Herzlich willkommen

Herzlich willkommen auf der Unimog-Community-Website. Seit 1999 treffen sich hier die Mercedes-Benz Unimog- und MBtrac-Enthusiasten zum Meinungsaustausch und Fachsimpeln.

Hier werden Fragen zur Technik und zur Restauration des Unimog gestellt.

Moderator: stephan

#579638
Moin zusammen,

ich bin noch recht frischer Unimogbesitzer und neu in dieser Community, weshalb ich mich erst einmal kurz vorstellen möchte. Ich bin Jan, wohne in Schleswig-Holstein und darf seit Mitte 2023 einen Unimog 2010 Bj. '52 mein Eigen nennen. Der Mog ist ein weiteres Restaurationsprojekt, welches ich nach verschiedenen Mopeds und Motorrädern angehe. Neben den Zweirädern bin ich von anderen Oldtimerschleppern, vor allem Lanz Bulldog, umgeben. Schraubererfahrung im Groben wie im Feinen, ist also vorhanden. Gut ein Jahr stand der Unimog, bis ich Mitte 2024 Zeit für das Projekt fand.

Aktuell habe ich die Hinterachse auseinander, um alle Wedis zu tauschen und hier beginnt meine Frage. Konkret geht es um die Abdichtung des Differentials. Original hatte der 2010 Blechhülsen mit eingepressten Wedis im Achsgehäuse nah am Differential sitzen, welche hier auch schon in verschiedenen Threads diskutiert wurden. Auf den Steckachsen ist zur Abdichtung ein passender Absatz gedreht, Durchmesser 42 mm. So ist es auch in der Ersatzteilliste beschrieben.

Im Laufe der Jahre wurden an dem Mog die Vorgelege inkl. Steckachsen wegen Verschleiß getauscht, wobei Teile vom 411er verwendet wurden. Kundige wissen, dass die Steckachsen der 411er Achse jedoch keinen Absatz für den Wedi am Differential mehr hatten. Es ist im montierten Zustand also ein Luftspalt zwischen Wedi und Welle vorhanden, ergo keine Abdichtung.

Nun frage ich mich, wie die Abdichtung bei den "neueren" alten Achsen vom 411er aussieht. Der Dichtsatz von zB Mogparts beinhaltet einen O-Ring, welcher zwischen das Verbindungsgehäuse und Achsgehäuse gelegt wird. Ist das die standardmäßige Abdichtung des Achsgehäuses bei diesem Typ? Wenn ja, so wird das Differential für sich also gar nicht mehr gedichtet?
Und was ist mit dem Stoß radseitig des Verbindungsgehäuses, hier könnte das Öl im Extremfall ja auch auslaufen. Natürlich ist es total unwahrscheinlich, dass das (dicke) Öl aus dem Differential so weit in Richtung Vorgelege läuft, aber sicher ausgeschlossen bei längerer Fahrt am einer Schräge auch nicht. Beim Zurücklaufen wird das Öl zudem durch die Verengung gehindert, in der vormals der Wedi am Differential saß. Im worst case bleibt ein gewisser Teil vom Öl also im Achsgehäuse stehen und schmiert dann nicht mehr das Differential.

Was ist eure Meinung dazu? Gibt es dafür evtl. sogar bereits bewährte Lösungen, wo die gleiche Situation der Fall war?

Grüße aus dem Norden
Jan
Zuletzt geändert von Jan St am 04.03.2025, 09:03, insgesamt 1-mal geändert.
#579641
Hallo Wolfgang,

danke für die Info. Den Wedi habe ich getauscht, der wirkt ja aber in die andere Richtung, dichtet also nur das Vorgelege ab. Der O-Ring an der Stelle ist mir neu, den muss ich also noch besorgen und einsetzen. Ich gehe davon aus, er hat die Teilenummer 02.4041.1029-00, vgl. Mogparts "O-Ringdichtung an Verbindungsgehäuse Hinterachse".

Und auf der anderen Seite vom Verbindungsgehäuse? Gehört da auch ein O-Ring hin, oder wird das mit Flüssigdichtmittel über die Fläche gedichtet? Mein Achsgehäuse hat dort keine Fase, in die ein O-Ring hineinpassen würde.

Grüße
Jan
#579643
Moin Jan,
wenn Du die Hüllrohre nicht nachrüstet muss Du die Flanschflächen mit Dichtmittel abdichten, entweder auf Silikonbasis oder Schraubensicherung fest bis hochfest. Abschließend dann entsprechend mehr Öl einfüllen!
Gruß aus Hamburg
Thomas
#579646
Moin Thomas,

ich bin mir gerade nicht sicher, wofür das Hüllrohr genau da ist. Das ist mir bisher nicht untergekommen, beim 2010 gabs das jedenfalls nicht. Ist es das Rohr oben rechts auf dem Bild von Wolfgang?
Ich besorge mir mal die Ersatzteilliste vom 411 von einem Bekannten, dann wird hoffentlich einiges klar. Es heißt so häufig, dass die alte Achse in allen Modellen quasi identisch ist, ich merke aber immer mehr, wie viele kleine Unterschiede es dann doch zwischen den Baujahren gab. Es bleibt also spannend :grin: .

Grüße
Jan
#579650
Hallo Jan,
Hinterachse Dichtgummi.jpg
Hinterachse Dichtgummi.jpg (4.07 KiB) 1498 mal betrachtet
Das ist die Gummi Dichtung zwischen Verbindungsgehäuse und Rohr. (zB. bei mogparts Bestell.-Nr.: S09 passt für U2010 401)
20240113_131700.jpg
20240113_131700.jpg (38.03 KiB) 1498 mal betrachtet
O- Ring Verbindungsgehäuse - Hinterachse MB ET.: 02.4041.1029-00, passt für U2010 401
20240113_183042.jpg
20240113_183042.jpg (33.28 KiB) 1498 mal betrachtet
Die Flanschfläche zwischen Verbindungsgehäuse und Achsgehäuse wird mit Dichtmittel abgedichtet.

Gruß
Wolfgang
#579651
Hallo Jan,

Du: "Es ist im montierten Zustand also ein Luftspalt zwischen Wedi und Welle vorhanden, ergo keine Abdichtung."

Das ist so richtig, das ist kein "Wedi" wie Du annimmst, es ist ein Dichtgummi zwischen Verbindungsgehäuse und Rohr.

Das Oel im Achsgehäuse fließt bei waagerechter Fahrt nicht in das Rohr und auch bei schrägfahrt nicht, weil der Oelstand im Differenzialgehäuse/Achsgehäuse niedriger unterhalb des Rohres gefüllt ist.

Gruß
Wolfgang
#579652
Moin Wolfgang,

ich glaub nun hab ichs verstanden. Die (Hüll)rohre waren bei mir gar nicht verbaut und die Welle lief frei im Achsgehäuse. O-Ringe waren auch nirgends drin. Dank deiner Bilder erschließt sich mir einiges. Evtl. komme ich über Kleinanzeigen an diese Hüllrohre und dann werde ich sie auch mit neuem Gummi verbauen, so wie es gehört.
Danke!

Grüße
Jan
#579660
Moin,

ich möchte für andere 2010 Schrauber nochmal etwas deutlich machen.
Imkermog hat geschrieben: Das ist so richtig, das ist kein "Wedi" wie Du annimmst, es ist ein Dichtgummi zwischen Verbindungsgehäuse und Rohr.
Wolfgang, da hast du mich falsch verstanden. Bei einer originalen 2010 Achse sind an der Stelle tatsächlich Wedis verbaut, die in eine Blechhülse eingepresst werden, welche wiederum in den Sitz im Achsgehäuse gepresst werden. Die Steckachsen haben, anders als die 411 Steckachsen, eine Verdickung mit einer gedrehten Fläche, auf der der Wedi läuft. Dort gibt es das Hüllrohr, von welchem in den letzten Posts die Rede war, gar nicht. Ebenso die Gummidichtung ist beim originalen 2010 nicht vorhanden.
Auf Bild 2 sieht man die verbaute Blechhülse und auf Bild 3 nochmal ausgebaut mit neuem Wedi.
Bild 1.JPG
Bild 1.JPG (465.79 KiB) 1210 mal betrachtet
Bild 2.JPG
Bild 2.JPG (764.55 KiB) 1210 mal betrachtet
Bild 3.JPG
Bild 3.JPG (891.81 KiB) 1210 mal betrachtet
Grüße
Jan
#579665
Moin Wolfgang,

aus dem gleichen Gedanken heraus, habe ich die Frage am Anfang gestellt.
Da ich bis auf das Achsgehäuse alle Teile vom 411er verbaut habe, wollte ich die Abdichtung ebenso wie beim 411er umbauen. Dann fiel auf, dass die Hüllrohre mit den Gummidichtringen sowie der O-Ring zw. Verbindungsgehäuse und Vorgelege fehlen. Darauf habt ihr mich hier ja hingewiesen. Die habe ich aber nächste Woche da und dann kann ich die Abdichtung insgesamt auf 411 umbauen.

Grüße
Jan
#579722
Moin zusammen,

ich habe nun alle Teile da und möchte die Hüllrohre mit den Gummidichtungen morgen einbauen. Auf der Rad-Seite drückt die Gummidichtung ja von innen auf die Verjüngung im Verbindungsgehäuse, siehe Bild 1.
Bild 1.jpg
Bild 1.jpg (1.32 MiB) 559 mal betrachtet
Da die Verjüngung kegelig zuläuft, ist der Sitz des Gummis dort geführt.

Wie sieht das auf der anderen Seite, also am Differential aus? In meinem Achsgehäuse ist keinerlei Führung (kegeliger Sitz oÄ) vorhanden, siehe Bild 2.
Bild 2.jpg
Bild 2.jpg (1.09 MiB) 559 mal betrachtet
Das Gummi würde also nur durch Druck in Position gehalten werden. Durch Vibrationen oder wenn das Gummi über die Jahre hart wird, kann das Hüllrohr also herunterrutschen und würde dann auf der Steckachse schleifen.

Hat jemand ein Bild oder eine Info für mich, wie das bei einem 411 Achsgehäuse gestaltet ist? Gibts da evtl. eine Führung oder Zentrierung des Gummis oder Hüllrohrs, dass das in Position bleibt?

Gruß
Jan
#579764
Moin,

ich möchte nochmal meine Lösung für Interessierte oder jene, die selbst einmal das Problem haben, präsentieren.
Damit die Gummidichtung differentialseitig vernünftig geführt wird, habe ich eine Buchse gedreht, die in den vorhandenen Sitz im Achsgehäuse gepresst wird. Die andere Seite der Buchse ist ausgedreht, sodass die (etwas kleiner geschliffene) Gummidichtung genau hineinpasst und ca. 6 mm tief sitzt. Damit ist das Herunterfallen verhindert und gleichzeitig die Dichtfläche durch den seitlichen Druck etwas vergrößert.
Hier ein paar Bilder:
IMG_4876.png
IMG_4876.png (6.8 MiB) 319 mal betrachtet
IMG_4881.jpg
IMG_4881.jpg (739.89 KiB) 319 mal betrachtet
IMG_4889.png
IMG_4889.png (15.74 MiB) 319 mal betrachtet
Gruß
Jan
Unimog 401 - Getriebeschaden?

Hallo Uwe, ähnliche Vermutung wie Helmut. All[…]

Unimog 411 Heckkraftheber Nachbau

Hallo Marco Ich finde es sehr traurig das im Forum[…]

Hallo Daniel, Ölablasschrauben M18x1,5 magn[…]

Halterungen frontwinde Typ c

Hallo Leute, ich bin auf der Suche nach Halterung[…]