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  • Unimog-Museum und UCG: Rückblick zum Aktionstag

    epaper_detail_20150818_4122281b-f5fa-48b4-8d61-bb7785d5c6a4_thumbnailBadisches Tagblatt vom 18. August 2015:

    Selbst 34 PS reichen im Wald aus

    Dass ein Museum mit einem Konzept erfolgreich sein kann, demonstrierte wieder einmal das Unimog-Museum. Wenn die traditionelle Aufgabe, die Sammlung und Präsentation von Gegenständen, regelmäßig mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten besetzt und um Vorführungen erweitert wird, dann steigt auch sofort das Interesse an einem Besuch. So wurde am Sonntag bereits kurz vor 16 Uhr die Zahl von 1000 Besuchern überschritten. Über 250 erlebten hautnah eine Mitfahrt auf dem Geländeparcours.

    Neben der noch bis 11. Oktober laufenden Sonderausstellung “Von der Straße auf die Schiene – der Unimog im Zweiwegeeinsatz” präsentierte die Regionalgruppe Mittelbaden-Ortenau-Elsass des Unimog-Clubs Gaggenau einen Aktionstag auf dem Freigelände neben dem Museum an. Unter dem Titel “Die Unimog-Gerätewelt – Seilwinden, Kräne, Bergstützen und mehr” zeigten Mitglieder der Regionalgruppe rund 30 Fahrzeuge mit unterschiedlichen Anbaugeräten. Die Museumsgäste hatten Gelegenheit, Fahrzeuge mit historischen oder modernen Seilwinden, mit Baggern und Kränen auf der Ladefläche oder mit einem Rückeschild ausgestattet, beim Einsatz zu beobachten. Die Idee, nicht nur tote Gegenstände anzuschauen, sondern sie zu er”leben”, und Leben bedeutet immer, dass sich etwas bewegt, wurde anschaulich umgesetzt. Die Vorführungen wurden fachkundig moderiert, und die Besucher hörten als erstes immer die vorweggenommene Antwort auf eine häufige Frage. “Nein, das Fahrzeug ist nicht serienmäßig; insbesondere beim Einsatz im Forst handelt es sich fast immer um individuelle Ausstattungsvarianten. Zum Teil wurden diese von Zulieferfirmen für den Geräteträger Unimog angeboten, oft wurden sie auch mit Hilfe eines ortsansässigen Landmaschinenschlossers auf die gewünschten Anforderungen des Benutzers aufgerüstet. Wichtig war aber immer, dass der Unimog mit seinem geringen Gewicht und der kleinen Spurweite das ideale Fahrzeug auf schmalen Waldwegen oder in schwierigem Gelände darstellt. Selbst 34 PS reichen aus, um Stämme zu rücken, aufzuladen, als Langholz zu transportieren oder gleich vor Ort zu spalten.”

    Genau diese Arbeiten wurden dann auch mit Fahrzeugen demonstriert. Stämme wurden mit einer Forstzange aufgeladen oder gespalten, mit Kipperanhänger ein paar Meter nach vorn gefahren und wieder abgeladen. Ein danebenstehender Unimog 411 hatte als Anbaugerät an der Frontzapfwelle einen Stromgenerator. Wenn man dann noch auf einem am Unimog angebrachten Werbeschild lesen kann, dass der Besitzer des Fahrzeugs Inhaber eines Friseursalons ist, entstehen völlig neue Ideen für weitere Einsatzmöglichkeiten. Vielleicht sollte Paul Westermann, Vorsitzender der Regionalgruppe, mal darüber nachdenken, ob er seine Dauerwellen im Sommer in Zukunft im Schatten der Bäume am Eichelberg anbietet. Selbst hier könnte der Begriff Universal-Motor-Gerät seinem Ursprung wieder gerecht werden.

    Text und Foto: Hans-Peter Hegmann

     

     

    Merex Unimog
  • Videos der Woche: 2 x Unimog-Geländefahren in Brigachtal

     

    14 interessante Minuten: Geniale Geländefahrschule in Brigachtal am 20. September 2014 mit Gisbert Hindennach im Rahmen des Fahrens mit Kindern des Fördervereins für krebskranke Kinder e. V. Freiburg.

    Gisbert Hindennach hat sich in der Unimog-Szene durch seine Veröffentlichungen und Vorträge insbesondere zu Fahren im Gelände einen Namen gemacht.

    Das Gelände ist unter anderem vom Jahrestreffen 2013 des Unimog-Club Gaggenau vielen Unimog-Fans in angenehmer Erinnerung. Hier davon das zweite Video – ebenfalls von MrMPZVIDEO – aus Youtube.:

    https://youtu.be/yvQIFMAkSn4

    Buch und Bild Unimog Literatur
  • Unimog-Museum: Aktionstag am Sonntag, 16. August

    P1120945

     

    „Die Unimog-Gerätewelt – Seilwinden, Kräne, Bergstützen und mehr“

     

    Der Unimog wird im Unimog-Museum am 16. August von 10 bis 17 Uhr von einer seiner schönsten Seiten gezeigt: als Alleskönner mit Anbaugeräten. Gemeinsam mit dem Unimog-Club Gaggenau, Regionalgruppe Mittelbaden – Ortenau – Elsass, bietet das Museum den Besuchern einen Aktionstag der besonderen Art. Um 11 und 15 Uhr wird es Vorführungen auf dem Freigelände des Museums geben, moderiert und erläutert von Unimog-Experten. Vorgeführt werden unter anderem Fahrzeuge mit historischen und modernen Seilwinden sowie MB-trac mit Kran, Frontlader und Rückewagen,

    Als besonderer Gast wird ein „Weltrekord-Zetros“ erwartet. Sein Besitzer Frank Tschuschke erzählt den Besuchern an diesem Tag, welche besonderen Anbaugeräte man benötigt, um einen Höhenweltrekord von 6675 Metern aufstellen zu können. Willkommen sind zudem alle Unimog- und MB-trac Fahrer mit und ohne Anbaugerät(en).

    Natürlich lohnt auch ein Rundgang durch die aktuelle Sonderausstellung. „Von der Straße auf die Schiene – Der Unimog im Zweiwege-Einsatz“ – so lautet das Schwerpunktthema 2015. Das Museum zeigt Zweiwege-Fahrzeuge verschiedener Generationen: vom Spezialfahrzeug auf Basis eines U 416 Triebkopfes mit gelenkter Hinterachse für den Schmalspurbetrieb bis hin zu Zweiwege-Fahrzeugen der neuesten Generation von Zagro, die diese Ausstellung großzügig unterstützt hat. Im Außengelände wurden rund 80 Meter Schiene verlegt, um Unimog verschiedener Baureihen im Zweiwege-Einsatz vorführen zu können.

    Um 12 und 16 Uhr nehmen unsere Museumsexperten interessierte Besucher mit durch die Sonderausstellung und anschließend auch mit auf die Schienen.

    Die Fahrzeugschau auf dem Außengelände inklusive Museumseintritt, Führungen und Vorträgen ist für 5,90 €/Person (ermäßigt 4,90 €, Familienticket 12,90 €) zu besichtigen. Bitte beachten Sie, dass am Sonntag alle Parkplätze am Museum für die Unimog-Ausstellung benötigt werden. Daher werden die Tagesgäste gebeten, auf die Parkplätze der Akademie Schloss Rotenfels bzw. auf die der Firma Swarco auszuweichen.

    Museum Aktionstag 2

     

    Informationen und Termine zu allen weiteren Veranstaltungen finden Sie auf der Museums-Homepage unter: www.unimog-museum.de.

    Pressemeldung Unimog-Museum

    Buch und Bild Unimog Literatur
  • 70 Jahre UNIMOG-Idee – August 1945

    ROWE

    Frühe Skizze vom 4. August 1945 zum geplanten Universalgerät für die Landwirtschaft

     

    Im Mai starteten wir die Serie „70 Jahre UNIMOG-Idee“ – nachzulesen hier in der Unimog-Community.

    Nach den grundsätzlichen Untersuchungen der Wettbewerber nahm im August das Projekt „Motorfahrzeug für die Landwirtschaft“ konkretere Formen an. Hierzu verwahrt das Daimler-Archiv eine Kopie der wohl allerersten Skizze, die der Konstrukteur Walter Benseler im Auftrag von Albert Friedrich anfertigte. Ein Glücksfall, dass zumindest diese einfache Kopie erhalten geblieben ist.

     

    70 Jahre Unimog_Idee

    Bei meinen Recherchen für den ersten Band der „Geschichten rund um den Unimog“ stieß ich bereits im Jahr 1991 auf diese Kopie und bedauerte, dass die Linien teilweise nur noch zu erahnen waren. Eine Widergabe im Buch war unmöglich. Jetzt suchte ich das Daimler-Konzernarchiv nochmals auf, machte eine Kopie von der Kopie und erlaubte es mir, darauf die feinen Bleistiftstriche mir dünnem Filzstift nachzuzeichnen.

    Die Skizze „Motorfahrzeug (M 1 : 10)“ im Format A 2 ist mit 4. August 1945 datiert und trägt das Kurzzeichen von Walter Benseler. Darauf hatte dieser folgenden Text geschrieben, da er die Skizze seinem Chef offensichtlich nicht persönlich präsentieren konnte:

    „H. Friedrich! Bitte geben Sie auf dieser Pause an, welche Einzelheiten noch markiert bzw. eingezeichnet werden sollen. Ich schlage vor, außer dem reinen Fahrzeug den Mäher u. den Pflug anzudeuten, damit sofort der landwirtschaftliche Charakter ins Auge fällt. Allerdings liegt die Anordnung des Pfluges noch nicht klar.

    Auch ist fraglich, ob die Konturen des Fahrzeuges die „augenblicklich endgültigen“ sind (H. Birk wird wohl morgen wieder da sein).

    Das Format der Zeichnung wird auf alle Fälle größer und wenn klar, werden die Außenkonturen am besten in Tusche ausgezogen.“

     

    Fragen an Albert Friedrich auf der Skizze von Walter Benseler

    Fragen an Albert Friedrich auf der Skizze von Walter Benseler

     

    Die äußere Kontur des Fahrzeuges entspricht bereits weitgehend der des späteren offiziellen Entwurfs vom 9. September 1945, der ebenfalls von Walter Benseler stammt. Der Motor ist im Heck über der Hinterachse platziert und das Getriebe befindet sich in der Fahrzeugmitte. Vorn ist der Antrieb für den Mähbalken und hinten ein möglicher Zughaken für den Pflug angedeutet. Schließlich sollte der Betrachter sofort den landwirtschaftlichen Charakter erkennen können. Die Bodenfreiheit wurde mit 300 mm angenommen. Das Fahrzeug hat – wie der spätere Unimog – bereits vier gleich große Räder und einen Laderaum.

    Dass man noch ganz am Anfang der Überlegungen stand, verdeutlichen Fragen, die von Benseler auf der Zeichnung an Friedrich gestellt wurden:

    Vorschlag: Anordnung des Antriebes ganz dünn (schematisch) einzeichnen! Ja oder nein

    Laderaum oder Türen oder ? – ev. Klappe nach außen unten!

    Auch die Reifengröße wurde hinterfragt.

    Am Folgetag hatte Albert Friedrich die Fragen durch Ankreuzen beantwortet und für die einzelnen Gänge die Kilometer pro Stunde vorgegeben. Demnach sollte der erste Gang mit 3 km, der zweite mit 5 km, der dritte mit 7 km, der vierte mit 12 km, der fünfte mit 30 km und der sechste mit 50 km gefahren werden können.

     

     

    Skizze von Walter Benseler für den Antrieb und das Getriebe zum Motorgetriebenen Universalgerät

    Skizze von Walter Benseler für den Antrieb und das Getriebe zum Motorgetriebenen Universalgerät

     

    Erwin Sturm aus dem kleinen Entwicklungsteam erinnerte sich 1992 in seinem Beitrag „Spätzlemaschine oder Ackermaschine“ im Band 1 der „Geschichten rund um den Unimog“: „Wir waren alle von der Idee einer neuartigen Landmaschine begeistert, und schon bald beugten wir uns über eine frühe Zeichnung: Ein Ackerschlepper mit vier gleich großen Rädern und einer Kabine. Der Motor war noch hinten eingezeichnet. Das war etwas Neues, das gab es noch nicht. Und wenn der Morgenthau-Plan, Deutschland zu einem reinen Agrarstaat zu machen, Realität würde, dann gäbe es für ein solches Fahrzeug bestimmt große Absatzchancen.

    Nun erhielten jeder von uns eine Aufgabe zugeteilt, die ihm helfen sollte, Anwendungsbereiche und Konstruktion dieses neuen Fahrzeugs besser zu verstehen. Mich fragte Herr Friedrich: ‚Können Sie mähen? Nein? Dann gehen Sie zu Ihrem Bauern und lernen es!’

    Der Bauer, bei dem ich das Mähen erlernen sollte, verfügte über einen handgeführten Benzin-Motormäher – doch ich musste natürlich zunächst einmal mit der Sense üben. Nach vier Wochen trafen wir uns alle wieder und tauschten unsere Erfahrungen und Erkenntnisse aus.“

    Weitere Gespräche mit Erhard & Söhne

    Um seine Ideen umzusetzen operierte Albert Friedrich bekanntlich zweigleisig. So führte er am 24. August 1945 ein Gespräch bei Erhard & Söhne, das Eduard Köhler, der heute ebenfalls als einer der Väter des Unimog-Erfolgs gilt, wie folgt protokollierte:

    „Eine Unterredung mit H. Friedrich über die Aussicht landwirtschaftliche Geräte oder Maschinen zu bauen, führte zu folgender übereinstimmenden Auffassung:

    Unserer Landwirtschaft fehlt ein Transportmittel, das geeignet ist, auf der Strasse und im Gelände Personen und Lasten zu bewegen. Darüber hinaus muss dieses Fahrzeug, teilweise mit Zusatzgeräten versehen, ein Grossteil der anfallenden Arbeiten bewältigen können.

    Der vielfach für diesen Zweck empfohlene Traktor kann diese Aufgaben nicht alle erfüllen, da alle bis jetzt gebauten Typen zu schwer ausgefallen sind. Die meisten Traktoren besitzen nur Zweirad-Antrieb. Ein Traktor mit Raupenketten ist dagegen auf der Straße wieder schwerfällig, ausserdem ist das Fahrzeug zu teuer.

    Die Lösung der Frage ist nach Ansicht von H. Friedrich möglich durch die Verwendung eines

    Vierrad angetriebenen automobilähnlichen Fahrzeuges.

    Dasselbe wird eine gewisse Ähnlichkeit mit den kleinen amerik. Jeeps besitzen.

    Eine weitere Aufgabe besteht darin, verschiedene Zusatzgeräte anzubauen oder zu entwickeln, u. a. eine Mähmaschine, die nicht wie seither, seitlich vom Fahrzeug arbeitet, sondern vor dem Fahrzeug. Der Vorteil dieses Transport- und Arbeitsgerätes liegt in folgenden Punkten begründet:

    Die 4 angetriebenen Räder ermöglichen in jedem Gelände zu fahren. Dass die Anfahrt auf der Strasse schnell vor sich geht, ist bei einem luftbereiften Fahrzeug wohl keine Frage. Auf dem Wägelchen können Geräte, sowie auch gewisse Mengen von Saatgut oder Ernteerzeugnisse mitgenommen werden. Der Vierrad-Antrieb gestattet Schleppen schwerer Anhänger. Es ist selbstverständlich, dass die Fahrmaschine auch als Antriebsquelle für sonstige landwirtschaftliche Maschinen genutzt werden kann.

    Die Stärke der Antriebsmaschinen wird nach H. Friedrich mit etwa 25 PS zu bemessen sein.

    Es ist gedacht, nicht über einen Verkaufspreis von RM 3 500.- zu gehen. Sicherlich haben vor dem Kriege andere Firmen ähnliche Wege zu gehen versucht, doch sind in der Zwischenzeit die Erfahrungen der Kriegsfahrzeuge dazu gekommen, die eindeutig beweisen, dass man mit einfachen Mitteln Vierrad getriebene Wagen bauen kann.

    Friedrich, ein äusserst erfahrener aber nüchterner Konstrukteur, bürgt für Durchführung dieser Aufgabe. Es ist daran gedacht, dass der Motor gekauft wird, die Blechteile von E&S gepresst und geschweisst werden, die Kraftübertragung und Getriebeanlage von den Schwäb. Zahnradwerken (Herr Wacker) gelöst werden.

    Friedrich berichtet, dass er schon äusserst scharfe Kalkulationen über das Fahrzeug angestellt hat. Es darf nicht verschwiegen werden, dass der Anlauf eines derartig bedeutenden Objekts, gut gerechnet, etwa RM 200 000.- bis RM 300 000.- erfordert. Andererseits ist aber bei Beschreitung dieses Weges Gewähr dafür geboten, nicht in der ausgetretenen Spur all der vielen Metallwarenfabriken zu wandeln.

    Wenn die amerikan. Regierung es mit der Förderung landwirtschaftlicher Geräte aufrichtig meint, so dürfte mit einem solchen Vorhaben sicher deren Zustimmung zu erhalten sein.

    Die Möglichkeit, mit äusserst anständigen Partnern eine gemeinsame Arbeit zu beginnen, ist bei dieser Aufgabe besonders verlockend, da sowohl H. Wacker, wie auch H. Dir. Friedrich, über jeden Zweifel erhaben sind.“

    Bereits am nächsten Tag, dem 25. August 1945, wurde das Gespräch in Beisein des Technischen Direktors der Schwäbischen Zahnradwerke Gmünd, Herrn Wacker, fortgesetzt und ebenfalls von Eduard Köhler wie folgt protokolliert:

    „In Fortsetzung der am 24. 8. mit H. Direktor Friedrich begonnenen Aussprache wurde eine Konstruktion in einem erweiterten Kreis besprochen.

    Zunächst stellte H. Grass fest, dass unter den derzeit benötigten landwirtschaftlichen Maschinen ein Fahrzeug der genannten Bauart ganz besonders fehlt. Über die technischen Ausgestaltungen ergaben sich keine grundsätzlich verschiedenen Meinungen. Einer Serienfertigung müsste der Versuchsbau und die Erprobung vorausgehen.

    Ein Verkauf der ersten Serienerzeugnisse kommt nicht vor dem übernächsten Frühjahr (1947) in Betracht. Wenn der Antriebsmotor gekauft wird, ist es möglich, dass von den Firmen E&S und den Schwäb. Zahnradwerken die Fabrikation gemeinsam durchgeführt wird. Dazu müsst allerdings nach Ansicht der Beteiligten eine neue Firma oder eine Art Dachgesellschaft gegründet werden, da wir kein Interesse daran haben, das volle Risiko einer derartigen neuen Sache einzugehen. Andererseits erscheint ein Verbindung mit dem Konzern der Friedrichshafener Zahnradfabrik ebenfalls nicht als wünschenswert, da dieser Grossbetrieb stets das Bestreben haben wird, kleinere Partner aufzuschlucken.

    Eine Möglichkeit dürfte darin liegen, dass Herr Wacker seine Fabrik von seinem Konzern mietet. H. Friedrich spricht davon, dass ihm die Beibringung von fremdem Kapital möglich wäre. Wenn es zu einer Gründung kommt, würde sich H. Friedrich ausschließlich der Fabrikation seines Fahrzeuges widmen.

    Vielleicht wird es auch notwendig sein, H. Grass als landwirtschaftlichen Experten in irgendeiner Form aufzunehmen. Zunächst ist aber die Lage so, dass H. Friedrich noch der Fa. Daimler-Benz angehört; auch hat die Fa. Daimler-Benz vorläufig noch einige Vorrechte auf die Konstruktion. Bis jetzt hat sich allerdings H. Direktor Haspel ablehnend verhalten, da er immer noch an das Aufleben des Personenwagenbaues glaubt.

    Auf den ersten Blick erscheint es abwegig von unserer bisherigen Fertigung auf die Herstellung von Automobilen überzugehen, doch lassen sich bei näherer Betrachtung vielerlei Möglichkeiten feststellen.

    In unseren Räumen soll keine Montage von Fahrzeugen stattfinden, sondern wir übernehmen die Blech-, Press- und Stanzarbeiten. Die Montage kann in den Hallen der Getriebeherstellers, also der Schwäb. Zahnradwerke stattfinden. Die Herstellung von Blechteilen für das Fahrzeug könnte unsere grösseren Maschinen beschäftigen.

    Wichtiger erscheint mir die spätere Anfertigung der benötigten Zusatzgeräte für ackern, säen, mähen und dergleichen. Diese Geräte sollen zunächst in handelsüblicher Bauart gekauft und angefertigt werden. Ein schrittweises Übergehen auf eigene Konstruktionen ist auf diese Weise am leichtesten möglich. Die Herstellung solcher Zubehör-Aggregate ist in moderner Leichtbau-Konstruktion für unsere Firma eine durchaus erstrebenswerte Sache.

    Eine Berechnung von H. Friedrich besagt, dass bei dem Verkaufspreis von etwa RM 3 500,- monatlich etwa 100 Fahrzeuge gefertigt werden müssen, um wirtschaftlich zu arbeiten. Für den Anfang ist mit einem höheren Preis zu rechnen.“

    Im August 1945 konnte man sich also bereits gut vorstellen, unabhängig von Daimler-Benz in Schwäbisch Gmünd das motorgetriebene Universalfahrzeug für die Landwirtschaft herzustellen.

    Michael Wessel

     

    Quellen:

    Kopien der Skizzen vom 4. August 1945 von Walter Benseler verwahrt das Konzernarchiv der Daimler AG

    Die hier gezeigte überarbeitete Fassung darf nur in Absprache mit Michael Wessel verwendet werden.

    Eva Klingler, Michael Wessel: „Geschichten rund um den Unimog“, Band 1, Ettlingen 1992 und Michael Wessel, “Geschichten rund um den Unimog”, Band 3, Gaggenau 2009 – zu beziehen über www.buchundbild.de

     

    Univoit Unimog
  • Unimog-Museum: Aktionstag “Seilwinden, Kräne und mehr”

    UCOM MOE Aktionstag 2015 - 2Nach den erfolgreichen Aktionstagen 2013 und 2014 führt die Regionalgruppe Mittelbaden-Ortenau-Elsaß (MOE) des Unimog-Club Gaggenau e. V. auch 2015 zusammen mit dem Unimog-Museum einen Aktionstag zu Anbaugeräten durch.

    In diesem Jahr wird gezogen, angetrieben und gehoben, denn insbesondere Seilwinden und Kräne werden gezeigt. Aber auch Unimog und MB-trac mit anderen Anbaugeräten werden sachkundig vorgeführt.

    Jetzt schon mal den Termin vormerken: „Die Unimog-Gerätewelt: Seilwinden, Bergstützen, Kräne und mehr” –  Sonntag, 16. August 2015.

    UCOM MOE Aktionstag 2015 - 1UCOM Museum Aktionstag MB-trac

    Weitere Informationen folgen.

    Univoit Unimog
  • Interessanter Aufsatz für Unimog 1300 L

    UCOM Weltenbummler 2015 - 105a

    Beim Weltenbummler-Treffen präsentierte Bernhard Schrettle, Geschäftsführer der decatec gmbh Dresden,  einen interessanten Hardtop-Aufsatz für die Pritsche des Unimog 1300 L.

    Das Hardtop besteht aus leichten und extrem stabilen 20 Millimeter starken GFK-Wabenkernplatten aus dem professionellen Fahrzeugbau. Das GFK-Plattenmaterial ermöglich es, an jeder Stelle Fenster- und Lüftungsöffnungen auszusägen oder Anbauteile anzuschrauben. Ein geschweißter Aluminiumrahmen umschließt alle Platten fest umklebt. Die Satteldach-Konstruktion unterstützt die Stabilität und sorgt für einen besseren Ablauf von Regen, Laub, Schmutz und Schnee.

    UCOM Weltenbummler 2015 - 106 UCOM Weltenbummler 2015 - 107

    Das Hardtop wird wird auf die Stirn- und Seitenbordwände der Originalpritsche aufgesetzt und innen mit vier Spannverschlüssen verriegelt. Die Heckklappe öffnet auch über die gesamte Breite und schließt mit der Pritschenoberseite ab. Der Aufbau wiegt nur etwa 205 Kilogramm. Soweit Auszüge aus dem Prospekt.

    Und das möglicherweise Wichtigste: Der Aufsatz ist extrem günstig. Aber dazu mehr im direkten Kontakt über www.drecatec.de. Dabei bitte angeben, dass dieser durch die unimog-community.de zustande gekommen ist.

    Nebenbei: Bildergalerien zum Weltenbummler-Treffen 2015 beim Unimog-Museum gibt es auf facebook  Alles rund um den Unimog

    Buch und Bild Unimog Literatur
  • Unimog-Museum: Viele Highlights beim 3. Weltenbummler-Treffen

    Ein Fest für die ganze Familie: "Ganz schön groß die Dinger!"

    Ein Fest für die ganze Familie: “Ganz schön groß die Dinger!”

    Mit vielen Highlights können die Besucher des 3. Weltenbummler-Treffens vom 24. bis 26. Juli beim und im Unimog-Museum Gaggenau rechnen:

    ·         hochkarätige Vorträge
    ·         ein Weltrekord-Zetros und seine Besitzer
    ·         das Team der Pistenkuh (www.pistenkuh.de)
    ·         zahlreiche Aufbau- und Equipmenthersteller
    ·         der neue U5023 Unimog als Special-Act im
    ·         kostenlose Konzerte (Freitag und Samstag ab 20 Uhr)

    Die Fahrzeugschau auf dem Außengelände inklusive Museumseintritt, Führungen und Vorträge ist für 5,90 €/Person (ermäßigt 4,90 €, Familienticket 12,90 €) zu besichtigen. Zudem bietet das Museum für diese drei Tage ein Kombiticket für 9,80 € an.
    Bitte beachten Sie, dass an diesem Wochenende alle Stellplätze rund um das Museum für die Weltenbummler-Fahrzeuge reserviert sind. Daher werden die Tagesgäste gebeten, auf die Parkplätze von Swarco auszuweichen.

    Siehe auch www.unimog-museum.com sowie unseren Beitrag vom 19. Juli zum gleichen Thema.

    Mit den weiteren Bildern vom Weltenbummler-Treffen 2014 wollen wir auf die Veranstaltung einstimmen.

    Fotos: Michael Wessel

     

    So lässt sich das Treffen besonders genießen.

    So lässt sich das Treffen besonders genießen.

    Oder doch lieber mit einem Dach über dem Kopf?

    Oder doch lieber mit einem Dach über dem Kopf?

    Damit lässt es sich gut reisen.

    Damit lässt es sich gut reisen.

    Interessante Aufbau-Varianten werden auch diesmal vorgestellt.

    Interessante Aufbau-Varianten werden auch diesmal vorgestellt.

    Auch die Natur bietet schattige Plätzchen.

    Auch die Natur bietet schattige Plätzchen.

    Buch und Bild Unimog Literatur
  • Feuerwehr-Unimog kämpfen gegen Fischsterben

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    Es gibt immer wieder besondere Einsätze für den Unimog. Das Badische Tagblatt meldet am 20. Juli unter Elchesheim-Illingen/Steinmauern:

    Das anhaltende sommerliche Wetter und der niedrige Wasserstand des Rheins riefen am Wochenende die Feuerwehren aus Steinmauern und Elchesheim-Illingen an den Goldkanal. Ein See nahe dem dort ansässigen Paddelclub wurde wegen des niedrigen Wasserstands nicht mehr mit Sauerstoff versorgt, weshalb er “kippte” und zahlreiche Fische verendeten. Über den Durchbruch zum Goldkanal konnte aufgrund eines Wasserpegels von gerade mal noch rund 440 Zentimetern kein Frischwasser mehr zuströmen, erklärt Manuel Haubrich von der Feuerwehr Elchesheim-Illingen. Zusätzlich habe sich der nun nur noch drei Meter tiefe Tümpel auf mehr als 25 Grad erhitzt. Dadurch sei der für Fische kritische Sauerstoffwert von mindestens vier Milligramm pro Liter deutlich unterschritten gewesen. Die zur Einsatzstelle geeilte Wasserschutzpolizei konnte nur noch einen Wert von 0,9 Milligramm pro Liter messen.

    Auch das Umweltamt des Landkreises Rastatt kam bereits in der Nacht zum Samstag an die Einsatzstelle, um die Einsatzkräfte der Feuerwehr zu beraten, teilt die Feuerwehr mit. Letztlich habe man sich entschlossen, eine sogenannte Belüftungsmaßnahme durchzuführen. So wurden am Freitagabend bis spät in die Nacht sowie den ganzen Samstagvormittag stündlich 100 Kubikliter Frischwasser aus dem Goldkanal in den See gepumpt und zusätzlich mit den Tanklöschfahrzeugen das Wasser belebt. Des Weiteren galt es, die toten Fische vom Uferbereich zu entfernen. Wertvolle Unterstützung und Entscheidungshilfen erhielten die Helfer auch von ihren Bürgermeistern Rolf Spiegelhalder (Elchesheim-Illingen) und Siegfried Schaaf (Steinmauern), heißt es in der Pressemitteilung. Beide waren vor Ort. Insgesamt waren zwei Fahrzeuge, zwei Pumpen und 30 Einsatzkräfte, unter der Leitung des Kommandanten von Steinmauern, Jürgen Ganz, rund zehn Stunden im Einsatz.

    Buch und Bild Unimog Literatur
  • Einladung zum Weltenbummlertreffen vom 24. – 26. Juli beim Unimog-Museum

    Weltenbummler 2014-1

    Eine Campingatmosphäre der besonderen Art, spannende Geschichten, außergewöhnliche Fahrzeuge und Menschen mit einem Hang zum Abenteuer – das ist das Weltenbummlertreffen im und am Unimog-Museum.

    Es ist schon eine Tradition geworden, dass sich Weltreisende und ihre „Allradler“ am letzten Juli-Wochenende nach Gaggenau begeben. Das „Weltenbummlertreffen“ ist ein familiäres Treffen bei dem auch in diesem Jahr wieder rund 80 Fahrzeuge erwartet werden. Sie reisen aus ganz Deutschland und anderen Teilen Europas an und nehmen dabei hunderte Kilometer Anfahrtsweg auf sich um dabei zu sein.

    Weltenbummler 2014-2Bei dem 3-tägigen Sommer-Event wird es wieder spannende Reise-Vorträge, Lagerfeueratmosphäre, Live-Musik und natürlich jede Menge außergewöhnliche Fahrzeuge geben. Aufbau- und Zubehörhersteller wie Exploryx, Füss Mobile, Orthos, Navigattor, Atlas 4×4, Tough Bone Tuning Solutions, Hellgeth und Merex/Mertec sind vor Ort und präsentieren an diesem Wochenende das neueste Equipment für Mensch und Fahrzeug. Dabei sind Unimog-Fans genauso willkommen wie Halter von Jeep und Co.

    Weltenbummler 2014-3

    Zu bestaunen sind individuelle Einzelstücke von und mit Unimog-Liebhabern. In diesem Jahr startet das offizielle Rahmenprogramm bereits ab Freitag um 15 Uhr. Es finden an allen drei Tagen Führungen und Vorträge statt. Diesmal geht es unter anderem um „Männerträume, schwere Trucks und 1000 km Sand“, bei einer Reise mit dem Unimog durch den Iran, „Offroad durch den Westen der USA“, einem Trip von Moskau nach China und viele andere spannende Themen.

    Darunter verbirgt sich ein Unimog!

    Darunter verbirgt sich ein Unimog!

    Alexander Schmidt, Gründer des „Freundeskreis Nepalhilfe e.V.“, ist in diesem Jahr wieder mit dabei und berichtet über seine Arbeit. Erstmals wird Autorin Anette Schmidt aus ihrem Buch „Mit dem Unimog unterwegs in Marokko“ lesen. Ein weiteres Highlights ist der Vortrag von Burkhart Koch vom Team „Pistenkuh“ am Sonntag. Gemeinsam mit seiner Frau Sabine ist er seit elf Jahren und fünf Monaten unterwegs. Dabei haben sie bisher 309.875 Kilometer mit Allrad-Expeditionsfahrzeugen zurückgelegt

    Natürlich darf auch das leibliche Wohl nicht zu kurz kommen: Das Unimog-Restaurant bietet an allen drei Tagen Leckeres für Weltenbummler an. Zudem gibt es Live-Musik und BBQ: Am Freitagabend stimmen wir uns ab 20 Uhr beim Konzert der Band „downtoearth“ musikalisch auf das Wochenende ein . Am Samstag rocken die Jungs von „phatcat“ ab 20 Uhr auf der Terrasse des Museums.

    Weltenbummler 2014-5

    Die Fahrzeugschau auf dem Außengelände inklusive Museumseintritt und Vorträge ist für 5,90 €/Person (ermäßigt 4,90 €, Familienticket 12,90 €) zu besichtigen. Zudem bietet das Unimog-Museum ein Kombiticket für 9,80 € für drei Tage (Freitag/Samstag/Sonntag) an.

    An diesem Wochenende sind alle Stellplätze rund um das Museum für die Weltenbummler-Fahrzeuge reserviert.  Daher sollten die Tagesgäste die Parkplätze der Firma Swarco nutzen.

     

    Das ausführliche Programm der drei Tage und die Anmeldung finden Sie auf www.unimog-museum.de

    Fotos vom Weltenbummlertreffen 2014: Michael Wessel

    Henne Unimog