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Herzlich willkommen auf der Unimog-Community-Website. Seit 1999 treffen sich hier die Mercedes-Benz Unimog- und MBtrac-Enthusiasten zum Meinungsaustausch und Fachsimpeln.

Hier werden Fragen zur Technik und zur Restauration des Unimog gestellt.

Moderator: stephan

#313849
Hallo erst einmal,


Mein Unimog 403, Baujahr 1980 Scheibenbremser ist bei der HU durchgefallen. Als Mängel wurden festgestellt; Korrosion an den Druckluft - Bremsleitungen, am Drucklufttank sowie keine Funktion am Anhängersteuerventil.
Der Unimog hat wahrscheinlich noch nie einen Anhänger mit Druckluftbremse gezogen, also wird die gesamte Anlage innerlich verrottet sein.
Teurer Vorschlag der Werkstatt: Müssen wir alles neu machen ....
Konstruktiver Vorschlag des TÜV - Prüfers: Druckluftanlage komplett ausbauen, entsprechender Eintrag in den Papieren und gut ist.
Soll mit recht sein, ich ziehe nur auflaufgebremste Anhänger bis 3,50 to.

Hat einer schon mal sowas gemacht? Was kann alles weg, was muß bleiben? Wird die hydraulische Bremsanlage nicht druckluftunterstützt?

Keine Angst, ich schraub nicht selbst an der Bremseanlage rum, ich möchte der Werkstatt nur klare Angaben geben.

Bin für Tips dankbar,

Bernhard W. aus W.
#313853
Hallo,
Hat einer schon mal sowas gemacht?
In dem folgenden Beitrag wurde dies schon mal angesprochen:
http://www.unimog-community.de/index.ph ... +ausgebaut
Was kann alles weg, was muß bleiben?
Am besten besorgst du dir einen Pneumatikplan eines U403 der werksseitig ohne Anhängerbremsanlage ausgeliefert wurde. Im Werkstatthandbuch wird dieser vermutlich nicht abgedruckt sein, da dies damals für eine "Zugmaschine" in den 80er Jahren sehr selten war. Mit einem Pneumatikplan bist du allerdings gegenüber dem TÜV-Prüfer auf der sicheren Seite.
Bleiben müssen Bremskraftverstärker, Hauptbremszylinder, Druckregler, Luftpresser, großer Druckluftbehälter, ALB-Regler. Wegfallen kann der kleine Druckluftbehälter, Handbremsventil und das Anhängersteuerventil sowie deren Leitungen.
Wird die hydraulische Bremsanlage nicht druckluftunterstützt?
Beim U421/U403/U406/U416 wird die Hydraulische Bremsanlage mit Druckluft unterstützt. Ohne Druckluftunterstützung (z. B. eingefrorene Druckluftbremsanlage im Winter) bekommst du das Fahrzeug auch mit großer Fußkraft im unbeladenen Zustand nur sehr langsam zum Stillstand. In diesem Zustand zu fahren ist äußerst gefährlich.
Konstruktiver Vorschlag des TÜV - Prüfers: Druckluftanlage komplett ausbauen, entsprechender Eintrag in den Papieren und gut ist.
Wie die zwei vorherigen Antworten von mir schon erklären, ist das "komplette" ausbauen der Druckluftanlage nicht möglich.

Du solltest natürlich bedenken, dass ein Unimog mit ausgebauter Anhängerbremsanlage einen deutlich geringeren Wiederverkaufswert hat. Ein Unimog ist eben mal eine "Zugmaschine", die zum Ziehen von schweren Anhänger mit hoher Geschwindigkeit konstruiert und verwendet wird. Gerade hier benötigt man Druckluftbremsanlagen und keine Auflaufbremsen. Die im Fahrzeugschein eingetragene Anhängelast wird bei dir dann vermutlich von 22t auf 8t reduziert.

Vielleicht bekommst du die erforderlichen Teile von einem Schlachtmog mit intakter Anhängerbremsanlage, das wäre günstiger als die Originalteile zu kaufen.

MfG Andreas.
#313863
Hallo,

ich sehe das grundsätzlich auch wie Andreas. Die Bremsleitungen sind doch relativ einfach aus Meterware herzustellen, der Druckluftbehälter muss nicht der gleiche, kann auch größer sein, der ist immer wieder neu zu bekommen, auch in der Bucht. Und das Anhängerventil würde ich erst mal prüfen und ggf. gebraucht kaufen.
Allerdings hänge ich die Anhängerbremsanlage nicht so hoch auf, die könntest du problemlos ausbauen, das wird beim Verkauf nicht so viel ausmachen, weil der Käufer die ja wieder einbauen könnte. Und dann musst du ihn auch noch verkaufen wollen......

Grüße

Ralf
#313889
Guten Abend zusammen,

Hallo Bernhard, bau die Anhängerbremsanlage doch einfach zurück,
die von Andreas genannten Teile brauchst Du auf jeden Fall.

Dann gehst Du zur HU woanders hin, dann wird der Unimog so abgenommen wie er dasteht.

Mein Unimog hatte ursprünglich eine kombinierte Ein.- u. Zweileitungs
Anhängerbremse, jetzt ist nur noch die Einleitungsbremse vorhanden.
Weil ich wieder die kombinierte Bremse haben möchte, habe ich mich
hier in einen Beitrag mit meinen Fragen eingeklinkt.

Von Michael Weyrich kam der Tipp: Wenn der Ausbau der Bremsanlage
in den Fahrzeugpapieren nicht eingetragen ist, könnte man die Zweileitungsbremse wieder so vervollständigen, wie es damals Stand der
Technik war.
In meinen Fahrzeugpapieren ist der Ausbau nicht eingetragen.

Gruß Lothar
#313982
Hallo,

wenn man eine komplette Anhängerbremsanlage mit neuem (neuen) Kessel(n), Leitungen, Ventilen (da gibt es auch Reparatursätze, in der Werkstatt hat man dafür noch den Arbeitslohn für die Reparatur der Ventile statt dem einfachen Austausch) in der Werkstatt machen läßt, wird es vermutlich relativ teuer, je nachdem, was auch an Neuteilen benötigt wird. Kann man's selber richten, sind die teuersten Kosten die Materialkosten für den/die Kessel und die Reparatursätze für die Ventile (oder auch neue Ventile). Die Leitungen gibt's als Meterware.

Ausbauen kannst du natürlich wie schon richtig erkannt nicht die komplette Druckluftanlage. Die Bremsanlage ist zwar hydraulisch, es erfolgt aber eine Bremskraftverstärkung durch die Druckluft. Somit muss die Anlage eben auf die Version ohne Anhängerbremse zurückgebaut werden. Dabei sind bei dem Baujahr zumindest der Luftpresser (am Motor), Druckregler, 1 Kessel, Bremskraftverstärker und die entsprechenden Leitungen verbaut. Zusätzlich noch ein Überströmventil und der Kreis für die Nebenverbraucher, denn zum Schalten des Allradantriebs und der Differentialsperren brauchst du auch die Druckluft.

Sicherlich ist der Rückbau wertmindernd, denn das nachrüsten einer kompletten Anhängerbremsanlage ist vor allem beim Scheibenbremser mit der EG-Bremsanlage mit einigem Aufwand verbunden, beim Trommelbremser ist da eine wesentlich einfachere Anlage verbaut, deren Nachrüstung auch einfacher ist. Aus dieser Sicht würde ich, wenn irgendwie möglich, die Anhängerbremsanlage nicht ausbauen.

Gruß,
Michael

P.S.: Ich kenne da einen 406er aus dem ersten Baujahr, der schon mit sehr wenig Ausstattung ausgeliefert wurde. Einer der Vorbesitzer hat dann alles ausgebaut, was kaputtging und nicht gerade "lebensnotwendig" war. Der Mog hat weder eine Druckluftanzeige (durch Blinddeckel verschlossen, Leitungen entfernt), noch eine Heizung (mitsamt den damals vorhandenen Luftschächten ausgebaut) noch einen funktionierenden Scheibenwischer (kein Motor mehr drin, die Wischerarme sind noch da). Rostige Stellen am Fahrerhaus wurden großflächig entfernt, teilweise inklusive tragenden Verstrebungen. Wertsteigernd war das sicherlich nicht...
#313992
Hallo noch einmal,

vielen Dank für eure Antworten. Somit ist mir klar, was technisch möglich ist. Montag geht der Mog in die Werkstatt mit der Ansage, die Bremsanlage vorsichtig zu demontieren und zu prüfen was mit Reinigen, einfachen Mittlen oder Rep - Sätzen gerettet werden kann. Dann werde ich entscheiden...

Kostengünstiges Selbermachen kommt nicht in Frage. Zum einem kenne ich meine Grenzen als Schrauber, zum anderen muß das Fahrzeug Anfang November als Winterdienstfahrzeug startklar dahstehen, und der Salzsteuer ist auch noch eine Baustelle...

Ich habe den 403 als gebrauchtes Winterdienstfahrtzeug Anfang des Jahres günstig gekauft, und über den Sommer schon einiges geschafft. Über einen möglichen Wiederverkaufswert eines Winterdienstfahrzeuges mache ich mir keine falschen Hoffnungen, egal ob mit oder ohne Anhängerbremse.
Für mich geht Funktion vor Orginalität, und Anhängerbremse brauche ich Mangels Anhänger definitiv nicht. Um schwere Anhänger schnell zu ziehen braucht man Leistung.
Ich bin gespannt, was die nächste Woche bringt.

Bis die Tage,
Bernhard W. aus W.

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