmotordrehzahl (z. B. wenn für weitere Funktionen wechselnde hydraulische Leistung benötigt wird)
Übergangsloser Fahrtrichtungswechsel
Verschleißfreies Bremsen (Hydromotor wirkt als Pumpe)

Zwei wesentliche Nachteile:
Schlechter Wirkungsgrad (größenordnungsmäßig 80%)
Teure Komponenten (Pumpe, Ventile, Motor, Installation und Steuerung/Regelung)



Zum originalen UNIMOG Hydrostatantrieb habe ich leider noch keine Kenntnis.
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