Es war das emotionale Highlight des diesjährigen Weltenbummlertreffens: Am Samstagabend (29.07.) berichtete Gunther Holtdorf 200 begeisterten Zuhörern von seiner 26 Jahre währenden Reise kreuz und quer durch die ganze Welt. Die er im Übrigen in einem kleinen blauen Mercedes-Benz-G-Klasse-Geländewagen namens „Otto“ absolviert hatte. Den fast baugleichen „Otto 2“ hatte Holtdorf zum Treffen mitgebracht. Der gerade 80 Jahre alt gewordene Holtdorf nahm sein Auditorium mit an exotische Schauplätze, auf abenteuerliche Wege, Straßen und Schiffspassagen und zu ungewöhnlichen Menschen. Über zwei Stunden erzählte er und alle hingen gebannt an seinen Lippen.
Zuvor hatte der Vorsitzende des Museumsvereins Stefan Schwaab einen symbolischen Scheck von Gunther Holtdorf in Höhe von 2.000 Euro für das Bausteinkonto entgegennehmen können, denn Holtdorf verzichtete zugunsten der Erweiterungspläne des Museums auf eine Gage.
Diese Geste und viele andere Sympathiebekundungen der über 200 Teilnehmer in etwa 100 Fahrzeugen zeigen, wie sehr die Weltenbummlerszene das alljährliche Treffen am und im Museum wertschätzt. Sie alle haben sich den Termin fürs nächste Mal schon vorgemerkt: den 27. – 29. Juli 2018.
Die Erfolgsgeschichte des Weltenbummlertreffens am Unimog-Museum geht somit weiter und wir haben die schönsten Impressionen dieses Jahres in einer Galerie für Sie hier zusammengefasst.
Überlegene 6×6-Allradtechnik, AMG-V8-Biturbo-Power und ein Auftritt, der keinerlei Zweifel aufkommen lässt: Mit dem seriennahen Showcar Mercedes-Benz G 63 AMG 6×6 wühlt sich ein Offroader in den Vordergrund, der abseits befestigter Wege das Nonplusultra in Sachen Vorwärtsdrang repräsentiert. 400 kW (544 PS), 6×6-Antrieb, Geländeuntersetzung, fünf Differentialsperren, Portalachsen, Reifendruckregelanlage und Spezialfahrwerk erlauben diesem Pickup ein Vordringen in Bereiche, in der die individuelle Mobilität normalerweise versandet. Wer angesichts dieser Eckdaten jetzt an ein Wettbewerbsfahrzeug à la Rallye Dakar denkt, ist auf dem Holzweg. Dank der Zutaten aus dem üppigen AMG Füllhorn in Sachen Innenraumveredelung genießen die Insassen auch bei allergrößten topografischen und meteorologischen Verwerfungen bestmöglichen Komfort. Apropos Holzweg: Den gibt es beim Wüsten-Funcar dann doch. Auf der Ladefläche – die ist mit massivem Bambus verkleidet.
Mercedes-Benz hat nun in Dubai eine Studie des Mercedes-Benz G 63 AMG 6×6 vorgestellt, die ziemlich seriennah gehalten ist. Das Fahrzeug selbst wird, wenn es produziert wird, mindestens 350.000 Euro kostet – überwindet dafür jedoch einiges im Gelände.
5,58 Meter lang, 2,30 Meter breit, rund 4 Tonnen (3.850 kg) schwer und mit 6 angetriebenen Rädern, 5 Sperren und einen halben Meter Bodenfreiheit kommt der G 63 AMG 6×6, dessen Doppelturbo 544 PS leistet und die 37-Zoll-Stollenreifen schon nach einigen Metern Vollgas zum Beben bringt.
760 Nm Drehmoment verteilen sich im Verhältnis 30-40-30, dabei ist das Fahrzeug 160 km /h schnell und von 0 auf 100 in 7 Sekunden. Geschaltet wird mit einer 7G-TRONIC Automatikschaltung.
In der Golf-Region ist das Fahrzeug in guter Gesellschaft: 95 Prozent der G-Klassen sind dort von AMG, weltweit ist es rund die Hälfte.
Die Mercedes G-Klasse ist weltweit mit Sicherheit fast so bekannt wie der Volkswagen Käfer – das hat auch einen ganz einfachen Grund: ein Automobil das über einen solch langen Zeitraum optisch nahezu unverändert produziert wird, reift automatisch zu einer Art Ikone! Geholfen hat hier sicherlich auch das markante Design.
Es gibt nur ganz wenige Fahrzeuge die heute im Jahr 2013 schon seit mehr als 30 Jahren in Serie produziert werden und dessen Design sich seither nicht wirklich geändert hat. Spontan fallen hier das andere Geländewagen-Urgestein der LandRover Defender ein, oder aber der englische Roadster par excellence, Morgan Plus 8.
Der Mercedes Geländewagen (dafür steht das G in der Typenbezeichnung eigentlich) wird seit dem Jahr 1979 bei Steyr-Puch (heute Magna-Steyr) in Graz/Österreich gefertigt. Warum im Titel die Rede vom Codenamen H2 war? Eher bekannt für die Militär-Geländewagen der Marke Hummer, oder? Aber H2 ist in der Tat der Codename für die G-Klasse, denn die Entwicklung des G-Modells wurde stark durch die Firma Puch geprägt und dort nannte man das Projekt Haflinger der Zweite, kurz H2.
Bereits 1973 beschlossen die Firmen Daimler-Benz und Steyr-Daimler-Puch beim Bau eines Geländewagens kooperieren zu wollen. 1975 wurde dann die Serienfertigung abgesegnet! Am 1. Juni 1978 verliefen die finalen Abnahmefahrten auf dem Testgelände “Schöckl” sehr überzeugend – die Vorstände beider beteiligten Firmen waren begeistert.
Die Vorstellung der neuen Offroader vor der internationalen Presse fand am 05.Februar 1979 in Süd-Frankreich statt.
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