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Ein Unimog kehrt in seine Heimat zurück

Verfasst: 04.06.2005, 07:47
von resisto
Im Norden, Süden, im Osten, Westen, überall war ich unterwegs um mir die Mogs anzuschauen. In Eisenach fand ich einen 411.112, durch eine Kleinanzeige von Heinz 401 ( Heinz Sode ), der die Anzeige am 16.05.05 für einen Bekannten geschaltet hatte. Am Telefon wurde ich mit dem Besitzer handelseinig. Da ich jedoch am 21. Mai verhindert war, einigten wir uns auf die Abholung am 28. Mai. Nun ging es um die Überführung, doch alle meine Bekannten mit entsprechenden Transportmöglichkeiten hatten diesem Tag keine Zeit. Also reifte der Entschluss, der Mog kommt auf eigener Achse nach Karlsruhe.
Zunächst mit Routenplaner und Karten eine fahrbare Strecke ausgesucht, unendlich viele Notizen gemacht, dabei zwei Nächte um die Ohren gehauen. Am Samstag den 28.05.05 um 6:30 Uhr ging es dann mit unsere Familienkutsche ( Sharan ) Richtung Eisenach los. Ankunft gegen 9:00 Uhr. Nachdem wir viel geredet, Ersatzteile geladen und nochmals alles geschmiert und kontrolliert hatten, ging es gegen 13:00 Uhr los in Richtung Karlsruhe. Ich muss zugeben, einige hatten mich für verrückt, erklärt von Eisenach nach Karlsruhe mit dem Mog zu fahren und das bei diesen Temperaturen. Unerfahren im Umgang mit Unimogs hatten wir ca. 350 Km vor uns. Es war ein ganz tolles Gefühl, als wir Eisenach in Richtung Fulda verließen. Die anfänglichen Probleme mit dem Handling hatten wir, mein Sohn und ich, nach wenigen Kilometern im Griff. Über den Rennsteig ging es nach Hünfeld und plötzlich standen wir vor einem blauen Schild mit einem weisen Auto. Die meine Streckenplanung hatte versagt. Pause um neue Strecke zu suchen und irgendwie haben wir es geschafft, Fulda zu erreichen. Wir kamen zwar jetzt auf anderen Wegen nach Fulda aber nach zweimaliger Stadtrundfahrt ist es uns gelungen unsere geplante Strecke zu finden. Über Schlüchtern ging es jetzt in Richtung Hanau. Die blau weisen Schilder zwangen uns, zu nicht geplanten erheblichen Umwegen, dazu kamen noch Baustellen bedingte Umleitungen. Vielleicht wäre es besser gewesen statt einer Landkarte ein Kompass mitzunehmen. Aber wir waren zuversichtlich und so brachten wir km für km hinter uns und erreichten zwar mit Verspätung den Treffpunkt in Hanau, an dem meine Frau wartete. Pause und Check des Mog waren angesagt. Dann ging es mit Umleitungen weiter Richtung Darmstadt, der Motor schnurrte, die AS – Reifen auch und wir kamen unseren Ziel immer näher. Darmstadt, da mittlerweile dunkel war, war der Gebrauch unserer Streckenplanung und der Karte nur noch bei Stopps möglich, so dass wir der Umleitung im Blindflug folgten. Wir fanden wieder auf die B3 und nun kannte ich auch die Strecke ( auch mögliche Ausweichstrecken ) so dass wir auf die Landkarten verzichten konnte. Wir erreichten Heidelberg, Bruchsal und schließlich um 2:00 Uhr Karlsruhe. Nach 13 Stunden im Mog waren wir wieder zu hause. Erst einmal ein paar Stunden schlafen und dann den Mog checken, mit dem Ergebnis Motor total verölt. Während der Fahrt hatten sich zwei Schrauben des Ventildeckels gelöst. Nach einer schnellen Motorwäschen und dem Anziehen der Schrauben war der Mog wieder einsatzbereit.

Zum Schluss noch ein paar Daten zur Fahrt, ca. 380 Km, ca. 60 Ltr. Diesel, 1 Ltr. Motorenöl, 8 Ltr. Coke, 8 Ltr. Mineralwasser, 3 Brötchen und 3 paar Landjäger. Die reine Fahrzeit betrug ca. 11,5 Stunden.

Inzwischen bin ich dabei den Mog für den TÜV vorzubereiten und ich möchte allen Danken, die Ihre technischen Beiträge ins Forum stellen, den einiges davon konnte ich schon brauchen.

und hier kann man das gute Stück ansehen.

http://www.unimog-community.de/4images/ ... og_411.jpg

Verfasst: 04.06.2005, 08:48
von ThiloWN
Wie kam eigentlich der Unimog nach Eisenach?

Verfasst: 04.06.2005, 09:26
von thorsten.schlote
Das muss an heinz401 liegen.
Der hat sich den Unimogvirus im Westen eingefangen und dort schon diverse Einheimische infiziert.

Thorsten

der Weg nach Eisenach

Verfasst: 04.06.2005, 17:40
von resisto
Hallo,
der Mog stand als selbsfahrende Arbeitsmaschine im Dienste der Stadt Alsfeld und war mit einem Demag Schaufelbagger Typ 7561 ausgerüstet.
Am 25.11.85 wurde er abgemeldet, soweit die mir vorliegenden Papiere.
Über eine Zwischenbesitzer ( mir unbekannt ) kam er dann nach Eisenach zu Peter Iffert, von Ihm habe ich den Mog gekauft. Peter hatte ursprünglich ein 6km - Schild am Heck kleben und benutzte den Mog zum Holztransport. Er hat auch die Hütte restauriert und am Rest bin ich jetzt dran.

Verfasst: 04.06.2005, 18:30
von ret411
Moin Siegfried,

herzlichen Glückwunsch zu Deinem neuen Spielzeug.

Nach 11 Stunden Fahrzeit bist Du jetzt sicherlich endgültig vom Mogvirus befallen. ( Das schadet Dir gar nichts ) :wink:

Interessant lesen sich auch Deine Verbrauchsangaben :roll:

Ich wußte nicht, dass es den 411 auch mit Vielstoffmotor gab :shock:
Viel Spass noch

Verfasst: 05.06.2005, 21:21
von rm411
Hallo,
herzlichen Glückwunsch. Nach der Stecke kannst du aúf jeden Fall sicher sein, daß dein Mog dich in absehbarer Zeit nicht im Stich lassen wird. :D :D Das hätte er sonst schon getan. Habe meinen 421er in Bayern geholt und bin
auf eigener Achse knapp 600km nach Hause gefahren. Außer den üblichen Wartungsarbeiten bisher keine Probleme. Aber einen Tankstutzen wo Coke oder Mineralwasser draufsteht habe ich noch nicht gefunden :wink: :wink:

Grüße
Ralf

Verfasst: 06.06.2005, 09:20
von forstmog
Hallo "Mogler",

ich kann Euch auch einen kleinen Beitrag in Bezug auf die etwas "älteren Unimogs" liefern.
Wir sind im Jahre 2002 mit 3-Unimogs von Viernheim (Nähe Mannheim) in meine Heimat nach Kärnten gefahren.
Ein U411 Bj. 1960,(Forstausrüstung/Doppelseilwinde/Motorumbau 2,4 ltr Diesel)
U403 Bj. 1976,mit Kran, U416 Bj. ?,mit Kipper.
Eine Strecke ca. 900km. Wie es sich gehört haben wir auch den Großglockner überrundet.
Hinfahrt mit Großglockner, Dauer 3 Tage (ca. 10-12 Std.Tag/Fahrzeit).
Rückfahrt 2-Tage (andere Strecke gewählt)

Zeitraum war Mai, immer super Wetter, ab 1300 uhr Mittags war der Schalthebel am U411 eigentlich nur mit einem "Handschuh" zu betätigen die Temperatur war schon ernorm.

Technische Defekte sind an allen 3- Fahrzeugen eigentlich sehr gering gewesen, den Kühler vom 411ér mußten wir bei mir zu Hause löten (Pore), den Dieselfilter vom 403ér mußten wir auf einem Berg (ca. 1400m) leider entsorgen.(Verstopft)

Alles andere hat " OH Wunder" problemlos funktioniert.
Durchschnittsgeschwindigkeit ca. 30. km/h.

Es war eigentlich ein "Verrücktes Abenteuer" in meine Heimat und unter anderem eine Generalprobe für unseren 411ér mit dem umgebauten Motor.

Grüße
Helmut

Verfasst: 06.06.2005, 18:34
von Unimog-Heizer
Hallo "Vielfahrer"
Ich habe meinen Mog (U 1000) von Berlin nach Iffezheim gefahren.
Ca. 800 Km, 11,5 Std Fahrzeit, jede menge Diesel. :shock:
War eigentlich gar kein Problem :D

Gruß
Timo

Verfasst: 06.06.2005, 21:09
von Forsttrac
Hallo,ihr Unimogheimholer--- :lol:

Also wir ham unsren Mog,in der Pfalz geholt.

es waren ca 250Km,oder auch mehr?! bis zu uns nach hessen..

Bisschen Autobahn sind wir auch gefahrren..

Das meiste so bei 70km/h..das war ganz gut,nicht zu laut,und auch noch gut für den Motor...

Joa,wir waren auch voll fertig als wir zuhause waren,,

Aber wie war es doch schön,als der Mog dann den nächsten morgen noch im Hof stand,und man ihn beim Frühstücken sehen konnte...*träum*


Hihi,das war unsre Geschichte...


Gruß an alle Mogler,und die die es noch werden wollen....


ALex :wink:

Verfasst: 07.06.2005, 14:59
von rm411
@ Timo

Hallo, ich will deine Leistung nicht schmälern, aber mit einem U 1000 zu fahren ist im Vergleich zu unseren "Alten" schon richtiger Luxus. Mit dem würde ich die Strecke von Berlin auch mal gerne fahren.

Grüße
Ralf