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Herzlich willkommen auf der Unimog-Community-Website. Seit 1999 treffen sich hier die Mercedes-Benz Unimog- und MBtrac-Enthusiasten zum Meinungsaustausch und Fachsimpeln.

Hier werden Fragen zur Technik und zur Restauration des Unimog gestellt.

Moderator: stephan

#514457
Hallo,

da ich zumindest in diesem Forum noch nichts dazu gefunden habe erstelle ich mal diesen Post.

Ich habe eine Möglichkeit gesucht einen verrosteten Hydraulik-Steuerblock zu entrosten.
Drahtbürste etc. kommt nicht überall hin und arbeiten auch bei Dichtflächen abrassiv, was eher kontraproduktiv wäre.
Cola, Rostumwandler, etc. kenne ich, mag ich aber nicht. Hier wird die Oberfläche ganz hübsch, einmal mit der Drahtbürste dran und der darunter liegende Rost ist wieder da.
Es sollte also etwas den Rost aus den Rostnarben holen, was die Drahtbürste nicht schafft ohne mein Material abzutragen.

Da dazu schon andere sehr gute Referate geschrieben haben hier ein paar links dazu:
Vorher noch das Kleingedruckte:
Nie ohne Schutzbrille, Handschuhe, etc.
Auch wenn in den Berichten Opferbleche aus Edelstahl verwendet werden: Irgendwo habe ich gelesen das hier giftige Dämpfe freiwerden, daher nutze ich C-Stahl.
Auf keinen Fall sollte man statt dem Waschsoda normales Salz nutzen, hier entsteht Chlorgas!
Nur Stahl entrosten. Messing löst sich auf, was bei Alu passiert weiß ich nicht.
Da sich Messing auflöst, löst sich auch eine Hartlotverbindung auf! Bei mir hat sie es aber überstanden, es scheint also zu dauern bis Schaden entsteht.
Noch vorhandene Farbe fällt beim Abwaschen im Waschbecken einfach restlos in Placken ab.

Die meiner Meinung nach mit Abstand beste Anleitung:
http://forum.zerspanungsbude.net/viewto ... 36&t=17077
Trotzdem habe ich hier nicht den Aufwand mit Lappen und Rundum-Annoden betrieben, sondern nur 2 Bleche links und rechts verbaut.
Ich habe mir jedoch genau dieses Netzteil bei ebay bestellt und finde die Einstellungsmöglichkeit deutlich besser als die KFZ-Ladegerät-Variante.

Andere Anleitungen:
https://www.holzwerken.de/museum/links/ ... lyse.phtml
http://www.waffen-welt.de/showthread.php?t=3914
http://www.rostschutz-forum.de/index.ph ... C3%BCnzen/

Irgendwann stieg bei mir die Spannung und der Strom ließ sich nicht erhöhen. Nach einigem Testen fand ich heraus das die Opferbleche so stark verrostet waren, das der Rost bereits isolierte und der Widerstand zu groß wurde. Nach dem Abschaben des Rosts mit einem Spachtel ging es wieder deutlich besser.

Danach bürste ich die Teile mit Bohrmaschine und Drahtbürste ab und öle sie bis zum Lackieren ein.

Sollte jemand Fragen haben, gerne melden. Ich teste selbst noch herum und schmeiße zur Zeit alles in dieses Bad was rostet.

Gruß Carsten
#514472
Hallo Carsten,

ja, mit der Elektrolyse kehrst du den chemischen Prozess um, der bei einem Korrosionsangriff abläuft. Du stoppst die anodische Metallauflösung und reduzierst die Oxide. Leider ist der Materialabtrag nich umkehrbar. Du kannst zwar das Eisenoxid wieder Reduzieren, in dem du Elektronen durch Oxidationsprozesse mit Opferanoden zur Verfügung stellst, das reduzierte Eisen (Fe²+ + 2e- = Fe) scheidet sich aber nicht am Werkstück ab.

Bei CrNi Stählen bildest du Chromoxid Cr2O3, erst wenn der Cr-Anteil, der für die Passivierung von korrosionsbeständigen Stählen gesunken ist (<12%), dann kann das Eisen oxidiren und dein korrosinsbeständiger Stahl Lochfraßkorrosion zeigen.

Da die zurückbleibenden Oberflächen metallisch blank sind, setzt die Oxidation sofort wieder ein, wenn die Bedingungen für Metallabtrag gegeben sind. Das kann auch elektrochemische Korrosion sein.

Entscheidend ist der Partner mit unterschiedlicher Elektronegativität. Diese entscheidet, welcher Stoff die anodische Metallauflösung vollzieht. Daher scheiden einige Werkstoffpaarungen zum Entrosten von Eisen aus, da hier das Eisen weiter rostet. Umgekehrt lassen sich einige Werkstoffe nicht reduzieren, sondern oxidieren (anodische Metallauflösung) weiter.

Bei dieser Methode muss man entweder Chemiekenntnisse haben oder eine sehr gute Anleitung.

Gruß
Markus

P.S.: Ich nutze lieber Essig oder Essigessenz, da kan man die Abfallprodukte leichter entsorgen, allerdings Löst sich Aluminium auch auf. Geht aber bei Kohlenstoffstählen sehr gut, braucht etwas mehr Zeit.
#514479
Hallo,

meine Chemiekenntnisse sind leider auch überschaubar.

Soweit ich es verstanden habe ist es hierbei aber die Werkstoffkombination nicht ganz so ausschlaggebend.
Diese spielt vor allem dann eine Rolle, wenn man die Teile ohne Strom in das Bad legt.
Da ich + an die Opferteile und - an mein Werkstück lege, ist die Spannungsreihe hierdurch vorgegeben, und nicht durch das Material.
Sollte das falsch sein, bitte korrigieren...

Gruß Carsten
#514480
Hallo

da liegst du nicht falsch, da du den Elektronenfluss von außen aufzwingst. Wenn aber währen des Prozesses der Strom ausfällt, dann hat wieder die Materialpaarung und das Elektrolyt die "Macht".

Gruß
Markus

Hallo. Ich bin neu im Forum und habe vor kurzem […]

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wir schlachten Einen.... wird sonst nichts werden.[…]