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Re: Die wechselvolle und spannende Geschichte eines Dichtrin

Verfasst: 13.04.2015, 22:27
von krahola
Hallo Christoph,
meine Fotos stammen von den Uniknick XX18 -Achsen also Trommelbremse.
Vorn haben die Radnaben das von dir beschriebene, aufgenietete Blech und es war der "alte braune Dichtring -die Nummer müsste ich nachschauen- verbaut.
Hinten war die neuere Variante Radnaben und Dichtringe verbaut.
Gruss
Torsten

Re: Die wechselvolle und spannende Geschichte eines Dichtrin

Verfasst: 14.04.2015, 08:21
von OPTI-MOG
Hallo Torsten,

die Achsen vom 421 sind das bei Dir also. Lässt sich feststellen, aus welchen unterschiedlichen Baumustern? Du kannst ja noch mal bessere Fotos von den verschiedenen Radnaben machen.

Aber eigentlich geht's hier ja um den 411.

Machen wir mal weiter mit den seit 1972 lieferbaren Wellendichtringen
416 331 12 58 für links und 416 331 13 58 für rechts.

Im Foto ist der als feine Rippen direkt neben der Dichtkante ausgeführte Drall deutlich zu erkennen. Auch dass es ein linker ist. :wink:

Re: Die wechselvolle und spannende Geschichte eines Dichtrin

Verfasst: 19.04.2015, 11:27
von OPTI-MOG
Liebe Unimog-Freunde,

nochmal zum Vergleich ein Vor-vor-Läufer des aktuell erhältlichen Wellendichtrings ohne Drall und mit dem Metallring als Abweiser. "Aufgenietet" war eine falsche Angabe von mir. Es handelt sich stattdessen um 8 Punktschweißungen durch den Dichtungswerkstoff bis zum Verstärkungsring hindurch.

Durch die Breite der Kanten deutlich sichtbar der Verschleiß an diesem Dichtring. Die Beschädigungen an der auf etwa 2 mm verbreiterten Dichtkante (rechts) stammen allerdings vom Ausbau. Das Dichtsystem war zuvor noch dicht gewesen.

Re: Die wechselvolle und spannende Geschichte eines Dichtrin

Verfasst: 20.04.2015, 23:26
von OPTI-MOG
Liebe Unimog-Freunde,

um das Dichtsystem wieder zu beleben sind nun ein neuer Spezial-Wellendichtring und die Nacharbeit des Verschleißrings von Nöten.

Während sich der Dichtring einfach kaufen lässt muss die neue Oberfläche des Verschleißrings erst geschaffen werden. Ihre erforderliche Qualität wird wie folgt beschrieben:

Verschleißring U411
Durchmesser neu 136,0 mm
Kleinster zul. Durchmesser 135,5 mm
Breite 21 mm
Oberfläche drallfrei:
Rt 2,5 .. 3,0 µ
Traganteil >50%!
Rz 1 .. 4 µ
Ra 0,2 .. 0,8 µ
Rmax 6 µ

Zu glatte Wellenoberflächen (Ra < 0,2 μm) können zu Funktionsstörungen führen. Die Schmiermittelzufuhr zur Dichtkante wird gestört, der hydrodynamische Schmierfilm unter der Dichtkante reißt ab und thermische Schädigungen an der Dichtkante sind die Folge.

Zu raue Wellenoberflächen führen zu schnellem frühzeitigen Verschleiß der Dichtkante.

Aus beiden Fehlerarten resultiert eine starke Leckage.

Re: Die wechselvolle und spannende Geschichte eines Dichtrin

Verfasst: 21.04.2015, 13:52
von krahola
Hallo Christoph,
danke für dei Oberflächendaten.
Ich hehe davon aus, dass diese auch beim 406 (Uniknick) passen.
Gruss
Torsten

Re: Die wechselvolle und spannende Geschichte eines Dichtrin

Verfasst: 21.04.2015, 15:55
von OPTI-MOG
Hallo Torsten,

es ist davon auszugehen, dass es dem Dicht- und auch dem Verschleißring egal ist in welchem Fahrzeug oder in welcher Achse sie ihre Arbeit verrichten.

Jedenfalls gehören rechts in Fahrtrichtung die rechten und links die linken Spezial-Wellendichtringe hin. Auch bei der zur Vorderachse gewordenen Hinterachse. Aber das hast Du ja schon verstanden, wie ich gesehen habe.

Re: Die wechselvolle und spannende Geschichte eines Dichtrin

Verfasst: 21.04.2015, 20:52
von OPTI-MOG
Liebe Unimog-Freunde,

die Sache wird immer verwirrender. Denn manche eingegossenen Teilnummern der Verschleißringe stimmen nicht mit deren Ausführung überein und sie sind zudem auf der falschen Seite eingebaut gewesen.

Jüngstes Beispiel von einem rechten Vorgelege: Dichtring ohne Drall, Verschleißring 136,0 mm Durchmesser (wurde also noch nicht nachgearbeitet) ohne Drall aber mit Teilnummer 406 337 11 51, die eigentlich einen linken Verschleißring mit Drall bedeutet.

Das lässt vermuten, dass Gussteile mit der selben Nummer schon bei der Herstellung unterschiedlich geschliffen wurden. Und beim Einbau wurde dann oft nochmals alles durcheinandergewürfelt.

Noch ein Beispiel verkehrten Einbaus auf der linken Seite: Verschleißring links 406 337 11 51 135,6 mm Durchmesser mit Drall (wurde also schon einmal mit Drall nachgearbeitet) kombiniert mit Spezial-Wellendichtring rechts.

Bis jetzt habe ich auch drei verschiedene Hersteller von Verschleißringen gefunden.

Re: Die wechselvolle und spannende Geschichte eines Dichtrin

Verfasst: 26.01.2016, 18:10
von mhame
Hallo Christoph,

habe heute das Vorgelege meines 411 Bj. 1974 (kurze Achsrohrseite) zerlegt. Der Verschleißring ist 136mm, darunter ein Ring mit größerem Durchmesser. Der RWD ist von Kaco sieht aber recht einfach aus. Farbe grünlich, 136 x 165 x 13 S3. Er hat nur eine Dichtlippe ohne erkennbaren Drall und eine Staublippe, das wars. Das andere Vorgelege ist die Tage dran.

Gruß,
Markus

Re: Die wechselvolle und spannende Geschichte eines Dichtrin

Verfasst: 26.01.2016, 18:56
von OPTI-MOG
Hallo Markus,

alles was ich zu diesem Thema herausgefunden habe, ist hier gepostet.

"Darunter ein Ring mir größerem Durchmesser". Ist der 2 mm dick?

Kannst Du Dich sonst irgendwie in meine Ergebnisse einordnen?

Re: Die wechselvolle und spannende Geschichte eines Dichtrin

Verfasst: 27.01.2016, 17:40
von mhame
Hallo,

der Ring ist 140mm im Durchmesser und 2mm dick, der Verschleißring ist 136mm im Durchmesser.

Gruß,
Markus

Re: Die wechselvolle und spannende Geschichte eines Dichtrin

Verfasst: 27.01.2016, 17:55
von OPTI-MOG
Hallo Markus,

dann wurde da wahrscheinlich schon mal gebastelt. Aber der Durchmesserunterschied ist unerheblich.

Re: Die wechselvolle und spannende Geschichte eines Dichtrin

Verfasst: 29.01.2016, 00:54
von Mangusta
Hallo,

vielleicht sollte man darauf hinweisen, daß am 411 Baujahr 1963 auch offene Verschleissscheiben verbaut wurden. Siehe:

http://images.google.de/imgres?imgurl=h ... AQrQMISzAO

Gruß

Rolf

Re: Die wechselvolle und spannende Geschichte eines Dichtrin

Verfasst: 29.01.2016, 18:17
von mhame
Kurzer Nachtrag:

auf der Seite mit dem langen Achsrohr war ein Ring neuster Bauart mit zusätzlichen Staublippen verbaut. Dafür gab es keine 140mm Scheibe mit 2mm stärke.

Gruß,
Markus

Re: Die wechselvolle und spannende Geschichte eines Dichtrin

Verfasst: 01.02.2016, 08:54
von mhame
So wie es ausschaut sind die 2mm Bleche eine Reparaturmaßnahme, um den Kontakt der Dichtlippe auf dem Verschleißring nach außen zu verschieben, wenn erste Einlaufspuren vorhanden sind, denn beide Verschleißringe sind gleich dick (mit und ohne 2mm Scheibe).Berichtigung: Beide Seiten haben die Scheibe. Im WHB 421/411 habe ich in einer Ausgabe den Änderungshinweis gefunden, der das Einfließen in die Serie beschreibt. Es handelt sich um eine Anlaufscheibe für die Wälzkörper des Lagers, daher ist der Durchmesser auch größer als der der Verschleißscheibe! Die Vermutung einer Reparaturmaßnahme ist also falsch!!

Beim 1974er 411er hat die Bremstrommel zusätzlich 6 Löcher und einen O-Ring und die Radnabe den gebördelten Blechdeckel, damit Lecköl in die Fangtasche der Radnabe und dann durch die Bremstrommel nach außen ablaufen kann , um nicht auf die Bremsbeläge zu laufen.

Gruß,
Markus

Re: Die wechselvolle und spannende Geschichte eines Dichtrin

Verfasst: 19.02.2016, 21:47
von Bredan