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Herzlich willkommen auf der Unimog-Community-Website. Seit 1999 treffen sich hier die Mercedes-Benz Unimog- und MBtrac-Enthusiasten zum Meinungsaustausch und Fachsimpeln.

Hier werden Fragen zur Technik und zur Restauration des Unimog gestellt.

Moderator: stephan

#549070
Grüß Euch beisammen!

Vorweg: Ist die Suchfunktion zur Zeit eingeschränkt? Ich weiß, daß es zu diesem Problem mehrere Artikel gibt, zu "Differentialsperre" und "Sperre" bekomm ich aber fast keine Suchergebnisse mehr?

Seit Herbst bin ich an einem U 406, Bj 81, Scheibenbremser, vorher wahrscheinlich gut gewartet worden, ist die letzten 10 Jahre aber nur gestanden.
Beide Sperren sind fest, ich bin direkt mit einem Kompressor auf die Achsanschlüsse, kann dadurch etwas mehr als den Betriebsdruck aufbauen. Die Luftkammern scheinen einigermassen dicht zu sein, Sperren mit dünnem Öl durchgespült, stehen jetzt in Rostlöser, bisher kein Erfolg.
Bevor es an eine (zwei) große Operationen geht, folgende Fragen, da ich die Teile noch nie offen "in der Hand" hatte:

Durch den oberen Luftanschluss und die Entwässerung kann ich mit einen Rundeisen gezielt auf den Nutkolben schlagen um ihn evtl zu lösen. Wie wahrscheinlich zerstöre oder verkante ich dadurch die Dichtringe Richtung Differential und Richtung Vorgelege? Könnte das klappen?

Wo gammeln die Sperren erfahrungsgemäß fest? Verzahnung zwischen Klauenmuffe und Achswelle, der Nutkolben im Achsgehäuse oder woanders?

Vielen Dank, Andreas
#549075
Hallo Andreas,

an den Sperren ist der freie Nippel nicht zur Entwässerung, sondern zum Schmieren des Kolben. Der Doppelnippel mit dem Luftanschluss ist gleichzeitig der Anschlag für den Kolben.

Auf die Montelfläche des Kolbens zu schlagen, halte ich für keine gute Idee. Deformationen führen dazu, dass der Kolben nicht megr in die Führung passt. Meist ist es der Gammel zwischen Kolben und Zylindergehäuse, was den Kolben festsetzt, Die restlichen Teile in der Achse sind durch den Ölnebel in der Achse geschützt.

Wenn Wasser in der Achse steht und das ganze korrodiert ist, hilft nur noch eine Komplettsanierung.

Mit einem Spezialwerkzeug zum Selberbauen kann man nur die eine Seite des Achskörpers vom Differential abbauen. Die Zeichnung ist im WHB.

Gruß
Markus
Dateianhänge:
Differential.jpg
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#549085
Danke für Skizze;
WHB hab ich vom 421, sollte vom Achskörper auch für 406 weitgehend passen.
Meine Überlegung ist halt vor "Öffnung" erst alles von aussen zu probieren.
Achse stand nicht komplett unter Wasser, beim ersten Ausblasen kam nur wenig dünnes Öl- und wahrscheinlich auch Wassergemisch, daher meine Hoffnung von aussen was zu erreichen.
Ich hab aber auch Bedenken mit weicherem Material, zb Alurundmaterial o.Ä reinzuwerkeln: weitet es sich, bekomm ich es nicht mehr raus, Splitter sind auch ungünstig. Andererseits: wenn der nächste Schritt sowieseo Zerlegen ist, warum nicht...
VG, Andreas
#549086
Hallo Andreas,

so oder noch schlimmer wie auf dem angehängten Foto werden Deine Kolben aussehen. Um sie wieder gängig zu machen und vor allem sie wieder dicht zu bekommen, ist eine Zerlegung unumgänglich.
Dateianhänge:
P1200220_klein.jpg
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#549087
Hallo,

@Markus,
mhame hat geschrieben:...
an den Sperren ist der freie Nippel nicht zur Entwässerung, sondern zum Schmieren des Kolben. Der Doppelnippel mit dem Luftanschluss ist gleichzeitig der Anschlag für den Kolben. ...
Kann es sein, das du vom 411 ausgehst?

@Andreas,
andreas421 hat geschrieben:...Bevor es an eine (zwei) große Operationen geht...
mach dich ned selbst verrückt - außer den Abmaßen is es keine allzugroße OP.
Was brauchst du?
Einmal den Rahmen unterbauen, einmal das Diff.
Die Achshälfte, die abgebaut wird mit nem Hubwagen/Motorradhebebühne o.ä. unterbauen, damit man sie wegschieben kann. Und dann die beiden Dichtringe und Dichtmasse für den Zusammenbau. Dann noch Schmirgelleinen (verschiedene Körnung) bzw. Hohnwerkzeug, Silikonscheibe für den Dremel o.ä. zum Entrosten und entfernen der festgebackenen Gummireste.

Is kein Hexenwerk - muss halt gemacht werden.
Und dann solltest du Ruhe haben!

mfG
Axel
#549099
Hallo beisammen!

Ja, ich denk, ich wart noch ein, zwei Tage mit Rostlöser ab und dann wirds wohl so werden... mir ist im zweiten Lockdown eh schon der Flaschenöffner kaputt gegangen - ohne Schmarrn, Materialermüdung!

@Christoph: ich geh mal davon aus, daß Du den Kolben auf dem Foto nicht wieder eingesetzt, sondern erneuert hast?

Grüße, Andreas
#549101
Hallo Andreas,

doch, der Kolben und das Achsrohr ließen sich noch so nacharbeiten, dass mit neuen Quadringen über den gesamten Hub eine befriedigende Dichtheit erreicht werden konnte.
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P1210651_klein.jpg
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P1210652_klein.jpg
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P1210654_klein.jpg
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#555678
Hallo zusammen,
ich hab da ein ähnliches Problem.... Hab mir Ende letzten Jahres ein 406er Baujahr 1976 zugelegt. Der Mog hatte vermutlich die letzten 30 Jahre die Sperre nie benötigt.
Vorne bläst die Sperre Luft, und hinten sitzt sie fest. Im ersten Schritt habe ich bei Sperren mit WD40 geflutet . Vorne dann mit 15W40 gefüllt und versucht mit Luft so wieder Bewegung in die Sperre zu bekommen. Bisher erfolglos....
Wahrscheinlich muß ich die Achsen zerlegen. Wo bekomme ich hierzu eine Anleitung? Benötige ich das komplette Werkstatthandbuch?

Grüße vom Bodensee
Andreas
#555682
Hallo Andreas,

eine Anleitung findest du im WHB.

Im WHB des Unimog 411 gibt es auch eine Zeichnung für das Sonderwerkzeug, um die Reparatur bei eingebauter Achse am Fahrzeug durchführen zu können. Das müsste beim Unimog 406 genauso sein.

Wer einen alten Unimog regelmäßig bewegt, benötigt früher oder später immer ein WHB.

Warum scheut keiner vor dem Erwarb eines Unimog, aber der Erwerb eines Werkstatthandbuchs stellt eine unüberwindbare Hürde da?

Gruß
Markus
#555687
Achse zerlegen ist relativ problemlos. Die Teile sind halt sauschwer. Ich habe an meinem U403 die Hinterachse wegen der Sperre auch schon mal zerlegt, habe mich lange davor gescheut. Schlussendlich war es kein großes Problem und ohne Spezialwerkzeug zu machen.
Unimog aufbocken, Strebe an der Achse zum Schubrohr lösen, Bremsleitung abschrauben, Feder losschrauben (ging etwas schwer, Schlagschrauber), Differenzialöl ablassen, Rad abschrauben,Luftleitung zur Sperre abschrauben. Dann kann die Achshälfte abgeschraubt werden und man kommt an den Kolben ran. Zum rausmachen muss die Verschraubung zum Luftanschluss der Sperre noch raus, diese steht etwas in das Achsrohr rein und begrenzt die Bewegung. Neue Dichtungen rein und die Laufbahn des Kolbens in der Achse saubermachen, dann kann wieder zusammengeschraubt werden. Differential wird mit Dichtmasse abgedichtet.
Viel Erfolg
Peter
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