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  • Unimog-Museum: Viele Besucher bei “Tischeisenbahn trifft Unimog”

     

     

     

     

     

     

     

     

     

    Während Ralf Nolde aus Lobberich ein selbst gefertigtes Ersatzteil in den Wagen einbaut, zeigt der Opa dem Enkel, wie man mit dem Trafo die Geschwindigkeit steuert. - Foto: Hegmann

    Während Ralf Nolde aus Lobberich ein selbst gefertigtes Ersatzteil in den Wagen einbaut, zeigt der Opa dem Enkel, wie man mit dem Trafo die Geschwindigkeit steuert. – Foto: Hegmann

    Wo die Züge immer pünktlich sind

    Wunderwelt der Tischeisenbahnen: Sammler zeigen im Unimog-Museum ihre Raritäten

    Von Hans-Peter Hegmann im Badischen Tagblatt vom 13. Februar 2017

    Gaggenau – Bereits zum elften Mal mussten am Wochenende im Unimog-Museum die Hauptdarsteller an die Seite rücken. Die Fahrgemeinschaft Tischeisenbahn hatte zusammen mit dem Museum über 60 Aussteller und Sammler aus Deutschland und dem benachbarten Ausland nach Gaggenau eingeladen, um ihre teilweise fast 100 Jahre alten technischen Raritäten zu präsentieren.

    Für die bereits am Samstag sehr zahlreichen Besucher bot sich dabei die seltene Gelegenheit, Tischeisenbahnen aus der Zeit von 1920 bis 1960 im Fahrbetrieb zu erleben. Viele der gezeigten Marken oder Hersteller mit historischen Spurweiten und Antriebsarten sind inzwischen vom Markt verschwunden und zum Teil äußerst seltene Raritäten.

    Die Markennamen Fleischmann, Märklin, Piko und Roco sind auch vielen jungen Menschen heute noch ein Begriff, wenn es um elektrische Modelleisenbahnen geht. Dabei ist besonders Märklin das Synonym für eine ganze Spielzeugkategorie geworden. Namen wie Arnold, Beck, Distler, Bing, Bub, Doll, Eggerbahn, Göso, Hornby, Rokal und noch einige mehr sind fast nur noch Spezialisten bekannt. Viele dieser Sammler, Restauratoren oder einfach Spielbegeisterten haben sich in der Fahrgemeinschaft Tischeisenbahn zusammen gefunden und sorgen mit ihren Ausstellungen und Vorführungen dafür, dass die traditionellen Spielgeräte und die Namen der Hersteller erhalten bleiben.

    Mobil auch ohne Batterie

    Auf rund 30, bis zu zwölf Meter langen Anlagen fuhren Züge, Oberleitungs-Omnibusse oder Blechautos in den verschiedensten Spurweiten und Gleissystemen. Darunter große Märklin-Werksanlagen, die früher in den Schaufenstern der Spielwarenhändler standen und noch nie ausgestellt waren. Daneben waren jede Menge Blechspielzeuge zu sehen. Vom einfachen Auto über ganze Rennbahnen bis zur “unendlichen” Achterbahn mit einem Aufzug mit Uhrwerkantrieb. Diese mit Federkraft angetriebene Motoren waren in den Anfangstagen die meist verwendeten Antriebsaggregate für Modellbahnen und Blechspielzeug.

    Allerdings sorgen sie heutzutage gelegentlich für Verwunderung. “Wo ist denn da die Batterie?”, wollte ein junger Besucher vom über 70-jährigen Besitzer der blechernen Anlage wissen. Als dieser erklärt, dass der Aufzug von einem Uhrwerk angetrieben wird, kann der junge Mensch auch damit nichts anfangen. Also folgt ein interessanter Ausflug in die Welt der Mechanik und der Junge lauscht sehr aufmerksam und sichtlich beeindruckt den Ausführungen.

    Dampfmaschineen miniature

    Vielleicht wurde in diesem Moment der nächste Virus für die Sammelleidenschaft von altem Spielzeug übertragen?

    Ebenfalls eindrucksvoll in Aktion zu erleben war die weitere Entwicklung der Antriebstechnik bei Modellbahnen. Auf einer Anlage fuhren kleine Lokomotiven, die tatsächlich mit Wasser betankt waren, das durch einen Spiritusbrenner in Dampf verwandelt wurde. Die Dampfmaschinen auf Rädern sorgten für eine überraschend hohe Geschwindigkeit der dahinter hängenden Wagen. Wer aufmerksam zuschaute konnte bei den Vorbereitungen sehen, dass dies absolut kein Kinderspielzeug ist, und wie der Besitzer erklärte, hauptsächlich das Spielzeug englischer Lords war. Genauso wie die meterlange Bing-Hochbahn, die es ursprünglich nicht über den Prototypenstatus brachte, da sie zu empfindlich zum Spielen war.

    Ihr Besitzer, der vier Stunden zum Aufbau benötigt, hat sie “einfach” nach alten Fotos und einem Prospekt in neun Monaten selbst nachgebaut.

     

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    Weitere Fotos: Michael Wessel – Die Bilder entstanden beim Aufbau und der “Ruhe vor dem Sturm”.

    Weitere Informationen unter www.tischeisenbahn.de

    Sackmann Unimog
  • UX 100 im Winterdienst – wer sammelt Aufkleber?

    UX 100 Schnee Aufkleber

     

    In lang anhaltenden Wintermonaten mit viel Schnee sagten wir in Gaggenau immer: “Das ist Unimog-Wetter!”, denn dann konnte der Unimog zeigen, dass er der Konkurrenz weit überlegen war.

    Jetzt fiel mir ein Aufkleber und ein Schlüsselanhänger mit dem UX 100 im Winterdienst in die Hände, und ich fragte mich: “Gibt es auch Sammler für Unimog-Aufkleber außer mir?” – Zugegeben: Ich sammle alles rund um den Unimog!

    wessel-gaggenau@t-online.de

    Michael Wessel

    UX 100 Anhaenger Winter

    Sackmann Unimog
  • Unimog-Museum: Familiensonntag am 22. Januar 2017

    Fuehrung

    Familientag im Unimog-Museum mit neuem Ausstellungsfahrzeug, spannendem Vortrag und Kinderprogramm – nicht das einzige Highlight im Museumswinter

    Im Unimog-Museum dreht sich in diesem Winter vieles um die Automobilherstellung im Murgtal, die eine 122 Jahre alte Geschichte aufzuweisen hat. In der Ausstellung „Vom Orientexpress bis zum Unimog“ sind einige teils über 100 Jahre alte Fahrzeuge zu bestaunen und zum Teil auch zu erleben, denn der 100 Jahre alte LKW aus Gaggenauer Produktion wird an besonderen Aktionstagen zur Freude der Besucher auch schon mal „angeworfen“.

    Ein solcher besonderer Tag ist am 22. Januar 2017 der schon traditionelle „Familientag“. Da gibt es nicht nur einen knatternden LKW, sondern auch Basteltische zum Thema „Automobilbau“ für Kinder. Am Nachmittag kommen Kasper und Seppl vorbei und erleben spannende Abenteuer mit ihren Erzfeinden Hexe Tunichgut und Räuber Hotzenplotz und mit einem verzauberten Prinzen.

    Für die großen Besucher berichtet Martin Walter in Wort und Bild über die Geschichte der legendären Rennwagenschmiede Veritas, offiziell „Veritas Badische Automobilwerke GmbH Rastatt Werk Muggensturm“.

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    Am Familiensonntag hat man übrigens beim Besuch der Winterausstellung die letzte Möglichkeit sich für eine exklusive Führung durch das Mercedes-Benz Werk Gaggenau zu bewerben. Sie wird am Freitag, dem 3. Februar vormittags stattfinden.

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    Ausblick

    Der Familientag ist Teil eines attraktiven Winterprogramms im Unimog-Museum. Dazu gehört neben den sonntäglichen Sonderführungen jeweils um 11 Uhr und um 14 Uhr auch das traditionelle Tischeisenbahnwochenende am 11. und 12. Februar: Die Fahrgemeinschaft Tischeisenbahn, eine Gruppe engagierter Sammler, veranstaltet zusammen mit dem Unimog-Museum wieder ihre Ausstellung von historischen Modellbahnen. Mit über 30 Ausstellern und bis zu 1500 Besuchern ist diese Veranstaltung eine der größten und zugleich auch informativsten Ausstellungen ihrer Art.

    Details zu allen Veranstaltungen finden Sie auf der Museums-Homepage unter: www.unimog-museum.de/Veranstaltungen

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    Buch und Bild Unimog Literatur
  • Hans Liska und der Unimog

    Zeichnung eines Unimog U25, Baureihe 2010 bei der Feldarbeit

    Als langjähriger Fan des Zeichners Hans Liska glaubte ich, alle seine Unimog-Zeichnungen zu kennen. Jetzt begegnete mir im Archiv von Daimler doch noch ein mir bis dahin unbekanntes Bild mit einem Unimog mit 25 PS bei der Feldarbeit. Es könnte in einem Kalender mit anderen Fahrzeugmotiven veröffentlicht worden sein. So wie das Motiv “Weinlese”. Wer kann etwas darüber sagen?

    Besonderer Humor: Weil auch das Lenkrad fehlt, ist der Unimog "steuerfrei".

    Besonderer Humor: Weil auch das Lenkrad fehlt, ist der Unimog “steuerfrei”.

    2016 haben wir monatlich die Zeichnungen vorgesellt, die der begnadete Zeichner für den Unimog-Kalender von 1957 anfertigte. Auch in seinen Skizzenbüchern, die er Anfang der 1950er Jahre für Mercedes-Benz gestaltete, sind immer mal wieder Unimog-Szenen zu finden.

    Kalenderblatt Weinlese aus einem Mercedes-Kalender mit verschiedenen Fahrzeugmotiven

    Kalenderblatt “Weinlese” aus einem Mercedes-Kalender mit verschiedenen Fahrzeugmotiven

    Wir wurden immer mal wieder gefragt, wer denn Hans Liska war. In meinem Band 3 der “Geschichten rund um den Unimog” habe ich eine von ihm selbst geschriebene Biographie veröffentlicht, die ich hier gerne wiedergebe. Das Buch ist im Unimog-Museum erhältlich oder

    über www.buchundbild.de zu beziehen.

    Michael Wessel

    Selbsbildnis in einem seiner Skizzenbücher

    Selbsbildnis in einem seiner Skizzenbücher

    Hans Liska, 1907 – 1983

    Der zeichnende Reporter

    Dem Zeichner Hans Liska verdanken wir in der Unimog-Szene reizvolle Darstellungen des Unimog in seinen vielfältigen Einsatzgebieten. Einige davon wurden in seinen „Skizzenbüchern“, die er in den 50er Jahren für Mercedes-Benz zeichnete, veröffentlicht. Mancher wird sich daher die Frage gestellt haben, wer war dieser Zeichner?

     1907 in Wien geboren, wäre er 2007 einhundert Jahre alt geworden. Dies gab Anlass für eine Liska-Ausstellung im Unimog-Museum.

    Die Töchter von Hans Liska bei der Ausstellung im Unimog-Museum 2007

    Die Töchter von Hans Liska bei der Ausstellung im Unimog-Museum 2007

    Noch zu Lebzeiten hat Hans Liska 1985 in dem Buch „malerisches Kulmbach“, im Verlag E. C. Baumann KG in Kulmbach erschienen, seine Biographie geschrieben:

    “Geboren wurde ich in Wien und bin glücklich, mütterlicherseits eine Portion Humor geerbt zu haben. Mein braver Vater wurde 1914 am Tage meiner Einschulung zum Kriegsdienst eingezogen. Meine Mutter – selbst unmusikalisch – zwang mich, Violine und Klavier zu lernen; ich erwähne dies besonders, weil ich später ohne diese musikalischen Kenntnisse nie hätte studieren können. Ein Lehrer, der mir aus einer amerikanischen Hilfsspende Zeichenmaterial schenkte, weckte mein Talent, und ich wollte unbedingt Zeichner werden. Vorerst musste ich aber zwei Jahre eine Handelsschule besuchen. Schon in dieser Zeit spielte ich in einem heute bekannten Wiener Fußballklub alle Sonntage Klavier, mit einem Teller für Honorarspenden auf dem Piano. Bei den Schwerathleten „untermalte“ ich musikalisch das Heben der Gewichte mit den Lieblingsmelodien der Sportler.

    Meine erste Stelle als Kontorist hatte ich in einem Glashäuschen mitten zwischen schweren Schmiedehämmern, wo ich die Löhne ausrechnete. Später wechselte ich in ein fensterloses Büro einer wesentlich leiseren Großkonditorei, um Lieferscheine und Rechnungen auszustellen. Abends war ich zweimal die Woche in einer Tanzschule als „Orchester“ eingesetzt.

    In einem Saal des Hotels „Post“ im ersten Bezirk, wo die Schüler nach meinem Klavier übten, fand eine große Veranstaltung statt, bei der auch zwei beliebte Wiener Volkssänger auftreten sollten. Da der Pianist noch vom Vortag k. o. war, fragte der Veranstalter mich, ob ich aushelfen könnte. Nach einer kurzen Probe hinter dem Vorhang saß ich mit Lampenfieber vor dem Publikum. Die Sänger waren natürlich auch nervös. Der eine übersprang eine Textpassage, doch da ich mehr auf die Künstler als auf die Noten schaute, schaltete ich sofort, improvisierte ein paar Takte Zwischenmusik und führte das Duett wieder ins Gleis. Wie ich später erfuhr, hat das Publikum nichts gemerkt. Natürlich waren die beiden Sänger sehr froh und machten mir das Angebot, sie ständig zu begleiten. Da das Duo Svoboda und Ullrich sehr beschäftigt war und jeder vom Honorar ein Drittel bekam, verdiente ich nun mehr als im Büro.

    Mein Chef, der meine Neigung zur Zeichnerei unterstützte, kündigte mir auf meine Bitte. Als „Arbeitsloser“ konnte ich nun endlich meine Eltern überreden, mich an eine Kunstschule zu lassen. Damals sah ich in der Presse die ersten Zeichnungen des genialen Zeichners Theo Matejko, und es war vom ersten Tag an mein Wunsch, ihm nachzueifern. Auch Egon Erwin Kisch, dessen „Rasenden Reporter“ ich unzählige Male verschlang, hatte ich mir als Vorbild gewählt.

    Nach dem Besuch der graphischen Lehr- und Versuchsanstalt ging ich in die Wiener Kunstgewerbeschule, die unter der Leitung des großen Alfred Roller stand. Ich war Schüler Berthold Löfflers, eines Freundes von Oskar Kokoschka.

    Über die Schule, in der man mir für später eine Assistentenstelle in Aussicht gestellt hatte, wurde ich in die Schweiz als Gebrauchsgraphiker vermittelt. Bei meiner Ankunft in St. Gallen war die betreffende Firma allerdings längst pleite; man verschaffte mir jedoch umgehend eine Stelle in Zürich. Nach einem Jahr bekam ich das Angebot, das Atelier in einer großen Werbeagentur zu leiten.

    In Zürich nahm ich einige Sprachstunden bei einem gewissen James Joyce. In der ersten Stunde fand jeder Schüler auf seinem Platz die Visitenkarte des Lehrers, auf der etwa ein Dutzend seiner Ehrendoktor-Titel der berühmtesten Universitäten der Welt standen. Ich hielt dies im Hinblick auf das schäbige Aussehen des Mannes für einen billigen Reklameschwindel. Erst später musste ich beschämt erfahren, dass ich, wenn auch nur kurz, Schüler des berühmten Dichters von „Ulysses“ gewesen war.

    Als ich genügend Geld gespart hatte, ging ich zur Fortsetzung meines Studiums nach München. An einem windigen regnerischen Tag stand ich verlassen am Bahnhofsplatz, ohne zu wissen, an welche Schule ich nun eigentlich wollte. Auch hatte ich noch keine Unterkunft. Da trieb mir der Wind eine nasse Buchseite vor die Füße, welche wohl – es waren Erdbeerflecken darauf – als Einwickelpapier gedient hatte. Ich las die Verse von Wilhelm Busch:

    „Wenn wer sich wo als Lump erwiesen,

    so bringt man in der Regel diesen

    zum Zwecke moralischer Erhebung

    in eine andere Umgebung.

    Der Zweck ist gut, der Ort ist neu,

    der alte Lump ist auch dabei.“

    Dass mir daraufhin die Sonne geschienen hat, können Sie sich lebhaft vorstellen. Ich meldete mich an der Kunstgewerbeschule an und wurde nach einer Aufnahmeprüfung in die Klassen von Professor Emil Prätorius und Walther Teutsch aufgenommen.

    Nach zwei Jahren schickte ich an den Verlag Ullstein eine Zeichnung. Es war einer der schönsten Tage meines Lebens, als man mir mitteilte, dass die Zeichnung für die „Berliner Illustrierte“ angenommen war. Sei erschien als Rückseite der Silvesternummer 1932/33. Der Verlag bot mir an, nach Berlin zu kommen, wo ich am 1. Mai mit dem Zug auf dem Anhalter Bahnhof eintraf. Der Verlagsdirektor Szafranski verpflichtete mich mit der Auflage, dass ich auf Kosten des Verlages einige Jahre an der Kunsthochschule weiterlernen sollte, um dann bei der Illustrierten eingestellt zu werden. Der damalige Chefredakteur, Herr Korf, emigrierte übrigens einige Monate später nach den USA und gründete die Zeitschrift „Life“. Ich meldete mich also an der Kunsthochschule am Steinplatz an. Professor Ferdinand Spiegel, dem ich mit meinen 25 Jahren schon zu alt war, wollte mich erst nicht aufnehmen. Aber dann ließ er sich doch durch meine Arbeiten überzeugen. Er war ein großartiger Lehrer, Freund und Vater für uns, seine Schüler. Für mich war also ein Jugendziel in Erfüllung gegangen: Ich durfte neben Matejko in der damals größten Illustrierten der Welt Zeichnungen veröffentlichen.

    Die Aufgabe eines zeichnenden Reporters besteht darin, so zu berichten, dass beim Betrachter der Eindruck entsteht, dabei gewesen zu sein. Ich wurde zu verschiedenen Autorennen – auch in die USA – geschickt, ebenfalls zum Königsbegräbnis nach London und Windsor, um nur einige Anlässe zu nennen.

    Auch neue Erfindungen und Utopien real im Bild darzustellen, gehörte zu meinen Aufgaben. Sehr oft musste ich nach Plänen für Bauprojekte den späteren Fertigzustand zeichnen. Diese Gabe brachte mich später ein paar mal im Krieg mit der Abwehr in Schwierigkeiten. Da ich manchmal beispielsweise Panzer oder Flugzeuge, welche noch nicht gezeigt werden durften, verändert wiedergeben musste, stellte sich zuweilen nachträglich heraus, dass ich künftige Entwicklungen vorweggenommen hatte. Nach Ausbruch des Krieges wurde ich zu einer Propaganda-Kompanie eingezogen und einer Sonderstaffel zugeteilt. Ich war fast an allen Fronten und bei fast allen Waffengattungen eingesetzt. Am liebsten zeichnete ich aber Flugzeuge. Noch heute bin ich stolz darauf, dass viele dieser Zeichnungen schon damals in neutralen Ländern veröffentlicht wurden.

    Mein gegen Ende 1944 herausgekommenes Kriegs-Skizzenbuch war schnell vergriffen. Noch heute werde ich oft wegen dieser Arbeit angeschrieben, vor allem aus dem Ausland. Ich bin daher sehr glücklich, dass dieser vorliegende Nachdruck möglich wurde. Das Ende des Krieges erlebte ich in einem kleinen fränkischen Dorf. Eines Morgens wollte ich zu unserer Kompanie im Nachbardorf, als mich amerikanische Panzer, voll gepfropft mit deutschen Gefangenen, überholten. Ich schulte sofort auf Landarbeiter um und wohne bis heute fern der Städte.

    In dem Dorfe entfaltete sich damals eine rege Tätigkeit. Von den Zurückgebliebenen wurde ein Zeitschriftenprojekt entwickelt, eine der heute großen Illustrierten, bei der ich dann einige Jahre später weiterarbeitete. In den folgenden Jahren – und bis heute – habe ich auch rein gebrauchsgrafische Arbeiten gemacht, dabei allerdings immer Wert darauf gelegt, mich nur für erstklassige Produkte einzusetzen. Diese Einschränkung hat den Vorzug, dass im Laufe der Zeit aus der beruflichen Zusammenarbeit freundschaftliche Bindungen entstanden sind.

    Ich arbeite sehr gerne. Mein durchschnittliches Pensum sind 8 – 12 Stunden. Natürlich habe ich Fehlschläge einzustecken. Die Unzulänglichkeit zwischen Wollen und Können geht zwar an die Nieren, aber das Gefühl trotz des vorgerückten Alters noch Lebender sein zu können, macht mich sehr froh. Wenn es mir gelungen ist, zeichnerische Berichterstattung mit etwas Qualität zu machen, bin ich zufrieden.

    Oft werde ich nach meiner Meinung über moderne Kunst gefragt. Nun, ich stehe ihr, wo es sich um echte Qualität handelt, sehr positiv gegenüber.

    Das einzige Bild, das in meiner Werkstatt hängt, ist eine große abstrakte Malerei, welche ich mir von einem Kollegen gekauft habe und die mir jeden Tag Freude macht. Von den Malern unserer Zeit verehre ich vor allem Oskar Kokoschka, die geniale, vielseitige Kunst Picassos und Max Ernst. Natürlich habe ich auch für mich zum Spaß versucht, gegenstandslose Motive zu gestalten. Sie sind manchmal sogar gut gelungen, wären aber von meiner Hand gelogen. In einem Fernsehinterview sagte einmal ein konstruierender Künstler: „Realität ist unerträglich.“

    Er hat wahrscheinlich Recht.”

     

    Der kleine Unimog und sein großer Bruder

    Der kleine Unimog und sein großer Bruder

     

    Buch und Bild Unimog Literatur
  • Unimog 411 mit Schmidt-Vorbaufräse: Der Schnee kann kommen!

    Andreas Burren hat nicht nur einen Unimog 411 mit einer Schmidt-Vorbaufräse instand gestellt sondern darüber auch ein eindrucksvolles Video produziert. Er schreibt dazu auf Youtube: “Vor über 40 Jahren wurde diese Vorbaufräse VF 1H mit MB 6-Zylinder-Zusatz-Motor auf einen Unimog 411 aufgebaut und als eines der letzten solchen Exemplare ausgeliefert. Sie wird noch heute in betriebsbereitem Zustand gehalten und kommt ab und zu zum Einsatz. Die Fräsleistung ist imposant.”

    Das Gerät wird übrigens alle drei bis vier Montate von Andreas zur Probe laufen gelassen, um Standschäden zu vermeiden, denn der nächste Einsatz kommt bestimmt.

     

    Sackmann Unimog
  • 1972: Vorstellung des MB-trac 65/70

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    Bei meinen Recherchen für einen Bericht im Badischen Tagblatt zum letzten in Gaggenau gebauten MB-trac – ich gehe im Moment davon aus, es war ein 1600er – fielen mir auch einige Bilder von der Präsentation der “Neuheit” im Jahr 1972 in die Hände, die ich Euch nicht vorenthalten möchte. Die ersten drei Fotos zeigen den Messestand auf der DLG im Mai 1972 in Hannover. Die weiteren wurden wohl an anderer Stelle aufgenommen. Aber wo?

    Zum Abschluss noch eine frühe Auslieferung beim Tor 7 im Werk Gaggenau. Aber hier erst einmal zwei weitere Bilder von der Messe in Hannover:

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    Und wo war das?

    Zwischenmeldung: Romi Grünblatt hat im Hintergrund einen Hürlimann entdeckt. War es in der Schweiz?

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    Von Gaggenau aus in alle Welt:

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    Kindermann Unimog
  • Dezember 1991: letzter MB-trac aus Gaggenau

    Die Spezialisten Roland Kaufmann, Karl Detlefsen und Gustav Krettenauer 2010 bei einem Treffen in Landau vor einem MB-trac 1800 intercooler; rechts daneben ein MB-trac 1000, das letzte in Gaggenau gebaute Modell. - Foto: Wessel

    Die Spezialisten Roland Kaufmann (von links), Karl Detlefsen und Gustav Krettenauer 2010 bei einem Treffen in Landau vor einem MB-trac 1800 intercooler; rechts daneben ein MB-trac 1000 – Foto: Wessel

    Für Landwirte war er der “bessere Unimog”

    Vor 25 Jahren endete die unwirtschaftliche Produktion des MB-trac in Gaggenau

    Vor 25 Jahren, ganz genau am 17. Dezember 1991, verließ der letzte in Gaggenau gebaute MB-trac das Montageband. Es war ein MB-trac 1600, und er hatte somit 160 PS, denn bei der Typenbezeichnung kann man durch Weglassen der letzten Null auf die PS-Zahl schließen. Viele Landwirte trauern dem MB-trac noch heute nach, denn er war seinerzeit das Spitzenprodukt am Schleppermarkt. Insgesamt waren es in all den Jahren 41 365 Stück, die von Gaggenau aus in alle Welt vertrieben wurden – bei weitem zu wenig für eine wirtschaftlich vertretbare Fertigung.

    Bereits Ende der 1960er Jahre hatte der damalige Leiter der Unimog-Produktförderung, Gustav Krettenauer (Jg. 1930), erkannt, dass der eigentlich für die Land- und Forstwirtschaft entwickelte Unimog an seine Grenzen gekommen war. Dieser hatte sich als Straßen- und Geländefahrzeug zwar weltweit bewährt, aber die Landwirtschaft hatte sich immer mehr spezialisiert und verlangte nach Systemschleppern.

    Krettenauer, der als geistiger Vater des MB-trac gilt, erinnert sich: “Der Unimog hatte beispielsweise für die Landwirtschaft immer noch viel zu kleine Reifen, die Probleme machten, sobald es feucht und nass wurde. Für mich ist nach wie vor der MB-trac ein langsam laufender Unimog, der lediglich von der Zugkraft her wesentlich verbessert wurde und daher auch größere Räder hat. Die Radgröße war damals in der Landwirtschaft der Schlüssel für den Erfolg. Somit war der MB-trac für die Landwirtschaft besser geeignet, als es der Unimog je war. Man hätte daher seinerzeit den Unimog in der Landwirtschaft sterben lassen können.”

    Für die Prototypen galt noch die Forderung der kaufmännischen Geschäftsleitung unter Dr. Alfred Rummel, dass möglichst viele Unimog-Baugruppen verwendet werden sollten, um Entwicklungs- und Produktionskosten sowie die Teilevielfalt gering zu halten. Das Fahrzeug sollte zudem auf dem Unimog-Band montiert werden. Auch die Forderungen der Kunden nach einem zentralen Sitz mit besserer Sicht auf die Anbaugeräte sowie nach größerer Bereifung wurden umgesetzt.

    Plötzliche Hektik vor der Messe

    Und da der Prototyp 60 PS hatte, nannte man ihn A60. Dieser wurde im April 1969 fertiggestellt und hatte statt einer Fahrerkabine nur einen Überrollbügel. Weitere Versuchsfahrzeuge verfügten 1970 bereits über eine viersäulige sogenannte Überschlagskabine und im Folgejahr sogar nach entsprechenden Tests über eine vollständige Kabine.

    Aber das “Krettomobil”, wie es scherzhaft nach seinem Ideengeber benannt wurde, hatte nicht nur Befürworter, und so kam es im November 1971 zu einem Stopp der weiteren Entwicklung durch Vorstandsbeschluss. Die Prototypen wurden jedoch nur “eingemottet”. Nach Feierabend wurde sogar heimlich weiterentwickelt.

    Als durch Indiskretion bekanntwurde, dass der härteste Konkurrent des Unimog, der Kölner Schlepperhersteller Klöckner-Humboldt-Deutz, auf der Ausstellung der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft vom 28. Mai bis 5. Juni 1972 in Hannover die Vorstellung eines neuartigen Schleppers beabsichtigte, wurden die Pläne zum Bau des MB-trac reaktiviert. In Tag- und Nachtarbeit gelang es, auf der Ausstellung neben verschiedenen Unimog auch als weitere Neuheit auf Basis zweier Prototypen den MB-trac mit 65 PS zu präsentieren. Das Publikumsinteresse war überwältigend. Trotz weiterer Widerstände im eigenen Haus wurde bereits im August 1972 die Serienfertigung freigegeben, die im Juli 1973 begann.

    In den Folgejahren wurde die Fahrzeugpalette stetig erweitert und ab 1976 mit der schweren Baureihe immer leistungsstärker. Eine ganze Fahrzeugfamilie entstand, die ständig weiterentwickelt wurde. 1987 konnte eine komplett neu entwickelte Fahrzeuggeneration mit acht Grundtypen vorgestellt werden.

    Flaggschiff kommt nur auf 190 Stück

    Händler und Kunden waren wieder begeistert. Flaggschiff wurde 1990 der MB-trac 1800 intercooler mit 180 PS, von dem jedoch nur 190 Stück gebaut wurden. Der letzte in Gaggenau gebaute 1800er steht heute im Unimog-Museum.

    Der letzte in Gaggenau gebaute MB-trac 1800 intercooler steht im Unimog-Museum

    Der letzte in Gaggenau gebaute MB-trac 1800 intercooler steht im Unimog-Museum  Foto: Wessel

    All dies konnte Mitte der 1980er Jahre nicht darüber hinwegtäuschen, dass strukturelle Probleme in der Landwirtschaft zu verringerter Investitionsbereitschaft geführt hatten. Ein Konzentrationsprozess in der Landmaschinenindustrie war die Folge. Aus Sicht von Krettenauer wurden jedoch weiterhin vorhandene Chancen nicht genutzt und stattdessen vereinbarten die Vorstände 1986 mit dem aus seiner Sicht “schlechtestmöglichen Partner”, dem bisherigen Wettbewerber Klöckner-Humboldt-Deutz, eine Zusammenarbeit im Vertrieb und in Entwicklung. Hierfür wurden die Trac-Technik-Vertriebsgesellschaft mit Sitz in Gaggenau und die Trac-Technik-Entwicklungsgesellschaft mit Sitz in Köln gegründet.

    Es gelang der Entwicklungsgesellschaft in der Folgezeit nicht, einen marktfähigen Nachfolger für den intrac von KHD und den MB-trac von Mercedes-Benz zu entwickeln. Statt wie geplant bis zum Sommer wurde der MB-trac dann noch bis zum 17. Dezember 1991 in Gaggenau weiter gebaut.

    Michael Wessel im Badischen Tagblatt vom 28. Dezember 2016

    Anmerkung: Der letzte in Gaggenau gebaute MB-trac war ein 1600er. Im ursprünglichen Text wurde noch ein 1000er genannt.

     

    Buch und Bild Unimog Literatur
  • Unimog im Winterdienst

    Historische Fotos mit Unimog im Winterdienst erfreuen sich immer großer Beliebtheit. Hier zur Abwechslung einmal neuere Bilder:

    Unimog U1200, Baureihe 424 mit Silostreugerät und Schneepflug im Winterdienst

    Unimog U1200, Baureihe 424 mit Silostreugerät und Schneepflug im Winterdienst

    Unimog U1200, Baureihe 424 mit Silostreugerät und Schneepflug im Winterdienst

    Unimog U1200, Baureihe 424 mit Silostreugerät und Schneepflug im Winterdienst

    Unimog U1000, Baureihe 424 mit Schmidt Schneefräse im Winterdienst

    Unimog U1000, Baureihe 424 mit Schmidt Schneefräse im Winterdienst

    Unimog Baureihe 427 mit Schilcher Schneepflug und Behälterstreugerät im Winterdienst

    Unimog Baureihe 427 mit Schilcher Schneepflug und Behälterstreugerät im Winterdienst

    Unimog U1400, Baureihe 427 mit Schmidt Schneepflug und Silostreugerät im Winterdienst

    Unimog U1400, Baureihe 427 mit Schmidt Schneepflug und Silostreugerät im Winterdienst

    Unimog U1600, Baureihe 427 mit Schmidt Anbauschneefräse und Feuchtsalzsilostreugerät im Winterdienst

    Unimog U1600, Baureihe 427 mit Schmidt Anbauschneefräse und Feuchtsalzsilostreugerät im Winterdienst

    Unimog U1600, Baureihe 427 mit Schneepflug und Feuchtsalzsilostreugerät im Winterdienst

    Unimog U1600, Baureihe 427 mit Schneepflug und Feuchtsalzsilostreugerät im Winterdienst

    Unimog Baureihe 427 mit Schneefräse mit Pflugzuführung und Silostreugerät im Winterdienst

    Unimog Baureihe 427 mit Schneefräse mit Pflugzuführung und Silostreugerät im Winterdienst

    Unimog U1600, Baureihe 427 mit Schmidt Seitenschneeschleuder mit Pflugzuführung und Feuchtsalzsilostreugerät im Winterdienst

    Unimog U1600, Baureihe 427 mit Schmidt Seitenschneeschleuder mit Pflugzuführung und Feuchtsalzsilostreugerät im Winterdienst

    Unimog U1600, Baureihe 427 mit Schmidt Schneefräse und Feuchtsalzsilostreugerät im Winterdienst

    Unimog U1600, Baureihe 427 mit Schmidt Schneefräse und Feuchtsalzsilostreugerät im Winterdienst

    Unimog U1600, Baureihe 427 mit Schneeschleuder mit Pflugzuführung und Silostreugerät im Winterdienst

    Unimog U1600, Baureihe 427 mit Schneeschleuder mit Pflugzuführung und Silostreugerät im Winterdienst

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