Herzlich willkommen in der Unimog-Community

  • Das neue Unimog-Museum eröffnet Ende Januar mit Eröffnungswochenende

     

    Fast zwei Jahre Bauzeit, immer wieder Verzögerungen durch Material- und Handwerkerengpässe, Kostenexplosion in fast allen Bereichen – das alles ist vergessen, wenn das Unimog-Museum in Gaggenau am letzten Januarwochenende 2023 für die BesucherInnen neu eröffnet wird.

    Unimog- und MB-trac-Gesamtschau

    Ab dem 28. und 29. Januar 2023 wird die Ausstellung „Das Beste aus dem Unimog-Museum“ im dann mehr als doppelt so großen Gesamtbau zu sehen und zu erleben sein. In ihr werden fast alle Baureihen des Unimog und MB-trac und dazu etliche Anbauten aus den verschiedensten Anwendungsbereichen präsentiert. Bestückt ist diese Schau wo immer es geht mit Fahrzeugen und anderen Exponaten aus den Depots. Denn im Laufe seines bald 17jährigen Bestehens wurden dem Museum viele schöne und außergewöhnliche Unimog, MB-trac, Aggregate und Anbauten als Dauerleihgaben überlassen, für kleines Geld verkauft oder testamentarisch vermacht, die zum Teil noch nie in einer Ausstellung zu sehen waren.

    Bau und Innenausstattung

    Entworfen von Kohlbecker Gesamtplan und realisiert durch die Grötz GmbH als Generalunternehmer bietet das neue Unimog-Museum neben einer beeindruckenden Optik mit viel Holz nicht nur Platz für doppelt so viele Unimog in der Ausstellung wie bisher, sondern auch für die dazugehörigen Aggregate. Erläutert wird das alles mittels neuer digitaler Exponatstelen, die der Unimog-Club Gaggenau dem Museum zur Verfügung stellt. Die Besucher können sich durch Informationen über das konkrete Fahrzeug und die Baureihe bis hin zu Fotos und Filmen mit Anwendungsbeispielen klicken.

    Darüber hinaus warten digitale Großstelen mit allgemeinen Informationen zum Unimog und seiner Einbindung in die regionale, deutsche und internationale (Wirtschafts-)Geschichte auf. Groß geschrieben wird im neuen Museum das Kapitel „MB-trac“. Vier statt bislang zwei Fahrzeuge sind zu sehen, und die Geschichte des MB-trac wird in Wort und – bewegtem – Bild ausführlich dokumentiert.

    Ergänzt wird die Unimog-Ausstellung auf 200 Quadratmetern im Neubau durch eine Dauerausstellung über den Automobilbau in Gaggenau von 1894 bis heute – mit fünf Fahrzeugen, die diese Geschichte repräsentieren.

    Des Weiteren gibt es einen Multimediaguide in Deutsch, Englisch und Französisch. Laden Sie sich hierfür gerne vorab die entsprechende App im Play- oder Appstore unter dem Stichwort „Unimog-Museum“ herunter. Sie werden mit ihrem eigenen Smartphone durch die Ausstellung geführt und erhalten an 15 Stationen zusätzliche Information in Form von Videos.

    Doch nicht nur die Information, sondern auch das Erleben kommen nicht zu kurz. In zwei Fahrerhäusern – einem alten und einem neuen – kann man sich selbst ans Steuer des Unimog setzen und ein Gefühl dafür bekommen, wie es war und ist, einen Unimog als Arbeitsgerät zu nutzen.

    Zwei weitere Veranstaltungsräume, die sich zum Waldrand hin öffnen und dadurch eine ganz eigene Atmosphäre haben und die außerdem mit der neuesten Veranstaltungstechnik bestückt sind, ein eigener Sanitärbereich in der neuen Halle, der bei Außenveranstaltungen auch von außen begangen werden kann, eine Ausfahrtschleuse und ein Depot für Mobiliar und Ausstellungsgegenstände runden das Raumangebot im Neubau ab.

    Bauchronologie

    Der Baubeginn für das Museum war im April 2021. Richtfest wurde am 26. November 2021 gefeiert. Der Innenausbau dauerte dann noch einmal ein ganzes Jahr. Seit Mitte 2021 wurde parallel mit Hochdruck an der neuen Gestaltung des gesamten Museums gearbeitet.

    In einer einmonatigen Schließungsphase schließlich wurde im Januar 2023 mit viel ehrenamtlicher Unterstützung das alte Museum zurückgebaut und grundgereinigt und das neue, nun doppelt so große Museum eingerichtet.

    Eröffnungswochenende

    Die Feierlichkeiten beginnen am Donnerstag, dem 26. Januar 2023 um 17 Uhr mit einem Fest für alle am Bau beteiligten Handwerker und die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer. Am Freitag, dem 27. Januar 2023 findet um 19 Uhr ein Empfang für alle UnterstützerInnen des Baus sowie Vertreterinnen und Vertreter von Politik und Wirtschaft statt. Am 28. und 29. Januar 2023 öffnet das Museum seine Pforten für alle Besucherinnen und Besucher. Das Programm des Eröffnungswochenendes wird Anfang Januar feststehen und auf der Homepage veröffentlicht.

    Buch und Bild Unimog Literatur
  • Unimog-Pionier Otto Pfeifer mit 96 Jahren gestorben

    Unimog-Pionier Otto Pfeifer 2005 mit Pokal für seinen Unimog 421 beim Traktor-, Unimog- und Motorrad-Treffen auf dem Dobel, Schwarzwald – Unimog pioneer Otto Pfeifer 2005 with trophy for his Unimog 421 at the tractor, Unimog and motorbike meeting at Dobel, Black Forest – Photo Michael Wessel

    See English text below

    Otto Pfeifer: „Mein Leben war Unimog!“

    Unimog-Pionier mit 96 Jahren in Bernbach gestorben

    Mit 96 Jahren ist am 2. Januar 2023 der Ur-Bernbacher und Unimog-Pionier Otto Pfeifer nach wenigen Krankheitstagen gestorben. Er gehörte bereits zu einer Gruppe von sechs Kfz-Spezialisten, die 1951 vom Benzwerk Gaggenau aus nach Göppingen zur Maschinenfabrik Gebrüder Boehringer beordert wurden. Dort sollten sie die Montage des Unimog und das Fahren mit ihm im Gelände kennenlernen. Bei Boehringer waren bekanntlich ab 1949 die ersten 602 Unimog gebaut worden. Diese Abordnung war sicher eine besondere Auszeichnung für den damals 25-jährigen Ur-Bernbacher, wie er sich gerne bezeichnete.

    In dem Buch „Geschichten rund um den Unimog“ hatte Otto Pfeifer dazu geschrieben: „ Im Frühjahr 1951 rief mich Herr Groß vom Personalbüro zu sich und sagte sinngemäß: ‚Wir beabsichtigen, das neue landwirtschaftliche Fahrzeug, das bisher in Göppingen gebaut wurde, in Gaggenau zu produzieren. Sie verstehen doch etwas von der Landwirtschaft und haben eine Lehre als Kraftfahrzeugschlosser absolviert. Probieren Sie mal was Neues! Hätten Sie nicht Lust, bei dem neuen Team mitzuarbeiten?’” – Und er hatte Lust – sein ganzes weiteres berufliche Leben und darüber hinaus.

    Etwas Besseres hätte ihm auch kaum passieren können, denn er bewies weiter viel technisches Geschick und wurde daher als Vorführer und Kundendienst-Fachmann für den Unimog in ganz Europa eingesetzt. So nahm er bereits 1951 an einer mehrwöchigen Vorführung in Jugoslawien teil – somit hinter dem sogenannten „Eisernen Vorhang“.

    Pfeifer erinnerte sich weiter: „Ich wurde öfter rausgeschickt und habe mich immer mehr auf Forsteinsätze spezialisiert. Ich hatte wohl den richtigen Blick für die Arbeiten im Wald, denn nur mit dem Anbinden des Seils war es nicht getan. Wir hatten damals wenig PS und nicht die richtige Seilwinde und sollten trotzdem riesige ‚Kaventzmänner‘ aus dem Forst holen. Oftmals mussten wir mit unseren 25 oder 32 PS gegen Konkurrenten mit 60 bis 70 PS antreten. Tricks und Geschicklichkeit waren da gefragt. Im Laufe der Zeit hatten wir uns schließlich zu Experten entwickelt.“

    Auf vielen Unimog-Werbefotos ist Otto Pfeifer zu sehen. So hier rechts mit seinem Kollegen Hirth. Otto Pfeifer can be seen in many Unimog advertising photos. Here on the right with his colleague Hirth.  Photo Mercedes-Benz AG

    Gerne dachte Otto Pfeifer auch an einen besonderen Einsatz in Island Anfang der 1960er Jahre zurück, um dort ein Filmteam bei den Dreharbeiten für „Snorry und seine wilden Pferde“ zu unterstützen. Das weite Land mit seien heißen Geysiren und wilden Pferden beeindruckte ihn sehr. „Ich hatte eine sehr abwechslungsreiche und interessante Tätigkeit in vielen Ländern dank des Unimog!“ erinnerte er sich später.

    Bevor Otto Pfeifer 1987 mit 45 Dienstjahren in Rente ging, kaufte er sich noch einen gebrauchten Unimog 421 aus den Beständen der Bundeswehr. Damit war er die nächsten Monate beschäftigt, denn er zerlegte dieses Fahrzeug in alle Einzelteile und restaurierte es komplett. Beim Holzmachen, beim Mähen und beim Winterdienst in seinem über 500 Meter hoch gelegenen Heimatort leistete der 421er ihm fortan wertvolle Dienste. Als Mitglied im Unimog-Club Gaggenau nahm Otto Pfeifer auch gerne an Ausfahrten teil. Und bei den jährlichen Traktor-, Unimog- und Motorrad-Treffen auf dem Dobel war er nicht nur Stammgast sondern durfte auch immer wieder Ehrenpokale mit nach Hause nehmen. Dort war er aber auch stets ein geschätzter Fachmann und Gesprächspartner – nicht nur in Sachen Unimog-Oldtimer.

    Otto Pfeifer erfreute sich einer guten Gesundheit und deutete dennoch kürzlich seinen Familienmitgliedern sehr zu deren Freude an, dass er in nächster Zeit das Fahren mit dem Pkw aufgeben werde. Auf die Fahrten mit dem Unimog wolle er aber noch nicht verzichten. An Heiligabend holte er sich jedoch einen Infekt, der zu einer tödlichen Lungenentzündung führte.  

    Die Trauerfeier und Beerdigung für Otto Pfeifer fand am 10. Januar 2023 in seiner Heimatgemeinde Herrenalb-Bernbach unter großer Anteilnahme der Bevölkerung statt. Dass der Unimog eine ganz besondere Bedeutung im Leben des Verstorbenen hatte, wurde der Trauergemeinde bereits dadurch im wahrsten Sinne des Wortes vor Augen geführt, dass neben dem Sarg ein großes Bild des Unimog 421 von Otto Pfeifer aufgestellt war. Der Unimog fand dann auch immer wieder Erwähnung in den sehr einfühlsamen Worten von Pfarrer Florian Lampadius. Es wurde aber auch deutlich, dass das Familienleben für Otto Pfeifer sehr wichtig war. Zumal er sehr früh seine Frau verloren hatte. Er war ein stets hilfsbereiter Nachbar – natürlich auch immer wieder mit seinem Unimog. Egal ob beim Holzholen, Mähen oder beim Winterdienst in der immerhin 365 Meter hoch gelegenen Gemeinde. Vertreter örtlicher Vereine würdigten zudem sein Engagement in der Dorfgemeinschaft. Aus den abschließenden Worten des Pfarrers klingt nach: „Seien wir alle dankbar, dass wir Otto Pfeifer kennen lernen durften!“

    Wir werden Otto Pfeifer in guter Erinnerung behalten und ihm ein ehrendes Andenken bewahren.

    Michael Wessel

    Ehrenvorsitzender des Unimog-Club Gaggenau e. V.

    Januar 2023

    Die Begeisterung für den Unimog konnte Otto Pfeifer an seinen Enkel Arno Appenzeller weitergeben, der den Unimog 421 seines Opas in Ehren halten wird. Foto von Carl-Heinz Vogler aus 2015 bei einem Treffen der Regionalgruppe Mittelbaden des Unimog-Club Gaggenau – Otto Pfeifer was able to pass on his enthusiasm for the Unimog to his grandson Arno Appenzeller, who will cherish his grandfather’s Unimog 421. Photo by Carl-Heinz Vogler at a meeting of the Central Baden Regional Group of the Unimog Club Gaggenau

     

    Otto Pfeifer: “My life was Unimog!”
    Unimog pioneer dies in Bernbach at the age of 96

    At the age of 96, the original Bernbach resident and Unimog pioneer Otto Pfeifer died on 2 January 2023. He was already one of a group of six motor vehicle specialists who were ordered from the Benzwerk Gaggenau to the Gebrüder Boehringer machine factory in Göppingen in 1951 to learn how to assemble the Unimog and drive it off-road. As is well known, the first 602 Unimogs were built at Boehringer from 1949 onwards. This delegation was certainly a special honour for the then 25-year-old Ur-Bernbacher, as he liked to call himself.

    In the book “Geschichten rund um den Unimog” (Stories about the Unimog), Otto Pfeifer wrote: “In the spring of 1951, Mr Groß from the personnel office called me and said: ‘We intend to produce the new agricultural vehicle, which was previously built in Göppingen, in Gaggenau. You know something about agriculture and have completed an apprenticeship as a motor vehicle mechanic. Try something new! Wouldn’t you like to join the new team?'” – And he did – for the rest of his professional life and beyond.

    Something better could hardly have happened to him, because he continued to demonstrate a great deal of technical skill and was therefore employed as a demonstrator and customer service specialist for the Unimog throughout Europe. In 1951, for example, he took part in a demonstration lasting several weeks in Yugoslavia – thus behind the so-called “Iron Curtain”.

    Pfeifer recalled further: “I was sent out more often and specialised more and more in forestry operations. I must have had the right eye for the work in the forest, because just tying the rope was not enough. At that time we had little horsepower and not the right winch, and yet we were supposed to get huge ‘kaventzmen’ out of the forest. Often we had to compete with our 25 or 32 horsepower against competitors with 60 to 70 horsepower. Tricks and skill were in demand. In the course of time, we had finally developed into experts.”

    Otto Pfeifer also liked to think back to a special assignment in Iceland at the beginning of the 1960s to support a film crew there during the shooting of “Snorry and his Wild Horses”. The vast country with its hot geysers and wild horses impressed him very much. “I had a very varied and interesting job in many countries thanks to the Unimog!” he later recalled.

    Before Otto Pfeifer retired in 1987 with 45 years of service, he bought a second-hand Unimog 421 from the stocks of the Bundeswehr. This kept him busy for the next few months, as he dismantled this vehicle into all its individual parts and completely restored it. From then on, the 421 provided him with valuable services for woodcutting, mowing and winter maintenance in his hometown at an altitude of over 500 metres. As a member of the Gaggenau Unimog Club, Otto Pfeifer also enjoyed taking part in outings. And at the annual tractor, Unimog and motorbike meetings on the Dobel, he was not only a regular guest but was also always allowed to take home trophies. But he was also always a valued expert and discussion partner – not only in the field of Unimog vintage cars.

    Otto Pfeifer was in good health and yet recently indicated to his family members, much to their delight, that he would be giving up driving a car in the near future. However, he does not want to give up driving the Unimog yet. On Christmas Eve, however, he caught an infection that led to a fatal case of pneumonia.

    The funeral service and burial for Otto Pfeifer took place on 10 January 2023 in his home town of Herrenalb-Bernbach with great participation from the local population. The fact that the Unimog had a very special meaning in the life of the deceased was already made clear to the mourners in the truest sense of the word by the fact that a large picture of Otto Pfeifer’s Unimog 421 was set up next to the coffin. The Unimog was also mentioned again and again in the very sensitive words of Pastor Florian Lampadius. It also became clear that family life was very important to Otto Pfeifer. Especially as he had lost his wife very early. He was an ever-helpful neighbour – of course always with his Unimog. No matter whether he was fetching wood, mowing or doing winter maintenance in the community, which is situated at an altitude of 365 metres. Representatives of local associations also paid tribute to his commitment to the village community. The closing words of the pastor resonate: “Let us all be grateful that we were allowed to get to know Otto Pfeifer!”

    Otto Pfeifer was able to pass on his enthusiasm for the Unimog to his grandson Arno Appenzeller, who will cherish his grandfather’s Unimog 421.

    We will keep Otto Pfeifer in good memory and honour his memory.

    Michael Wessel
    Honorary President of the Unimog Club Gaggenau e. V.
    January 2023

    Translated with www.DeepL.com/Translator (free version)

    Buch und Bild Unimog Literatur
  • Mit den Genen von Sprinter & Co.: Der Daimler Motor-Geschäftswagen von 1899

    Schon gewußt? Als Mitglied des Unimog-Club Gaggenau kommt man mit dem Mitgliedsausweis „Mercedes-Benz ClubCard“ kostenlos ins Unimog-Museum in Gaggenau – und in das Mercedes-Benz Museum in Stuttgart. Das Stuttgarter Museum zeigt die Geschichte der Lastkraftwagen von den Anfängen an – daher diesmal im Blick: der Daimler Motor-Geschäftswagen.

    Der Daimler Motor-Geschäftswagen

    Leistungssteigerung: Welche Funktion hat das kreisrunde Bauteil mit dem Lochmuster an der Front des Daimler Motor-Geschäftswagens aus dem Jahr 1899? Die Einlässe hinter der siebartigen Platte sind Luftkanäle eines Röhrchenkühlers, den der Mobilitätspionier Wilhelm Maybach erfand. Mit dieser Innovation verbessert Maybach die Motorkühlung und damit die Leistungsfähigkeit der von Daimler gebauten Automobile erheblich. Der Röhrchenkühler wird erstmals vor 125 Jahren im Phönix-Wagen verwendet, der Gebrauchsmusterschutz wird am 24. Dezember 1897 eingetragen. Im Dezember desselben Jahres kommen die Motor-Geschäftswagen der Daimler-Motoren-Gesellschaft (DMG) auf den Markt.

    Evolution: Die DMG entwickelt ihre Transporter laufend weiter. Das Exponat im Raum Mythos 1: Pioniere – Die Erfindung des Automobils des Mercedes-Benz Museums wird 1899 gebaut, zwei Jahre nach der Premiere der Typenfamilie. Dieser Motor-Geschäftswagen ist für 500 Kilogramm Nutzlast ausgelegt. Er wird von einem 4,1 kW (5,6 PS) starken Zweizylindermotor mit 1.527 Kubikzentimeter Hubraum angetrieben. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 16 km/h. Zum Vergleich: Für das Jahr 1900 nennt die Verkaufsliste Geschäftswagen mit 800 bis 3.200 Kilogramm Nutzlast, die Leistung liegt bei 2,9 kW (4 PS) bis 5,9 kW (8 PS) mit Zweizylindermotor und 4,4 kW (6 PS) bis 8,8 kW (12 PS) mit Vierzylindermotor.

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    Buch und Bild Unimog Literatur
  • Franziska Cusumano übernimmt Leitung von Mercedes-Benz Special Trucks

     
     

    Franziska Cusumano ist seit 1. Dezember 2022 verantwortlich für Mercedes-Benz Special Trucks & Custom Tailored Trucks

    Personelle Veränderung bei Mercedes-Benz Trucks: Franziska Cusumano (33) wird ab 1. Dezember 2022 die Leitung des Sonderfahrzeugbereichs Mercedes-Benz Special Trucks & Custom Tailored Trucks (CTT) übernehmen. Sie folgt auf Ralf Forcher (59), der zum Jahresende in den Ruhestand geht. In ihrer neuen Funktion verantwortet sie die Entwicklung, die Produktion und den Vertrieb der Mercedes-Benz Baureihen Unimog, Econic und Zetros in Wörth sowie die Geschäftseinheit für individuelle Kundenumbauten in Molsheim im Elsass.

    Franziska Cusumano trat 2008 in den Daimler Konzern ein und startete im Gießereigeschäft in Mannheim und Südafrika. Es folgten verschiedene Positionen in der Forschung & Entwicklung im Fuso Global Hybrid Center in Japan, sowie im Mercedes-Benz Produktmanagement und Plattformmanagement für Motoren und Achsen. Im Jahr 2018 übernahm sie die Rolle als Executive Assistant des Vorsitzenden von Daimler Truck und wurde mit der Ausgliederung 2021 zusätzlich Stabschefin und Leiterin des Corporate Office zuständig sowohl für den Vorstand als auch den Aufsichtsrat und dessen Ausschüsse. Neben ihrem Bachelor-Abschluss in International Business erhielt Franziska Cusumano einen Master of Science von der Columbia University, New York, mit den Schwerpunkten Transport und zukünftige Mobilität sowie Umwelt und Nachhaltigkeit.

    Karin Rådström, CEO Mercedes-Benz Trucks: “Ich freue mich, dass Franziska Cusumano die Verantwortung für den Geschäftsbereich Mercedes-Benz Special Trucks übernimmt. Franziska bringt eine hervorragende Führungspersönlichkeit und ein breites Fachwissen mit. Ich bin überzeugt, dass sie mit ihrer Leidenschaft und ihrem Engagement die besten Produkte und Lösungen für unsere Kunden liefern, den Erfolg von Mercedes-Benz Special Trucks ausbauen und das Geschäft weiter voranbringen wird. Ich wünsche ihr einen erfolgreichen Start und alles Gute in ihrer neuen Rolle.”

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    Kindermann Unimog
  • 1951 war der Unimog der Messestar in Bozen

    Roland Feix fährt unermüdlich die Treppe hoch und runter. Ein Kollege demonstriert das Spritzen mit HOLDER-Technik

     Roland Feix, Jahrgang 1928, kam als 21jähriger junger Mann zu Gebrüder Boehringer in Göppingen, als der Unimog Nr. 24 montiert wurde. Nach einer kurzen Mitarbeit in der Montage wurde er Vorführer – der Beginn einer jahrzehntelangen erfolgreichen beruflichen Karriere, die er als Referent für Lateinamerika abschloss. Er erinnert sich gerne an die Anfangsjahre:

    “Von den vielen Messen, die ich im Laufe meiner über vierzigjährigen Tätigkeit für den Unimog miterlebte, sind mir die beiden ersten großen in Frankfurt und Bozen in besonders guter Erinnerung.

    1950 auf der Messe der DLG in Frankfurt durfte ich unseren Unimog vor mehreren Tausend Besuchern in einem Korso vorstellen. Der Unimog war die Attraktion der Messe und so war ich natürlich besonders stolz, in präsentieren zu dürfen.

    Es folgten viele kleine Messen in Deutschland. Die nächste herausragende Messe war dann im Folgejahr die Internationale Mustermesse in Bozen.

    Nach dem Zweiten Weltkrieg war es nicht so einfach, an einer Messe in Italien teilzunehmen. Ich erinnere mich gut, dass die Grenzübertritte unserer Fahrzeuge samt Anbaugeräte im Vorfeld viele Abstimmungen erforderlich machten.

    Auf eigener Achse fuhr ich dann im September 1951 mit einem Anhänger, beladen mit zwei Pflügen und einer Holder-Spritzanlage, von Gaggenau aus über München nach  Innsbruck und über den Brenner nach Bozen. Ab der italienischen Grenze begleitete mich sogar eine Zollbeamter bis ins Freigelände der Messe, damit unterwegs nichts wegkommt.

    Autopomezia, Rom, war Unimog-Generalvertreter für Italien

    Auf der Bozener Mustermesse wurde alles gezeigt, was für die Landwirtschaft – und da insbesondere für den Obst- und Weinanbau – von Bedeutung war. Selbst das bayrische Handwerk oder das „westdeutsche Wirtschaftsministerium“ waren mit großen Informationsständen vertreten.

    Sechs Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges präsentierte Daimler-Benz 1951 den Unimog auf der Mustermesse in Bozen

    Das Interesse des Fachpublikums war groß.

     

    Vor lauter Menschen musste man den Unimog suchen. In der Bildmitte Roland Feix mit hellem Hemd

    Seine Eminenz Kardinal Ruffini, Erbischof von Palermo, besucht den Unimog-Messestand

    Es lachte einem das Herz, wenn man die Menschentrauben um unseren Unimog beobachten konnte. Das Interesse stieg noch, wenn ich mit dem Unimog die große Treppe vor der Messehalle rauf und runter fuhr. Dabei stand auf der Pritsche ein Verkäufer unserer neuen Vertretung Autopomezia und bewies, dass man selbst in dieser Situation noch mit einer Holder-Spritze arbeiten oder ein Tablett halten kann. Viel Prominenz besuchte unseren Stand. So der Herzog von Pistoia, der Bayrische Wirtschaftsminister, Dr. Hans Seidel und selbst seine Eminenz Kardinal Ruffini, Erzbischof von Palermo. Überwältigt war ich von der Gastfreundschaft der Südtiroler.

    Mit einem gefüllten Tablett in der Hand ging die Fahrt die Treppe hoch. Am Kühlergrill hatte der Unimog noch keinen Stern. Diese waren aber auf den Fähnchen und Flaggen.

     

    Die Tagepresse schrieb am 22. September 1951:

    „Der Wettergott ist der Bozener Messe in diesen Tagen sichtlich gut gesinnt, auch gestern war wieder ein herrlicher Sonnentag, der geradezu zum Besuch der Messe lockte und im besonderen Maße dem Freigelände zustatten kam. Hier herrschte den ganzen Tag über ein reges Treiben, die heuer besonders reiche Beschickung des Sektors für landwirtschaftliche Maschinen entspricht, wie man bereits in diesen ersten beiden Tagen feststellen konnte, einem tatsächlichen Bedürfnis unserer Wirtschaft und wird von Laien nicht minder bewundert als vom Fachmann; besonders die Traktoren und die geländegängigen Fahrzeuge erwecken lebhaftes Interesse, so zum Beispiel ein solches Wunderfahrzeug, ein kleiner Titan an gebändigter Kraft – das spielend die steile Treppe vor dem Messegelände auf und ab fährt, als befände es sich auf einer Autobahn; ein Sonderlob galt dem jungen Fahrer, der das schwere Fahrzeug so geschickt handhabt.“

    Aufgrund der positiven Resonanz wurde der Unimog auch 1952 auf der Messe in Bozen ausgestellt.

    Diese Unimog waren 1952 offensichtlich nicht auf eigener Achse nach Bozen gefahren. Sie haben noch die “Schwarzwaldbereifung” für den Transport.

    Fotos: Sammlung Roland Feix

    Aus Band 3 der „Geschichten rund um den Unimog“. Dieses Buch mit 154 Seiten ist zum Sonderpreis von 10 Euro im Unimog-Museum Gaggenau oder über www.buchundbild.de (dann zuzüglich Versandkosten) erhältlich. Ein nettes Geschenk für einen Unimog-Fan.

    Buch und Bild Unimog Literatur