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1000 und 1 Frage zum Kabinenausbau
Verfasst: 28.12.2003, 22:51
von JE
Hallo,
das Thema \"Kabine\" ist ja schon des öfteren behandelt worden, allerdings habe ich bislang noch keine Antwort auf folgende Fragen gefunden:
- Was sind die tatsächlichen maximalen Maße für eine Kabine auf einem 1300er? Ohne das es aussieht als hätte man versehentlich einen 20 Fuss Container senkrecht auf die Pritsche gestellt.
- wie löst man das Problem wenn man zu viert reisen will (Fahrer, Beifahrer und zwei Kinder)? Wer hat Erfahrungen mit dem Bau einer Sitzbank im Koffer auf der man sich anschnallen kann? Wie sieht es hier mit dem TÜV aus?
- Was ist die praktischere Lösung für den Aufbau des Koffers? Mit eigenem Rahmen auf Fahrzeugrahmen oder auf vorhandenem Pritschenrahmen oder gar auf Kipperrahmen (günstig bei der Grundreinigung des Koffers
) wenn man berücksichtigt, dass das Fahrzeug auch im Gelände unterwegs ist und entsprechend der Rahmen torrsiert.
- Ich habe drei Tage das Netz durchforstet auf der Suche nach einem Koffer mit Alkoven für den 1300L und einem Durchgang zur Fahrerkabine und Schlafplätze für vier Personen, leider ohne Erfolg, obgleich das Leerkabinenforum und auch dieses Forum sehr viele Links und Infos haben. Sollte jemand so einen Mog haben oder jemanden kennen wäre ich über eine Info dankbar.
So, ich hoffe nicht zu viel \"alten\" Stoff angerissen zu haben und würde mich über eure Antworten freuen.
Schönen Start in die letzte Arbeitswoche...
Jörg
1000 und 1 Frage zum Kabinenausbau
Verfasst: 31.12.2003, 17:13
von AndreasU1300
Hallo Jörg
Ich habe grad meinen Koffer (Eigenbau) auf einem U1300 fertig und bin beim Innenausbau. Der Koffer ist aus 50mm GFK Sandwichplatten und einem 80 mm Boden. Die Außenmaße sind 3700x2350x2100 , LxBxH
Bei der Kofferlänge ist vom Gesetzgeber her schon nicht mehr drin, es dürfen nur 60% des Achsabstandes über die hintere Achse als Überhang hinausragen. Immer von Achsmitte aus gemessen.
Als Unterbau habe ich die Originalspinne der Pritsche gelassen. Die ist schon wegen der Dreipunktlagerung der Spinne unverzichtbar.
Wie es mit den Sitzen im Koffer ist weiß ich nicht genau, ich glaube entgegen der Fahrtrichtung sind keine Gurte vorgeschrieben. Bei fahrten im Gelände sind Gurte natürlich ein muß. In Fahrtrichtung angebrachte Gurte müßen an einem festen Sitzgestell oder dem Boden befestigt werden. Ob das ganze dann TÜV Segen bekommt würde ich vorher mit dem zuständigen Prüfer klären.
Ich habe bei meinem Koffer keinen Durchgang zum Fahrerhaus eingebaut.
Ich wünsche allen einen guten Rutsch ins Jahr 2004
Gruß Andreas
1000 und 1 Frage zum Kabinenausbau
Verfasst: 31.12.2003, 20:45
von JE
Hallo Andreas,
vielen Dank für die Infos. Das mit den Maßen hört sich recht gut an, bislang hatte ich mit 3,5m kalkuliert, somit \"entspannen\" 3,7m erheblich. Ich denke mit 3,7m kann man eine ausreichende Kabine schaffen, irgendwo muss es ja auch im Verhältnis zum Rest bleiben. In der Anschaffung wanke ich noch zwischen einem ehemaligen BW Fahrzeug und einem zivilen Unimog mit Kipper. Laut Deiner Aussage ist der \"normale\" Rahmen also ausreichend genug, auch dies vereinfacht meine weiteren Überlegungen. Da ich keine Lust habe das Rad neu zu erfinden, sind diese Tips wirklich prima. Am Wochenende will ich mir mal ein Angebot für eine Rohbaukabine einholen (Fehntjer). Wobei ich noch nicht sicher bin ob ich nicht die Kabine auch selber baue, ich habe Platz, Zeit und entsprechende Möglichkeiten. Lohnt es sich denn? Wenn Du mir diesbezüglich noch ein paar Tips geben könntest wäre ich sehr dankbar. Gerade bei dem zu verwendenden Platten bin ich noch etwas im Zweifel, als Rahmen kommt für mich nur Alu in Frage.
Hast Du irgendwo Bilder im Web über Deine bisherige Arbeit?
Allen Lesern, sofern Sie heute noch am Rechner sitzen, einen guten Rutsch und den restlichen eine schönes neues Jahr...
Jörg
1000 und 1 Frage zum Kabinenausbau
Verfasst: 01.01.2004, 20:31
von AndreasU1300
Hallo Jörg
Ich hatte auch erst mit 3,5m geplant, bin aber weil wir ein festes Heckbett mit 1,4m breite wollten, auf 3,7m gekommen.
Die Platten habe ich auch mit Alu-Profilen verbunden, Mit Sika geklebt und mit wasserdichten Blindnieten vernietet. Die Profile gibt es in verschiedenen Abmessungen und für alle Anwendungen.
Vor der Bauphase habe ich mir auch von verschiedenen Firmen Angebote eingeholt. das günstigste kam von Titgemeyer aus Osnabrück, 7500¤ ohne Boden, Preis von 01/2003, nach oben sind keine Grenzen.
Als Basisfahrzeug habe ich einen BW Unimog gekauft. Die zivilen von den Straßenmeistereien haben zu viele KM und Betriebsstunden drauf, eine Betr. Std. rechnet man glaube ich 50 KM. Außerdem sind diese FZ. mit Hydrauliktechnik ausgerüstet, die kostet bei der Anschaffung und ich brauche sie nicht. Sonst wird es wohl auch ziemlich schwierig ein Fz. mit langem Radstand zu finden.
Bilder von meinem Auf- und Ausbau habe ich nicht im Netz. Sie hier an den Beitrag anzuhängen ist irgendwie nicht möglich, gelingt mir nicht. :casstet:
Wenn Du mir Deine E-Mailadresse gibst kann ich Dir ja welche schicken.
Gruß Andreas
1000 und 1 Frage zum Kabinenausbau
Verfasst: 01.01.2004, 21:41
von JE
Hallo Andreas,
danke für die Antwort. Mit der Anschaffung ist es so eine Sache, irgendwie lande ich auch immer wieder bei den ehemaligen BW Fahrzeugen. Anscheinend sind sie wirklich die günstigsten. Und die zahllosen Zusatzausrüstungen benötige ich ebenfalls nicht.
Kabinenselbstbau: Was schätzt Du dabei gespart zu haben? Die Arbeitsstunden kann man hier wohl nicht kalkulieren, schließlich macht es ja auch Spaß! Gibt es eine Platte die man als Ideal bezeichnen kann? Bei den Profilen für den Rahmen des Aufbaus, hast Du \"handelsübliche\" Winkel verwendet oder spezielle Profile (Händler?)?
Für 7500,- Euro, ohne Boden, kann man schon eine Menge Material einkaufen...
Über ein paar Bilder wäre ich sehr dankbar, meine e-mail Adresse ist:
joergeden@web.de
Wie hoch ist eigentlich das Führerhaus über der Pritsche? Ich plane einen Alkoven über dem Führerhaus als zusätzliche Schlafmöglichkeit. Wie beschrieben brauche ich vier Schlafplätze in dem Aufbau, aber ich kann nicht die Maße für Führerhaushöhe und Länge im Netz finden.
1000 und 1 Frage zum Kabinenausbau
Verfasst: 02.01.2004, 00:34
von Günni-435
Hallo Jörg,
auch ich habe einen U1300, ex. BW (bestes Preis-Leistungsverhältnis). Für meinen alten U 416 DoKa habe ich damals einen Koffer selber geklebt. Dieser war mit Alkoven konstruiert. Die Sandwichplatten hatte ich von einem Tiefkühlsattelauflieger (GFK-Schaum-GFK 70mm).
Diesen hatte ich auch kurzfristig auf meinen U 1300 montiert dann aber einen neuen gebaut (weil zu kurz). Ich habe einen Shelterkoffer Gr. 2 gekauft, eingekürzt auf 3,80m und abgeschrägt (Bild in der Gallery 435 \"Wüste\"). Dieses war die preiswerteste Alternative. Wenn du noch Fragen hast melde dich einfach. Von einem Alkoven würde ich wegen der Verwindung und der Gesamtbauhöhe abraten (letzte Messung auf dem U 1300 war mit 385 Reifen 3,85m).
Gruß Günter
@Andreas: Auch ich konnte unseren Traum von 3,50m aufgrund des 1,40m Heckbettes nicht verwirklichen
.Die Gesetzesvorlage habe ich bis zum letzten Zentimeter ausgereizt aber auch nur, weil ich den Koffer sehr dicht an das Fahrerhaus rangesetzt habe. Habe aber noch etwas Spielraum, da ich den Koffer mit BDF-Verschlüssen festgemacht habe.
1000 und 1 Frage zum Kabinenausbau
Verfasst: 02.01.2004, 17:57
von AndreasU1300
Hallo
Welche Platte die Ideale ist kann ich Dir nicht sagen, ich glaube für meine Vorhaben mit 50mm GFK die Richtige Wahl getroffen zu haben. Da gibt es aber auch endlose Diskussionen über die Wahl der Platten, ob Alu oder GFK und über die Stärke.
Die Winkel die ich verbaut habe stammen aus dem Nutzfahrzeugbau, es sind Winkel 60x140mm zum verbinden der Platten und selbsttragende Außenrahmenprofile auf der Spinne.
Das mit dem Alkoven würde ich mir überlegen, Fahrerhaus Oberkante sind bei mir mit 14,5 Reifen 2700mm, wenn Du da noch einen Alkoven drüber bauen willst kommst Du ja auf eine Gesamthöhe von 3800. Ich habe eine Gesamthöhe von 3500 und das schaukelt schon ganz ordentlich. Außerdem ist das große Problem, wie Günni schon sagt, die Verwindung des ganzen Rahmens.
Ich bin zwar bis jetzt nur 30 km mit dem Koffer drauf gefahren, zum Lackierer hin und wieder zurück, aber irgendwann hat das Gefährt Kampfgewicht und ich will ins Gelände.
Ich glaube auch für die Fährpassagen ist 3500 eine gute Höhe, sonst wird es unbezahlbar.
Zum Basisfahrzeug, wenn Du einen BW Mog suchst frag mal bei Schwinn in Oberhausen.
Ich habe meinen zwar Privat gekauft Bj. 82; 55000 KM; 10700¤; gekauft im Jahr 2002 mittlerweile sind die Preise wohl etwas gestiegen.
Bilder werde ich Dir am Sonntag mal schicken, muß jetzt zum Geburtstag da weiß ich nicht ob ich das dann Morgen hinkriege.
Gruß Andreas
1000 und 1 Frage zum Kabinenausbau
Verfasst: 02.01.2004, 20:51
von Robert
Moin Jungs! Ein frohes Neues!
Ich wollt nur eben darauf hinweisen, das bei einer langen Kabine der hintere Böschungswinkel natürlich auch kleiner wird. Was nützt mir ein Mog, wenn ich ihm einen Teil seiner Geländetauglichkeit nehme... Ich würde also nicht zu lang bauen. Der Abstand zwischen Fahrerhausdach und Alkoven sollte reichlich sein. Ich hab mir schon den Schnorchel eingedötscht. Der Aufbau \'kippt\' doch einiges nach vorne, und bei dem langen Hebel.... Der Abstand zur Fahrerhaus Rückwand ist dagegen recht unkritisch.
Meiner ist innen 3,30 lang und sitzt auf der Pritschenspinne. Trotz ausreichend bequemem Alkoven komme ich \'nur\' auf 3,54 höhe.
Robert
1000 und 1 Frage zum Kabinenausbau
Verfasst: 02.01.2004, 21:03
von Götz
Hi,
zum Thema Alkoven:
sollte das WoMo nicht für die extreme Kälte genutzt werden, gibt es noch die Möglichkeit den Alkoven Klappbar zugestalten. Bringt weniger Windwiderstand und genügent Platz, sowie eine gute Lüftung beim Schlafen.
Eignet sich dann weniger als Stauraum, aber Stauraum oben ist sowieso ungünstig.
1000 und 1 Frage zum Kabinenausbau
Verfasst: 02.01.2004, 21:27
von Günni-435
Hallo,
das Thema der Sandwichplatten ist nie zu beenden. Ob Alu oder GFK oder Ferroplast oder .... Auch die Plattenstärke ist ein undendliches Thema. Mit den 50 mm Platten hat Andreas schon das gute Mittelmaß gefunden. (Iso und Gewichtsverhältnis). Mit dem Luftansaug ist mir auch das passiert, dass er mit dem Alkoven trotz 10 cm Abstand zusammen stieß. Den Böschungswinkel kann man einfach einhalten, indem man einen Richtscheid vom Rad zur Pritsche anlegt und den Koffer entsprechend anschrägt. Die Orginal Pritsche habe ich weiter verwendet (Wechselsystem).
Gruß Günter
@Götz
Wie meinst du das mit dem Klappalkoven ? :casstet:
1000 und 1 Frage zum Kabinenausbau
Verfasst: 02.01.2004, 22:09
von Götz
Hi Günter,
ein Alkoven ist normalesweise ein (zusätzlicher) Schlafplatz für 2 oder 3 Personen. Die Mindestlichtehöhe sollte 0,6 m nicht unterschreiten. Wenn ich vom Klappalkoven schreibe so ist die Bezeichnung aufstellbar ggf. die bessere Beschreibung. Dabei gibt es dann wiederdie Variante als Hubalkoven oder woran ich beim ersten Beitrag gedacht hatte, an einen wie ein Maul gestalteten. Der bei Bedarf
aufgeklappt wird.
Ist ein andere Variante vom Klappzelt auf dem Fahrerhaus.
1000 und 1 Frage zum Kabinenausbau
Verfasst: 04.01.2004, 12:50
von JE
Hallo allerseits,
schönene Dank für die zahlreichen Anregungen. Interessant die Tendenz mit dem Alkoven, seit ein paar Tagen mache ich mir Gedanken über die Aufteilung der Kabine unter Berücksichtigung von vier Schlafplätzen und zwei anschnalltauglichen Sitzen. Dabei erscheint mir der Alkoven als einzigste Möglichkeit, wobei ich momentan an der Idee mit einem Hubbett feile.
Zum Wandaufbau: Ich habe mir ein Angebot für eine Kabine eingeholt (3,65 x 2,40 x ca. 2,15, L X B X H), Material: 52mm Sandwischpaltte (GFK-PU Schaum-Sperrholz) als Rohbau, mit Alkoven. Das Ganze soll ca. 8400,- Euro kosten, stolzer Preis für eine Kiste!
Allerdings hat mich die Verarbeitung begeistert, Die Platten werden Verklebt, die Kabine ist selbsttragend, sie hat keinerlei Kältebrücken und die Sperrholzbeschichtung innen bietet eine gute Basis für den weiteren Ausbau.
@Götz
An einen aufstellbaren Alkoven bzw. Faltdach habe ich auch gedacht, gibt es hier Erfahrungen?
@ An alle
Mir wurde ein \"professioneller\" Faltenbalg als Durchgang von Kabine zum Fahrerhaus angeboten. Er besteht aus Moosgummi und wird an beiden Seiten mit Alurahmen gehaltert. Machte keinen schlechten Eindruck da er in allen Achsen gut arbeiten kann, aber nun kommts: Er soll 3221,00 ¤ kosten!!!
Im Forum habe ich des öfteren über darüber gelesen, hat sich ein bestimmtes Modell oder fabrikat durchgesetzt?
@ Robert
Wie hast Du die Höhe mit dem Alkoven realisiert? Kommst Du auf ein lichtes Maß von 70cm oder weniger im Alkoven?
Schönen Gruß von der Insel...
Jörg :yltype:
1000 und 1 Frage zum Kabinenausbau
Verfasst: 07.01.2004, 22:00
von JE
Hallo allerseits,
kennt jemand von euch einen Link, in dem ich alle Maße vom 1300L finde?
Mir fehlen die genauen Angaben zu der Höhe der Pritsche und des Fahrerhauses über dem Boden. Ebenso die Breite der BW Pritsche.
Wo kann ich günstig Sandwichplatten, ca. 50-55mm (GFK - Dämmung - Sperrholz) bekommen? Stellt sie jemand eventuell privat her?
Schöne Grüße von der Insel
Jörg :yltype:
Ach so, vorhin habe ich das Wohnmobil von meinem Nachbarn besichtigt und bin mal in den Alkoven gekrochen (Lichtehöhe über Martraze =53cm) und es war ok...
1000 und 1 Frage zum Kabinenausbau
Verfasst: 08.01.2004, 08:13
von Götz
Hi Jörg,
die Matratze wird etwas sehr weich sein - 53cm ist gewöhnungsbedürftig
oder gut für Singels.