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404 ein interaktives Tagebuch

Verfasst: 09.01.2011, 15:07
von Jürgen-Fahlbusch
Hallo Mogler,

ich habe mir vorgenommen, hier zur Abwechslung neben den interessanten Reperatur und Restaurationsberichten, eine fast normales Unimogjahr festzuhalten.

Interaktiv heißt, ich stelle die Berichte ein und Ihr lest, schmunzelt oder schüttelt den Kopf und kommentiert es, wenn Ihr mögt. Kritik, Anregungen, Sticheleien alles ist erlaubt solange es in freundlichem Ton erfolgt, nicht unter die Gürtellinie geht und nicht beleidigend ist. :wink:

Und nu viel Spass, der erste Bericht kommt in wenigen Minuten :D

Verfasst: 09.01.2011, 15:23
von Christoph.Schulze
Hallo Jürgen,

da bin ich mal gespannt. Ich kann mir bis jetzt gar vorstellen, was das sein soll. Ich habe ja meine Tachoscheiben als "Tagebuch" ;-)

Gruss aus dem Spreewald
Christoph

Verfasst: 09.01.2011, 15:42
von Jürgen-Fahlbusch
Bericht 1 - 8.1.2011

Im UCG Kalender Rhein-Main stand unter http://rhein-main.unimog-club-gaggenau.de eine Ausfahrt zur historischen Holzversteigerung nach Dudenhofen zur „Gänsbrüh“ auf dem Plan.
Treffpunkt um 09:30 wie üblich an der HSV-Halle in Dreiech Götzenhain.

Also bin ich gegen 08:10 erstmal Richtung Dreieich quer durch das Rhein-Main Gebiet losgefahren. Unterwegs noch schnell den Tank in Frankfurt wieder aufgefüllt, weil die Tankuhr nach der letzten Ausfahrt bereits Leer anzeigte. Am Treffpunkt war ich sehr Rechtzeitig schon um 09:15 nach dem Motto "Des Sodaten Pünktlichkeit ist 15 Minuten vor der Zeit".

Um 09:30, zum Zeitpunkt der geplanten Abfahrt sah der Treffpunkt dann so aus:

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Eine telefonische Rücksprache ergab, dass am letzten Stammtisch vereinbart wurde, dass interessierte Mogler selbstständig nach Dudenhofen fahren. Tja, da ich leider nicht mehr reglemäßig zu dem Stammtisch gehen kann, bekomme ich diese Info leider nicht mehr mit.
Bedeutet für mich ein unnötiger aber schöner Umweg von ca 25km, schließlich ist ja der Weg das Ziel bei meinem Unimog fahren.

Ich machte ich mich also auf den Weg nach Dudenhofen. Dort um kurz nach 10:00 eingetroffen war noch nicht viel los und ich konnte mir einen schönen Parkplatz aus suchen.

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Nach und nach kamen dann doch noch etliche historische Traktoren aber auch Unimogs fast aller Alters und größen Klassen, so dass hinterher insgesamt 12 Unimogs für die interessierten Besucher dort ausgestellt wurden.

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Den Mittag über waren dann neben der Fahrzeug und Geräte Ausstellung, auch noch interessante Vorführung rund um die Holzgewinnung und Timbersport und natürlich die Holz-Versteigerung.
Versteigert wurden ca 80Rm, jeweils Lose von 1 oder 2 RM, Buchenholz in Metterstücken gespalten und aufgesetzt an von PKW zugänglichem Waldrand. Der Anfangspreis lag jeweils bei 53 Euro pro Meter. Während am Anfang heftig gesteigert wurde und Preise deutlich über diesem Anfangspreis erzielt wurden, ging das Interesse zur Mitte hin sehr zurück. Bei dem letzten Drittel wurde nur mehr der Anfangspreis erzielt was Schluss endlich dazu führte, dass die letzten ca 10m gar nicht mehr angeboten und aufgerufen wurden.

Ab 15:00 löste sich dann die Ausstellung langsam auf so dass auch ich um 15:30 wieder heim fuhr. Auf dem Heimweg noch schnell im Baumarkt vor bei, kommt immer gut wenn der Mog dort neben den PKWs parkt und um 16:15 stand der Unimog wieder in seiner Garage.

Die Fakten:
Getankt wurden ca 52 l bestes Superbenzin + Bleiersatz, für vorhergehende Aktivitäten.
Fahrtstrecke insgesamt ca 80km

Verfasst: 09.01.2011, 15:57
von Peter_Bimek
Hallo Jürgen,

interessanter Bericht mit Bilderunterstützung.
Da hast Du Dir aber für die nächsten 355 Tage was vorgenommen.

Peter

Verfasst: 09.01.2011, 16:28
von Jürgen-Fahlbusch
Hallo Peter,

Es kommt sicher nicht jeden Tag ein Bericht, da ich ja nur Wochenendmogler bin.
Aber es stehen sicher ein paar nette Veranstaltungen auf dem Plan, und um diese zu absolvieren wird es wohl auch andere Aktivitäten rund um den Mog geben. Soviel sei versprochen.

Verfasst: 09.01.2011, 16:40
von doellcus
Jürgen,

wieder so eine nette Idee von Dir. - So ein Treffen würde mich ja auch mal reizen. Leider läßt mein T4 keinen großen Anhänger zu, der der Last eines 411ers gerecht würde. Jedenfalls freue ich mich auf Deine Beiträge (natürlich nur bebildert, alles andere wäre hier ja sowieso verboten ;-) ).

Verfasst: 10.01.2011, 15:39
von moggale
Ääähm Jürgen,

Ja is denn scho Fasching? :D

Du hast dein Moggale ja total verbastelt und angemalt hast ihn auch noch :shock:

Ciao Armin, dem die rostigen oder besser, die mit Pattina besser gefallen :wink:

Verfasst: 10.01.2011, 17:53
von Jürgen-Fahlbusch
Hi Armin,

da siehst Du wohl etwas falsch,
der war schon so und soll sogar so in einem Typenkunde Buch abgebildet sein. Auch findet man ihn in dem letzten Heft'l abgebildet.

Ich habe diesen "Verbastelten" nur so erworben, wie er da steht.
Und zwar genau deswegen, ich stehe halt mehr auf "el" statt "a" :wink:

Verfasst: 10.01.2011, 18:56
von doellcus
Hallo Jürgen,

Dein
kinzigsegler hat geschrieben:... ich stehe halt mehr auf "el" statt "a"
... gibt mir Rätzel auf.

Verfasst: 10.01.2011, 19:56
von moggale
Hi Jürgen,

Gott sei Dank!! dann siehst du dich mehr als elöser ohne r. als ein akzeptierer

Jetzt ist mir wohler :D

Verfasst: 16.01.2011, 20:37
von Jürgen-Fahlbusch
Hallo Mogler,

dass mit dem el statt a ist doch nicht wirklich schwierig.
Armins Lösung ist falsch aber doch irgendwie originell :wink:

So hier folgt nun

Bericht 2 - 16.1.2011

Schon eine Weile habe ich vor den Schwerpunkt des Mog nach unten zu verlegen und dank Bo Kornfeld-Maschinenbau habe ich auch das geeignete Material hier liegen.

Es geht um eine stabile, Rallye erprobte Ölwanne für das Schaltgetriebe. Diese massive Stahlwanne ist aus dem vollen gefräst mit extra dicker Wandstärke um auch einem derben Einschlag auf den Untergrund zu widersetehen. Die Wanne bietet einen guten Liter mehr Getriebeölvorrat und steht etwas nach unten in den Luftstrom unter dem Fahrzeug. Dadurch soll bei entsprechender Geschwindigkeit eine zusätzliche Kühlwirkung vorhanden sein. Der Umbau der maßhaltigen Teiles gegen die originale Platte stellte kein Problem dar. Neben der Wanne war nur natürlich eine neue dichtung sowie ein neuer Satz Schrauben notwendig, weil zum eine die Flanschdicke größer gegenüber der Platte ist und zum anderen normale Sechskantschrauben sonst nur mit einem Maulschlüssel mühsam hätten gedreht werden können. Stattdessen habe ich nun Innensechskantschrauben verwendet.

Die Wanne selbst wiegt gute 10 Kg mehr als die originale Platte, also die Aufgabe Schwerpunktverschiebung wird voll erfüllt :D

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Soweit die schöne Seite des Berichtes, aber wie heißt es doch.
Wo Licht ist, ist auch Schatten.

Als ich die Schrauben festziehen wollte, stützte ich mich auf dem Rollbrett unter dem Mog liegend etwas mit dem Fuss auf dem Garagenboden ab. Die Füße Richtung Fahrzeugheck. Und plötzlich rutschte der Fuss auf dem eigentlich trockenen Garagenboden weg.

Ursache war eine kleiner aber deutlicher Ölfleck im Bereich der Hinterachse. Die Ursache war schnell gefunden, aber seht selbst :cry:

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Somit ist schon wieder für Arbeit gesorgt und ich brauche mindestens ein neues hinteres Schubrohr. Das Schubrohr kann höchstens auf der letzten Fahrt zerbrochen sein, denn sonst wäre mir der Ölfleck definitiv vorher aufgefallen. Im Fahrbetrieb habe ich nichts ungewöhnliches bemerkt.
Nun muss ich erstmal schauen ob es nur das Schubrohr zerbröselt hat oder ob noch mehr in Mitleidenschaft gezogen wurde.

Naja, noch habe ich ja etwas Zeit dies zu reparieren. Aber spätestens Ende April muss der Mog fitt für die ersten richtigen Ferntouren und Eskapaden sein. Nun bin ich tatsächlich froh, dass es jetzt und nicht erst in 3 Monaten passiert ist. :wink:

Verfasst: 16.01.2011, 20:54
von lumo9
Hallo Jürgen,

so richtig verstehe ich den Sinn der Ölwanne nicht, mehr Öl Ok aber mehr Kühlung :? Ich hab da mehr Rippen hin gemacht :wink:
den Riss kannst du schweisen (lassen).

Gruß lukas

Verfasst: 16.01.2011, 20:55
von thorstens
zu den Inbusschrauben. Mir wären 6kant Schraubenköpfe lieber wenn ich sie weider lösen müßte als die Inbus weil diese sich im Fahrbetrieb sicher mit Dreck zusetzen.

Verfasst: 16.01.2011, 22:27
von Jürgen-Fahlbusch
Hallo Lukas,

Ob man das Rohr schweißen kann muss erst noch festgestelt werden, aber dazu muss es ja wohl auch ausgebaut werden.
Ich habe den Eindruck, als wenn der Riss sich in einer Naht befindet also vielleicht schon mal geschweißt wurde. Hatte aber heute keine Zeit es mir genau an zu schauen.

Dünne Kühlrippen bringen sicherlich eine bessere Kühlwirkung, aber auch die setzten sich zu wenn sie durch den Schlammgezogen werden und brechen gegebenfalls ab wenn ich an einem Stein hängen bleibe.

Bei dem, was ich dieses Jahr mal probieren möchte, besteht hier zu eine latent große Gefahr. :wink:

Hallo Thorsten,
klar setzen sich die Schrauben zu, da hast Du Recht.
Die Sechskantköpfe gehen aber so gerade an der Gehäusewand vorbei, so daß keine Ringschlüssel oder gar Nüsse verwendet werden können. Bei der einen eingerückten Schraube an der Vorderkante kann ein Sechskantkopf garnicht eingesetzt werden. Ich hoffe, die Schrauben nicht all zu oft öffnen zu müssen. :D

Verfasst: 16.01.2011, 23:13
von Helmut Schmitz
Hallo Jürgen

wenn das Rohr geschweist wird, unbedingt den Riss reinigen, das verschmutze Öl wird die Nahtgüte stark herabsetzen. Schweisen kann man, es ist ja eine Schweiskonstruktion, sollte aber ein Fachmann machen da St 52 oder besser.
Es sieht so aus, als ob das Rohr zwecks Radstandverlängerung um einige cm verlängert wurde. Ich meine an der Achsstrebe auch eine Naht erkennen zu können.
lumo9 hat geschrieben:Ich hab da mehr Rippen hin gemacht :shock:
du :?: das Desing und auch die Vorlage stammen doch wohl eindeutig von Torsten Pohl.:roll:

@ Jürgen
Im Gelände sind die Kühlrippen nicht erforderlich, da ist kaum Last auf dem Getriebe. Deshalb sind dort zugesetzte Rippen egal.
Auf der Fahrt hingegen spielen die Rippen ihren Vorteil aus, bei schneller Fahrt und entsprechendem Motor kommt da richtig Hitze ins Getriebe.
Selbt Daimler hatte an der MB-trac-Wanne Rippen dran plus ca 2,7l Ölvolumen bei 110PS an der Kurbelwelle. An beiden Wannen handelt es sich aber sehr masive Kühlrippen
Aber jeder kann die Erfahrung selbst machen oder das Rad neu erfinden.