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Spezial-Forum zur Unimog-Baureihe U 404 S.

Moderatoren: stephan, krahola

#351768
Da ich nun einmal dabei bin , hab ich den bekannten Schaltplan um die Anschlüsse des Stroboskops ergänzt. Dabei bin ich von den mir bekannten Leitungsfarben ausgegangen. Es mag andere Stroboskoptypen geben, die unterschiedliche Leitungsfarben verwenden. Daher bitte auch das zugehörige Handbuch lesen......

Klemme "1" (grüne Leitung vom Stroboskop)
Diese Klemme greift die Zündimpulse für das Stroboskop ab und liefert damit die Information für das Drehzahl- oder Schließwinkelmessgerät im Stroboskop. Diese Klemme muss irgendwie an die Leitung 1 angeschlossen werden(grüne Ader in der Abschirmung), die vom Unterbrecherkontakt zur Zündspule Klemme 1 führt. Die originalen BW Stroboskope verwenden dafür einen Adapter. Den kann man sich aber auch selber bauen. Notfalls schiebt man die Abschirmung etwas bei Seite und piekst eine Stecknadel in die grüne Leitung.
Wenn die Leitung Klemme 1 des Stroboskops nicht angeschlossen ist, kann das kleine Messgerät im Stroboskop keine Drehzahl messen und keinen Schließwinkel anzeigen. Die Blitzfunktion funktioniert dann trotzdem.


Impulsklemme
Diese meist etwas dickere Leitung führt vom Stroboskop zu einer kapazitiven Klemme, die mittels Schieber einfach um das Zündkabel zur Kerze von Zylinder 1 geklemmt wird. Dazu muss dieses Zündkabel zwingend durch ein Zündkabel ohne Abschirmung (zivil- Kabel) ersetzt werden. Wenn die Impulsklemme auf der Metallabschirmung eines mil Zündkabels geklemmt wird, funktioniert das nicht.
Die Impulsklemme ist ausschließlich dazu da, bei jedem Zündimpuls des ersten Zylinders einmal kurz die Blitzleuchte im Stroboskop blitzen zu lassen. Das ist die eigentliche Stroboskop- Funktion, von der das Messgerät seinen Namen hat.
Diese Blitzlich beleuchtet ganz kurz die Stelle an der Schwungmassee, die zum Zeitpunkt der Zündung an dem Blechzeiger steht. Weil der Lichtblitz nur so kurz ist sieht es so aus, als ob die Schwungscheibe stillstehen würde.
Wenn die Impulsklemme nicht angeschlossen ist, aber alle anderen Klemmen angeschlossen sind, kann das Stroboskop zwar nicht blitzen, aber z.B. Drehzahl oder Schließwinkel messen.

Masseklemme
Die Masseklemme muss immer an einer geeigneten Massestelle angeschlossen werden. Dazu kann man die Halterung der Zündspule, die Blechummantelung der Zigarre oder die Masseklemme des Lichtmaschinenreglers (oben links) nehmen.Eine sehr gute Masseverbindung ist Voraussetzung für alle Messungen.

+12V oder +24V Versorgung
Je nach Ausführung des Stroboskops erfolgt die Spannungsversorgung über +12V oder +24V aus der Batterie des Fahrzeugs. Bei original BW Stroboskopen mit 24 V Versorgung kann man die rote Puls Leitung einfach vorne an der Klemme B+ des Reglers anschließen.
Wenn man ein PKW- Stroboskop für 12V Versorgungsspannung hat, kann man die 12V an der Verbindung der beiden Batterien abgreifen. Dazu müsste man sich eine Hilfsstrippe bis zu den Batterien legen. Kurzschlüsse bitte vermeiden.
Wie schon an anderer Stelle beschrieben kann man auch eine externe Versorgung für das 12V Stroboskop wählen, z.B. Eine Motorradbatterie oder einen Modellbauakku. Bei den meisten Stroboskopen dient die externe Versorgung nur zur Aufbereitung der Hochspannung für die Blitzlampe. Bei diesen Geräten kann man z.B. Drehzahl oder Schließwinkel messen, wenn die rote Plusleitung nicht angeschlossen ist. Dann blitzt das Gerät eben nicht.

Manche Strobskope haben zur Kontrolle der Hochspannung seitlich eine kleine Glimmlampe eingebaut, die dann mit Dauerlicht rötlich glimmt, wenn die Versorgungsspannung richtig angeschlossen ist und die Hochspannung im Inneren des Stroboskps bereitsteht. Wenn Glimmlampe nicht glimmt, stimmt was nicht und das Stroboskop kann nicht blitzen.

Zu den Zündeinstellwerten: Wie schon an anderer Stelle beschrieben ist der wichtigste Wert der Wert von 46° vor OT erster Zylinder bei 4500 Umdrehungen pro Minute. Im Leerlauf sollten es so um die 10° vor OT sein.

Dier Leerlaufwert ist im Grunde unkritisch, wenn der Motor vernünftig läuft.
Wenn der Wert im Leerlauf zu hoch ist (z.B. 30° v. OT bei 1000 1/min) hängt die Fliehkraftverstellung fest und es kommt zu Frühzündung, Patschen in den Ansaugtrakt und Fehlzündungen. Der Motor nimmt dann aber das Gas gut an.

Wenn der Wert für 4500 1/min die Grenze von 36...38° v OT nicht erreicht, kommt es zum Leistungsloch, schlechter Gas- Annahme und schlechter Verbrennung. Dann klemmt die Fliehkraftverstellung.

Beste Grüße aus Viersen und viel Spass beim Messen...
Klaus
Dateianhänge:
2008_09_02_Stromlaufplan Zündung_U-Kont-Stroboskop.png
2008_09_02_Stromlaufplan Zündung_U-Kont-Stroboskop.png (90.68 KiB) 3955 mal betrachtet
#371969
Hallo Zusammen!

So! Habe mir die wertvollen Threads durchgelesen und habe noch ein paar Fragen.

Der 180 Motor hat noch die Mil Zuendanlage, die ich auch beibehalten moechte.

Ich habe vor Ca. 400 km die Transistorzuendung mit Kontakten eingebaut. Nun stottert der Motor wenn ich langsam Gas gebe und er belaset wir. Gebe ich vollgas, startet er mit Zug rect gut durch, bis in den hohen Drehzahlbereich. Nun ueberbruecke ich das Stottern mit Kickdown, oder wie das auf D heisst.

Gestern haben wir die Zuendung auf 2 Grad vor OT eingestellt, doch ich l

as auch dass es 10 Grad sein sollen? Was ist nun richtig?


Fliehkraftregler geht.Stottern besteht, allerdings etwas "veRlagert"

Den Vermeintlichen Kondensator habe ich auch noch nicht gefunden...muss , wenn der da sein sollte (wo?) abgeklemmt werden?


VG
Karsten



Gibt es da noch Tipps die ich gebrauchen kann??
#372107
Mahlzeit Karsten,

Die Einstellung des Zündzeitpuktes (ZZP) auf 2° vor OT gilt bei Leerlauf von etwa 800...1000rpm und ist AUSSSCHLIESSLICH dazu da, den Motor überhaupt erst einmal ans Laufen zu kriegen.

Damit KANN MAN NICHT FAHREN.

Durch Unterschiede in der Mechanik der Verstellkurve ist nicht sichergestellt, dass eine ZZP Einstellung von 2° vor OT oder 10° vor OT bei Leerlaufdrehzahl auch automatisch einen richtigen Zündzeitpunkt bei 4500rpm bedingt.
Das KANN funktionieren, muss aber nicht.

Deswegen gibt es auch Leute, die behaupten, es reicht den ZZP auf 10° vor OT bei 1000rpm einzustellen. Wenn es bei diesen Leuten funktioniert hat, und der ZZP bei 4500rpm zufällig stimmte, haben diese Leute ja auch Recht.
Aber auf diese Vorgehensweise ist kein Verlass!

Wenn man vernünftige Ergebnisse haben will muss man den ZZP auf 45...46° vor OT bei Drehzahl 4500 rpm einstellen.
Diese Einstellung geht ausschliesslich mit einer Zündlichtpistole oder einem ähnlichem Messequipment.
Lass uns mal wissen, über welches Equipment du verfügst!
Soviel zu der Frage der ZZP - Einstellung.

Der Kondensator befindet sich in einem zylindrischen Guss- Vorsprung des Gehäuses des Zündverteilers. Er wird über einen gelben Draht mit der Klemmschraube verbunden, an der auch die dünne schwarze Leitung vom Unterbrecherkontakt angeschlossen ist. Die gelbe Leitung zum Kondensator muss du von der Klemme lösen. Ich habe gerade noch mal auf der Web- Seite von BAT-TRADE nachgesehen, der Kondensator MUSS ABGEKLEMMT werden, damit die kontaktgesteuerte Transistorzündung funktioniert.

Biege den Gelben Draht einfach so zur Seite, dass er keine Verbindung mehr mit der Klemme bekommt, dann kannst Du ggf. im Notfall wieder auf Unterbrecher- Direktbetrieb zurückrüsten.

Beste Grüße
Klaus
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Zündverteiler 2007_09_30.jpg
Zündverteiler 2007_09_30.jpg (29.93 KiB) 3636 mal betrachtet
#372119
Hallo Karsten

Falls Du ein Oszilloskop besitzt oder in Deiner Nähe ein Radio-Fernseh-Mensch ist oder ein Amateurfunker, Elektroniker oder so Jemand, kannst Du ggf. zur Überprüfung der Funktionsweise der kontaktgesteuerten Transistorzündung auf die Messung mit Oszilloskop zurückgreifen.

Die Zündimpulse müssen dann so aussehen, wie in dem Bild unten. Die Signalform der Impulse und damit die "Aufladung" der Zündspule hängt von der Qualität der Oberfläche der Unterbrecherkontakte ab.

Deswegen empfiehlt Frank Flick auch, beim Einbau der TSZ-U einen neuen Unterbrecherkontakt einzusetzen. Bei einem gebrauchten Unterbrecherkontakt können Zündstörungen die Folge angegriffener Kontaktflächen sein.

Das war für mich auch der Grund, auf den Einsatz einer kontaktgesteuerten Transistorzuündung zu verzichten und statt dessen eine mit einem Hallgeber (magnetische Abtastung) einzubauen.

Beste Grüße aus Viersen
Klaus
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Oszillogramm2.1.jpg
Oszillogramm2.1.jpg (29.47 KiB) 3628 mal betrachtet
#372213
Hallo Klaus! Hallo Zusammen!

Vielen Dank für die Info.

Also, Mog läuft wieder und es hat nichts...

mit der Zündung zu tun gehabt. nachdem ich die Unterbrecherkontakte polliert habe, den Verteiler oberflächlich saubergemacht habe, die Kontakte an der Verteilerkappe gebürstet habe, die Zündkerzen getauscht habe, WC 145 ERT 2 gegen die die ich da hatte WC 175 ERT 27, Zündung wieder auf Kontaktzündung zurückgesetzt habe und mit meiner popeligen Leuchte bei grellem Tageslicht einzustellen versuchte und trotzdem nix besser wurde...

habe ich als letzte Möglichkeit vor Kapitulation den vor kurzem eingebauten "Überholten " Vergaser gegen den alten ausgetauscht...

und? :shock: :shock: :shock: :shock: :shock: :shock: :shock: :shock:

e r l i e f....l ä u f t und hustet noch ein bissle, aber ich war nach euphorischer vor und Rückwärtsschrauberei -
mit nur-einem-Kaffee zum "vor" Frühstück platt, weil...."Liebling ...es dauert nur ein winz- 8) -zzzzigen Augenblick"...wusch ...der Frühstückstisch demonstrativ abgeräumt wurde... Und zu mittag gabs dann auch nix... (ausser Bier) und jetzt will ich sehen ob nach dem heutigen erfolgserlebnis noch ne Pizza zu bestellen ist... oder Tuna aus der Büchse...wenn noch eine da ist...-


Und so hatte ich eben keine Laune mehr heute nach der Zündung zu gucken und wird eben nicht korrekt eingestellt sein.

Bin dann gleich so in das Hinterland und habe zum Test Erdhügel plattgewalzt.

Und hier Ralf! Deine Bilder:

Trotz stotterei und bunte Kerzenvielfalt hatten meine ich die Elektroden keinen schlechte Farbe

http://www.flickr.com/photos/75376903@N06/6906430481/


Nun sind WC 175 ERT 27 mit 0,2 mm (!!!) Abstand drin...

http://www.flickr.com/photos/75376903@N06/6907315541/

Und so sah es im Verteiler aus...
jetzt ist es aber auch nicht viel besser

http://www.flickr.com/photos/75376903@N ... otostream/


...und dann gab´s kurz vor Sonnenuntergang noch einen kleinen Ausflug

http://www.flickr.com/photos/75376903@N ... otostream/

...und Hügel plattmachen macht am meissten Spass:

http://www.flickr.com/photos/75376903@N ... otostream/

...wie weit kann man eigentlich den Mog neigen bevor er kippt?

http://www.flickr.com/photos/75376903@N06/6907077685/

VG

Karsten
#372234
Hallo Karsten,

Das ist doch Erfreulich wenn Er wieder Schnurrrrt wie eine Mexikanische Wildkatze ..... und Danke für die Bilder :P

Gruß Ralf
#454385
Hallo
ich weiß ist vielleicht ein wenig schräg aber ein Fehler wurde hier noch nicht genannt.
Frischer Sprit!!!!!!!!
Ich hab schon einige Mogs gehabt die nicht richtig laufen wollten, und bei vielen lag es am Sprit der schon über Jahre drinstand und nicht mehr richtig Zündwillig war.
Ist nicht immer so aber man sollte dran denken.
mfg
#555789
Moin,

ein paar Empfehlungen an die Neu404-er und zur allgemeinen Erinnerung:

Das Fahrzeug ist sehr robust, hat jedoch leider drei sehr schwache Hebelchen zur Betätigung
der Kupplung. Deshalb sollte die Kupplung unbedingt ganz lang eingestellt werden.
Soll heißen, dass die Kupplung bereits kurz nach dem das Kupplungspedal das Bodenblech verlassen
hat, anfangen sollte zu schließen.
So wird den Hebelchen sehr viel Biegebeanspruchung erspart.
Ein Bruch eines der Hebelchen kann zu kapitalen Schäden am gesamten Kupplungskomplex führen,
bis hin zum Bruch der Kupplungsglocke und weitern Schäden.

Für dauerhafte Freude am 404 ist es weiterhin wichtig, dass das Getriebe nur mit Ölen gefüllt wird,
das mit Sicherheit schwefelfrei ist.
Schwefel greift die Kupferbestandteile der Mechanik an und zerstört sie auf Dauer.
Nur sehr wenige Öle sind als frei von Kupferkorrosion gekennzeichnet, auf die Aussagen selbst von
Fachleuten wie "GL4 oder GL5 sind schwefelfrei"
kann man sich nach meinen Erfahrungen nicht verlassen.
Falls es keine schriftliche Zusage vorliegt, bitte seber prüfen:
https://de.oelcheck.com/analysen/pruefv ... npruefung/

Ein Spruch eines alten KFZ Meisters im Angesicht meines 404: "Wenn's nicht läuft,
am Vergaser liegt es meisten nicht!"
Ergo: Zuerst Zündung prüfen, dann die Benzinversorgung, oder umgekehrt.
Man kann fehlendes Benzin am Nichterschnüffeln von Benzin beim Anlassen am Auspuff erschnüffeln ;-))
Manchmal ist auch einfach der Tank leer oder der Benzinhahn steht falsch.
Ein sauberer Luftfilter ist natürlich vorauszusetzen.

Da der 404 dazu neigt, bei längerer Standzeit seine Benzinanlage zu entleeren, (wohin auch immer)
sollte entweder vorgepumpt werden oder man muss entsprechend länger den Anlasser bemühen.

Gut 404! Justus.
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