Schwäbisch Gmünd: Gedenktafel für den Unimog enthüllt
„Schwäbisch Gmünd ist die Geburtsstadt des Unimog!“
Der 10. Mai 2015 wurde in Schwäbisch Gmünd zum besonderen Tag für den Unimog und für die Erinnerung an die Metallwarenfabrik Erhard & Söhne. Es war aber auch ein besonderer Tag für Egon Spiller, der endlich seinen sehnlichen Wunsch in die Tat umgesetzt hatte, am früheren Produktionsstandort von Erhard & Söhne in der Weißensteiner Straße sowohl Informationstafeln zur Geschichte dieser Metallwarenfabrik und zur Entwicklung des Unimog als auch die Metallplastik von J. W. Fehrle zu installieren.
Zum Festakt um 10 Uhr im neuen Gebäude des DRK, das sich heute an der Stelle befindet, an der einst das Verwaltungsgebäude von Erhard & Söhne befand, konnte Oberbürgermeister Richard Arnold neben Landrat Klaus Pavel auch viele Nachfahren aus den früheren Eigentümer-Familien Erhard und Köhler begrüßen. Er beglückwünschte Egon Spiller, früherer Prokurist im Unternehmen, zu seinem beharrlichen Engagement, an ein wichtiges Kapitel der Gmünder Industriegeschichte zu erinnern.
Egon Spiller machte dann deutlich, dass es ihm wichtig war, nachhaltig daran zu erinnern, dass Schwäbisch Gmünd die Geburtsstadt des Unimog ist und dass dieser von hier aus seinen Weg in die Welt gemacht hat. Wichtig war im auch, ein geniales Entwicklungsteam mit Albert Friedrich, Heinrich Rößler, Christian Dietrich und Erich Zabel zu ehren. In seinem geschichtlichen Rückblick betonte Spiller auch, dass der Unimog durch die Komponentenfertigung – insbesondere Tankanlagen – sehr viel Beschäftigung in die Stadt gebracht hat. Wer Egon Spiller kennt, den überraschte sein nächstes Ziel nicht: eine Unimog-Straße in Gmünd. Sein Hinweis: „Das Schild ist schon fertig!“ wurde daher von den zahlreichen Gästen mit viel Applaus bedacht.
Mit der zweiten Informationstafel, so Spiller, sollen Meilensteine in der Entwicklungsgeschichte von Erhard & Söhne aufgezeigt werden. Spannend waren dann die Schilderungen, die mit der Frage begann: „Wo ist denn die Fehrle-Plastik abgeblieben?“ und dann mit Unterstützung mehrere Helfer und zahlreicher Sponsoren zur neuen Präsentation führte.
Aus den Grußworten, die nach einer „Muttertagsprozession“ wiederum mit musikalischer Umrahmung der Blechbläsergruppe der Kolpingkapelle Schwäbisch Gmünd vor Ort gegeben wurden, hier nur ein Zitat von Professor Dr. Eduard Köhler: „Das Geld, den Unimog zu realisieren, hat uns der Melkeimer gebracht!“ – und er erwähnte, dass aus der Kriegsproduktion für Messerschmitt noch Aluminiumreste vorhanden waren, die für Melkeimer verwendet wurden. Sein Vater habe übrigens spaßhalber den Unimog auch als „Bauernauto mit Vierradantrieb“ bezeichnet.
Den Bogen zur heutigen Unimog-Generation spannte dann als Vertreter des Mercedes-Benz Werkes Wörth, Jan Debler. Er stellte dazu immer wieder interessante Vergleiche zwischen den Ur-Unimog und den heutigen Fahrzeugen an. Dies mit einer erkennbaren Begeisterung für das Produkt und die dafür tätigen Mitarbeiter.
Die Gäste hatten dann Gelegenheit, eine insbesondere vom Unimog-Club Ostalbkreis organisierte Unimog-Fahrzeugpallette „unter die Lupe zu nehmen“. Beeindruckend war zudem die Präsentation „Erhard & Söhne im Wandel der Zeit“, in der auch eine attraktive Sammlung von Joachim Grimm gezeigt wurde. Dabei wurden die Gäste vom Team des DRK freundlich bewirtet.
Fazit: Ein denkwürdiger Tag für den Unimog!
Michael Wessel