Zwei Unimog-Pioniere: Manfred Florus (rechts) gratuliert Willi Seitz zum 90. Geburtstag
Am 9. Oktober 2013 wurde der Unimog-Pionier Willi Seitz 90 Jahre alt. Dank des Unimog ist er viel in der Welt herumgekommen und so resümiert er heute: „Dass ich ein langweiliges Leben hatte, könnte ich nicht sagen!“. War er doch als Vorführer in 26 Ländern der Erde. Viele Einsätze führten ihn und den Unimog bis an die Belastungsgrenzen aber sein Motto war stets: „Es gibt nichts, was nicht geht!“
„In unserem Benz“, wie man insbesondere in Ottenau sagt, hat er 1938 bis 1941 eine Lehre als Schlosser absolviert. Sein Vater, ebenfalls ein Benzler, hatte ihn gelehrt, sich voll einzusetzen und gesagt: „Wenn da drunten der Stern nicht mehr leuchtet, sind wir hier bettelarm im Murgtal!“. Nach der Lehrer meldete sich Seitz als 18jähriger zur Luftwaffe, um nicht zum Arbeitsdienst eingezogen zu werden, „denn den Umgang mit dem Spaten hatte ich zu Hause gründlich gelernt. Schließlich betrieben wir – wie viele Ottenauer – noch eine Feierabend-Landwirtschaft“.
Das Kriegsende erlebte Willi Seitz am Plattensee in Ungarn. Von dort schlug er sich mit zwei Fliegerkameraden über Österreich meist zu Fuß bis nach Hause durch.
Im total zerstörten Benzwerk war Aufräumen und Wiederaufbau angesagt. Einziger Vorteil seiner Mitarbeit in der Aufbaukolonne: Als Schwerarbeiter hatte er dort Anspruch auf die Brotkarte 3, die eine Sonderration Brot beinhaltete. War er doch bereits seit 1934 aktiver Leichtathlet und brauchte daher eine stärkere Kost.
Seitz erinnert sich: „Mein Leichtathletik-Kamerad Manfred Florus, der 1951 mit dem Unimog von Göppingen nach Gaggenau gekommen war, lockte mich dann, im Unimog-Bereich mitzuarbeiten. Und ich machte ab September 1951 mit, was ich nie bereut habe.“
Abschied von einem Schmuckstück der Ausstellung, einem Uni-Knick, nehmen Carl-Heinz Vogler, Michael Wessel, Ueli Bicker (Besitzer), Hans-Jürgen Wischhof, Andreas Burren und Claudio Lazzarini
Die Sonderausstellung “Unimog und MB-trac im Forsteinsatz” ging am 6. Oktober zu Ende.
Im Außenbereich des Museums hatten die Besucher eine letzte Möglichkeit, die Fahrzeuge der Sonderausstellung versammelt zu sehen und einige von ihnen in Aktion, im “Forsteinsatz”, zu erleben. Dies leider bei schlechtem Wetter.
Ueli Bicker, Präsident des Unimog-Club Schweiz/Liechtenstein innerhalb des Unimog-Club Gaggenau, hatte dank der Unterstützung seines Stellvertreters Claudio Lazzarini merherer Monate seinen Uni-Knick in der Fortstausstellung präsentiert. Am Sonntag hieß es vor der langen Fahrt nach Buchs/Schweiz wieder Abschied von dem Schmuckstück zu nehmen.
Dies ist ein besonders schönes Beispiel, wie sich Mitglieder der Unimog-Fangemeinde für “ihr Museum” engagieren.
Dieses Bild zeigt den ersten Boehringer-Unimog, der 1950 für zivile Nutzung in die Schweiz eingeführt wurde und liebevoll “Dieseli” genannt wurde. Dies bestätigte Claudio Lazzarini, der intensiv zum Einsatz der Unimog in der Schweiz und insbesondere bei der Schweizer Armee geforscht hat. Die Ergebnisse seiner Recherchen hat er auf www.dieseli.ch dokumentiert. Es lohnt sich, dort reinzuschauen.
Claudio Lazzarini schreibt zum Begriff “Dieseli”: Liebevolle Bezeichnung für den leichten Geländelastwagen Unimog, hergeleitet von der Tatsache, dass es sich um das kleinste mit einem Dieselmotor angetriebene Fahrzeug der Schweizer Armee handelte.
Der Unimog-S der FF Gaggenau in der Werkstatt von Mertec Foto: Falk
Im Badischen Tagblatt schrieb Michael Bracht am 4. 10. 2013:
Im Große Freude herrschte bei der Oldtimer-Gruppe der Feuerwehr Gaggenau, als sie ihren Unimog-S fahrbereit aus der Werkstatt abholen konnten. Dieser hatte schon seit längerer Zeit Probleme. Alle Selbstversuche zur Reparatur waren gescheitert. Die Oldtimermannschaft war mit ihrem technischen Wissen am Ende. Ein Profi musste her.
Oldtimerchef Aribert Rieger sprach mit dem Chef der Bad Rotenfelser Firma Mertec, Andre Dusseldrop. Dieser sagte zu, zusammen mit seiner Mannschaft, den “Macken” auf den Grund zu gehen. Mit welchen Schwierigkeiten er dabei rechnen musste, war ihm dabei nicht bekannt. Denn selbst die Profis mussten in die Trickkiste greifen und ihr ganzes Wissen und Know-how auf den Plan rufen, denn viele Kleinigkeiten kamen zusammen. Es passte bei der Fliehkraftverstellung nicht, der Zylinderkopf musste instand gesetzt werden, Ventile wurden eingeschliffen, Zündkerzen und Verteilerkappe sind erneuert worden. Doch der in die Jahre gekommene Unimog lief nicht. Eine über zwei Monate sich hinziehende Fehlersuche begann.
… von der anderen Seite Foto: Falk
Dabei wurde das finanzielle Budget überschritten, aber durch ein entsprechendes Angebot konnten die Arbeiten letztendlich beendet werden und der 404S lief wieder. Andre Dusseldorp meinte: “Man kann doch so ein schönes Fahrzeug nicht stilllegen, der ist so gut erhalten und zudem ist er im Jahre 1959 in Gaggenau gebaut worden.” Oldtimerchef Rieger freute sich: “Der fährt wie am ersten Tag.” Probleme bereitete hauptsächlich die Beschaffung von Ersatzteilen. Der Unimog war 1985 vom damaligen Südwestfunk zur Feuerwehr Gaggenau gekommen und war bis ins Jahr 2000 im Einsatz. Zuvor war er in 1500 Arbeitsstunden zum Gerätewagen umgebaut und restauriert worden. (fmb)
Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von Mertec und das Oldtimer-Team der FF Gaggenau mit ihrem Unimog-S Foto: Bracht
Ausnahmsweise auch Probe sitzen durften die Besucher aus Gaggenau im Benz-Gaggenau von 1924
Gaggenauer besuchen Gaggenauer: Die ehrenamtlichen Helfer des Unimog-Museums besuchten am 23. September das Feuerwehrmuseum in Winnenden. Mit ein Grund für die Auswahl war das dortige Schmuckstück der auch sonst sehr attraktiven Ausstellung: eine “Automobilspritze”, die 1924 bei Benz in Gaggenau gebaut worden war. Gleich zwei äußerst kompetente Führer begrüßten ihre Kolleginnen und Kollegen aus dem Murgtal: Helmut Pflüger, durch dessen Initiative und jahrzehntelanges Engagement die Ausstellung entstanden war und der frühere Oberbürgermeister von Winnenden, Karl-Heinrich Lebherz, heute 2. Vorsitzender des Vereins.
Beim Rundgang durch das 2002 eingeweihte Museum beim Bahnhof Winnenden, in diesem Jahr durch einen Neubau erweitert, wurde immer wieder deutlich, mit wie viel Herzblut die Ehrenamtlichen an ihrem Museum hängen. Mit unzähligen wertvollen Ausstellungsstücken aus aller Welt – insbesondere aber aus der näheren Umgebung, wie an den Aufschriften zu erkennen war – konnte die Entwicklung der Feuerbekämpfung sehr gut nachvollzogen werden. Und ganz spontan stellte Karl-Heinrich Lebherz bei einer Busfahrt und einem Spaziergang durch Winnenden seinen früheren Wirkungsbereich vor. Auch von dem gelungenen Nebeneinander von Historie und Moderne waren die Besucher beeindruckt. bei einer Busfahrt und einem Spaziergang durch Winnenden seinen früheren Wirkungsbereich vor. Auch von dem gelungenen Nebeneinander von Historie und Moderne waren die Besucher beeindruckt.
Der frühere Oberbürgermeister, Karl-Heinrich Lebherz , führte durch Winnenden
Erstveröffentlichung im Badischen Tagblatt vom 1. 10. 2013
Am 17. Juli 1965 lief bereits der 1. Lkw vom Wörther Band. Von rechts: Karl Kohlbecker (Architekt), Dr. Hans Seifert (kaufm. Leitung), Richard Stahl (techn. Leitung), Karl J. Stöffler (Bürgermeister) – 2. von links: Karl Eberle (Betriebsratsvorsitzender)
Am 1. Oktober 2013 schrieb Thomas Senger im Badischen Tagblatt:
Am heutigen 1. Oktober jährt sich zum 50. Mal ein Ereignis, das als eines der einschneidendsten im Leben vieler Murgtäler – und Menschen in anderen Regionen – in Erinnerung bleiben wird: Offizielle Eröffnung des Daimler-Werks in Wörth.
Die Gedanken Hunderter ehemaliger Gaggenauer Benzler gehen zurück in die Zeit der 60er und 70er Jahre, als durch den neuen Daimler-Benz-Werksstandort in Rheinland-Pfalz, unmittelbar am Rhein, ein Stück Automobilgeschichte seinen Anfang nahm. Und auch heute gehört der tägliche Weg zur Arbeit über den Rhein zum Alltag vieler Murgtäler.
200 Fahrzeuge waren auf der Schwäbischen Alb zu bewundern
1963 siedelte der Milchviehbetrieb Roth von Tailfingen nach Lichtenbol der heutigen Großen Kreisstadt Albstadt um. Claudia und Gotthilf Roth hatten jetzt die Idee, das Jubiläum “50 Jahre Unimoghof Gotthilf Roth” mit einem Erntedankfest zu verbinden. Petrus belohnte dies mit herrlichem Wetter. Es wurde ein wunderschönes Fest für die ganze Familie oben auf der Schwäbischen Alb.
Gotthilf Roth, Regionalleiter des Unimog-Club Gaggenau für Zollern-Alb, hat sich in den letzten beiden Jahrzehnten als Unimog-Experte in der Szene einen guten Ruf erworben und viele Freunde gefunden. Daher konnte man sagen: “Gotthilf rief und alle, alle kamen!” – Am Ende sah man am 29. September mehr als 200 Fahrzeuge – überwiegend Unimog und MB-trac aber auch einige historische Traktoren.
Viele Kinder wirkten beim Gottesdienst mit
Mitveranstalter war die evangelische Kirchengemeinde, die mit vielen Helferinnen und Helfern auch die Bewirtung übernommen hatte. Nach einem eindrucksvollen Gottesdienst mit dem Posaunenchor TOP und vielen Kindergarten-Kindern wurde den Besuchern ein abwechslungsreiches Programm geboten. Aber zunächst gratulierte die Stellvertreterin in der Unimog-Regionalgruppe, Kerstin Wolfer, mit einer Unimog-Schwarzwaldtorte ….
Kerstin Wolfer gratulierte im Namen der Regionalgruppe des Unimog-Club Gaggenau
sowie der Oberbürgermeister von Albstadt, Dr. Jürgen Gneveckow. Die Glückwünsche des Unimog-Club Gaggenau überbrachten der Stellvertretende Vorsitzende Peter Rebsdat sowie der Ehrenvorsitzende Michael Wessel.
Zum abwechslungsreichen Programm gehörten Mitfahrten auf einem Unimog-Parcours einschließlich “Mini-Sauberg”, Strohballen-Burg, Streichelzoo, Gang durch den Kuhstall, Fahrzeugschau, Einsatzdemonstrationen mit dem Unimog. Für die Unterhaltung der unzähligen Gäste sorgten auch die Stadtkapelle Tailfingen, der Regionalchor Siegmaringen sowie die Gruppen “Teen Dance” und “Price unlimited”.
Alle Helferinnen und Helfer waren an eigens für diesen Tag bedruckten grünen Polohemden zu erkennen. Kommentar von Gotthilf Roth: “So ä Jubiläum dar ma sich au was koschde lau!”
Ende der 1950er Jahren wurde dieser Unimog 2010 auf dem Unimog-Versuchsgut “Murghof” eingesetzt. Dieser befand sich in Sichtweite der damaligen Unimog-Schulung – heute befindet sich dort das Unimog-Museum.
Um die Wirtschaftlichkeit des Unimog in konkreten Fällen unter Beweis zu stellen, wurden Ende der 1950er Jahre in der Nachbarschaft des Schulungsgebäudes der Murghof und im 40 km entfernten Grötzingen der Pfinzhof angepachtet. Beweisen wollte man damit auch, dass entgegen herrschender Meinung derartige Höfe ohne tierische Zugkraft wirtschaftlich betrieben werden können.
Der Murghof repräsentierte den typischen bäuerlichen Mischbetrieb mit 15 bis 30 Hektar und nur einem Unimog als zentralem Fahrzeug. Eingerichtet wurde ein Laufstall für Kühe mit Melkstand. Das Murgvorland wurde für Grünfutter gepachtet. Hinzu kamen Flächen im benachbarten Bischweier. Hatte doch bereits Albert Friedrich, immer wieder in Erinnerung gerufen, dass die Landwirtschaft „ein Transportgewerbe wider Willen“ ist. Hier konnte der Unimog seine Ladefläche und insbesondere seine Schnelligkeit zusätzlich einbringen.
U 401 (U 25) der Berliner Stadtreinigung mit Ganzstahlfahrerhaus Typ B. Zu sehen im Unimog-Museum in Gaggenau
Die Unimog-Freunde feiern in diesem Jahr nach dem U 406 und MBtrac 65/70 bereits das dritte Jubiläum, denn vor 60 Jahren war Produktionsbeginn des U 401. Zwei Jahre nachdem der Unimog in Gaggenau heimisch wurde, bekam er im Spätsommer 1953 den ersehnten Mercedes-Stern und eine neue Typenbezeichnung. Er hieß fortan anstatt U 2010 nun U 401. Somit war der erste echte Mercedes-Benz Unimog geboren. Gleichzeitig wurde zentralseitig die erfolgreiche 400er Baureihe ins Leben gerufen. Baureihen und Baumuster bestimmten ab sofort die technische Administration des Unimog.
Der Daimler-Benz Vorstand hat dem, von 1951 bis 1953 gebauten kleinen Universalmotorgerät U 2010 anfangs den Stern am Kühlergrill verweigerte. Grund war angeblich, dass dem Vorstand im Zeitalter der schön gestylten Ponton-Pkw und SL-Flügeltürer die „eckige Unimog-Kiste“ nicht in das Konzept der Mercedes-Designer passte. Der kleine Gaggenauer U 2010 überzeugte die Kritiker mit unerwartet hohen Einheiten von 5.846 Stück, neuen Zielgruppen wie Streitkräfte, Post, Bahn und Kommunen und starkem Interesse der Gerätehersteller. Damit waren diese Diskussionen beendet und das Nachfolgefahrzeug Unimog 401 erhielt 1953 den kleinen silbernen Stern auf den roten Kühlergrill.
Auf der NUFAM (siehe gesonderter Bericht) sind vom 26. bis 29 September auch die Unimog-Spezialisten MEREX und MERTEC vertreten. Ausgestellt werden beispielsweise ein neu restaurierter Unimog 2010 in “Schattenschwarz”, ein Unimog 1400 mit Winterdienstausrüstung von RASCO und als besonderes Highlight ein Unimg 1300 SE 6.4 mit einer Motorleistung von 320 PS und einem Drehmoment von 1250 Nm. Außerdem wird gemeinsam mit VB Technik ein Display gezeigt, auf welchem die Möglichkeiten der Luftfederung für Nutzfahrzeuge demonstriert werden.
Auch das Unimog-Museum Gaggenau ist mit einem Stand dabei.
Die offiziellen Reden – hier die Eröffnung durch die Geschäftsführerin der Karlsruher Messe- und Kongress-GmbH, Britta Wirtz – werden auf einem Müller Mitteltal Auflieger gehalten.
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