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Spezial-Forum zur Unimog-Baureihe U 404 S.

Moderatoren: stephan, krahola

#190906
Habe heute mal versucht, Kosten zu sparen und meinen 404 Benziner mit einem Gemisch aus 50% Super und 50% Diesel (16Cent billiger) betankt.

Er läuft! Russt ein bisschen, aber nicht übermässig. Werde jetzt mal auf Verbrauchstestfahrt gehen und heute Abend berichten.

Natürlich am Vergaser Gemischschraube eine halbe Umdrehung raus !


Gruß Ralf
:Unimog05
#190916
Hallo Ralf,

Für einen Aprilscherz eigentlich nicht so geeignet, weil technisch möglich...

Frühere Vergasermotoren in Traktoren oder LKW's wurden nur mit Benzin gestartet und ab Betriebstemperatur auf schweren Treibstoff (in der Regel Kerosin oder Benzol) umgestellt. Der Dieselmotor hatte in Europa sehr schnell diesen Vergasermotoren nur eine sehr kleine Szene (IHC) übrig gelassen, doch in den USA wurden solche Motoren bis in die 60-er Jahre eingesetzt.

Kerosin (Leichtpetroleum, leichtes Petroleum) ist in einem betriebswarmen, langsamlaufenden Motor, wie dem des 404 sicherlich relativ problemlos einsetzbar.

Dieselkraftstoff besteht allerdings nur zu einem Teil aus Kerosin, zum anderen aber auch noch aus anderen Gasölen, die schwerer sind.

Deshalb dürfte eine Zumischung über einen gewissen Wert problematisch sein.

Wie hoch dieser sein darf, wäre interessant, herauszufinden...


http://de.wikipedia.org/wiki/Kerosin
http://de.wikipedia.org/wiki/Dieselkraftstoff
http://de.wikipedia.org/wiki/Gasöl
http://de.wikipedia.org/wiki/Petroleum
http://de.wikipedia.org/wiki/Benzol#Anwendungen
http://de.wikipedia.org/wiki/Bibo_%28Treibstoff%29


Bin gespannt, wie das ausgeht! Halte uns bitte auf dem laufenden!

Grüße

Holger

Ergänzende Infos:
Der Deutzer Trekker wurde von einem 40 PS Benzolmotor angetrieben
Hanomag: Ab 1912: Produktion von Tragpflügen mit bis zu 80 PS starken Benzolmotoren, ab 1924 erster Ackerschlepper (im heutigen Sinne Traktor) WD 26 mit Benzolmotor, 1931 erster Dieselschlepper RD 36 mit 4-Zylindermotor und 5195 ccm Hubraum.
Zuletzt geändert von holgi63 am 01.04.2008, 17:47, insgesamt 2-mal geändert.
#190922
Hallo,

Na Holger !... Spass muss sein ......... :D :D :D :D :D :D

Richtichhhhhhh April April......sind alle Zu Helle hier wie man Bemerken kann !


Gruß Ralf
#190953
Moin,

das war ja schon klar :lol:

Aber ich bin ernsthaft versucht ein 60 ltr. Fass mit ca. 50 ltr. Benzin und 10 ltr. Diesel in meinen leeren Tank zu kippen.

Grade bei dem ganzen geschreibsel über niedrig verdichtende ZKs würde es mich reizen herauszufinden, ob es funxt.

Was kann denn dabei schief gehen? Diese Frage ist ernst gemeint.

Notfalls könnte ich ja das Mischungsverhältnis noch verändern, indem ich auf Voll mit Benzin nachfülle.

Gruss

Michael
#190969
Man müsste mal herauskriegen, wie hoch in unserem herkömmlichen Dieselkraftstoff der Kerosinanteil, bzw. überhaupt der Anteil der leichteren Fraktionen ist.

Fakt ist allerdings, dass nahezu alle früheren Fahrzeuge, die "Schwere Brennstoffe" vergasten, den Tank über dem Motor hatten, vorwärmen könnte also Pflicht werden...

Die Kraftstoffeffizienz der letztgebauten Vergasermotoren für Kerosin in den USA war bei Vollast sehr gut, vergleichbar einem guten Dieselmotor, bei Teillast jedoch systembedingt um einiges höher (was wir ja von den Benzinern aufgrund des im gesamten Brennraum erforderlichen stöchiometrischen Gemisches genauso kennen). Dieses Problem löst ja erst der Benzindirekteinspritzer, der dem Diesel vergleichbar im TL-Bereich mit Luftüberschuss betrieben werden kann...

Auch die schwereren Fraktionen, das Gasöl wurde vor dem Siegeszug der Einspritzmotoren vergast...

Grüße

Holger
#190972
Wenn ein Motor den Mischsprit verkraftet dan ist das unser guter alter M180.

Er sollte ja auch im V-Fall mit "Russensprit" laufen können. :lol:

Eine Steigerung wäre dann noch der Vielstoffmotor der Emma (MAN 630)
oder die Panzermotoren von Mercedes / MTU.
#190992
Hallo Justus, hallo an die anderen,

Thorsten Schlote schrieb:

Das Pflanzenöl (oder halt Diesel) hat in deinem Benziner keinen praktischen Nährwert. Im Gegenteil.

-Es bildet sich durch das "Zerstäuben" im Vergaser Aufgrund der höheren Viskosität kein zündfähiges Gemisch. Es bilden sich gegenüber einem Benzin-Luft Gemisch riesige Dieseltröpfchen.
-Diese "Tröpfchen" behindern zusätzlich die Benzin Gemischbildung, da sich das Benzin an den Dieseltröpfchen anlagert.
-Der Diesel verbrennt sehr unvollständig dadurch verrußt der Brennraum, Ventile und Abgastrakt sehr stark.
-Infolge dessen kommt zu völlig unkontrollierten (Glüh) Zündungen. (Klopfen, Klingeln, starke Früh und Fehlzündungen)

Also
-Leistungsverlust durch zu mageres Gemisch (zu wenig Benzin im Verhältnis zum Luftanteil)
-Leistungsverlust durch "versotten" der Ventile.
-Zündschwierigkeiten durch verrußte Kerzen und schlechte Gemischbildung.
-Motorschäden durch Klopfen, schlechte Wärmeabfuhr in verrußten Bereichen, "verbrannte" Ventile.

Pöl enthällt gegenüber dem Diesel auch noch Eiweiß, das bei unvollständiger Verbrennung zusätzliche Ablagerungen bildet. Dürfte sich also noch schlechter auswirken.


Beim Pflanzenöl bin ich völlig dabei, das wäre praktizierter Unsinn mit sehr wahrscheinlich schweren Folgen, beim Diesel stimme ich ihm nur bedingt zu.

Grundsätzlich ist Diesel mit steigendem PÖL-Anteil auch zunehmend schwierig, aber vor der Erfindung der Einspritzpumpe wurden ja auch Mitteldestillate vergast und die Motoren haben das überlebt. Wahrscheinlich hat Thorsten recht, was die Verschmutzung angeht, aber grundsätzlich müsste es funktionieren.

Man müsste mal zusammentragen, was die alten Vergasermotoren von Kämper oder Hanomag (WD) für genaue Daten hatten. Wenn ich mich recht erinnere, hatten die unter anderem in einem weiten Bereich verstellbare Zündzeitpunkte, die m.W. sogar abhängig von der Motorlast verstellt werden mussten (Pflügen, Dreschen, leichte Arbeiten...)

Angesichts der sich immer weiter angleichenden Preise macht es jedoch nur noch theoretisch Sinn, das herauszufinden, ökonomisch ist es sinnlos geworden.
Kerosin bekommen wir Normalos ja auch nicht unversteuert, wie einst FJS und seine Gensossen, sonst könnte man ja noch mal dran arbeiten, denn Kerosin müsste nahezu problemlos funzen...

Grüße an alle

Holger
#190996
Mattes1980 hat geschrieben:Hallo,
was sagt den der 406 zu Kerosin???
Wenn ich mir die Eckdaten so ansehe, dann kann ich mir schon vorstellen, dass das klappt.

Mattes
Hallo Mattes,

Kerosin im Dieselmotor musst Du Dir in etwa so vorstellen, wie wenn Dich ab heute jemand einlädt, nur noch in 5 Sternerestaurants zu speisen...

...das funktioniert bestens, weil das Wertvolle im Diesel ist das Kerosin...

Grüße

Holger
#191008
Hallo Mattes,


es müssen dann bei Reinbetrieb aber 4 Punkte beachtet werden:

1.) Petroleum und Kerosin haben eine etwas schlechtere Schmierwirkung!
Deshalb 1:100 2-Taktöl zumischen!
(bei Reiheneinspritzpumpen -406- nicht unbedingt erforderlich, bei CR, PD und VE jedoch zwingend!)

2.) bei hohen Außentemperaturen kann Kerosin bereits im Einspritzsystem Dampfblasen bilden (Hochsommer, bzw. nach dem Abstellen bei sehr hoher Motortemperatur)

3.) Du hast einen Leistungsverlust von etwa 10% gegenüber Diesel, weil der Heizwert niedriger ist. Auch die Zündwilligkeit ist etwas schlechter und - weil die "Fraktion enger" ist, ist der Zündverlauf etwas härter.

4.) Der Flammpunkt kann bis 28°C runtergehen. Diesel hat immer über 55°C.! Deshalb ist der Umgang mit Kerosin etwas riskanter! (Benzin > -21°C.)

Ansonsten läuft das problemlos - wenn Du es vorher beim Zoll versteuert hast. :wink:

Grüße

Holger
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