Liebe UVG-Interessierte,
die Schleifphase hat so prägende Spuren und Erinnerungen hinterlassen, so daß ich ein weiteres Türchen und eine UVG dem Thema widmen möchte. Also weiter geht’s mit der
„Gschicht II rund ums Schleifen“ zum
05. Adventstürchen .
Die Kisten mit „nackerten“ Teilen, die fertig zum Lackieren bzw. Pulverbeschichten waren, wurden zwar immer voller, es gab aber auch immer noch kontinuierlich Nachschub. Ich hatte noch einige Teil-ZSBs (Zusammenbauten) wie z.B. die ganzen Verrohrungen mit den Schläuchen und Schellen, aber auch die vielen anderen Komponenten, die ich nach und nach ganz zerlegte und dessen Metallteile die Kisten „Zum Abschleifen“ wieder gut füllten. Ich dachte, das nimmt kein Ende
. Es sammelten sich auch immer mehr heruntergeschliffene Topfbürsten, die ich verbraucht hatte. Es sollten bis zum Schluss 16 Stück werden, die ich auf meinem Werkzeugwägelchen in der späteren Montagephase aufgereiht hatte, also so eine Art „Kalender“. Zum Werkzeugwägelchen, das bis jetzt noch oben auf einem Hochregal stand, werde ich Euch später eine eigene UVG schreiben.
Zurück zum Schleifen. Weil es so laut und dreckig war, bin ich, solange es das Wetter Ende Februar bzw. Anfang März zuließ, ins Freie gegangen. Ich hatte Glück, es gab oft schönes Wetter, auch wenn ich das schöne Wetter das ein oder andere mal mit Wehmut betrachtet habe: Wenn wie schöne wäre jetzt eine Bergtour, eine Schlittenfahrt oder Skifahren. Aber pflichtbewusst bin ich beim Arbeiten geblieben. Wenn mich der Berg dann doch zu stark gerufen hat, bin ich dann mal Abends mit der Stirnlampe auf zum Gipfel losgezogen und mit dem Schlitten wieder runtergesaust.
Zurück zur Restauration. Ich hatte da eine schöne Arbeitsstation. Auf einer Palette hatte ich ein kleines Metallregal gestellt und darauf eine Holzplatte. Ein idealer mobiler Arbeitsplatz, den ich morgens mit dem Hubwägelchen vors Werkstatttor in die Sonne gefahren hab, und abends bzw. nachts dann erst wieder rein nach teilweise 10-12 Stunden langem Einsatz, der oft nur durch eine Pinkelpause bzw. dem Mittagessen unterbrochen war. Dabei hat unter anderem auch ein Winkelschleifer seinen Geist aufgegeben. Er hat aber bis dahin treue und wertvolle Dienste geleistet. Bei einigen für den Winkelschleifer bzw. der Topfbürste unzugänglichen Stellen habe ich dann auf einen Pneumatikschleifer zurückgegriffen. Das Sausen und leicht pfeifende Gasgeben war gegenüber dem Heulen des Winkelschleifers eine Wohltat, nur fehlt es halt an Leistung.
Thema Motivation. Mich hat in der nervigen Schleifphase immer wieder motiviert, wenn ich ein blankes Teil, das noch warm vom Abschleifen war, in die Kisten mit den „nackerten“ Teilen legen konnte und ich wieder eins aus der „Abschleifkiste“ nehmen konnte und es weniger wurde
.
Irgendwann nach einer gefühlten Unendlichkeit gab es erstmal keine Kleinteile mehr. Also hab ich mir das größte Teil vorgenommen. Den Rahmen. Also hat sich meine Arbeitsplatz wieder nach drin verlagert. Ich hab das Fahrgestell solange wie möglich fahrbar auf den Reifen belassen und die für mich zugänglichen Stellen abgeschliffen.
Aber irgendwann ging es nicht weiter, und die Achsen mussten raus. Die Achsen wollte ich sandstrahlen, da die Achse durch die vielen Verrippungen und Hinterschnitte sehr schlecht abzuschleifen waren. Wie es damit weiterging seht und lest Ihr hinter dem morgigen 5. Adventstürchen bzw. in der UVG.
Viele Grüße
Euer Martin