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  • “Ganz schön abgefahrene Ausbildung” bei MLT – Azubi restaurieren Unimog UGN 500

    Azubi Leon Andres stellt vor dem Unimog-Werk Wörth das Ergebnis der AZUBI-Projektarbeit vor

    “Ganz schön abgefahrene Ausbildung” bei MLT – Azubi restaurieren Unimog UGN 500

    Von Michael Wessel
    Bei herrlichem Wetter stellten sich am Samstagmorgen, 4. September 2021, insgesamt 75 Unimog auf dem Parkplatz vor dem Unimog-Kundencenter im pfälzischen Wörth auf, um im Korso zum Unimog-Museum im badischen Gaggenau zu fahren. Wie in der Unimog-Szene üblich, war das Durchschnittsalter der Fahrerinnen – wieder nur wenige – und Fahrer relativ hoch. Daher fielen mir vier junge Männer besonders auf, die um einen blitzblanken schwarzen Unimog UGN 500 mit viel Chrom herumsprangen. Der sah aus, als hätten die passend in Schwarz gekleideten Jungs ihn gerade erst im dortigen Werk abgeholt. Diese „Black Edition“ musste ich natürlich mehrfach fotografieren.

    Azubi Fabian Schmidt fiebert in Wörth dem Start entgegen.

     

    Gleich kann es mit Startnummer 72 zwischen den anderen großen und neuen Unimog losgehen!

    Auf der großen Wiese neben dem Unimog-Museum reihten sich im Anschluss an den Korso die Unimog nach ihrer Startnummer „zum Schaulaufen“ auf. Da begegnete mir wieder die „Black Edition“. Der Leiter des Vereins Unimog-Museum, Stefan Schwaab machte mich bei der Gelegenheit darauf aufmerksam, dass oben auf der Windschutzscheibe „AZUBI UNIMOG“ stand. „Was hat es damit auf sich?“ fragte ich mich.

     


    Der “AZUBI UNIMOG” neben seinen anderen großen Brüdern

    Stolz erklärten mir die Jungs, dass sie Auszubildende des Unimog Servicepartners MLT – das steht für die MASCHINEN.LOGISTIK.TECHNIK GmbH & Co. KG in Nesse-Apfelstädt – diesen Unimog als Ausbildungsobjekt total zerlegt und wieder neu aufgebaut haben.

     

    Ausnahmsweise meist mit eher ernster Miene: Die Auszubildenden Leon Andres und Fabian Schmidt flankiert von den beiden Handwerksmeistern und Projektverantwortlichen Tobias Lins (r.) und Terence Enzian (l.)

     

    Was verbirgt sich hinter MLT?

    Die MASCHINEN.LOGISTIK.TECHNIK GmbH & Co. KG – kurz MLT – in Nesse-Apfelstädt hat sich auf die professionelle Wartung, Reparatur und Instandsetzung von Fahrzeugen und Geräten, vorrangig im Kommunalsektor, spezialisiert. An insgesamt elf Standorten in ganz Thüringen bietet der professionelle Dienstleister mit insgesamt 36 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen ein breites Spektrum an Wartungs- und Reparatur-Dienstleistungen für den kompletten Fahrzeug- und Gerätefuhrpark an.

    Der Hauptkunde, die Thüringer Straßenwartungs- und Instandhaltungsgesellschaft mbH & Co KG allein, verfügt dabei über einen Fuhrpark mit über 260 Fahrzeugen, die rund um die Uhr bereitstehen. Hinzu kommen die typischen Anbaugeräte für den Straßenbetriebsdienst, wie Streuautomaten, Schneepflüge, Mähgeräte und über 2000 Kleingeräte (Kettensägen,Freischneider, Rüttelplatten usw.) Komplettiert wird dieser hoch spezialisierte Gerätepark mit Kehrmaschinen, Patchern, Fahrzeugen zur professionellen Ölspurbeseitigung und anderen Spezialmaschinen. Mit dabei auch 38 Unimog, die mit Sommer-und Winterdiensttechnik ausgestattet sind und im professionellen Ganzjahresbetrieb eingesetzt werden.

    Nebenbei: Zum Leistungsangebot zählen auch Unimog-Fahrsicherheitstrainings.

    Mehr auf: tsi-thueringen.de

    Dort ist auch zu lesen: „Abgefahrene Ausbildung gefällig? Wir bilden Kfz-Mechatroniker*in Nutzfahrzeugtechnik aus“ – Das hier vorgestellte Beispiel ist total „abgefahren“! Gratulation!

    Das also zu MLT

    Zu dem Azubi-Projekt beantwortete mir der Technische Leiter und Prokurist von MLT, Ronny Keyser, – im Weiteren kurz RK – einige Fragen.

    MW: Wie entstand die Idee, als Ausbildungsobjekt einen Unimog UGN 500 komplett zu restaurieren?

    RK: Als professioneller Dienstleister für Kommunaltechnik steht bei uns die praxisorientierte Ausbildung schon immer im Fokus. Die Komplexität der einzelnen Fahrzeuge und Geräte stellt hohe Ansprüche an die Kollegen in den Werkstätten. Den Service-Spezialist der Zukunft im eigenen Haus auszubilden, ist einer der Ansprüche, die wir als anerkannter Ausbildungsbetrieb der Handwerkskammer an uns selbst haben.

    Nach unserer Autorisierung zum Unimog-Servicepartner im Jahr 2020 am Standort in Mühlhausen stand schnell fest: Das nächste Projekt wird ein „Azubi-Unimog“.

    An dieser Stelle gilt mein ausdrücklicher Dank unseren Gesellschaftern und den Geschäftsführern für die unkomplizierte Genehmigung und Unterstützung während des gesamten Projektes, das sich über etwa anderthalb Jahre erstreckte.

     

    Beim Projektstart: Geschäftsführer Volker Trümper, Betriebsrat Matthias Schmidt, Leon Andres, Fabian Schmidt, Jonas Lemke, Technischer Leiter und Prokurist Ronny Keyser

    MW: Welche Ausbildungsziele konnten damit erreicht werden?

    RK: Wir haben im Vorfeld dieses spannenden Projektes mehrere Ausbildungsziele klar für uns definiert und auch umsetzen können. Besonders wichtig war uns dabei auch das Einbringen und Realisieren eigener Ideen der Azubis beispielsweise bei der Auswahl der Lackierung, des Aufbaus oder auch der Innenausstattung. Somit konnte sich jeder Azubi eindeutig mit dem Fahrzeug identifizieren.

    Neben der Teambildung durch das gemeinsame Arbeiten von Serviceleitern und Azubis, war es die Mischung aus handwerklichem und digitalem „Schrauben“, die dieses Projekt so besonders gemacht hat. Der allgemein auch gern als „Schweizer Taschenmesser“ der Automobilbranche bezeichnete Unimog stellt die Kür für jeden Kfz-Mechatroniker dar. So konnten wir während des Projektes die komplette Bandbreite der technischen Innovationen des Unimog intensiv mit den Azubis trainieren. Ob Hydraulik, Elektrik/Elektronik, Karosserie und Fahrgestell oder die einzelnen Aggregate,  all dies war Bestandteil des Projektes. Von der Fehlerdiagnose und schadensbezogenen Befundung der einzelnen Aggregate und Baugruppen, der Erstellung eines Reparatur-Ablaufplanes anhand der Plattformen „WIS“ und „ASRA“, des Ermittelns der benötigten Ersatzteile mittels „EPC und Star-Order“, bis hin zum handwerklichen Instandsetzen lernten unsere Azubis mit Unterstützung unserer Serviceleiter die komplette Bandbreite einer alters- und laufzeitbezogen Instandsetzung, auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten, intensiv und praxisnah kennen.

    MW: In welchem Zustand befand sich der Unimog?

    RK: Nun, zehn Jahre professioneller Ganzjahreseinsatz und 15.000 Betriebsstunden hinterlassen sogar an einem Unimog seine Spuren. So bedauernswert sah der Unimog aus:

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

    MW: Wurde dann Alles „generalstabsmäßig geplant“ oder wie gingen Sie gemeinsam vor?

    RK: Planung ist bei einem solch komplexen Projekt das A und O. So erstellten die Azubis unter Anleitung unserer Serviceleiter einen detaillierten Ablaufplan, um die Restaurierung „geordnet“ und insbesondere auch aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten sinnvoll zu gestalten. Hierbei mussten zum einen die unterrichtsfreien Zeiten in den Berufsschulen und überbetrieblichen Ausbildungsstätten, zum anderen die Werkstattabläufe und das prall gefüllte Tagesgeschäft der Serviceleiter in Ihren Werkstätten berücksichtigt werden.

    Parallel konnten wir einige unserer langjährigen Partner für das Projekt begeistern und so beispielsweise die Lackierung und die Sattlerarbeiten im Fahrzeuginnenraum kostengünstig darstellen. Diese Arbeiten liefen teilweise parallel und sparten so zusätzlich Zeit.Anhand der folgenden Fotos kann man den Projektfortschritt erkennen.

    Demontage und Vorbereitzbg von Sandstrahlen und Lackierung

                                                    

     

     

     

     

     

     

     

     

    Bereit zum Lackieren …                                          

    Puzzelspiele…

     

     

     

     

     

     

     

    Instandsetzung und Verlegung der Kabelstränge

    „Hochzeit“: Einbau des komplett überarbeiteten Motors

    Innenausbau

     

    MW: Gab es bei der Umsetzung des Projekts unerwartete Schwierigkeiten oder Herausforderungen für die Azubis?

    RK: Leider hat die Corona-Pandemie auch vor unserem Azubi-Projekt nicht Halt gemacht und unseren Ablaufplan ordentlich durcheinandergewirbelt. Neben krankheits- und quarantänebedingten Ausfällen hatten wir auch mit Lieferengpässen bei Ersatzteilen zu kämpfen.

    Die größte Herausforderung- wenn auch eine unerwartet positive- war jedoch die Einladung zur Festveranstaltung anlässlich des 75-jährigen Unimog-Jubiläums. Zu diesem Zeitpunkt gab es am Fahrzeug noch einiges zu tun und eine fristgerechte Fertigstellung war keineswegs sicher. Als ich unseren Azubis und Serviceleitern von der Neuigkeit berichtete, stand jedoch für alle Beteiligten fest: „Wir fahren nach Wörth!“. Der besondere Teamgeist, der im Rahmen dieses Projektes entstanden war, zahlte sich nun aus. In jeder freien Minute wurde an der Fertigstellung des Fahrzeuges gearbeitet.

    MW: Wie haben die Azubis ihr Projekt beim Abschluss beurteilt? Wie war der Lernerfolg?

    RK: Da wir die Azubis von Anfang an aktiv bei der Planung und Umsetzung mit eingebunden haben, und ihre Ideen umgesetzt wurden, ist es natürlich „ihre“ Black Edition. Der Schriftzug „MLT-Azubi-Unimog“ auf der Sonnenblende und natürlich der krönende Abschluss in Wörth und Gaggenau rundeten das ganze perfekt ab.

    Der direkte Lernerfolg spricht für sich: Azubi Leon Andres hat inzwischen seine Gesellenprüfung mit der Bestnote 1 bestanden und ist nun festes Mitglied der MLT-Familie. Terence Enzian befand sich während des Projekts gerade mitten in seiner durch die MLT finanzierten Meisterausbildung. Beim Arbeiten mit den Azubis konnte er erste Erfahrungen im Bereich Mitarbeiterführung sammeln. Inzwischen hat er erfolgreich seine Meisterausbildung beendet. Sein „Meisterstück“ beim praktischen Teil war natürlich der Azubi Unimog. Er leitet nun innerhalb der MLT unsere moderne Nfz-Werkstatt in Rudolstadt. Zwei absolute Erfolgsgeschichten, die eindrucksvoll zeigen, wie man als Unternehmen dem Fachkräftemangel aktiv entgegenwirken kann.

    MW: Haben sich Auszubildende mit dem Unimog-Virus infiziert oder hatten sie diesen schon in sich?

    RK: Die Faszination Unimog ist bei uns im Unternehmen generell stark ausgeprägt. Dies untermauert auch die Autorisierung zum Servicepartner. Durch dieses Projekt ist es uns gelungen, diese Faszination an die zukünftige Generation von Unimog-Servicetechnikern weiter zu geben. Das Projekt mit dem krönenden Abschluss der Teilnahme am Unimog-Korso “75 Jahre Unimog” nachmen wir zum Anlass, als MLT Firmen-Mitglied im Unimog-Club Gaggenau zu werden.

    MW: Ganz herzlichen Glückwunsch zu diesem Projekt, bei dem die Auszubildenden den Erfolg ihrer Arbeit auch beim großen Fest „75 Jahre Unimog“ ganz besonders erleben und präsentieren konnten. Ganz schön abgefahren!

    Nachlese:

    Vom Azubi-Projekt zum Meistermacher-Handwerksmeister Terence Enzian stolz vor seinem „Meisterstück“

    Geschäftsführer Volker Trümper gratuliert dem frisch gebackenen Gesellen Leon Andres

     

     

     

                     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

    Fotos: MLT und Michael Wessel

     

     

     

     

    Beutlhauser Unimog Kommunaltechnik
  • Stefan Schwaab – Mister Unimog-Museum – wurde 70

    Der Vorsitzende des Vereins Unimog-Museum, Stefan Schwaab, ist jetzt auch stolzer Besitzer eines Unimog 411

    Stefan Schwaab – Mister Unimog-Museum – wurde 70

    Zu seinem 70. Geburtstag am 9. Mai hat sich Stefan Schwaab selbst ein Geschenk gemacht: einen Unimog 411. Stefan Schwaab hat in den letzten 20 Jahren seine Idee eines repräsentativen Unimog-Museums nicht nur umgesetzt sondern dieses auch um eine Unimog-Werkstatt und demnächst um einen Erweiterungsbau ergänzt.

    Es ist bewundernswert, wie viele Ideen er als 1. Vorsitzender des Museums-Vereins in diese Projekte beingebracht und mit welcher Zielstrebigkeit und Hartnäckigkeit er sie bis ins Detail erfolgreich umgesetzt hat. Soviel sei schon mal verraten: Mit dem Erweiterungsbau ist noch nicht Schluss!

    Seine berufliche Karriere begann bei Daimler-Benz mit der Ausbildung als Maschinenschlosser. Nach einer Techniker-Ausbildung war er Hauptgruppenleiter in der Fertigungsplanung, bevor eine atemberaubende Entwicklung als Arbeitnehmervertretung begann. Als Mitglied des Gesamtbetriebsrats gehörte er letztlich auch dem Aufsichtsrat des Konzerns an. Viele richtungsweisende Entscheidungen sind mit seinem Namen verbunden.

    Er hat viele Spendenaktionen innitiiert. So auch die Aktion „Unimog für Afrika“ für die Deutsche Notärztehilfsorganisation.

    Und ganz nebenbei ist Stefan Schwaab noch in seiner Heimatstadt Gaggenau ein sehr engagierter Stadtrat.

    Stefan Schwaab hat mit seiner Frau Evi zwei Kinder und freut sich über zwei Enkelkinder. Außer seinem Fulltime-Hobby Unimog-Museum findet er noch Zeit zum Wandern, zum Golfen und gelegentlich auch zum Segeln.

    Text und Foto: Michael Wessel

    Buch und Bild Unimog Literatur
  • Warum die Liebe zu klassischen Autos viel mit Liebe zu Innovation und Nostalgie zu tun hat

    Einige Automobile kommen einfach nicht aus der Mode. Viele Klassiker wie die Ente, der Beetle oder der VW Käfer sind auch heute noch und wieder äußerst beliebt. Die echten Fans alter Autos restaurieren geliebte Sammlerstücke mit originalen Teilen. Für die einen ist es ein Teil wertvoller Erinnerungen an vergangene Tage, andere huldigen damit einzigartige Designs, die in der heutigen Zeit mitunter schwer zu finden sind.

    Oldtimer und Klassiker verlieren nie ihre Anziehungskraft

    Viele Autos von heute zeichnen sich durch futuristisches Design und viele Zusatzfunktionen aus. Oldtimer, sprich Autos, die älter als 30 Jahre sind, verkörpern ein anderes bewussteres Lebensgefühl. Etwas, dass sich viele heute wieder wünschen. Diese alten Wagen, die frisch poliert mit viel Chrom für einiges Aufsehen sorgen, werden als historisches Kulturgut angesehen.

    Es gibt wahrscheinlich nur wenige, die nicht den Kopf drehen, wenn eine Oldtimer-Rallye auf der Straße vorbeifährt. Mit viel Liebe zum Detail wird der alte Mercedes oder der VW Käfer wieder aufpoliert und straßentauglich gemacht. Letzterer zählt laut ADAC zum beliebtesten Oldtimer in Deutschland

    Nostalgie auch bei beliebten Online Casinos  

    Diese Liebe zu Autos und Retro kann man auch im Gaming sehen. Die Casino-Branche bietet Tausende unterhaltsame Spiele mit den unterschiedlichsten Themen an. Autos in unterschiedlichsten Varianten kommen immer wieder in den Slots vor. In Kombination mit klassischen Symbolen und Bildern kommt hier ein gelungener Retro-Look auf, der Nostalgie und die Liebe zu Autos miteinander verbindet. Neugierig geworden? Dann können Sie in den zuverlässigsten neuen Online-Casinos in Deutschland spielen.

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    Schüssler Unimog
  • MB-trac: Starker Anfang 1972, trauriges Ende 1991

    Der größte jemals gebaute MB-trac ist der 1800er intercooler – hier in seiner hellgelbgrünen Standardfarbe. Foto: Carl-Heinz Vogler 

    Von Carl-Heinz Vogler

    Am 17. Dezember 1991 lief der letzte MB-trac vom gemeinsamen Montageband für Unimog und MB-trac. Eine Ära ging zu Ende. Aus diesem Anlass hielt Peter Schreck, der damalige Technische Werkleiter im Mercedes-Benz Werk Gaggenau, vor den Führungskräften, Mitarbeitern und Betriebsräten eine emotionale Abschiedsrede:

    „Mit dem Bandablauf des letzten MB-trac geht heute eine 18-jährige Produktionszeit im Hause Mercedes-Benz zu Ende. Unser Zusammentreffen hier am Unimog-Band ist sicherlich für uns alle kein besonders erfreulicher Anlass. Ich möchte aber trotzdem diese Gelegenheit wahrnehmen und Ihnen auch im Namen meines Werkleiterkollegen Hans-Jürgen Wischhof für die langjährige Einsatzbereitschaft und Verbundenheit mit dem Produkt zu danken“, so Peter Schreck.

    Bandablauf inmitten der Weihnachtszeit

    Etwas kurios und wenig sensibel gewählt war der Termin des Bandablaufs des MB-trac. Der 17. Dezember fiel auf einen Dienstag, eine Woche vor Heilig Abend. Viele Abteilungen hatten bereits ihre Weihnachtsfeiern hinter sich und die Büros waren alle schon auf das kommende Fest geschmückt. Damals durfte man noch Christbäume in den Abteilungen aufstellen. Auf dem Weg zum Bandablauf im Bau 44c hörte ich einen Kollegen aus der Konstruktion den Satz sagen: „Gehst du auch zur Beerdigung des MB-trac?“

    In der großen Fabrikhalle war es noch nie so ruhig wie in diesem Moment. Die Stimmung vor Ort glich tatsächlich der einer Beerdigung eines guten Freundes. Die gewohnten Produktionsgeräusche wie Hämmern, Pressluft, Motoren, Stapler oder Bandgeräusche waren verstummt. Für die Nachwelt wurde kaum fotografiert. „Nichts ist so beständig wie die Veränderung, und so leben einzelne Produkte nicht ewig. Auch wenn es unerfreulich ist, sich von einem Produkt zu verabschieden, zu dem man durch tägliche Arbeit einen engen Bezug hat, so ist das doch manchmal nicht zu umgehen“, meinte Peter Schreck. 

     

    Mit diesem kleinen MB-trac 65/70 fing alles an – sehr vielversprechend: Die DLG 1972 in Hannover wurde mit 350 bestellten Exemplaren ein riesiger Erfolg. Foto: Carl-Heinz Vogler

    „Wie konnte es nur soweit kommen?“, flüsterte der neben mir stehende Unimog-Produktionsmeister Bruno Hartwig. Auch Gustav Krettenauer, er hatte die Idee zum MB-trac, und Projektleiter Martin Tegtmeier schüttelten immer wieder ihre Köpfe, als wollten sie sagen: „Das darf doch alles nicht wahr sein!”

    Rückblende

    Auf der DLG-Ausstellung 1972 in Hannover wurden erstmals zwei konkurrierende Systemschlepper vorgestellt, der MB-trac 65/70 von Mercedes-Benz und der Intrac 2002 von KHD (Deutz), Köln. Die beiden Konzepte konnten unterschiedlicher nicht sein: Der MB-trac basierte auf Komponenten des Unimog mit mittig angeordnetem Fahrerhaus, der Intrac war ein Standardschlepper mit Frontsitzkabine. 

    Die DLG in Hannover wurde mit 350 bestellten MB-trac 65/70 ein riesiger Erfolg und rangierte hier bereits schon weit vor dem Intrac. Viele Besteller vertrauten dem neuen Konzept aus Gaggenau schon „fast blind“, obwohl noch keine Garantien für den Liefertermin vorlagen. Vom Serienanlauf im Juli 1973 bis Ende desselben Jahres wurden aber immerhin 520 MB-trac an die erwartungsvollen Kunden ausgeliefert. Die Gaggenauer waren demnach offensichtlich auf dem richtigen Weg. 

    Das unrühmliche Ende das MB-trac 

    Bereits zur DLG 1974 wurde mit dem MB-trac 95/105 eine Schwere Baureihe vorgestellt. Der am meisten gebaute und erfolgreichste Schlepper ist der MB-trac 800 mit 11.542 Einheiten während der MB-trac 1800 intercooler mit 180 PS der leistungsstärkste und zugleich der letzte MB-trac ist. 

    Alle MB-trac zusammen brachten es in den 18 Jahre bis zum Bandablauf im Dezember 1991 auf 41.365 Einheiten. Das entspricht fast zehn Prozent aller Fahrzeuge, die im Werk Gaggenau produziert wurden. Ohne auf die vielen Zwischenschritte einzugehen, die bereits Mitte der 80er-Jahren im Unternehmensbereich Unimog eingeleitet wurden und letztendlich vergebens waren, werden hier einige Eckpunkte aufgelistet:

    Es wurden umfangreiche Benchmarks betrieben und bereits 1984 ein Marktforschungsinstitut eingeschaltet. Ziel war es, Stärken und Schwächen des Produkts MB-trac transparent zu machen. Viele innovative Konzepte und Ideen lagen danach auf dem Tisch, aber keine konnten so richtig überzeugen. Der Entwicklungsaufwand für „Neues“ war zu hoch, wobei das Risiko den Unimog oftmals direkt betroffen hätte. Die noch 1972 angestrebte Teilegleichheit von 60 Prozent mit der Unimog-Familie war zudem nicht annähernd erreicht worden. 

    „Der Vorstand entschloss sich für eine Vorwärtsstrategie und ergriff die Initiative für eine Landmaschinenunion mit vier gleichberechtigten Partnern, in die Daimler das MB-trac Geschäft einbringen würde. Dazu kam es jedoch nicht“, erinnert sich Hans-Jürgen Wischhof: „Der Schleppermarkt schrumpfte in den 1980er-Jahren in Europa dramatisch. Es lag daher nahe, dass KHD und Daimler Gespräche führen mit dem Ziel, dass das Geschäft mit Systemtraktoren von KHD fortgeführt wird und dort auch der MB-trac-Nachfolger entwickelt und produziert wird. Aber auch dazu kam es nicht. KHD sah sich im November 1990 nicht in der Lage, den in der Entwicklung befindlichen MB-Nachfolger wirtschaftlich darzustellen. Im Interesse eines geordneten Auslaufs wurde der MB-trac dann noch ein Jahr produziert“, so Wischhof. 

    Viele Umstände bedingten das Aus

    Das wirtschaftliche Umfeld war Ende der 80er-, Anfang der 90er-Jahre schwierig:

    • Die Schlepperzulassungen in Europa beziehungsweise in Deutschland waren mit 33 Prozent stark rückläufig.
    • Dramatischer Rückgang der Erzeugerpreise und damit reduzierte Investitionsbereitschaft.
    • Höfesterben bei den Bauern.

    Statt Neuentwicklungen wurde nur noch Modellpflege betrieben. Die neuen Modelle (1987) kamen zu spät. Marktanalysen fanden zu wenig Beachtung. Gerätehersteller und Kunden zogen sich zurück. 

    Der Partner Deutz (KHD) war der Situation nicht gewachsen und erklärte bereits Ende 1990 den Rückzug aus dem Geschäft mit Systemtraktoren. Vergleichbare Standardschlepper waren deutlich günstiger.

    Der Schwerste und der Letzte

    MB-trac 1800 intercooler: Er ist der schweren Trac-Baureihe zuzuordnen und wurde mit insgesamt 190 Stück in nur knapp zwei Jahren bis 1991 gebaut.

    Dank seines Sechszylinder-Lkw-Motors OM 366 LA (L = Ladeluftkühlung, A = Abgasturbolader, intercooler steht für Ladeluftkühler) bringt es dieser Gigant auf 180 PS (132 kW). Er war zu seiner Zeit der größte Systemschlepper. 

    Die namhaften Schlepperfirmen übernahmen das MB-trac-Konzept, einschließlich des Drehsitzes, und wurden damit erfolgreich. Noch heute sind diese Top-MB-trac gesuchte Sammlerobjekte. Gut erhaltene Modelle werden schon mal mit über 100.000 Euro gehandelt. 

    Einer der letzten produzierten MB-trac, ein 1800 intercooler, in einmaliger Sonderlackierung „Black Edition“, steht im Unimog-Museum. 

    Zwei MB-trac bei einem Aktionstag im Unimog-Museum. Foto: Carl-Heinz Vogler

    Erstveröffentlichung im Dezember 2021 in den Badischen Neuesten Nachrichten und im Badischen Tagblatt

    Und hier noch eine kleine “Zugabe”:

    Der MB-trac 1800 intercooler als “Black Beauty” im Unimog-Museum. Foto: Michael Wessel

     

    Kindermann Unimog
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    Beutlhauser Unimog Kommunaltechnik
  • Geballte Information: „Unimog – Alle Typen, alle Modelle, alle Daten seit 1946“

    Peter Schneider, Jahrgang 1936, schuf in den letzten 20 Jahren unter anderem ein Standardwerk zum Unimog

    „Alles aus dem Schneider!“

    In zwanzig Jahren entstand ein Unimog-Standardwerk von Peter Schneider

    Von Michael Wessel

    Die meisten Autoren von Unimog-Büchern sind in der Szene bekannt, da sie auch bei Unimog-Großveranstaltungen oder im Unimog-Museum Vorträge halten oder in Fachartikeln mit Foto abgebildet sind. Anders ist es bei Peter Schneider. Er arbeitet unermüdlich eher im Stillen.

    2001 war für mich ein besonderes Jahr, denn da haben wir in Gaggenau „50 Jahre Mercedes-Benz Unimog“ gefeiert. Ich war Organisator und zugleich Vorsitzender des Unimog-Club Gaggenau. 2001 war aber auch für Peter Schneider ein besonderes Jahr, denn da erhielt er vom Motorbuch Verlag den Auftrag, einen Unimog-Typenkompass – verteilt auf zwei Ausgaben – zu schreiben. Profiliert hatte er sich für diese Aufgabe durch vorherige Veröffentlichungen über Lanz, Fendt und John Deere. So unter anderem auch mit dem Buchtitel “Die NSU-Story”. Diese hatten eine besonders positive Resonanz. Unimog war für ihn zwar kein Neuland aber er musste sich trotzdem erst in die Thematik und Vielfalt reinknien.

    Die beiden kleinen Bände “Typenkompass Unimog” waren für Peter Scheider der Einstieg in die Unimog-Welt.

     

    Bei der Suche nach passendem Bildmaterial besuchte mich im Jahr 2001 Peter Schneider in Gaggenau. In einigen Fällen konnte ich gleich helfen und weitere Bilder nachreichen. Schon nach kurzer Zeit kamen diese ersten beiden Bände auf den Markt.

    Inzwischen hat sich Peter Schneider mit seinen Veröffentlichungen zum Unimog in der Szene einen Namen gemacht und jetzt eine neue überarbeitete Ausgabe seines Standardwerkes „Unimog – Alle Typen, alle Modelle, alle Daten seit 1946“ – wie immer im Motorbuch Verlag  – mit 440 Seiten (!) auf den Markt gebracht.

    Dies habe ich zum Anlass genommen, nach rund 20 Jahren Peter Schneider (PS) zu den Jahren dazwischen zu befragen.

    MW:

    Sie hatten zwar Vorerfahrungen durch die Veröffentlichungen zu anderen Marken, wie groß war die Herausforderung, die ersten beiden Ausgaben „Typenkompass Unimog“ zu schreiben und wie gingen Sie vor?

    PS:

    Eigentlich war der Einstieg in dieses spezielle Thema für mich nicht allzu schwer, denn von der redaktionellen Arbeit her machte ich gleich da weiter, wo ich nach meiner beruflich aktiven Zeit in der Porsche-Öffentlichkeitsarbeit als Museumsleiter aufgehört hatte. Im Vorruhestand angekommen, wurde nun mein Beruf zum vielbeschäftigten Hobby.

    Doch angefangen hat alles bereits schon in den 1960er Jahren, als ich in die NSU Presse- und Werbeabteilung kam, wo ich Gelegenheit hatte, die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit von der Pike auf zu lernen. Dabei sollte der Neuaufbau des „Historischen NSU-Archivs“ als zusätzliches Betätigungsfeld zum „Schlüsselerlebnis“ für mein künftiges Berufsleben werden. Bald war ich ausgewiesener Fachmann in Sachen NSU-Geschichte und meine Archivarbeit wurde zu einem neuen und festen Bestandteil der erfolgreichen NSU-Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Vor allem hatte ich Gelegenheit, nationale und internationale Journalisten und Fachbuch-Autoren mit wichtiger Recherchearbeit redaktionell zu unterstützen. Diese Arbeit sollte meinen weiteren Berufsweg entscheidend beeinflussen, denn sowohl die Neugestaltung und Leitung des BMW-Museums in München als auch später die Leitung des Porsche-Museums in Stuttgart-Zuffenhausen trugen meine Handschrift. Zahlreiche Privat-Museen unterstützte ich zudem mit Rat und Tat.

    Vor allem ist es mir im Rahmen meiner Pressearbeit gelungen, die Firmengeschichte wie auch das historische Firmenarchiv als einen wichtigen Bestandsteil der Öffentlichkeitsarbeit in den jeweiligen Firmen zu integrieren. Schon bei meiner Arbeit in der NSU-Presseabteilung hatte ich beruflichen Kontakt zu dem Journalisten und Buchautor Werner Oswald, dessen Fachbücher mich von Anfang an begeisterten. Dieser Kontakt setzte sich dann in der BMW-Presseabteilung und danach in der Porsche-Pressearbeit fort.

    Und weil ich einen Neigungsberuf hatte, machte ich auch im Rentenalter so weiter und intensivierte deshalb meine langen und guten Kontakte zum Stuttgarter Motorbuchverlag. Mein erster Kontakt zu Unimog begann im Juni 2001 mit Recherchen im Werk Gaggenau für meine erste Unimog-Typenkompass Ausgabe. Unterstützt wurde ich vor allem von der Daimler-Presseabteilung und vom Mercedes-Museum, wo mir meine guten persönlichen Kontakte eine große Hilfe waren. So hatte ich einen guten und vertraulichen Zugang zu den großen und vielen wohlgehüteten Schätzen des Zentralarchivs. Was nun folgte, glich einer Entdeckungsreise durch die Tiefen des Mercedes-Benz Classic-Archivs. Jetzt war Fleiß und Durchstehvermögen angesagt, denn „was man gerne macht, macht man auch gut“. Zugute kamen mir jetzt mein Wissen und meine Erfahrung als langjähriger Museumsfachmann in der Archivarbeit sowohl bei NSU als auch bei BMW und Porsche.

    MW:

    Der Typenkompass war dann jeweils ein nettes kleines Nachschlagewerk für Unimog-Einsteiger und wurde daher sehr gut nachgefragt. War dies der Grund, groß einzusteigen und bis 2006 ein umfangreiches Nachschlagewerk zum Unimog und MB-trac  mit dem Titel „Unimog – Alle Modelle seit 1948“ mit damals bereits 390 Seiten zusammenzustellen? Das war ja auch eine extreme Fleißarbeit in wenigen Jahren.

     

    Der Titel im Jahr 2006

    PS:

    Die große Menge an Daten, Zahlen, Bilder und Quellen als Ergebnis meiner Recherchen für die ersten Unimog-Typenkompass-Ausgaben, ließ tatsächlich nicht nur bei mir, sondern auch beim Motorbuchverlag den Wunsch aufkommen, mehr daraus zu machen. Damit schloss sich der Kreis zu Werner Oswald, dessen Fachbücher als Standardwerk gewissenhaft recherchiert, umfassend und top aktuell, übersichtlich und gut strukturiert, sowie die Typengeschichte und Typenkunde bis ins Detail aufzeigten. Werner Oswald glänzte mit fundierter und umfassender Beschreibung, die sich mit einer großen Anzahl verschiedener Tabellen, detailgenaue Auskunft über Technische Daten, Programmübersicht, Bauzeiten, Produktionszahlen und Preise zu allen Typen, Modelle, Varianten und Baumuster als besonderes Merkmal auszeichneten. Werner Oswalds Standardwerke avancierte deshalb zu einer Art „verlängerte Werkbank der Firmenarchive“. Und diesen Anspruch strebte ich auch für mein großes Unimog-Buch an.

    Was dabei heraus kam, war dann auch ein Standardwerk über die vollständige Unimog-Typengeschichte und -Typenkunde seit 1946. Mit großer PC-Fleißarbeit habe ich das ausschließlich nur analog gesammelte und mir zur Verfügung stehende Archivmaterial in die moderne digitale Bild- und Datenerfassung umgewandelt.

     

    Und so sah der Titel 2011 aus

     

    ….. und so 2019

     

    MW:

    Wieviel Zeit investieren Sie tendenziell in die jeweiligen Ausgaben, was sind Ihre Quellen dafür?  

    PS:

    Aller Anfang ist schwer. Je tiefer ich in die Materie Unimog eindrang, umso größer wurde mein Quellenvolumen. Deshalb gab ich mir für die erste Ausgabe einen Zeitrahmen von etwa einem Jahr. Meine ersten Konzeptarbeiten begannen also rechtzeitig vor der vom Verlag geplanten Markterscheinung 2006.

    Die Weiterentwicklung dieses Motorbuchtitels „Unimog – Alle Typen, alle Modelle, alle Daten seit 1946“ ging schrittweise. Der ersten Auflage von 2006, in der noch im Mittelteil der MB-trac Platz gefunden hatte, folgte 2011 eine zweite, weiter verbesserte und aktualisierte Auflage. Die dritte Auflage von 2017 präsentierte sich nicht nur aktualisiert und überarbeitet, sie bekam auch ein größeres an das neue Verlagslayout angepasste Buchformat. Um Platz für die immer größere werdende Unimog-Modellpalette zu schaffen, verließ der MB-trac seinen angestammten Platz in der Buchmitte, um ein Jahr später, 2018, in einem eigenen Buchtitel „MB-TRAC, alle Modelle seit 1973“ zu erscheinen. 2021 kam eine weitere, nunmehr vierte überarbeitete und ergänzte beziehungsweise aktualisierte Neuausgabe hinzu.

    Die Stärken dieses Motorbuchtitels „Unimog-Alle Typen, alle Modelle, alle Daten seit 1946“ machen dieses Werk zu einem „Zehnkämpfer unter den Unimog-Büchern“. Aber ohne die Unterstützung hilfsbereiter Freunde und versierter Experten hätte dieses Druckwerk nicht realisiert werden können. So unterstützte mich Uwe Heintzer vom Daimler Classic-Archiv von Anfang an und ermöglichte mir den Zugang zu vielen wohlgehüteten Schätzen. Wichtige technische Unterlagen und seltenes Bildmaterial lieferten während ihrer aktiven Dienstzeit Martin Flammer, Horst-Detlef Schulz und Burkhard Hagedorn vom Unimog Vertrieb Marketing in Wörth  sowie Jürgen Barth von der Daimler Presse mit dem unkomplizierten Zugang zur Presse-Datei.

    MW:

    Verraten Sie, an welchen Buchprojekten Sie gerade arbeiten?

    PS:

    Mit Drucklegung und der Markteinführung der aktuellen Unimog-Auflage von 2021 habe ich meine aktive Autorenschaft beendet und bediene meine Buchtitel künftig nur noch, wenn erforderlich, im Bereich „hegen und pflegen“. Damit endet eine seit den 1970er Jahren bestehende Verbindung zum Motorbuchverlag Stuttgart, der mich von Anfang an unterstützte. Dafür bin ich sehr dankbar.

    Dass ich durch mein faszinierendes Hobby die Möglichkeit bekam, seltene und oft auch unbekannte Schätze der Unimog-Geschichte aus dem Werksarchiv, wie auch aus Privatsammlungen zu finden und in meinen Büchern der Öffentlichkeit und vor allem den vielen Sammler und Unimog-Freunde zugänglich zu machen, das macht mich dankbar und stolz zugleich.

    MW:

    Abschließend kann ich zur aktuellen Ausgabe von „Unimog – Alle Typen, alle Modelle, alle Daten seit 1946“ mit 660 Abbildungen nur gratulieren. Und wenn jemand fragt, woher manche Unimog-Informationen stammen, kann ich dann sicherlich weiterhin sagen: „Alles aus dem Schneider!“

    Zu guter Letzt der Titel des aktuellen Werkes von 2021

     

     Buchvorstellung „Unimog – Alle Typen, alle Modelle, alle Daten seit 1946“

    Der Motorbuch Verlag schreibt zur aktuellen Ausgabe von „Unimog – Alle Typen, alle Modelle, alle Daten seit 1946“:

    In der Nachkriegszeit als Universal-Motor-Gerät für landwirtschaftliche Anwendungen entwickelt, ist der Unimog heute ein Fahrzeug, das in 160 Ländern als bester Allrad-Lkw und Inbegriff von Zuverlässigkeit und Vielfalt an Einsatzmöglichkeiten gilt. Peter Schneider, in Sachen Unimog kein Unbekannter, legt hier eine Typologie der Extraklasse vor, die in über 300 Datentabellen alle Typen, Formen und Varianten des Alleskönners seit 1946 bis ins Detail erfasst. So entstand eine ausführliche Darstellung der Unimog-Historie, umfassend überarbeitet und erweitert, mit einer Fülle an neuem Bildmaterial. Ein absoluter Steadyseller im Programm!
    440 Seiten, 265 x 230 mm

    Erhältlich ist das Buch „Unimog – Alle Typen, alle Modelle, alle Daten seit 1946“ für 39.90 Euro im Buchhandel, im Unimog-Museum und beispielsweise über www.buchundbild.de Suchbegriff: Schneider

     

    Buch und Bild Unimog Literatur
  • Das Unimog-Schulungsgebäude neben dem Unimog-Museum

    Das Unimog-Schulungsgebäude im November 1956

    Vielen Besuchern des Unimog-Museums Gaggenau ist es vor Augen, das Gebäude daneben mit dem Schriftzug „Unimog Schulung“. Weniger bekannt ist deren Entstehungsgeschichte und frühere Nutzung. Heute schätze ich mich glücklich, bereits 2006 im Gespräch mit einigen Unimog-Pionieren für einen Beitrag im Heft‘l 51 des Unimog-Club Gaggenau diesen Fragen nachgegangen zu sein. Die weiteren Ergebnisse meiner Nachforschungen habe ich dann 2009 im Band 3 der „Geschichten rund um den Unimog“ in dem elfseitigen Beitrag „Die Unimog-Schulung in Gaggenau“ festgehalten. Alle meine damaligen Gesprächspartner wie Manfred Florus, Willi Seitz, Karlheinz Gutmann, Gustav Krettenauer und Siegfried Köppe sind heute leider nicht mehr unter uns.

    Michael Wessel

    In unserer Reihe „Best of Unimog-Heft´l” hier der Beitrag aus Nummer 51 vom August 2006:

     

    Das Feld neben der Schulung wurde permanent gepflügt und auf unterschiedliche Weise “beackert”.

     

    Besuchern aus aller Welt wurde der Unimog – meist mit landwirtschaftlichen Anbaugeräten – neben der Schulung vorgestellt.

     

    Stolz stellten sich die Lehrgangsteilnehmer mit ihren Kutten mit Mercedes-Stern dem Werkfotografen

     

    Für die Unimog-Werbung betankt Karlheinz Gutmann einen Unimog

     

    Auf dem Winklerhof – wenige Kilometer vom Unimog-Museum entfernt – wurden der Unimog ebenfalls im Einsatz gezeigt

    Das Heft 51 kann noch über den Shop des Unimog-Club Gaggenau erworben werden:

    unimog-club-gaggenau.de/shop/produkt-kategorie/unimog-heftl/page/3/

    Den Band 3 der „Geschichten rund um den Unimog“ gibt es zum Sonderpreis von 10 Euro im Unimog-Museum oder über www.buchundbild.de Suchbegriff Geschichten

    Merex Unimog
  • Unimog-Kalender mit Holzschnitt-Motiven

    “Im Märzen der Bauer seinen Unimog einspannt. Er hält seine Äcker und Wiesen instand!”

    Anfang der 1950er Jahre veröffentlichte der Unimog-Vertrieb einen Kalender mit holzschnittartigen Motiven. 1991 wurde er vom Unimog Veteranen Club als Jahresgabe nachgedruckt. Hier die einzelnen Monatsmotive (den März haben wir vorgezogen):

     

    Copyright: Mercedes-Benz AG

    Beutlhauser Unimog Kommunaltechnik
  • Unimog-Faltprospekt von 1950: Geballte Information im Taschenformat

    Titel des Unimog-Faltprospekts von 1950

    Zur Messe der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft 1950 gaben Gebr. Boehringer, Göppingen, neben einem prachtvollen Unimog-Prospekt mit 16 Seiten auch einen Faltprospekt im Format DIN A 6 hoch heraus. Dabei nutzten sie viele der kleinen Grafiken sowie die Fotos, die für den Hauptprospekt bereits erstellt worden waren.

    Zwei interessante Aussagen sind darin enthalten: Der langsamste, schnellste und stärkste Schlepper seiner Klasse – das ist der UNIMOG.

    Und:

    Was fortschrittliche Landwirte fordern: Schneller arbeiten – bequemer arbeiten – mehr verdienen – das erfüllt in unübertroffener Weise der UNIMOG.

    Es ist den Werbefachleuten in hervorragender Weise gelungen, geballte Informationen in diesem Faltprospekt im Taschenformat unterzubringen.

    Insbesondere den Unimog in der Landwirtschaft zeigen die Fotos und Grafiken

     

    Weitere Einsatzmöglichkeiten und die wichtigsten technischen Daten sind hier zu finden.

    Die Messe fand bekanntlich vom 11. bis 18. Juni 1950 in Frankfurt statt. Zu diesem Zeitpunkt hatten Gebr. Boehringer wieder die Genehmigung zur Herstellung von Werkzeugmaschinen erhalten – ihr früheres Kerngeschäft. Aufträge kamen in großer Zahl anlässlich der Messe rein. Andererseits war die Produktion des Unimog ab Februar 1949 nur schleppend angelaufen. Es ist also anzunehmen, dass die ersten Gespräche mit dem Ziel einer zukünftigen Übernahme der Produktion des Unimog durch Daimler-Benz bereits parallel stattfanden. Schließlich wurde dies am 27. Oktober 1950 beschlossen.

    Der Prospekt hat die Scheidemann-Nummer A 3. Weitere Unimog-Propekte gibt es von Boehringer nicht.

    Michael Wessel

    Auch auf einer Messe in der Stadt der Produktion, in Göppingen, kam 1950 der Messestand der DLG Frankfurt zum Einsatz – und sicher wurden die beiden neuen Prospekte auch dort verteilt.

     

    Buch und Bild Unimog Literatur
  • Der Unimog-Club Gaggenau ist jetzt in 46 Ländern vertreten

    Nimmt gerne weitere Mitglieder im Unimog-Club Gaggenau auf: Vorstandsmitglied Claudio Lazzarini, Kassier, vor einem “Dieseli” im Unimog-Museum Gaggenau. Dort ist er Leiter des Kuratoriums.    Foto: Michael Wessel

    Im Januar konnte Claudio Lazzarini, der Kassier des Unimog-Club Gaggenau, ein neues Mitglied aus Peru begrüßen. Damit hat der Club jetzt Mitglieder in 46 Ländern. Diese verteilen sich wie folgt:

    6778 Deutschland, 260 Schweiz, 215 Österreich, 98 Niederlande, 66 Italien, 48 Brasilien, 30 Frankreich, 20 USA, je 17 Belgien und Liechtenstein, je 10 Luxemburg, Norwegen und United Kingdom, je 7 Australien, Finnland und Kanada, 6 Spanien, 5 China, 4 Schweden, je 3 Chile, Dänemark, Portugal und Tschechien, je 2 Griechenland, Island, Südafrika und Ungarn, je 1 Abu Dabi, Andorra, Argentinien, Beilize, Indonesien, Irland, Japan, Katar, Kroatien, Malaysia, Mexiko, Neuguinea, Neuseeland, Peru, Polen, Russland, Singapur, Slowenien und Türkei.

    Im Januar 2022: Jeden Tag zwei neue Mitglieder

    Die zweite gute Nachricht des Kassiers des Unimog-Club Gaggenau: Im Januar kamen 61 Mitglieder hinzu. Das waren – wie in früheren Zeiten – wieder rund zwei neue Mitglieder am Tag.

    Für 2022 könnte man sich das Ziel setzen, die 50 Länder voll zu bekommen und bei der Mitgliederzahl die 8000 zu erreichen. Aber weiterhin gilt natürlich: Klasse statt Masse.

    MW

    Schüssler Unimog