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Herzlich willkommen auf der Unimog-Community-Website. Seit 1999 treffen sich hier die Mercedes-Benz Unimog- und MBtrac-Enthusiasten zum Meinungsaustausch und Fachsimpeln.

Hier werden Fragen zur Technik und zur Restauration des Unimog gestellt.

Moderator: stephan

#495098
Hallo,

hat jemand von euch eine Focal oder Axial Telma im Mog nachgerüstet?
Ich bin gerade in der Planungsphase des "großen Upgrades" (Motor, Getriebe etc.) d.H. ich will das Claas Splitgetriebe einbauen. Da ich ja sowieso eine neue Welle brauche dachte ich mir gleich eine Focal Telma FN81-60 anbauen. Ich sehe auf Anhieb kein Problem, außer dem Stößelschalter am Getriebe, das es nicht klappen sollte.
Hat wer Erfahrungen dazu gemacht? Tipps?
Gibt es für den Unimog U1300l irgendwo einen Konstruktionzeichung mit dem Antriebstrang zum download?
(Also mit längen Bemaßung)
Natürlich wenn jemand eine Axial Telma eingebaut hat, bitte melden. Ich denke halt die Focal ist einfacher aber lasse mich gerne belehren.

Grüße
#495104
Hallo,

danke für den Hinweis, aber ich kann dir leider nicht ganz folgen. Wenn ich die Focal Lösung verwende ist im Endeffekt ja nur das Rotorteil als "Zwischenadapter" zum Kreuzgelenk angeschraubt. Die Bremse selbst ist ja Statisch am Getrtiebe dran, das bringt an der stelle zwar 25kg extra aber warum sollte ich da Probleme mit der Kardanwelle nach hinten bekommen? Wo gegen schiebt die denn? Oder meinst du das die Telma die Welle beschädigt?

Bodenfreiheit ist nicht so das Thema, die kleine Telma hat wirklich keinen großen Durchmesser.

Grüße
Alex

Edit:
Ich glaube ich weiß nun was du meinst. Das muss ich mir auf einer Zeichnung mal genauer ansehen.
#495107
Hallo
du willst die Focal an den Getriebeeingang bauen. Das dürfte aber für das Getriebe bedenklich werden. Die kleinste Focal hat ein Bremsmoment von ca 900Nm. Das Getriebe ist für ein Antriebsmoment von 450Nm ausgelegt, hat aber noch etwas Reserven. Du gehst aber mit dem doppelten Moment plus Motorbremsmoment auf das Getriebe, und das in Schubrichtung. Das alles muss vom Getriebeeingangs-Radsatz übertragen werden.
Im Getriebe selbst sind schrägverzahnte Räder verbaut, die dann ihre Axialkraft auch noch in die Gegenrichtung abstützen müssen.
Nächter Punkt, der Spulenträger muß am Getriebe angeflanscht werden, der Rotor muss vom Getriebelager getragen werden, die rotierende Masse dürfte die Lager sicherlich etwas überstrapazieren. Getriebe-Ausgangslager bzw Hinterachshalslager sind um ein mehrfaches stärker dimensioniert, und dafür ist die Focal vorgesehen.
Ein weiteres Kriterium ist die Schubbelastung am Halslager, welches beim Unimog in Schubrichtung ein deutlich kleineres Lager besitzt, das Gesamtbremsmoment von Retarder und Motor kann aber bis zum dreifachen des maximalen Antriebsmoment betragen.
#495119
Hallo an alle,

ja ich meinte Ausgang Claas-Getriebe <-> Eingang Schaltgetriebe.

Die Focal Loesung scheint wirklich etwas heftig zu Bremsen - danke fuer den Hinweis - haette ich sehen muessen.
Aber, ich gebe noch nicht auf. Wenn das Getriebe 450 NM aufnehmen kann, dann ist Focal aus dem Rennen, aber Axial rueckt wieder in den Mittelpunkt. Dort gibt es jede Menge Auswahl auch unterhalb der 500NM max.
So wuerde aber die Anfertigung einer Konsole benoetigt werden und 2 kurze Wellen. Hmmm, da muss ich mal Maß nehmen ob da ueberhaupt Platz waere das Teil sauber zu befestigen.

Mir kam auch schon der Gedanke entweder eine Achse 2 eines 6x6 einzubauen und den Abtrieb nach Achse 3 zu bremsen :shock:

Die Torque Tubes zu Bremsen wäre eine Herausforderung, dann müsste ich quasi einen Doppel adapter konstruieren und fertigen lassen. Das wird zu schwierig denke ich.
#495120
Oh, da fällt mir noch was ein:
Haben die Turbo U435 andere Getriebe? Denn die haben ja meist auch mehr als Drehmoment. Und ich will den Motor ja gegen den OM906 tauschen. Waere sehr dankbar falls jemand mir da weiter helfen kann.

Gruesse
Alex
#495124
Hallo Alex

die Turbo-Version des 1300L hat bis auf die ersten Fahrzeuge schon das UG3/60 verbaut. Allerdings ist das heute auch nicht mehr aktuell, mir sind schon einige Fahrzeuge mit leistunggesteigerten OM366 LA bekannt, die auf das UG3/100 umgerüstet sind. Das UG3/100 ist in den 437.4er und 405er Baureihen verbaut. Es ist wiederum verstärkt um die Leistung des OM9XX zu verdauen und ist von Hause aus im Eingang schon schneller überestzt, um das niedriegere Drehzahlniveau des Motors zu kompensieren. Dieses Getriebe lässt sich mit einigen Maßnahmen von EPS auf Handschaltung umbauen, nur der Vor-Rückwärtsgang wird pneumatisch geschaltet, ähnlich den alten Versionen die Umschaltung kleine-große Gruppe. Die Endgeschwindigkeit entspricht bei diesem Getriebe in etwa dem Split, aber der erste Gang liegt um diesen Übersetzungsfaktor schon weiter oben. Für anspruchsvolle Geländefahrten wird dann die bekannt Arbeitsgruppe verbaut. Dadurch entfällt dann der einbauplatz getriebeeingangsseitig.
Für den OM9XX benötigst du ein anderes Split-Getriebe, welches von Hellgeth und Claas aus dem bisherigen Split-Getriebe entwickelt wurde. Wegen der höheren Lage der Kurbelwelle ist das alte nicht verwendbar, da die Kardanwellenführung sonst nicht passt.

Was das Zwischenlager für die Axial-Telma betrifft, wird es arge Plobleme geben. Es wird die gesamte Länge benötigt, um die Verwindung bei Geländefahrt ausgleichen zu können. Bei den EURO VI Fahrzeugen mit "Mittel-Motor" musste das Getriebe deshalb weiter nach hinten wandern um eine ausreichende Wellenlänge zu erreichen. Dadurch wurde aber wiederum Platz geschaffen, um den permanenten Allradantrieb am Verteilergetriebe vorderachsseitig zu verbauen. Der permanente Allrad ist bei den kleinen Achsen notwendig, der OM906 dreht bei Ausschöpfung der Leistung ansonsten den Hinterachsantrieb ab. Dieses Getriebe ist mittlerweile schon aus Schlachtungen der 405er Baumuster am Markt zu finden, da dort der OM906 schon lange verbaut wird. Mir ist auch ein Umbau auf xxx.200er Achsen bekannt, weil selbst die stärkeren xxx.300er Achsen den OM366LA nicht überlebt haben.
#495129
Hallo,

das sind mal brauchbare Informationen. Das UG 3/100 zu bekommen scheint schwieriger als gedacht. Ich kenne das Getriebe so gar nicht. In meinem vorherigen Job hatten wir G210/16 in einigen Modellen, und ich kann nur sagen das ich ab und zu Nachts noch wach werde und an Einlernprozesse der Kupplung denke...

Das Wirbelstrombremsen Thema werde ich auf jeden Fall versuchen umzusetzen. Es gibt auch noch eine interessante Axial Wirbelstrombremse von Voith.

Ich danke euch und Grüße
Alex
#495168
Hallo Alex,

hab mir das Video grad mal angeschaut.
1. "damit man mit einem größeren Gang schneller fahren kann" - versteh ich nicht. Entweder muss ich meine Geschwindigkeit reduzieren, weil das Gespann einfach nicht schneller sicher zu bewegen ist oder nicht.
2. "Frontec wird abgeschaltet bei Unterschreitung einer bestimmten Motordrehzahl" - ok, macht im Betrieb Sinn um den Motor nicht abzuwürgen, wenn es auch im Fall bei einer Notbremsung nichts hilft.
3. "Frontec wird abgeschaltet, wenn die Betriebsbremse betätigt wird" - und schon wird der Sinn m.E. etwas hinfällig. Zum Anhalten hilft es dann gar nix - gerade in Gefällestrecken nicht so gut. In der Ebene bremst der Mog an sich ja normalerweise schon stark genug ab.

Wäre es nicht sinnvoll, einen wie-auch-immer geartete Rückgewinnung in den Bereich zu setzen, in dem ansonsten auch das Splitgetriebe verbaut wird?


mfG
Axel
#495171
Hey und Hallo,

wie gesagt, das wäre nur eine Idee, eine Notlösung sollte der Plan die WSB zwischen Split- und Schaltgetriebe unter zu bringen scheitern.

Bei der Sterung gibt es durchaus Variationen auf dem Markt.
Bsp.: LKW, da übersteuert das Gaspedal die Retarder Steuerung. Das bedeutet du machst alle Bremsen zu, betätigst das Gaspedal und faehrst einfach los. Der Effekt der Bremse ist dann ähnlich bei einem Hydrostaten -> Fuss vom Gas = Bremsen

Bsp.: Sonderfahrzeuge, Hier schaltet die Bremse das Gaspedal aus. Also Bremse übersteuert das Gaspedal. Bei den schweren Geräten mit mehreren Achsen und 4 Bremssytemen auch Sinnvoll, denn Getriebe Retarder, Motor Bremse und Fussbremse sind schon ein Pfund wenn die alle gleichzeitig kommen.

Neuerdings werden in LKW auch Teilsteuerungen und Notanker eingebaut, also die Retarder Bremsen durch Sensorenerkennung auch mit wenn die Fussbremse betätigt wird.

Sorry, für den vielen Text...aber...das Thema ist unglaublich Komplex und hat auch bissel Historie:
Als die ersten Retarder in unseren Fahrzeugen kamen, und auch die WSB, gab es nur Trommelbremsen. Man hat also alles getan um möglichst das Fahrzeug zum kontrollierten ausrollen zu bremsen, so das durch betätigen der Fußbremse nur noch der Stillstand erzeugt werden soll. In der Zeit wurde beim Bremsen die WSB abgeschaltet weil sie eine mindest geschwindigkeit brauchte um nicht zu überhitzen.

In diesem Fall, als Fremdhersteller quasi ein Anbaugerät universal zu verkaufen wird auch eine rechtliche Komponente haben. Also was für eine Bremse ist drin wie funktioniert die...Würde eine Anbauplatte bei einem Strassen Schlepper im Unfall Probleme machen etc.
#495416
Hallo "Retarder - Freund",

wenn ich mich nicht täusche, gab es mal glaub ich für die japanische Eisenbahngesellschaft Zweiwege - Unimog aus der Reihe SBU mit Retarder. Diese fuhren sogar in Doppeltraktion als Abschlepper für havarierte Schnellzüge. Falls das interessant für Dich klingt, könntest Du direkt bei Zagro und Zwiehof anfragen. Auf jeden Fall sollten Retarder mit einer Leistung, die die Zapfwellendauerleistung nicht übersteigen möglich sein, am Getriebe sowie am Motor. Allerdings muß sich der Retarder mit dem Öffnen der Kupplung bei Abgriff am Getriebe abschalten, sonst werden die Synchronringe überlastet beim Schalten, weil die Drehzahl zu stark heruntergezogen wird. Bei Abgriff am Motor würde der Motor abstellen.
Die Gelenkwelle zwischen Class - Split und UG ist schon minimal, weniger geht nicht. Außerdem "versauen" die meisten nachgefummelten Retarder das Schwingbild der Gelenkwellen und es kommt zu teils heftigen Vibrationen und Geräuschen. Kann sehr komplex werden in Fahrerhausnähe und bei Busaufbauten.

Christoph
#495432
Hallo Christoph,

das ist natürlich alles richtig. Derzeit sieht es wirklich schlecht aus für eine WSB. Denn die Telma bietet von der Steuerung alles was ich bräuchte, aber sie ist definitiv zu groß. Die Voith würde tatsächlich vom Platz her passen. Ich habe auch einen schönen Rahmen gefunden mit 4 Motorlagern. Leider ist die Voith nur durch einen Luftzylinder gesteuert und hat kein Steuergerät, also um die Vorstellung Fußbremse bet. = WSB aus, WSB an = Gas aus, Kupplung bet. = WSB aus, wird nun schwieriger zu realisieren.
Aber noch gebe ich nicht auf...

Grüße und danke für den Input, kann es gut brauchen!

PS:
Gibt es eine Kombination aus WSK und Splitgetriebe? Dann müsste der Split-Untersetzer ja fast direkt am Schaltgetriebe angebaut sein.
Rein aus Neugier.

Alex
#495443
Hallo Alex

Kloft bietet eine regelbare WSB an. Wenn du an den Anschluss für die Arbeitsgruppe gehst, sind 1500Nm möglich. Bei diesen Kräften dürfte aber eine Kupplung zwischen Wellen erforderlich sein, die die Getriebelager von Radialkräften frei hält.
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