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Re: Agritechnica 2013
Verfasst: 17.11.2013, 14:02
von OPTI-MOG
Liebe Unimog-Freunde,
die Diskussion über Vor- und Nachteile des neuen Unimog ist eigentlich ein separates Thema.
Ich hatte lediglich den Messeauftritt und einige Besucherreaktionen zusammengefasst. Der in Kinzigseglers Beitrag enthaltene Link mit dem Interview zeigt zwar, dass die Überlegungen des Managements irgendwie plausibel sind. Aber die entsprechende Botschaft ist auf dem Messestand nicht angekommen und wurde vom Standpersonal - nach meinem Dafürhalten - grottenschlecht verkauft.
Der Unimog ist nach wie vor ein einzigartiges Gerät und hätte es verdient auch erstklassig argumentiert zu werden. Wenn man sich jedoch auf dem Messestand nur über belanglose Einzelheiten unterhält, die Verkäufer aus der Defensive heraus agieren und keinen Nutzen darstellen (können), dann finde ich das sehr schade.
(Potentielle) Kunden begeistern sieht jedenfalls anders aus.
Wünschen wir dem Unimog trotz allem noch ein langes Leben!
Re: Agritechnica 2013
Verfasst: 17.11.2013, 14:15
von Moggälä
Hallo,
@Christoph: der Beitrag bedingt fast zwangsläufig die Debatte . . . .
@fuxel:
etwas niederer Geschwindigkeit und Überbreite mit einem billigen "normalen" Traktorführerschein zu fahren sind, anstatt dem "Zweier", bzw CE usw
Der Haken für den Mog dabei ist der, das mittlerweile die neuen Bulldogs meist mit 40km/h-Zulassung oder mehr gekauft werden (egal ob Nebenerwerbs-/Hobby- oder Großlandwirte). Und nachdem aktuelle Mog ja wohl auch alle >7,5to sind, verliert sich der 80km/h-Vorteil fast ganz. Und das man mit nem gleich starken aber halb so schnellen Bulldog den Berg schneller hoch kommt als mit dem Mog ist auch logisch - die Gangspreizung ist da eben von Vorteil.
Aber das mit den T- und L-Scheinen - bei der "Industrie-Landwirtschaft" ist schnell die legale Grenze der beiden Scheine schnell überschritte. Außerdem bin ich doch sehr zuversichtlich, das unsere regulierungsfreudigen Behörden in Brüssel&Co sich dazu sehr bald noch was einfallen lassen (oder schon haben???).
mfG
Axel
PS: total off-topic - Stichwort "schon haben" - wer weis eigentlich, das seit diesem Jahr
alle Führerscheine ein Haltbarkeitsdatum haben?
Nix mehr Bestandsschutz - grad die Jahrgänge wie meiner (71) und einige Jahre Jünger werden im Rentenalter (falls wir sowas überhaupt noch kriegen) davon voll erwischt!
Re: Agritechnica 2013
Verfasst: 17.11.2013, 14:56
von OPTI-MOG
Hallo Axel,
um es noch einmal klar herauszustellen (Thema: Messe
Agritechnica 2013 im Hinblick auf den Unimog), wurde der Unimog weit unter Wert verkauft, wenn gesagt wird
der Unimog ist billiger als ein Traktor gleicher Motorleistung
, ohne die Argumentationskette überhaupt weiter zu führen.
Aufgrund seiner Alleinstellungsmerkmale ist doch der Unimog mit einem Traktor gar nicht vergleichbar!
Re: Agritechnica 2013
Verfasst: 17.11.2013, 15:05
von Moggälä
Hallo Christoph,
was natürlich ne treffliche Diskussionsgrundlage wäre - billiger oder preiswerter?
Von den Preisen her bin ich letztes Jahr fast schon erschrocken - ein Kollege wollte seinen typischen Deutz aus Mitte/Ende der Achtziger gegen was neueres tauschen. Hab ich mal so nach gebrauchten gesucht - und siehe da, ähnliches Alter/Stunden/Leistung war ein 424/427 tatsächlich billiger!
Wenn Benz sich jetzt in den Markt drücken will, den se jahrelang vernachlässigt hatten, wird das wohl nur über den Preis gehen! (Kenne das von meinem ex-Brötchengeber, dessen Autos seit Jahren unter Wert verkauft werden…)
mfG
Axel
Re: Agritechnica 2013
Verfasst: 17.11.2013, 18:46
von Lutze
Hallo,
zum Thema Fahrerlaubnis T denke ich mal, dass das für die entsprechenden Landwirte kein Thema ist. Zumindest bei uns in der Umgebung (Rübenanbau) fahren fast alle heutzutage mit angemieteten Sattelzügen in Zuckerfabrik.
Übrings war der LW-Actros auf der Messe auch auf 60 km/h zugelassen und das wäre beim Unimog wohl auch ohne viel Aufwand möglich.
Optisch gefällt mir der neue Geräteträger auf alle Fälle besser als der Vorgänger. Technisch hat er halt, wie alle anderen Unimog, das Problem diese Technik in ein doch recht kompakten Fahrzeug unterzubringen.
Ob sie sich bewährt wird die Zeit zeigen.
Glückauf
Lutz
Re: Agritechnica 2013
Verfasst: 17.11.2013, 22:14
von gnobber
Früher hat MB mit einem Unimog mit Tieflader geworben, auf dem so viele Strohballen aufgeladen waren, das ein durchschnittlicher Bauer damit 2 Jahre überleben konnte
Das fehlt!!!
Ich kann mich noch an Zeiten erinnern, da standen die aktuellen Unimog bei jedem Großbauern und Bauhof...
Und heute? Ich kenne nur einen einzigen Lohnunternehmer der nen U500 für Straßentransporte hat und einen U400 beim Stadtbauhof um im Sommer zu Mähen/Leitpfosten zu waschen und im Winter auf der Bundestraße die Parkbuchten und Ausfahrten zu räumen. Das war's!
Da schau ich zum Beispiel mal zu Bauunternehmen. Da stehen ganz Armadas von 900er Vario's auf dem Hof um Straßentransporte mit 2-3 achsigen Muldenkippern zu machen... Warum kein Unimog?
Futtertrockungen/Biomasseanlagen fahren mit Toni Mauerer's umgebauten MAN-LKW an 2-3 achsigen Sillierwägen, oder 900er Vario, oder Fastrac... Warum kein Unimog?
Hackschnitzel: Warum da nur 900er Vario's und Xerion's laufen wissen wir - die Zapfwellenleistung fehlt.
Apropos Zapfwelle, ich kenne da einen Holzhacker an nem großen MB-Trac der regelmäßig dessen Getriebe zerlegt... Eine Erbkrankheit vom Unimog
Straßenbauunternehmen: Da laufen wiederum nur 900er Vario und Xerions für Bodenverbesserung und Transporte (mit Mulde)... Warum kein Unimog? Ahhh, die Zapfwellenleistung...
Und Lohnunternehmen? Was wollen die mit nem Unimog mit seinen Spielzeugrädchen. Da is nach 2 Metern auf dem Maisberg/Sillagehaufen Schluß! Hier ist der Xerion der unbestrittene Spitzenkandidat!
Und solange noch so viele von den "guten alten" Unimog's laufen und von den diversen Händler neu aufgebaut werden, wird kein großer Markt für die neuen Plasik-Mogs vorhanden sein.
Gruß Michael
Re: Agritechnica 2013
Verfasst: 17.11.2013, 22:27
von Lothar Ziegler
Hallo Michael,
brutal aber wahr.
Dem ist nichts hinzuzufügen.
Gruß Lothar
Re: Agritechnica 2013
Verfasst: 18.11.2013, 11:41
von uwesundermann
Hallo Leute,
fast alles ist gesagt, nicht vieles positives. So habe ich es auch empfunden....
ich war am Samstag mit meinem Sohn vor Ort. Diese Idee hatten auch wohl 100.000 andere Väter. War das voll! Aber egal. Natürlich habe ich mir die neuen Unimogs angesehen. Diese waren im Schatten der großen Schlepperhersteller kaum zu finden, irgendwie versteckt. Aber wirklich enttäuscht war ich vom Arbeitsplatz des Unimogfahrers. Der "Kleine" hat ein sehr wenig ansprechendes graues Cockpit mit viel Plastik. Das hochwertige und durchdachte optisch ansprechende Fahrzeugkonzept (wenn es eines gibt) ist hier nicht mehr zu finden. Aber noch schlimmer geht es im großen Mog zu. Vollgepflastert mit Steuergeräten die den dritten Sitzplatz unsinnig machen. Völlig unaufgeräumt, unübersichtlich und nachgerüstet. Jeder Schlepperhersteller kann das seit Jahren deutlich besser. Ein Bildschirm, ein Joystick. Fest integriert und immer dabei. Noch sagt mein Bekannter, dass es im kommunalen Bereich nichts besseres gibt, als den Unimog. Aber wie lange noch. Und wenn das vorbei ist, dann sehe ich so keine gute Zukunft für den Mog.
Viele Grüße
Uwe
Re: Agritechnica 2013
Verfasst: 18.11.2013, 12:23
von ammermog
Ich fand schade dass die Verkäufer bei Mercedes sich nicht wesentlich besser mit dem Konzept ihrer Fahrzeuge auseinander gesetzt hatten. Angesprochen auf die möglichen Dieseleinsparungen gegenüber einem Standardschlepper bei Unimog und Agrarlkw kamen nur Aussagen wie die brauchen bestimmt weniger, der Unimog ist auf der Kurzstrecke wahrscheinlich besser als der Lkw und ähnliches. Da liegt wohl auch der Fehler bei Mercedes, die hier eindeutige Zahlen ermitteln und an die Verkäufer weitergeben könnten.
http://www.biogas.org/edcom/webfvb.nsf/id/DE_BJ_04_2011/$file/Biogas_4_2011_44-50_Biomasselogistik-Vergleichstest.pdf
Sowas in der Richtung gehört dringend aktualisiert als Verglich zwischen Zetros/Arocs als Agrarzugmaschine, Agrarlkw(z.b. Fliegel/Stapel etc.), Unimogzug und Traktorzug, da könnte man gut den absoluten Vorteil der Unimog und Lkw darstellen, um sie zu vermarkten
Re: Agritechnica 2013
Verfasst: 05.12.2013, 20:34
von schiffsschlosser
Moggälä hat geschrieben:Hallo,
Wenn das auf einmal ein veraltetes Konzept ist - was ist dann ein Standard-Traktor??? Ich könnt mich regelmäßig kringeln, wenn so ein topmoderner Bulldog a la 7er/8er Fendt mit (für mich 406er Nutzer) irrem Gewicht trotzdem mit einem tonnenschweren Gegengewicht im Frontkraftheber ausgerüstet wird, damit er seine Leistung erst mal auf den Acker bringt. Aber - so'n Trac (egal ob MB-Trac, Xerion etc) is ja nur was für Spinner…
mfG
Axel
Vor allen Dingen wie viele
Tonnen toten Ballasts in Form von Gusseisen, Stahbeton mit Eisenerzen ..... in Front-, Heckkrafthebern und Felgen teils auch bei reinen Transportarbeiten über nicht mehr traktortaugliche Distanzen gefahren werden. Aber scheinbar scheint dabei trotzdem noch Geld übrig zu bleiben.
Auch diese Systemschlepper werden gut aufballastiert.
Gruß,
Finn
Agritechnica 2013 und die Bewunderer
Verfasst: 05.12.2013, 21:58
von Helmut Schmitz
Hallo
das Transportsystem ist nur so intelligent wie sein Verwender. Da fahren Schlepper in der 200PS-Klasse und größer mit einem entsprechenden Ladewagen bei der Grasernte so Strecken zwischen 5 und 15Km und das über Tage. Klar, geht ja nicht ordenlich voran, statt zu ernten und zu laden ist das Gespann ca 80% seiner Nutzungszeit auf der Straße.
Die überbreite Bereifung, ausgelegt für geringen Bodendruck auf dem Acker radiert sich auf der Straße zu Brösel, von dem Sprit der dafür benötigt wird nicht zu reden. Dabei von einem ausgereiften System mit Standardschlepper zu sprechen ist so intelligent wie die Verwender.
Nun könnte man argentieren, es gäbe ja keine Alternativen.
Dazu fällt mir dann so eine Mähgarnitur für Autobahn-Randstreifen und Böschungen ein, an einem Unimog ist eine Mähgarnitur mit Gebläse montiert, die das Zeugs in einen simplen Volumenhänger bläst. Aber das geht getz in der Landwirtschaft aba nich, weil wir haben ja jetzt gelernt, dass ein Unimog in der Landwirtschaft nicht mehr verwendbar ist. Folglich fährt Bauer Harms mit dem ganzen Trum durch die Lande und verbrennt subventionierten Sprit. Sowas nennt man dann Hochtechnologie, die begeistert. Und alle rennen auf der Agritechnika und Co zu den Monstertraktoren und beten die an.
Re: Agritechnica 2013 und die Bewunderer
Verfasst: 08.12.2013, 00:49
von gnobber
Helmut-Schmitz hat geschrieben:Hallo
das Transportsystem ist nur so intelligent wie sein Verwender. Da fahren Schlepper in der 200PS-Klasse und größer mit einem entsprechenden Ladewagen bei der Grasernte so Strecken zwischen 5 und 15Km und das über Tage. Klar, geht ja nicht ordenlich voran, statt zu ernten und zu laden ist das Gespann ca 80% seiner Nutzungszeit auf der Straße.
Die überbreite Bereifung, ausgelegt für geringen Bodendruck auf dem Acker radiert sich auf der Straße zu Brösel, von dem Sprit der dafür benötigt wird nicht zu reden. Dabei von einem ausgereiften System mit Standardschlepper zu sprechen ist so intelligent wie die Verwender.
Nun könnte man argentieren, es gäbe ja keine Alternativen.
Oh doch, es gibt Alternativen... Umgebaute LKW's
Aber die haben mit ihren Spielzreugreifen die gleichen Probleme wie die Mogs. Oder was glaubst Du warum die Pfanzelt 6t Selbstbergewinde bei diesen Fahrzeugen der wichtigste Bestandteil der Fahrzeugausrüstung ist?
Die Standardschlepper brauchen keine Bergewinde
Und bevor jetzt wieder schlaue Kommentare kommen, redet einfach mal mit Fahrern dieser Fahrzeuge.
Ich habe es getan. Von denen steigt keiner freiwillig auf den Mog... Lieber noch auf die LKW's
Hier ein Beispiel der Futtertrockung vor Ort:
Der Mog (U2400) zieht den kleinen Pöttinger Torro 2-Achser, die MAN's (in diesem Fall ein TGS 18.440 mit 200PS (!!!) mehr als der Mog) die großen Pöttinger Jumbo 2- und 3-Achser:
Und das mit Standardschleppern nichts voran geht, halte ich für ein Gerücht. Durfte erst vor kurzem nen Fendt Vario 936 fahren. Der ist schneller auf 60km/h als der Mog in den nächsten Gang schaltet. Die paar km/h mehr Endgeschwindigkeit vom Mog (wenn denn der Ladewagen mitmacht), kommen erst auf Schnellstraßen und BAB zum tragen, aber wer fährt da schon?
Vom Komfort in der Kabine möchte ich erst gar nicht reden!!! Das ist PKW-Niveau oder sogar besser!
Und dann noch die um Längen bessere Übersicht, speziell auf Anbaugeräte...
Gruß Michael
Re: Agritechnica 2013
Verfasst: 08.12.2013, 10:28
von ammermog
Der Dieselverbrauch muss dann aber außer Acht bleiben, so nen Vario braucht mal eben 25% mehr im Schnitt als Unimog und Lkw, preislich ist er mit 250.000+Mwst nur unwesentlich teuerer wie ein Agrarlkw...
Mfg
Lukas
Re: Agritechnica 2013
Verfasst: 08.12.2013, 10:57
von Mog2450
Hallo,
ich möchte jetzt auch mal kurz was zur Diskussion beitragen. Michael hat mit dem was er schreibt recht. Die Lösung mit den Lkw ist nur eine für einen Betrieb geeignete Speziallösung. In den meisten LW Betrieben ist die Anforderung so das Transport und Ackerarbeit gemacht werden muss und das geht nur mit dem Traktor am besten. Der Traktor wird dann das ganze Jahr zu verschieden Arbeiten eingesetzt. Wir hatten im Betrieb auch einen Unimog zum Zuckerrübentransport und das war kein schönes Fahren, da man den Mog immer treten musste. Dann wurde umgestellt auf LKW, das war dann ein sehr entspanntes fahren.
Lukas was du schreibst kann ich mit dem Spritverbrauch nicht sagen, ich habe schon einige Varios von verschiedenen Herstellern gefahren.
Re: Agritechnica 2013
Verfasst: 08.12.2013, 13:04
von ammermog