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Herzlich willkommen auf der Unimog-Community-Website. Seit 1999 treffen sich hier die Mercedes-Benz Unimog- und MBtrac-Enthusiasten zum Meinungsaustausch und Fachsimpeln.

Hier werden Fragen zur Technik und zur Restauration des Unimog gestellt.

Moderator: stephan

#354147
Hallo!

Habe heute eine schwere Fuhre gefahren, U1200 mit einer Palette Natursteine (1300 kg) mit Anhänger voll beladen (GG Anhänger knappe 10 to.)
Bergabfahrt über ca. 2 km, 16% Gefälle.
Bin im 2. gang runter mit Bremse natürlich.
Bei der Baustelle angekommen, hat es mir gut den halben Bremsflüssigkeitsstand aus dem Behälter gedrückt.

WO KOMMT DAS HER?

In diesem zusammenhang: darf man unterschiedliche Bremsflüsigkeiten mischen?
Ich weiß nicht was drin war als ich den Mog gekauft habe, habe nun DOT 5.1 (oder DOT 5.2) eingefüllt/nachgefüllt.

Gibt es da ein Problem?

Bin nicht vom fach, daher die "Stümperfragen".....

Danke und viele Grüße


Werner
#354149
Hallo Werner,
da hast du aber Glück gehabt. Vermutlich ist die Bremsflüssigkeit an den Radzylindern so heiß geworden, dass sie Dampfblasen gebildet hat. Diese drücken dann die Flüssigkeit zurück in den Behälter. Das ganze kann zum Ausfall der kompletten Bremsanlage führen wenn du sehr viel Dampf in den Leitungen hast! Damit ist absolut nicht zu spaßen!
Das ganze passiert wenn die Bremsflüssigkeit zu viel Wasser enthält. Deshalb sollte man regelmäßig die Bremsflüssigkeit wechseln. Diese ist hygroskopisch, zieht also die Feuchtigkeit aus der Luft an. Und mit der Zeit bekommt man s immer mehr Wasser in die Bremsflüssigkeit. Wenn es dann heiß wird, fängt das Gemisch bei immer tieferen Temperaturen an zu sieden (kochen), es gibt Dampfblasen.
Neue Bremsflüssigkeit siedet bei > 200°C, mit Wasser kann das dann schon bei 140°C sieden.
Als Bremsflüssigkeit würde ich DOT4 nehmen, DOT5.1 ist für Fahrzeuge mit ESP optimiert, es hat eine geringere Viskosität bei niedrigen Temperaturen. Bringt im Unimog rein gar nichts. DOT5 (nicht 5.1) ist auf Silikonölbasis und lässt sich mit normaler DOT3, 4, 5.1 nicht mischen, daher ungeeignet.

Also:
Dringend Bremsflüssigkeit wechseln! DOT4 reicht vollkommen aus.

Grüße
Peter
#354209
Hallo,

die Sofort-Maßnahme hat Peter schon prima eräutert, dem ist nicht hinzuzufügen. Allerdings bleibt offen, ob die Temperatur (der Bremsen) nicht dennoch zu hoch wird - das ändert auch die neue Bremsflüssigkeit nicht.
Prüf im nächsten Schritt mal die Wärmeentwicklung deiner Bremsscheiben. Bei mir waren es heiße Bremsen --> Bremsflüssigkeit kocht --> Dampfblasenbildung --> Pedal drückt ins Leere
Letztendliche verantwortlich ist die Dampfblasenbildung, das kann zunächst mit zu alter Bremsflüssigkeit zusammenhängen (siehe oben). Die Ursache liegt jedoch in den heiß werdenden Bremsen, Scheiben nicht richtig freigängig - bei der Fahrt wiederholt prüfen. Ich bekam diese Problem erst bei Fahrten über 30 km, vorher habe ich nicht gemerkt, allerdings gefühlt hätte ich die heiße Scheibe schon wenn ich es gewußt hätte. Nach 10 km fühlt man die Temperatur schon deutlich an der Scheibe.

viele Erfolg
Tommes

Übrigens: Ich finde es immer gut, wenn der Hilfesuchende, nachdem ihm geholfen wurde, auch das positive Ergebnis im Thread dokumentiert - das hilft dem nächsten 8) - die Anmerkung hat nichts mit Dir zu tun, bitte nicht persönlich nehmen.
#354262
Hallo zusammen!

Die Antworten vorher waren mit Sicherheit alle richtig, aber eines muss ich noch ergänzen.
ur11 hat geschrieben:Hallo!

Bergabfahrt über ca. 2 km, 16% Gefälle.
Bin im 2. gang runter mit Bremse natürlich.

Werner

Das Entscheidende habe ich mal rot markiert.
Dann war der 2. Gang eben noch zu groß.
Eine so schwere Fuhre darf man nur so schnell bergab fahren, dass die Betriebsbremse nicht zum Einsatz kommt, höchstens mal zu einer kurzen Anpassungsbremsung.
Das lernt man in der Fahrschule.
Ich will hier nicht klugscheissen, aber es geht wieder mal um nicht weniger als die körperliche Unversehrtheit.

Gruß
Thomas
#354273
Thomas-424 hat geschrieben:Hallo zusammen!

Dann war der 2. Gang eben noch zu groß.
Eine so schwere Fuhre darf man nur so schnell bergab fahren, dass die Betriebsbremse nicht zum Einsatz kommt, höchstens mal zu einer kurzen Anpassungsbremsung.

Gruß
Thomas
Hi Thomas,
auch ich möchte nicht Klugscheißen. Aber:
Ich bin schon einige male mit einem U2100 (ohne Motorbremse) mit 40 Tonnen (Zuckerrübentransport) steile Strecken heruntergefahren.
Daraus resultierend kann ich behaupten, dass Deine Ausführung in diesem Fall nicht praxisnah ist. Selbst im 1. Gang hätten die 40 Tonnen den OM366LA locker in den Drehzahltot geschoben.

Meine Meinung dazu:
Die Hängerbremsen müssen den Hänger (und ein bisschen mehr - gesteckter Zug) Bremsen. Sodass dass Zugfahrzeug nur "sich selbst" bremsen muss.
Außerdem "Stotterbremsen" also Bremsen mit Pausen und kleiner Gang, idealerweise Motorbremse - dann wirds was...

Grüße,
Frank
#354276
Hallo UNIMOG-Freunde,

DOT 4 ist vorgeschrieben. DOT 4 nimmt Wasser auf. DOT 5 (Silikonöl) NICHT!

Besonders bei Unimogtypischem Einsatz besteht die Gefahr, daß Feuchtigkeit ins Bremssystem gelangt. Das wird auch hier der Fall gewesen sein. Und da das DOT 5 das Wasser nicht aufgenommen hat, ist es zu den Dampfblasen gekommen.

Betriebsmittelvorschriften beachten!
#354300
Hallo!

Um das Ganze nochmals zu konkretisieren:
Mir hat es am vorderen, kleineren Behälter die Sabber rausgedrückt.
Beim "Entlüften" kommt das (die Flüssigkeit aus dem kleinen Behälter)aber aus dem Kupplungsgeberzylinder, und aber auch erst dann, als wir den Deckel des kl. Behälters geöffnet hatten....???

Ist das so richtig?
Wir der KGZ auch über diesen Behälter versorgt?

VG

Werner

PS: Alles neu befüllt und entlüftet
#354312
OPTIMOG* hat geschrieben:Hallo UNIMOG-Freunde,

Besonders bei Unimogtypischem Einsatz besteht die Gefahr, daß Feuchtigkeit ins Bremssystem gelangt.
Hi!

Hm... mein System ist Dicht, da kommt kein Wasser rein... auch nicht bei "Unimogtypischem Einsatz"... Allerdings habe ich Behälterdeckel mit Faltenbalg anstelle der Belüftung.

Das wird auch hier der Fall gewesen sein. Und da das DOT 5 das Wasser nicht aufgenommen hat, ist es zu den Dampfblasen gekommen.
Betriebsmittelvorschriften beachten!
Auch wenn das Wasser in der Bremsflüssigkeit gelöst ist verdampft es bei hoher Temp... Ausserdem hat der OP ja DOT 5.1 nachgefüllt, und die ist genauso Hygroskopisch wie DOT 4...

Insofern erschliest sich mir nicht was Du uns hier sagen willst :)

Grüße,

Klaus
#354333
Hallo
Hm... mein System ist Dicht, da kommt kein Wasser rein... auch nicht bei "Unimogtypischem Einsatz"...
Hm...du hast also auf Silcon-Bremsschläuche und -Manschetten sowie abgedichtetem Vorratsbehälter umgerüstet, ansonsten ist mir keine Möglichkeit bekannt, ein Bremssystem hygroskopisch abzudichten.

@ Frank

sowas ist nur in der Landwirtschaft zulässig bzw üblich, sogar mit Einleiter-Anhängerbremsanlage. Das dürfen dort auch die 16jährigen "erfahrerenen" Jungs.
Als Berufskraftfahrer ging es dafür in den Knast wenn die Fuhre wg überhitzter Bremse kolabiert.
Wenn das Fahrzeug die Fuhre ohne Schlupf den Berg hochzieht, kann auch die überwiegende Bremsleistung vom Motor erbracht werden, mit der Bremse am Hänger wird nur die Anpassbremsung vorgenommen. Der Hänger muss jedoch in der Lage sein, sein Gewicht selbst zu bremsen.
Bei längere Gefällestrecke muss Fading in jedem Falle ausgeschlossen sein, die Fahrweise ist dementsprechen zu wählen.
Der Unimog hat wie alle Schlepper auch einen 1.Gang.
#354361
Hallo Helmut,
ob wir an einander vorbeireden?

Auch der SK 1838 hatte sich nicht nur mit seiner Motorkraft gebremst (im steilen).
Natürlich waren sowohl der 1838 und der U2100 fahr- und bremsbar. Im langsamen Gang bergab (nach der Faustregel: Immer nur so schnell Bergab wie es auch Bergauf geht).
Ich habe lediglich behauptet, dass diese ausgeladenen Züge bei steiler Fahrt Bergab ganz ohne Betriebsbremse auskommen, was absolut nicht bedeutet, dass an den Fahrzeugen jemals Bremsenfading spürbar gewesen ist....

Grüße,
Frank
#354362
@Christoph,
es gibt einfach einen Unterschied zwischen DOT 5.1 und DOT5. DOT5.1 ist dieselbe Basis wie DOT 3 und 4 und daher hygroskopisch. Vor der Verwendung von DOT5 (Basis Silikonöl) muss dringend gewarnt werden. Diese zieht zwar kein Wasser an, aber bezüglich der Eigenschaften ist es was ganz anderes (Dichtungsverträglichkeit, Kompressibilität)
Selbst mit einem Deckel mit Faltenbalg kann man nicht davon ausgehen dass die Bremsflüssigkeit kein Wasser aufnimmt. Vor allem die Radbremszylinder sind durch die beweglichen Dichtungen nicht 100% dicht, sprich über die Jahre kommt doch etwas Wasser rein. Auch verschleißt Bremsflüssigkeit durch Alterung und nimmt Schmutzteilchen auf die beim Bremsflüssigkeitswechsel mit rausgespült werden.
Grüße
Peter

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