Seite 1 von 2
Eigenbau Transistorzündung
Verfasst: 10.05.2009, 21:20
von Ralf73
Hallo,
mir ist vor einigen Tagen die Transitorzündung ( ein verbreiteter Fertigbaustein) unterwegs verreckt.
Auf diesen Fall war ich vorbereitet, der Baustein war bereits über eine vierpolige Steckverbindung angeschlossen ( Plus, Masse, Unterbrecherkontakt, Zündspule). Zudem hatte ich einen fertigen Secker für den Betrieb als Kontakzündung dabei ( Unterbrecher direkt auf Zünspule und Kondensator gegen Masse).
Damit lief der Mog sofort wieder.
Später knackte ich die defekte vergossene Transistorzündung. Der Endtransistor war defekt. Er hatte keinen Überspannungsschutz.
Daraufhin glaubte ich, es besser zu können. Schmierte die folgende Schaltung auf Papier und fing an zu braten.................. .
Heute habe ich ohne Probleme ca. 50 km mit dieser Trasistorzündung zurückgelegt.
Zur Schaltungsbeschreibung - nur für Elektronikbastler:
Der Endtransistor T5 hat eine Reihenschaltung von einigen Z-Dioden ( in der Summe ca. 600 V) zwischen Gate und Drain. Wenn die Spannung zu hoch wird, so wird der Transistor aufgesteuert und schützt sich so gegen Überspannung ( Active Clamping)
Der Endtransistor wird aufgesteuert, sofern die Transistoren T3 und T4 gesperrt sind. Wenn der Unterbrecherkontakt öffnet, Wird T4 leitend, zieht das Gate von T5 schnell auf Masse, dieser sperrt und unterbricht den Strom in der Zündspule.
Wenn der Motor bei eingeschalteter Zündung steht, und dabei der Unterbrecherkontakt geschlossen ist, fließt bei der einfachen Kontaktzündung Strom, der die Zündspule und die Batterie belastet.
In meiner Schaltung ist bei geschlossenem Unterbrecher T1 gesperrt, C1 lädt sich langsam auf, ab einer Ladespannung von ca. 7V steuern dann T2 und T3 auf und T5 sperrt.
Bei periodischer Öffnung des Unterbrecherkontakts steuert T1 entsprechend auf und entlädt C2 schneller als er sich zwischenzeitlich aufladen kann.
viel Spaß beim Nachbauen..........Ralf
Verfasst: 10.05.2009, 21:37
von 404ler
Hallo Ralf
Respekt.Ich ziehe vor den Elektronikleuten immer den Hut,ich verstehe nur Bahnhof.Ich weiß schon warum ich damals Automobilmechaniker gelernt habe und nicht Kfz-Elektriker.Wenn ich schon Schaltpäne sehe......
Gruß
Harald
Verfasst: 11.05.2009, 13:06
von YoEddy2
Ja ja das Geht mir Genauso ........
Hut Ab vor den Strippenziehern beim Auto !!!!!
Habe da auch immer so meinen Spass mit...........
Was hast Du d. da fürnen Fertigbaustein Vorher drinne gehabt Ralf ?
Gruß Ralf
Verfasst: 11.05.2009, 15:27
von Ralf73
Hallo Ralf,
der Fertigbaustein ist von Frank Flick (battrade). Ich hatte den 2 Jahre ohne Probleme ( kein Kontaktabbrand) in Gebrauch. Ich hatte die Beibehaltung des Unterbrecherkontaktes vorgezogen, um auf einen Ausfall der Transistorzündung vorbereitet zu sein.
Meine Schaltung ( auf Lochrasterplatine) habe ich im selben Gehäuse eingebaut.
Die Schutzfunktion der Z-Dioden hat mich bereits bei der Arbeit (Frequenzumrichter) überzeugt.
.........Ralf
Verfasst: 11.05.2009, 15:37
von YoEddy2
Hallo Ralf,
Danke für die Schnelle Antwort ...obwohl ich nur Bahnhof Koffer Packen Verstehe ! Bin kein Elektrik Bastler..nur im kl. Rahmen !
Fragte daher weil ich die Laubesheimer Transistor Zündung drinne habe !!
Und dem ganzen auch Nicht so Langfristig Vertraue und daher immer die Orginal Bauteile der Zündung mitführe für einen Event. Rückbau bei einem Defekt Unterwegs !
Gruß Ralf
Transistor für Zündung
Verfasst: 11.05.2009, 20:30
von x-molich
Hallo Ralf,
es gibt auch Transistoren mit internen Clampingdioden:
http://www.st.com/stonline/stappl/produ ... code=67282
Da kann man die Dioden weglassen und spart auf Lochraster nocht etwas Platz. Allerdings nicht ganz billig...
Grüße
Sascha
Verfasst: 11.05.2009, 20:58
von emes
Hallo Ralf :thumbup: Respekt!
...da mir scheint das der größere Teil des Forums bei dem Thema Bahnhof versteht - hast Du schon mal an eine Editionsauflage Deines Bauwerks gedacht?
Viele Grüße Marcus.
Verfasst: 11.05.2009, 20:59
von OlafLenz
Hallo Ralf,
super!
Und vielen Dank fürs Teilen der Information.
Mag das einer von den Admins in die Wissensdatenbank schieben?
Wäre doch schade, wenn es in den Tiefen des Forums verschwindet.
Gruß
Olaf
Verfasst: 11.05.2009, 21:57
von Ralf73
Hallo,
bevor ich diese Schaltung eventuell vertreibe, soll sich mein Prototyp erst einmal bewähren.
Die Realisierung als gedruckte Schaltung überschreitet derzeit auch meine Möglichkeiten.
Es war mir bewußt, daß ich nicht die breite Masse treffe, aber es freut mich, daß einige doch interesse zeigen.
Zunächst wollte ich damit einen Anstoß an andere Elektronikbastler geben, mit dieser Schaltung weiter zu experimentieren oder diese weiter zu entwickeln. Ich empfehle dabei jedem, sich jederzeit den schnellen Rückbau auf Kontaktzündung offen zu halten.
Die Aufnahme in die Wissensdatenbank halte ich nicht für angebracht, da dies sich von der Originaltechnik des Mogs etwas abhebt, ebenso wie meine mechanischen Ausbrüche von Kreativität.
.............Ralf
Verfasst: 12.05.2009, 00:16
von Torsten Pohl
Hallo Ralf
also das sehe ich anders, zumal wir im 404 Bereich ja auch ne Technik Ecke haben.
Und da ist dein Thread jetzt für die Ewigkeit festgenagelt. Danke das du dir die mühe gemacht hast das Thema Transistorzündung aufzubröseln.
:thumbup: :thumbup: :thumbup:
Tschau Torsten
Verfasst: 12.05.2009, 12:22
von MagMog
Ralf73 hat geschrieben:Hallo Ralf,
der Fertigbaustein ist von Frank Flick (battrade). Ich hatte den 2 Jahre ohne Probleme ( kein Kontaktabbrand) in Gebrauch.
.........Ralf
guude,nur am rande,
das ist ein gerne unterschätztes prob mit den kontaktgesteuerten transzündungen.
die kontakte sind mit ihrem pertinaxstück, daß auf der verteilernockenwelle läuft, abriebsmäßig so gebaut, daß der kontaktabbrand vom verschleiß des pertinaxstücks ausgeglichen wird.
bei einer transzündung gibt es keinen kontaktabbrand mehr, aber der abrieb findet weiter statt. also immer mal zündzeitpunkt prüfen oder auf volltransistorisierung umstellen.
eine anleitung gibt es ja hier gerade.
gut mog! justus.
Verfasst: 12.05.2009, 13:55
von Helmut Schmitz
Hallo
die kontakte sind mit ihrem pertinaxstück, daß auf der verteilernockenwelle läuft, abriebsmäßig so gebaut, daß der kontaktabbrand vom verschleiß des pertinaxstücks ausgeglichen wird.
ähm Justus, da kann ich leider nicht zustimmen. Der Kontaktabrand findet überwiegend in Form von Materialwanderung an den Kontaktflächen und nicht in Form von Materialschwund statt. Es bildet sich ein Krater mit der entgegengestzten Erhöhung.
Da bei der Transitorzündung kein Abbrand mehr stattfindet, kann dem Mitnehmerverschließ durch Ersatz aus Teflon abgeholfen werden, wobei eine regelmäßige Kontrolle generell nie schädlich sein kann, schließlich leiert irgendwann auch die Verteilerwelle aus.
Der feldmäßige Rückbau auf die simple Unterbrecherkontakte ist aber sehr beruhigend, wenn man nicht der Elektronik hilflos ausgeliefert sein will.
Verfasst: 12.05.2009, 14:36
von Fred404
Hallole!
Hallo Helmut, da muss ich dem guten Justus beipflichten !!
Das Plastikteil des Unterbrechers nutzt sich weiterhin ab, der Kontaktabbrand bleibt dagegen aus. Die Folge ist, das sich der Kontaktabstand klammheimlich verkleiner. bis die Zündung irgendwann mangels Schließwinkel aussetzt...!
Mag sein, dass es spezielle Kontakte mit Teflon gibt, bzw. gab (für Transistorzündung), meine Ersatzkontakte haben alle das pertinaxähnliche
(Perilax?) Plastikteil.
Gruß aus dem "Regenländle" !!
Fred
Verfasst: 12.05.2009, 14:55
von YoEddy2
Hallo Zusammen,
Was Ihr da Beschreibt justus,Helmut-Schmitz ,Fred,
mit diesem pertinaxstücks wisst Ihr zufällig ob das bei der Laubesheimer auch so ist ? Und über was für einen Zeitrahmen / Km Laufleistung Reden Wir dabei ...bis es soweit ist das die Zündung irgendwann mangels Schließwinkel aussetzt. ???
Gruß und Dank Ralf
Pertinaxstück
Verfasst: 12.05.2009, 20:49
von 404KPG
Hallo Ralf,
Bei der Laubersheimer fliegt der Unterbrecherkontakt und
mit ihm das Pertinaxstück raus.
Das wird durch den Hallgeber ersetzt, das bogenförmige
Ding mit der grünen Leuchtdiode drauf.
Alles funktioniert dann reibungs, verschleiß und Kontaktlos.
Gruß
Klaus