Titel eines Prsopektblatts für die Kipp-Pritsche zum Unimog
Der Unimog-Vertrieb bot seinen Kunden ab 1953 ein interessantes Magazin an, den Unimog-Ratgeber. In der ersten Ausgabe wurden in der Rubrik UNIMOG-FORTSCHRITT eine Kipp-Pritsche – Hersteller war Erhard & Söhne, Schwäbisch Gmünd – sowie Sitz- und Aufsteckteile, Prischenverdecke, Rückewagen und das Preßluftanbaugerät 22000 vorgestellt.
Michael Wessel
Die ersten zehn hoch interessanten Hefte des Unimog-Ratgebers sind äußerst selten. 2001 hat daher Buch&Bild einen Nachdruck in Buchform veranlasst. Das Buch hat 157 Seiten und kostet nur 10 Euro plus Versand.
„In eigener Sache:“ Zur Vervollständigung meiner Sammlung suche ich noch Ratgeber September 1959, Winter 1970, Herbst 1973, Frühjahr 1974, Herbst 1975 und Nr. 4 von 1975. Außerdem Unimog+MB-trac 4.1976 und G 1.1980 sowie G und L 1.1981 zu kaufen oder zu tauschen. Habe dafür sehr viele Dubletten auch von Unimog-Prospekten anzubieten. Michael Wessel, Mail wessel-gaggenau@t-online.de, Tel. +49 7225 97 00 349
Unimog mit Schneeschleuder oder Schneefräse? Es ist wohl eine Schneefräse.
In der Kundenzeitschrift UNIMOG-Ratgeber Nummer 2 von 1953 werden in der Rubrik “UNIMOG FORTSCHRITT” verschiedene Winterdienst-Ausrüstungen für den Unimog vorgestellt.
Die ersten zehn hoch interessanten Hefte des Unimog-Ratgebers sind äußerst selten. 2001 hat daher Buch&Bild einen Nachdruck in Buchform veranlasst. Das Buch hat 157 Seiten und kostet nur 10 Euro plus Versand.
Titel des Kundenmagazins Unimog-Ratgeber 2 von 1953 (Ausschnitt) mit Schmidt-Keilpflug. Die Höhe wurde noch mittels Rad vor dem Einsatz festgelegt.
Im zweiten Unimog-Ratgeber, der 1953 erschien, ist der Winter ein Schwerpunktthema. Hier die damals ausgesprochenen Empfehlungen zur Batterie:
Die ersten zehn hoch interessanten Hefte des Unimog-Ratgebers sind äußerst selten. 2001 hat daher Buch&Bild einen Nachdruck in Buchform veranlasst. Das Buch hat 157 Seiten und kostet nur 10 Euro plus Versand.
Ulrich Jahn schreibt am 22. Dezember 2020 im Badischen Tagblatt zur Ausstellung der Gaggenauer Industriegeschichte im erweiterten Unimog-Museum Gaggenau:
Industrielle Geschichte in Gaggenau
Mehrheitlich sprach sich der Gemeinderat für die Einrichtung einer Ausstellung „Industrielle Geschichte in der Stadt Gaggenau“ im geplanten Erweiterungsbau des Unimog-Museums aus.
Es gab eine längere Diskussion am Montag in der Sitzung des Gaggenauer Gemeinderats. Und zum Teil knappe Abstimmungsergebnisse.
„Ohne Stefan Schwaab würde es das Museum so nicht geben“, meinte Oberbürgermeister Christof Florus, der den SPD-Rat als „Kämpfer für das Museum“ bezeichnete. Und Schwaab musste viel Überzeugungskraft leisten, um seine Ratskollegen zu überzeugen. Mittels einer 3-D-Projektion führte er den Gemeinderat digital in den noch zu errichtenden Erweiterungsbau. Mit Blick von der B462 soll die Erweiterung links vom bestehenden Gebäude umgesetzt werden. Außerdem gibt es nach den Worten von Schwaab Überlegungen, dort hin den Eingang zu verlegen. Überlegt wird auch, im Museum (voraussichtlich im Neubau) künftig Naturparkprodukte anzubieten.
Vorerst gestrichen ist eine rund 14 Meter hohe Werbepylone, die weit sichtbar auf die Tourist-Info im Museum hinweisen soll. Diese könne aber jederzeit nachträglich errichtet werden, sagte Schwaab.
Holzkonstruktion für später zu errichtende Empore
Im Neubau gebe es eine Holzkonstruktion – als Vorbereitung für eine später zu errichtende Empore. „Nur angedeutet“ sei, wie die automobile Geschichte präsentiert werden könne. Dies müsse noch im Detail abgestimmt werden, so der Vorsitzende des Vereins Unimog-Museum. Die Ausstellungsfläche werde im Vergleich zu heute verdoppelt.
Nach Meinung von Rudi Drützler (CDU) sei es ursprünglich um die Industriegeschichte gegangen. Jetzt sei nur von Automobilgeschichte die Rede. Das sei mit 200 Quadratmeter ein Flächenproblem, betonte Schwaab. Die Fläche sei „sehr schnell und spannend gefüllt“. Eine Empore würde 900 Quadratmeter umfassen. Bei einem Museum zur Industriegeschichte wären die Erwartungen zu hoch, der Platz reiche ohne Empore nicht aus, meinte Gerlinde Stolle (SPD).
In der Diskussion wurde unter anderem der einmalige Investitionskostenzuschuss in Höhe von 220.000 Euro an den Verein Unimog-Museum erörtert. Bedenken hatten mehrere Räte wegen eines monatlichen Betrags von 2.200 Euro, den die Stadt für entstehende Unterhaltungs- und Betriebskosten zahlen soll. Dieser Betrag sei für den laufenden Betrieb bestimmt, laut Schwaab von Heizung über Reinigung bis hin zum Strom, also ein „Rundumsorglospaket“.
„Ich tue mich schwer mit dem Thema“, gab Dr. Roland Purkl (CDU) zu. Der anstehende Doppelhaushalt „verlangt uns alles ab“. Der Rat müsse in Kürze entscheiden, was alles von der Wunschliste gestrichen werden muss. Deshalb sollten zunächst die Haushaltsberatungen abgewartet werden. Dieser Meinung schloss sich Christina Palma Diaz an.
Union mehrheitlich gegen Vorschlag der Verwaltung
Von einem falschen Zeitpunkt sprach auch Rudi Drützler (CDU). In der Union gebe es eine Mehrheit gegen den Verwaltungsvorschlag. Auch die Freien Wähler tun sich nach den Worten von Martin Hahn schwer, insbesondere mit den monatlich 2.200 Euro.
Gerd Pfrommer (SPD) erinnerte daran, dass eine große Lösung verworfen worden sei. Er kritisierte das Verhalten mancher Räte, die ein Museum für Industriegeschichte wünschten, aber dafür nichts geben wollten. Skeptisch wegen der Kosten war nach Angaben von Susanne Detscher die Fraktion von Bündnis 90 / Die Grünen). Alexander Haitz (FDP) und Armin Kellert (AfD) sprachen sich für die Verwaltungsvorschläge aus.
Eine große Mehrheit gab es bei der Abstimmung für den einmaligen Investitionskostenzuschuss von 220.000 Euro (18 Ja, fünf Nein). Mit zwölf zu elf Stimmen fiel die Zustimmung für den monatlichen Zuschuss von 2.200 Euro äußerst knapp aus. Für eine dauerhafte Ausstellung „Industrielle Geschichte in der Stadt Gaggenau“ im geplanten Erweiterungsbau des Unimog-Museums und einer entsprechenden Kooperationsvereinbarung votierten 18 Räte, fünf waren dagegen. Einigkeit herrschte im Rat, dass die Ausstellung nicht auf die Automobilgeschichte beschränkt werden soll.
Versuchsleiter Christian Dietrich 1948 am Steuer eines Unimog-Prototypen – immer mit Hut! Ein Hut von ihm ist im Unimog-Museum Gaggenau zu sehen. Dort wird er als einer der zehn Väter des Unimog-Erfolgs vorgestellt.
Die Familie von Unimog-Versuchsleiter Christian Dietrich wohnte nach dem Zweiten Weltkrieg in Schondorf am Ammersee. Seine Heimfahrten von Göppingen aus nutzte Dietrich auch, um Prototypen auf der über 200 Kilometer langen Strecke zu testen. Unterwegs konnte es schon mal passieren, dass amerikanische Soldaten salutierten, weil sie annahmen, ein ihnen bisher unbekanntes Militärfahrzeug käme auf sie zu.
Die Unimog erregte am Ammersee natürlich Aufsehen. Und Dietrich nutzte die Wochenenden auch, um interessierten Bauern das Fahrzeug vorzuführen und um Rückmeldungen zum praktischen Einsatz zu erhalten. Unter den Interessenten war auch der Bauer Ludwig Schüssler sen. in Inning am Ammersee, wie aus einem privaten Schreiben von Dietrich an den Unimog-Generalvertreter Ernst Henne hervorgeht. Das am 4. Oktober 1949 dann schließlich ausgelieferte heißersehnte Fahrzeug hatte die Fahrgestellendnummer 91, gehörte also zu der sogenannten Vorserie von 100.
Für den Filius auf dem Bauernhof, Ludwig Schüssler jun., sollte der Unimog sein ganzes berufliche und unternehmerische Leben bestimmen, wie aus der Firmenchronik der Schüssler Unimog GmbH hervorgeht. Siehe https://schuessler-unimog.de/ueber-uns/
Hier das interessant zu lesende Schreiben vom Dezember 1948 – also kurz vor dem zögerlichen Serienanlauf im Februar 1949 – bis Ende Mai konnten nur elf Fahrzeuge ausgeliefert werden.
Zur Verlagerung des Unimog von Göppingen nach Gaggenau verfasste ein Mitarbeiter eine humorige Schrift – Slg Wessel
Unimog “die technische Sensation”
Daimler zahlt 1 Million DM für die Übernahme des Unimog
Vor 70 Jahren wurde die Verlagerung des Unimog nach Gaggenau vereinbart
Dem 27. Oktober 1950 kommt in der Geschichte des Unimog und insbesondere des Gaggenauer Benzwerks ganz besondere Bedeutung zu, denn vor 70 Jahren wurde die Verlagerung des Unimog von der damaligen Produktionsstätte, der Maschinenfabrik Gebrüder Boehringer in Göppingen, in das Daimler-Benz Werk Gaggenau vereinbart. Über 50 Jahre wurde er dann dort gebaut, bevor 2002 die weitere Verlagerung zum Lkw-Montagwerk von Mercedes-Benz in Wörth erfolgte. Die Verbundenheit der Gaggenauer mit dem Unimog wird aber weiter unter anderem durch das 2006 eröffnete Unimog-Museum aufrechterhalten.
Am 10. Oktober 1946 hatte der Chefkonstrukteur des Unimog, Heinrich Rößler, mit dem ersten von ihm entwickelten und bei der Metallwarenfabrik Erhard & Söhne in Schwäbisch Gmünd gebauten Prototypen seine Jungfernfahrt gemacht. Mit dabei war der aus Gaggenau stammende Ingenieur Hans Zabel und dessen Kollege Karl Rank. Vier Prototypen wurden bei Erhard & Söhne fertiggestellt und intensiv getestet, bevor die Unimog-Mannschaft im Januar 1948 zu Boehringer in Göppingen, dem ersten Standort der geplanten Serienfertigung, umzog. Hier wurden auch die Prototypen fünf und sechs komplettiert. Nummer sechs steht heute im Unimog-Museum.
Die Resonanz auf die erste Präsentation des Unimog vom 29. August bis 5. September 1948 auf der Fachmesse der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft in Frankfurt übertraf alle Erwartungen. Der Unimog war die technische Sensation der gesamten Ausstellung. Selbst der relativ hohe Preis von 13.800 DM hielt zwei Monate nach der Währungsreform 150 Besucher nicht davon ab, sich als Kaufinteressenten einzutragen.
Bei Boehringer musste der geplante Beginn der Montage des Unimog wiederholt verschoben werden. Als Maschinenbauer waren sie auf die Montage eines kompletten Fahrzeugs offensichtlich nicht gut vorbereitet. Und so wurden erst nach Fertigung von zwei Versuchs-Unimog im Februar 1949 weitere zwei im März und vier im April an Kunden ausgeliefert. Anhand dieser Zahlen wird deutlich, dass der Anlauf in einer eigens für die Unimog-Montage vorgehaltenen großen Halle holprig verlief.
Parallel dazu erhielt Boehringer mit Beginn des sogenannten „Kalten Krieges“ von den Westmächten wieder die Genehmigung, Werkzeugmaschinen zu bauen – ihr Kerngeschäft bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs. Die Montage des Unimog hatte man primär übernommen, um einer drohenden Demontage entgegenzuwirken. Überlegungen, den Unimog „sanft einschlafen zu lassen“, traten die Gesellschafter der Unimog-Entwicklungsgesellschaft Albert Friedrich und Eduard Köhler energisch entgegen. Somit musste ein anderer Produzent gesucht werden. Hierfür kamen Henschel, BMW und Daimler-Benz in die engere Wahl.
Rennfahrer erkennt Unimog-Potential
Jetzt kam der legendäre Motorradrennfahrer Ernst Jakob Henne ins Spiel. Dieser hatte mit den durch unzählige Rennerfolge angesammelten Vermögen ab 1948 in München eine Großvertretung für Daimler-Benz aufgebaut und zudem das Potential des Unimog erkannt. So wurde er 1949 einer der ersten und anschließend mit weitem Abstand der erfolgreichste Unimog-Generalvertreter. 151 der bei Boehringer gebauten Unimog wurden auch dank des Talents des Verkaufsleiters Otto Seyfried in seinem Gebiet verkauft. Henne soll gesagt haben: „Der Motor des Unimog kommt doch schon von Daimler-Benz und in Gaggenau haben sie ein notleidendes Lastwagen-Montagewerk. Da könnte der Unimog doch zukünftig montiert werden. Außerdem haben einige der Führungskräfte früher schon bei Daimler-Benz gearbeitet.“
Als Boehringer im Juni 1950 auf der Messe der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft den Unimog präsentierte, liefen parallel bereits die Übernahmeverhandlungen mit Daimler-Benz. Links der Leiter der Unimog-Montage, Werner Boehringer, und daneben der Leiter des Unimog-Versuchs und Kundendienstes, Christian Dietrich.
Als die 40. Ausstellung der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft vom 11. bis 18. Juni 1950 für den Unimog-Vertrieb wieder ein voller Erfolg wurde, liefen parallel bereits intensive Übernahmeverhandlungen zwischen der Unimog-Entwicklungsgesellschaft und Daimler-Benz. Dabei ging es auch um die Rolle, die Erhard & Söhne als zukünftiger Teile-Lieferant haben wird. Schließlich hatten Erhard & Söhne für die Prototypen-Fertigung und für ihre zwischenzeitliche Teilelieferung an Boehringer erhebliche Investitionen in Werkzeuge getätigt. Auch eine Lizenzfertigung durch Daimler-Benz war anfangs im Gespräch.
Auf einem aufwändigen Prospekt zur DLG-Ausstellung 1950 pflügt noch ein Unimog von Boehringer. Slg. Wessel
Am 5. September 1950 fielen dann bei Daimler-Benz jedoch die Würfel zugunsten einer kompletten Übernahme des Unimog. Der Vorstandsvorsitzende Dr. Wilhelm Haspel schrieb an Dr. Rolf Boehringer: „Wie Ihnen fernmündlich voraus mitgeteilten, haben wir uns entschlossen, den Unimog-Schlepper zu übernehmen und zu bauen.“ Für die uneingeschränkten Patente und Rechte am Unimog sollten 600.000 DM an die Entwicklungsgesellschaft gezahlt werden – 100.000 für jeden der sechs Gesellschafter. Hinzu sollten 300.000 DM für die von Boehringer geschaffenen Montagevorrichtungen und weitere Investitionen sowie 100.000 DM an Erhard & Söhne für Investitionen in Werkzeuge und Betriebseinrichtungen kommen. Insgesamt als eine Million DM. Die Verhandlungen fanden am 27. Oktober 1950 – also vor 70 Jahren – ihren erfolgreichen schriftlichen Abschluss.
Die Verhandlungen zur Übernahme der Unimog-Montage durch Daimler-Benz fanden am 27. 10. 1950 ihren Abschluss.
Unimog-Pionier Roland Feix erinnert sich heute, dass ihm bei einer Forstvorführung im Herbst 1950 der Henne-Verkaufsleiter Otto Seyfried den Tipp gab: „Sehen Sie dort den jungen Mann mit dem langen Ledermantel? Das ist Dr. Alfred Rummel, der wird Ihr neuer Chef in Gaggenau“. Feix viel aus allen Wolken, denn bei Boehringer gefiel es ihm sehr gut. Doch Seyfried wusste noch mehr und versuchte ihn zu beruhigen: „Machen Sie sich keine Sorgen, Sie gehen mit!“ Daran ist zu erkennen, dass es schon früher gelegentlich mit der rechtzeitigen Information der betroffenen Mitarbeiter haperte.
Und dann ging auch alles Weitere recht schnell. Im Werk Gaggenau rekrutierte man für die Abteilung Unimog mit dem Technischen Leiter Albert Friedrich und dem Kaufmännischen Leiter Dr. Alfred Rummel das nötige Personal. Hierfür warb man auch bei den Mitarbeitern des Unimog-Bereichs von Boehringer. Etwa zwanzig erklärten sich dazu bereit. Zudem erhielten sechs Mitarbeiter aus dem Werk Gaggenau den Auftrag, sich in mehreren Wochen in Göppingen in die Montage und die Besonderheiten des Unimog einarbeiten zu lassen.
Im März 1951 wurde der letzte Unimog in Göppingen montiert – 602 waren es insgesamt. Bereits am 4. Juni 1951 konnte der erste in Gaggenau montierte Unimog ausgeliefert werden – 2021 schon wieder ein Grund zum Feiern!
Dass die Gaggenauer auf die Montage des Unimog besser vorbereitet waren, wird daran deutlich, dass bereits nach sieben Monaten, am Jahresende 1951, der tausendste Gaggenauer Unimog an einen Kunden übergeben werden konnte.
Michael Wessel
Erstveröffentlichung im Badischen Tagblatt vom 26. Oktober 2020
„Erfülle Dir Deinen Traum vom eigenen UNIMOG. Die Geschichte des Unimog wird jetzt maßstabsgetreu in Waldsee (Pfalz) fortgeschrieben“ ist in einem attraktiven Prospekt der Modellbaumanufaktur ScaleART zu lesen. Und weiter: „Es gibt viele Gründe, weshalb es der Unimog verdient hat, mit einem voll funktionsfähigen und originalgetreuen Funktionsmodell geehrt zu werden.”
Und diese Modell eines modernen Unimog 437 hat es im wahrsten Sinne des Wortes in sich: Komponenten wie Portalachse mit Differentialsperren (!) oder das einzigartige Rahmenkonzept wurden in kleinem Maßstab originalgetreu nachgebildet. Darüber hinaus hat der Unimog eine voll funktionsfähige Hydraulik, die einen Arbeitsdruck von cirka 20 bar (!) realisiert.
Im Prospekt ist weiter nachzulesen: „Selbstverständlich verfügt das Modell auf Wunsch über eine komplette Lichtanlage mit zusätzlichen Beleuchtungskomponenten, wie z. B. Rundumleuchten , Arbeitsscheinwerfer … etc.
Motorsound und die Arbeitsgeräusche dürfen ebenfalls nicht fehlen, so wurden speziell dafür die originalen Arbeitsgeräusche digitalisiert und der kleine Unimog gibt sie über einen im Auspuff eingebauten Mini-Lautsprecher wieder.“
Weitere technische Details: Achsaufhängung mir Schubrohr, hohe Bodenfreiheit durch Portalachsen, leistungsstarkes 3-Gang-Schaltgetriebe.
Das voll funktionsfähige Modell ist in ganz vielen Varianten erhältlich. – Foto: Wessel
Das überwiegend aus Metall gefertigte Modell ist in unterschiedlichen Ausführungsarten und Farben sowie in unterschiedlichen Ausbaustufen ab etwa 2.500 bis über 5.500 Euro zu haben. Beim fertig aufgebauten Modell ist der Betrag dann schon fünfstellig. Und was wäre der Unimog ohne seine Anbaugeräte? Daher sind jetzt bereits Schneeschild, Kehrmaschine, Front- und Heckkraftheber, Seilwinde zu haben. Weitere Geräte und Aufbauten sind in Planung.
ScaleART-Geschäftsführer Bernd Brand (re.) stellt dem Unimog-Pionier Roland Feix das fünf Kilo schwere einzigartige Unimog-Modell vor. – Foto: Wessel
Der Traum von einem Unimog-Funktionsmodell begleitet den ScaleART-Chef Bernd Brand und seinen technischen Leiter Martin Michalik bereits viele Jahre. Nach fast 10-jähriger Vorbereitungszeit, in der die beiden wirklich alles, was mit Unimog zu tun hat, gesammelt und etliche Vorserienmodelle konstruiert und gebaut haben, haben sie sich entschlossen, anlässlich des 20 jährigen Firmenjubiläums die Ergebnisse der Arbeit vorzustellen – und das im passenden Rahmen, nämlich im Unimog-Museum.
Es gibt also viele Gründe, die Weltpremiere dieser einzigartigen Unimog-Modellreihe am 17. und 18. Oktober, 10 bis 17 Uhr, im Unimog-Museum zu besuchen!
Mehr unter www.scaleart-unimog.de
Michael Wessel
Text- und Bildquelle: Prospekt und Pressemeldung von ScaleART
Nachdem die Maschinenfabrik Gebr. Boehringer im Februar 1949 mit der Auslieferung der ersten Unimog an ihre Kunden begonnen hatten, versorgten sie diese mit Rundschreiben. Die Frequenz war offensichtlich hoch, denn am 27. November 1950 erschien bereits Rundschreiben Nummer 46 mit dem Titel „Es wird kalt!“. Darin wurde angeregt, „10 Gebote“ einzuhalten, um den neuen Alleskönner gut durch den Winter zu bringen.
Hier das komplette Kundenrundschreiben Nr. 46:
Das Kurzzeichen Die./Ai. lässt auf den Versuchs- und Kundendienstleiter Christian Dietrich schließen.
Uns liegt nur noch das Vertreter- und Kundenrundschreiben Nr. 39 zum Thema „Schmieröl für den Unimog“ vor. Daher die Frage: Wer hat möglicherweise die komplette Sammlung und wäre bereit, für die Archive des Unimog-Museums und des Unimog-Club Gaggenau Scans machen zu lassen?
Bitte gegebenenfalls um Kontaktaufnahme über wessel-gaggenau@t-online.de
Ein Jahr vor der nächsten Ausgabe der NUFAM, nimmt die Nutzfahrzeugmesse als Aussteller an einem Digitalevent des HUSS-Verlags teil. Auf dem Onlinestand können Besucher einen Ausblick auf die NUFAM 2021 erhalten und sich über eine Ausstellerteilnahme informieren. Die Geschäftsführerin der Messe Karlsruhe, Britta Wirtz, ist zu Gast im Eröffnungstalk der ersten virtuellen Nutzfahrzeugmesse und spricht unter anderem über die Bedeutung von Messen: „Der Innovationsdruck in der Nutzfahrzeugbranche verschwindet nicht durch Corona. Messen nehmen eine wichtige Rolle als Netzwerk-Knotenpunkt und Innovationshub ein und bieten die Chance, dringend notwendige Geschäftsabschlüsse anzubahnen. Wir wollen mit unserer Teilnahme die Branche unterstützen, zeigen, dass die NUFAM auch unter corona-konformen Bedingungen stattfinden kann und mit unseren Partnern in Kontakt bleiben.“
Direkter Draht zum Team über NUFAM-Stand auf nfz-messe.com
Der HUSS-Verlag hat die virtuelle Messe auf der Onlineplattform www.nfz- messe.com zusätzlich zu den redaktionellen Inhalten als neues Format integriert. Die virtuelle Messe, auf der sich Messebesucher im Rahmen eines attraktiven digitalen Veranstaltungsprogramms über Messeneuheiten der Unternehmen aus dem Bereich der Nutzfahrzeug- und Zulieferindustrie informieren können, findet vom 24. September bis 8. Oktober 2020 statt. Der NUFAM-Stand wird von Projektleiter Jochen Bortfeld und seinem Team betreut. Mittels Chat können die Besucher des Stands von 10 bis 16 Uhr mit dem Team in Kontakt treten, um ihre Fragen zu stellen, Optionen zu besprechen oder ein Angebot zu erhalten. Jochen Bortfeld blickt zuversichtlich in Richtung 2021: „Wir erfahren mit der Terminierung für den Herbst 2021 großen Zuspruch. Bereits jetzt können wir viele konkrete Anmeldungen verzeichnen und auch neue Interessenten wollen den Weg zurück ins Messeleben finden. Sicherlich wird auch die NUFAM nächstes Jahr noch digitaler werden. Unser Fokus liegt aber weiterhin auf dem Liveevent-Charakter, denn natürlich schlägt unser Herz für den persönlichen Austausch auf unserem Messegelände.“
Eröffnungstalk mit Beteiligung von Geschäftsführerin Britta Wirtz
Am 24. September um 10 Uhr findet die digitale Eröffnungsveranstaltung per Live-Stream statt. Im Rahmen eines Expertentalks über die Zukunft der Nutzfahrzeugbranche spricht Messechefin Britta Wirtz insbesondere über die Trends der Branche und die Pläne der Messegesellschaft für die kommende NUFAM, die vom 30. September bis 3. Oktober 2021 auf dem Karlsruher Messegelände stattfinden wird. Weitere Gäste des Talks sind: Markus Schell (persönlich haftender geschäftsführender Gesellschafter BPW Bergische Achsen KG), Christoph Huber (Vorsitzender der Geschäftsführung MAN Truck & Bus Deutschland GmbH), sowie Andreas Schmitz (Vorstandsvorsitzender Schmitz Cargobull AG). Der Geschäftsführer des HUSS-VERLAGS Rainer Langhammer sowie Tobias Schweikl (Chefredakteur der Fachmagazine LOGISTRA und PROFI Werkstatt sowie LogiMAT Daily) führen durch die Veranstaltung.
1950 war Walter Ahr (1928 – 1996) einer der sechs Mitarbeiter aus dem Daimler-Benz Werk Gaggenau, die bei Boehringer in Göppingen in die Montage des Unimog eingearbeitet wurden. Bereits drei Jahre später fuhr er in einem Konvoi mit mehreren Mercedes-Fahrzeugen 12.000 Kilometer über Stock und Stein durch Belgisch Kongo. Über diese abenteuerliche Fahrt berichtete er im Folgejahr im Heft 3 des Unimog-Ratgebers.
Die ersten Ausgaben der Kundenzeitschrift UNIMOG-Ratgeber sind heute sehr selten. Daher wurde ein Buch mit den ersten zehn Ausgaben – erschienen 1953 bis 1956 – aufgelegt. Zum Sonderpreis von 10 Euro ist es im Unimog-Museum oder über www.buchundbild.de erhältlich (Suchbegriff: Ratgeber).
Einige der Mercedes-Fahrzeuge, die 12.000 Kilometer durch den Kongo fuhren – Slg. Wessel
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