Servus Hannes und Holger,
Vielen Dank für das nette Dankschön, ich freu mich sehr
über die anerkennenden Worte.
Liebe UCler, und UVG-Interessierte,
weiter geht’s heute mit einer Abendwochenausgabe für die nächste Woche mit einer Gschicht aus der Reihe
„Rund um den Unimogvirus“ über den
"Umzug ins Winter- bzw. Werkstattquartier".
Oft haben wir Unimogliebhaber und Besitzer das Problem,
"wo stell ich den Mog unter?". Ich hatte Glück, dass ich selbst einen alten kleinen Stadl hab. Dort hat mein Vater vor vielen Jahren die eine Wand der Waschküche herausgebrochen, um Platz zu schaffen für unseren kleinen Wohnanhänger. Der Platz war wie gemacht für den Mog. Schmatzend saugend passt er rein, nur das HKH-Gestänge hat etwas vom ersten Schnee abbekommen, aber das ließe sich ja abnehmen. Ein ideales Quartier zum Überwintern, aber nicht zum Schraub. Aber genau das wollte ich machen, den ich sollte gemäß Luggi´s Auftrag am Mog „scho a bisserl was macha“.
Auf der Suche nach einer größeren Garage bin ich nicht weitergekommen. Aber das eigentlich Gute lag so nah. Ein Verwandter hat ein Fuhrunternehmen und eine entsprechend große Halle bzw. auch Werkstatt dazu. Nur hatten wir kaum Kontakt zu Ihm.
Dennoch hab ich angerufen und angefragt, ob es möglich wäre über den Weihnachtsurlaub bei ihm unterzukommen und etwas am Mog zu schrauben.
Nach anfänglichem Zögern war die Sache geritzt. Ein „Bezugstermin“ wurde auch gleich vereinbart. Als Erstes musste aber ein schmaler Zugang zum Stadl vom ersten Schnee freigeräumt, es lagen schon einige cm Schnee, da der Winter schon Einzug gehalten hat. Nur mein Mogl war, vorerst zumindest, nicht umzugswillig, auch wenn es nur 2 km waren. Er sprang nicht an! Bei ca. -5 bis -10 Grad will ich es ihm auch nicht verdenken.
Da der Mogl einige Wochen nicht bewegt wurde und länger stand, vermuteten wir die Batterie als Schwachstelle. Der benachbarte Bauer kam eben schnell mit seinem Same und einer Batterie im Frontlader vorbei, das hat aber auch nichts gebracht.
Also haben wir meinen Verwandten angerufen, „Du es sieht schlecht aus, er springt nicht an!“. Der hat kurz überlegt, ist ins Auto gesprungen, hat noch ein paar frische Dieselfilter eingepackt, und ist wenige Minuten später bei uns gewesen. Als erstes gleich die Filter gewechselt, aber der Mogl sprang trotzdem nicht an. Also tippten wir auf die Batterie. Die haben wir erstmal rausgeschraubt und bei Ihm in der Werkstatt ans Ladegerät gehängt. Der Ladestrom lag bei Vollausschlag, also die Batterie leer und ich hoffnungsvoll, dass es nur an der Batterie lag. Den Startpiloten hatte ich kurz überlegt, aber einige Kollegen haben abgeraten. Außerdem hatte ich auch keinen zur Hand.
Also mußte ich mich erstmal bis zum nächsten Tag gedulden, bis die Batterie geladen war. Vor lauter Ungeduld stand ich am nächsten Tag schon um kurz vor 8 Uhr bei Ihm in der Werkstatt, hab die Batterie abgeholt und eingebaut. Und siehe da, der Mogl sprang nach der 2. Umdrehung an, zwar mit etwas Qualm, aber bei den Temperaturen darf er das. Dann erstmal den Allrad und den Rückwärtsgang rein (oh verdammt, welche Hebel war das nun wieder…) und die verschneite Einfahrt am Hang rückwärts hoch. Erster Wintertest bestanden. Dann bin ich vorsichtig die kleine Abkürzungsstraße zum Verwandten gefahren. Es war verdammt kalt, aber ich freudig erregt über meine erste „Winterausfahrt“. Wenige Meter bevor ich kurz auf eine Bundesstraße einbiegen mußte, ging mit einem Schlag der Motor aus und war auch nicht mehr anzubekommen. Also bin ich die restlichen Meter zu Fuß gelaufen. Bevor wir groß auf Fehlersuche mitten am Straßen- bzw. Feldrand gehen, haben wir beschlossen, den Mogl abzuschleppen. Gesagt, versucht, mit einem Fiat Ducato. Aber keine Chance, also hab ich mich nach Hause fahren lassen, um meinen Allradkombi zu holen, der den Mogl dann problemlos rausgezogen hat. Leider gibt es von der ganzen Aktion keine Bilder! Es war ein herrlich verschneiter Wintermorgen, tiefblauer Himmel mit Bergpanorama und einem „abgesoffenen“ Mogl. Das wenige Sommerdiesel war im Kraftstofffilter bzw. in der Einspritzanlage einfach versulzt.
Also mußte der Mogl geschobener Weise sein „Winterquartier“ beziehen. Dass es sich auch zum Frühjahrs- und Sommerquartier entwickeln würde, sollte sich erst im weiteren Verlauf der Zerlegung bzw. Restauration entwickeln. Mehr dazu aber später.
Mehr erstmal zum „Winterquartier“. Es war eine abgetrennte kleinere Halle, mit zwei großen Industrietoren, schätzungsweise 5 – 6 m Raumhöhe und vor allem wohltemperiert. Neben Lkw-Komponenten wurde darin neben Metallhalbzeug vor allem Holz gelagert, da die Werkstatt am anderen Ende des Gebäudes mit einer Scheitholzheizung beheizt wurde. Apropos Heizung: Mein Raum war auch beheizt, sozusagen wohltemperiert. Und die Werkstatt war mit allem erdenklichen Werkzeug ausgerüstet. Also kurzum: der ideale Standort und schlichtweg für mich ein Paradies
. Und vor allem stand mir nicht nur der Besitzer, sondern auch die Angestellten bei kniffligen Themen mit Rat und Tat zur Seite
.
Glücklich und frohen Mutes habe ich am Abend die Werkstatt verlassen
. Es sollte aber im weiteren Verlauf auch Abende geben, an denen es nicht ganz so war.
Viele Grüße
Euer Martin
P.S.: Aus Zeitgründen kann es sein, dass Ihr bis zu den nächsten Gschichten etwas warten warten müsst.