Der Unimogvirus & Ich - Wie ich vom Frosch geküsst wurde!
Verfasst: 18.08.2014, 21:10
Lieber Helmut, liebe UVGler,
ich habe es bisher auch nicht verstanden, wie und warum der Verstand aussetzt bei sonst durchaus vernünftigen und rationalen Menschen, ob der Rost die Synapsen verklebt um im schmitzen biologisch-mechanischen Bild zu bleiben oder ob irgendwelche Bits in den Speicherbänken kippen und eine Neuformatierung nicht zulassen. Ich glaub da schenken wir uns alle nichts. Wie Helmut hatte ich mir auch so meine Vorsätze gemacht, aber bei weitem nicht so extrem wie nieeeeeeeeeeeeeee einen Unimog zu wollen. Helmut, das war aber richtig heftiges Coming out .
Beim Erstkauf bin ich trotz Besichtigung einfach mangels Erfahrung richtig auf die Schnauze gefallen. Da ich nach und nach mehr Erfahrung sammelte und in die Szene eintauchte und sah, was so Alles in ebay verkauft wird, hatte ich mir geschworen, nieeeeeeeeeeeeeeeeee einen Unimog in ebay zu kaufen. Aber Vorsätze sind schließlich da, um über Bord geworfen zu werden. Wie kam es bei mir so weit?
Auch wenn es hier chronologisch nicht ganz reinpasst - wir sind ja erst beim Zweitmog und dessen Erweiterungen bzw. Reparaturen, so möchte ich auch die Geschichte von meinen Verlust des Vorsatzes erzählen, oder wie ich vom Frosch geküsst wurde, weil es gerade schön ins Thema passt.
Schon vor dem Kauf meines ersten Unimogs war ich natürlich mehrfach im UNIMOG-MUSEUM und hab mich dort mit Literatur rund um den Unimog eindeckt. Dies Bücher sind für mich wie eine Bibel geworden und ich habe Stundenlang darin geblättert, gelesen und die Szenen und die alten Fahrzeuge bewundert. Ein Modell ist mir dabei immer wieder ins Auge gestochen. Es war das Froschauge, dem ersten Unimog mit Ganzstahlführerhaus. Schon bei meinem ersten Museumsbesuch vor 10 Jahren stand ich mit großen Augen vor der Vitrine des 1:18 Modells, hab ihn aber dann doch nicht gekauft. Ich wollte ja schließlich einen 406 Cabrio flache Scheibe haben. Vor 3 Jahren hat ein Spielwarengeschäft in München Räumungsverkauf. Es war noch ein Froschaugesondermodell vorhanden. Wieder stand ich vor der Box, hab überlegt, es doch nicht sofort gekauft.. wenig später, als ich mich dafür entschlossen habe, war der Laden schon zu. Aber der Frosch lies mich nicht los. Immer häufiger fand ich den auf historischen Bilder und bei der Google-Suche gibt es auch viele schönen Exemplare zum anschauen. Aber wie es mit dem Virus halt so ist, ich wollte den Frosch nicht in Google, sondern in bei mir in der Garage in 1:1 anschauen bzw. vielmehr damit fahren.
Also hab ich wieder google und die Suchfunktion Unimog Frosch Preis bemüht. Natürlich stösst man da immer mal wieder auf ebay. Eines Spätabends, ich bin gerade von einer Frontpolterbesichtigung für mein Monster zurückgekommen, bin ich eben noch mal schnell ins Internet. In ebay wurde eine Frosch verkauft! Der Preis war noch ganz ok, der Zustand soweit auf den grobpixeligen Bildern erkennbar, einigermassen passabel. Er lief noch 30 Minuten . Verdammt, Stress und Adrenalinschübe. Kurz noch den Verkäufer angemailt wegen Details oder besseren Bildern, aber leider wenig zufriedendstellende Antworten bekommen. Standort war Düsseldorf. Also rund 500 km von mir wegen. Vor Ende Anschauen ging logischerweise nicht mehr. Ich weiß nicht was mich geritten hat, bzw. was Alles bei mir verrostet ist oder welche Bits gekippt sind, ich hab das Ding ersteigert, obwohl innerlich alle Alarmglocken an waren, hab es mir aber schön geredet. Aber so schlechte Digitalkameras gibt es eigentlich gar nicht mehr, die so schlechte Auflösungen machen. Da ist vermutlich nachträglich bearbeitet worden, ums die maroden Details zu verpixeln.
Ich bin trotzdem frohen Mutes mit dem Hänger von einem Spezl gen Norden gefahren, in Düsseldorf in der Innenstadt übernachtet und gerade für das Auto einen Parkplatz gefunden. Aber wohin mit dem Hänger? Zum Glück hab ich einen 24h Tankstelle gefunden, die sowohl mein durstiges Auto sitt gemacht habt als auch bereit war, den Hänger über Nacht bei sich stehen zu lassen.
Am nächsten Morgen den Hänger abgeholt und ab zum Verkäufer. Die Gegend war leider nicht sehr viel versprechend, der Verkäufer und der Unimog noch viel weniger. Ich hatte eine absolute Ruine ersteigert, die weit weg von der Beschreibung war. Das war mein Glück. Nach einigem Verhandeln bin ich einerseits froh, weil ich einigermassen heil aus der Sache rausgekommen bin, auf der anderen Seite unglücklich, da froschlos wieder richtig Heimat gefahren. Aber wie das Schicksal so will, fragte mich das Navi ob ich nicht Staubedingt über Stuttgart nach Hause fahren will. Ich wusste noch, dass im Stuttgarter Raum ein Frosch zu verkaufen war. Also hab ich kurz angehalten, im Internet in Mobile nachgeschaut. Der war noch da. Zwar nicht optisch schön, aber ehrlich, musste halt noch wachgeküsst werden. Also hab ich angerufen: Ja, der Unimog ist noch zu verkaufen, und der Mann zu meiner Ankunftszeit wieder zuhause. Einige Stunden Ungewissheit trennten mich noch. Was mich etwas unsicher machte, war das ich mich mit den kleinen Mogs und deren Schwachstellen nicht besonders auskannet, aber irgendwie hab ich mir das schon zugetraut. Im Vergleich zum 406er sind es eher ja weniger und kleinere Teile.
Die Besichtigung lief gut, eine kleine Probefahrt auf dem Hof auch und handelseinig wurden wir uns auch. Auch wenn ich im Nachhinein der Meinung bin, dass ich trotz einigem nach unten verhandeln immer noch zu viel bezahlt habe, sind wir beide zufrieden auseinander gegangen mit dem Gefühl ein gutes Geschäft gemacht zu haben. Es war ein sehr guter Verkäufer im positiven Sinne. Ich sass einige Stunden bei von ihm selbst gerösteten Kaffee im Büro und hab seine Geschichten gelauscht von Lkw-Exporten nach Südafrika. Seine Frau war ebenfalls reizend und hatte einen grünen Daumen. Mein Interesse an Ihrem Pflanzen führte zum Schluss dazu, dass ich mit einem mit Pflanzen beladenen Froschhaus nach Hause gefahren bin.
Also hatte die kleine Odysee ein gutes Ende. Den Frosch kann ich zwar bei mir in der Garage bewundern, fahren tut er leider noch nicht. Da hat derzeit das Bauernhaus Vorrang, auf dessen Baustelle das Monster im Einsatz ist.
Viele unifizierte Grüße
Euer Martin
ich habe es bisher auch nicht verstanden, wie und warum der Verstand aussetzt bei sonst durchaus vernünftigen und rationalen Menschen, ob der Rost die Synapsen verklebt um im schmitzen biologisch-mechanischen Bild zu bleiben oder ob irgendwelche Bits in den Speicherbänken kippen und eine Neuformatierung nicht zulassen. Ich glaub da schenken wir uns alle nichts. Wie Helmut hatte ich mir auch so meine Vorsätze gemacht, aber bei weitem nicht so extrem wie nieeeeeeeeeeeeeee einen Unimog zu wollen. Helmut, das war aber richtig heftiges Coming out .
Beim Erstkauf bin ich trotz Besichtigung einfach mangels Erfahrung richtig auf die Schnauze gefallen. Da ich nach und nach mehr Erfahrung sammelte und in die Szene eintauchte und sah, was so Alles in ebay verkauft wird, hatte ich mir geschworen, nieeeeeeeeeeeeeeeeee einen Unimog in ebay zu kaufen. Aber Vorsätze sind schließlich da, um über Bord geworfen zu werden. Wie kam es bei mir so weit?
Auch wenn es hier chronologisch nicht ganz reinpasst - wir sind ja erst beim Zweitmog und dessen Erweiterungen bzw. Reparaturen, so möchte ich auch die Geschichte von meinen Verlust des Vorsatzes erzählen, oder wie ich vom Frosch geküsst wurde, weil es gerade schön ins Thema passt.
Schon vor dem Kauf meines ersten Unimogs war ich natürlich mehrfach im UNIMOG-MUSEUM und hab mich dort mit Literatur rund um den Unimog eindeckt. Dies Bücher sind für mich wie eine Bibel geworden und ich habe Stundenlang darin geblättert, gelesen und die Szenen und die alten Fahrzeuge bewundert. Ein Modell ist mir dabei immer wieder ins Auge gestochen. Es war das Froschauge, dem ersten Unimog mit Ganzstahlführerhaus. Schon bei meinem ersten Museumsbesuch vor 10 Jahren stand ich mit großen Augen vor der Vitrine des 1:18 Modells, hab ihn aber dann doch nicht gekauft. Ich wollte ja schließlich einen 406 Cabrio flache Scheibe haben. Vor 3 Jahren hat ein Spielwarengeschäft in München Räumungsverkauf. Es war noch ein Froschaugesondermodell vorhanden. Wieder stand ich vor der Box, hab überlegt, es doch nicht sofort gekauft.. wenig später, als ich mich dafür entschlossen habe, war der Laden schon zu. Aber der Frosch lies mich nicht los. Immer häufiger fand ich den auf historischen Bilder und bei der Google-Suche gibt es auch viele schönen Exemplare zum anschauen. Aber wie es mit dem Virus halt so ist, ich wollte den Frosch nicht in Google, sondern in bei mir in der Garage in 1:1 anschauen bzw. vielmehr damit fahren.
Also hab ich wieder google und die Suchfunktion Unimog Frosch Preis bemüht. Natürlich stösst man da immer mal wieder auf ebay. Eines Spätabends, ich bin gerade von einer Frontpolterbesichtigung für mein Monster zurückgekommen, bin ich eben noch mal schnell ins Internet. In ebay wurde eine Frosch verkauft! Der Preis war noch ganz ok, der Zustand soweit auf den grobpixeligen Bildern erkennbar, einigermassen passabel. Er lief noch 30 Minuten . Verdammt, Stress und Adrenalinschübe. Kurz noch den Verkäufer angemailt wegen Details oder besseren Bildern, aber leider wenig zufriedendstellende Antworten bekommen. Standort war Düsseldorf. Also rund 500 km von mir wegen. Vor Ende Anschauen ging logischerweise nicht mehr. Ich weiß nicht was mich geritten hat, bzw. was Alles bei mir verrostet ist oder welche Bits gekippt sind, ich hab das Ding ersteigert, obwohl innerlich alle Alarmglocken an waren, hab es mir aber schön geredet. Aber so schlechte Digitalkameras gibt es eigentlich gar nicht mehr, die so schlechte Auflösungen machen. Da ist vermutlich nachträglich bearbeitet worden, ums die maroden Details zu verpixeln.
Ich bin trotzdem frohen Mutes mit dem Hänger von einem Spezl gen Norden gefahren, in Düsseldorf in der Innenstadt übernachtet und gerade für das Auto einen Parkplatz gefunden. Aber wohin mit dem Hänger? Zum Glück hab ich einen 24h Tankstelle gefunden, die sowohl mein durstiges Auto sitt gemacht habt als auch bereit war, den Hänger über Nacht bei sich stehen zu lassen.
Am nächsten Morgen den Hänger abgeholt und ab zum Verkäufer. Die Gegend war leider nicht sehr viel versprechend, der Verkäufer und der Unimog noch viel weniger. Ich hatte eine absolute Ruine ersteigert, die weit weg von der Beschreibung war. Das war mein Glück. Nach einigem Verhandeln bin ich einerseits froh, weil ich einigermassen heil aus der Sache rausgekommen bin, auf der anderen Seite unglücklich, da froschlos wieder richtig Heimat gefahren. Aber wie das Schicksal so will, fragte mich das Navi ob ich nicht Staubedingt über Stuttgart nach Hause fahren will. Ich wusste noch, dass im Stuttgarter Raum ein Frosch zu verkaufen war. Also hab ich kurz angehalten, im Internet in Mobile nachgeschaut. Der war noch da. Zwar nicht optisch schön, aber ehrlich, musste halt noch wachgeküsst werden. Also hab ich angerufen: Ja, der Unimog ist noch zu verkaufen, und der Mann zu meiner Ankunftszeit wieder zuhause. Einige Stunden Ungewissheit trennten mich noch. Was mich etwas unsicher machte, war das ich mich mit den kleinen Mogs und deren Schwachstellen nicht besonders auskannet, aber irgendwie hab ich mir das schon zugetraut. Im Vergleich zum 406er sind es eher ja weniger und kleinere Teile.
Die Besichtigung lief gut, eine kleine Probefahrt auf dem Hof auch und handelseinig wurden wir uns auch. Auch wenn ich im Nachhinein der Meinung bin, dass ich trotz einigem nach unten verhandeln immer noch zu viel bezahlt habe, sind wir beide zufrieden auseinander gegangen mit dem Gefühl ein gutes Geschäft gemacht zu haben. Es war ein sehr guter Verkäufer im positiven Sinne. Ich sass einige Stunden bei von ihm selbst gerösteten Kaffee im Büro und hab seine Geschichten gelauscht von Lkw-Exporten nach Südafrika. Seine Frau war ebenfalls reizend und hatte einen grünen Daumen. Mein Interesse an Ihrem Pflanzen führte zum Schluss dazu, dass ich mit einem mit Pflanzen beladenen Froschhaus nach Hause gefahren bin.
Also hatte die kleine Odysee ein gutes Ende. Den Frosch kann ich zwar bei mir in der Garage bewundern, fahren tut er leider noch nicht. Da hat derzeit das Bauernhaus Vorrang, auf dessen Baustelle das Monster im Einsatz ist.
Viele unifizierte Grüße
Euer Martin