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  • Unimog-Prospekt des Monats Mai 2018

    Titel des zweiten Unimog-Prospekts von Daimler-Benz aus dem Jahr 1951

    Unter Verwendung des reizvollen Titelmotivs des ersten Gaggenauer 20-seitigen Unimog-Prospektes wurden ebenfalls 1951 und 1952 Faltprospekte ausgegeben.

    Innenteil 1951

     

    Innenteil 1952

    Diese beinhalten im Wesentlichen die Einsatzfotos des Hauptprospektes. Dadurch wird deutlich, wie vielfältig der Unimog in der Land- und Forstwirtschaft eingesetzt werden kann.

    Auch diesmal ist in der Auflage von 1952 stolz die im Vorjahr errungene silberne Preismünze der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft abgebildet. Es war die höchste Auszeichnung der Gesellschaft, denn eine goldene Preismünze wurde nicht verliehen.

    Als besonders wesentlicher Vorteil des Unimog wird dabei seine Ladepritsche herausgestellt.

    Einige Fotos wurden bei der zweiten Auflage von 1952 ausgetauscht.

    Der Prospekt erschien auch in englischer, französischer und türkischer Sprache. Weitere werden vermutet.

    Sammlung Michael Wessel

    Buch und Bild Unimog Literatur
  • Etwas zum Schmunzeln

    Gerhard Hinrichs, langjähriger Werkstattleiter der früheren Unimog-Generalvertretung Hans-Henning Endres in Berlin, sowie Christoph Lehmann und Hans-Rüdiger Endres verdanken wir interessante Geschichten aus den ersten Unimog-Jahren. Der Cartoonist Dirk Meissner hat sie illustriert. 

     

    Wir freuen uns, dass Hans-Rüdiger Endres uns diese Reihe für eine monatliche Veröffentlichung im Newsletter zur Verfügung gestellt hat.

    27. bis 31. Dezember 1953

     

    Lehrstunde für einen Volkspolizisten

     

    Besonders aufreibend wurde die Überführung eines Anhängers, dessen Geradeauslauf bemängelt wurde. Er musste von Berlin zurück nach Wuppertal, zum Hersteller Blumhardt, gebracht werden. Dieses Manko sollte direkt im Werk korrigiert werden. Darauf hatte Hans-Henning Endres, der Chef der Unimog-Generalvertretung in Berlin, bestanden.

    Es kam alles zusammen, was diese Fahrt zu einem unvergesslichen Erlebnis

    machen sollte: tiefster Winter, der Unimog mit seinen 25 PS, dazu der gewaltige Dreiachsanhänger, den Hinrichs schon im Leerzustand auf circa sechs bis acht Tonnen schätzte. Das ergibt ein Leistungsgewicht, mit dem heute nicht einmal ein Schwertransport auf die Straße kommen würde.

    Zunächst die Rahmenbedingungen: geschlossenes Fahrerhaus – ein Glücksfall, denn darin war es wenigstens etwas wärmer als in den bisherigen Klappverdeckmaschinen. Der Straßenzustand mit Eis und Schnee verschärfte die Lage zusätzlich, und der junge Hinrichs verfügte noch über keinerlei „Langstreckenerfahrung“. Eine weitere Belastung war mangels Routine der Umgang mit dem Papierkram an der Interzonengrenze. Ein grundsätzliches Problem war, dass Hinrichs zu diesem Zeitpunkt noch nicht den „2er“-Führerschein für Lastkraftwagen besaß. Er hatte schlicht und einfach bis dahin keine Zeit gehabt, ihn zu machen.

    Hinrichs wollte unter diesen Umständen die Überführung nicht antreten. Daraufhin ließ Hans-Henning Endres ein Schriftstück aufsetzen, welches im Ernstfall dem Polizisten oder Grenzbeamten der DDR die Umstände erklären sollte. Zum Glück kam er nicht in diese Verlegenheit, sonst hätte die Sache wohl mit einen Festsetzen von Mann und Lastzug in der DDR geendet.

    Die Hinfahrt dauerte fast zwei Tage! Natürlich nicht unter Einhaltung der heutigen Lenk- und Ruhezeiten. „Ankommen“ lautete die oberste Devise. Schließlich war es kurz vor Silvester, und Hinrichs wollte vor Jahreswechsel wieder zurück in Berlin sein. Auf der Autobahn herrschte zeitweise Chaos. Es wurde kreuz und quer geparkt, die Glätte zwang zu Ausweich- und Überholmanövern, die heutzutage ausführlich in einem ARD- Brennpunkt gezeigt werden würden.

    In Wuppertal angekommen, wurde der Anhänger im Werk abgegeben. Allerdings war er am nächsten Tag nicht wie zugesagt fertig. Die Zeit drängte also, weil man – wie gesagt – Silvester zu Hause sein wollte.

     

    Auf der Rückfahrt, nachts bei Dunkelheit und Schnee, auf Höhe des Teutoburger Waldes, lief eigentlich alles ganz gut, bis Hinrichs in einer langen Gefällstrecke den Gang herausnahm – damals eine bei Berufskraftfahrern übliche Methode, um Zeit und Sprit zu sparen. In Anbetracht der Leistungsfähigkeit damaliger Bremssysteme aber umso haarsträubender, zumal bei Schneeglätte!

    Der mächtige Anhänger trieb den kleinen Unimog vor sich her, sodass sich Hinrichs nicht mehr zu bremsen traute. Das ausgekuppelte Getriebe heulte, wie nie zuvor gehört. Wo die Tachonadel stand? Danach zu sehen war nicht die geringste Zeit, obwohl es höchst interessant gewesen wäre, diesen Rekordwert zu notieren. Die Angst saß Hinrichs im Nacken, denn sehr wahrscheinlich hätte ein Bremsmanöver böse geendet, und der kleine grüne Frosch samt Anhänger und Fahrer wären womöglich in den ewigen Jagdgründen neben der Autobahn gelandet. Also ließ er das Gespann ausrollen. Klar, dass jetzt erst eine Zigarette fällig war.

    Nach dieser Aktion ging es hellwach weiter in die Nacht hinein. Nach rutschiger Fahrt schließlich am Kontrollpunkt Helmstedt angekommen, stellte er das Gespann aus Platzmangel im Halteverbot ab, was prompt einen brüllenden Grenzer auf der Bildfläche erscheinen ließ: „Wo parken Sie denn, das wird teuer“, schnauzte er. Vor Hinrichs innerem Auge lief das volle Behördenprogramm wegen des nicht vorhandenen Führerscheins 2 ab. Doch es kam anders – warum auch immer. Sage und schreibe eine DM wurde für diesen Strafzettel zu Hinrichs Erleichterung fällig. Die gefürchtete Frage nach den Papieren wurde nicht gestellt, wer sollte auch vermuten, dass jemand ein solches Gespann ohne entsprechenden Führerschein fährt.

    Mittlerweile war es der 31. Dezember, aber trotz Zeitdruck musste eine Schlafpause eingelegt werden. Die anstrengende Fahrt und der monotone Rhythmus aufgrund der Fahrbahnfugen auf der Transitstrecke forderten ihren Tribut. Hinrichs machte es sich im engen Fahrerhaus „bequem“. Nicht wirklich, wenn man weiß, wie wenig Platz in der Kabine des Froschauges war.

    Auf dem Wald von Schalthebeln wurde ein Sack ausgebreitet, um den „Liegekomfort“ zu erhöhen. Die Beinfreiheit wurde durch Herunterkurbeln der Seitenscheibe erreicht. Weckerstellen war nicht nötig, denn die zum Seitenfenster herausgestreckten Füße wurden schnell kalt, sodass es nicht zum gewünschten Erholungsschlaf kam.

    Auf der Transitstrecke überholte dann mehrfach ein Vopo (Volkspolizist der DDR) auf einem Motorrad. Nach dem dritten Überholmanöver kam die gefürchtete Kelle. Hinrichs Standardfrage „Bin ich zu schnell gefahren?“ war technisch bedingt ohne Gefällstrecke selten mit „Ja“ zu beantworten. Immerhin trug Hinrichs zu diesem Anlass wie üblich den grauen Kittel mit Mercedes-Stern, was ein gewisses Gegengewicht zur Uniform des Beamten darstellte.

    Dessen Besorgnis galt dem Unimog mit dem Anhänger. So ein kleines Auto kann doch nicht einen so großen Anhänger ziehen! Das war die Steilvorlage für einen Technikvortrag von Hinrichs. Der interessierte Vopo wurde immer neugieriger bei der Demonstration der Bremsanlage und dem gewährten Blick unter die Motorhaube. Zum Glück waren die Winker schon auf Verlängerungsstäben montiert, sodass sie zur Breite des Anhängers passten. Damit gab es keine begründete Kritik an dem Lastzug. Als der Vopo, wahrscheinlich als einer der ersten Bürger der DDR, bestens über den Unimog informiert war, wünschte er eine schöne Weiterfahrt und einen guten Rutsch ins neue Jahr.

    Endlich stand der Beendigung der ereignisreichen Überführung nichts mehr im Wege, und Hinrichs kam nach fünf Tagen und vier Nächten noch pünktlich zur Silvesterfeier zu Hause an. Den Jahreswechsel verschlief er allerdings.

    Im neuen Jahr sprach Hinrichs seinen Chef zum Thema Führerschein an: „Ich fahre nie wieder ohne Führerschein der Klasse 2!“ – was aber doch noch einmal passierten sollte.

    Buch und Bild Unimog Literatur
  • Unser Unimog-Kalendermotiv Mai

    Die Zeichnung von Hans Liska im Unimog-Kalender vom Mai 1956 zeigt den Alleskönner mit einem Front-Hackgerät.

    Dieses war eine Besonderheit, denn der Fahrer konnte im Ein-Mann-Betrieb arbeiten. Seine Sicht auf das Gerät wurde zudem durch eine mechanische Sitzerhöhung verbessert. Bei Traktoren, die das Hackgerät ziehen mussten, war ein weiterer „Steuermann“ erforderlich. Hinten ist noch ein Spurlockerer zu erkennen. Hauptanbieter waren die Landmaschinenfabrik J. A. Braun in Münster und die Maschinenfabrik Schmotzer G.m.b.H. in Windesheim/Bayern.

    Hier noch interessante Dokumente

     

    Im Unimog-Museum in Gaggenau ist ein Frontanbaugerät von Braun an einem Boehringer-Unimog zu sehen – Foto: Wessel

    Hierzu die Geräte-Freigabe Nr. 35.501 durch Daimler-Benz aus dem Jahr 1955, eine Preisliste der Landmaschinenfabrik Braun aus dem gleichen Jahr sowie ein dazu passender Prospekt.

     

     

     

    Und hier noch die Geräte-Freigabe 35.001.1 von 1955 für das Frontvielzweckgerät der Maschinenfabrik Schmotzer G.m.b.H. sowie ein Prospekt dazu vom September 1954.

    Kalenderblatt und Dokumente: Sammlung Wessel

    Henne Unimog
  • Jubiläumsfest 25 Jahre Unimog-Club Gaggenau e.V.

    Ein Wochenende lang wird gefeiert

    Am 15. Mai 1993 – also vor 25 Jahren – wurde der Unimog-Club Gaggenau bei Holzbau-Westermann in Kuppenheim gegründet . Und vom 15. bis 17. Juni, wird zwischen Unimog-Museum und ehemaligem Rotenfelser Freibad ein Wochenende lang gefeiert.

    Mehr als 50 Unimog-Freunde hatten am 15. Mai 1993 spontan ihre Mitgliedschaft erklärt. Ursprünglich war an einen Regionalclub gedacht, in dem nur Mitglied werden konnte, wer im Landkreis Rastatt oder Stadtkreis Baden-Baden wohnt. Denn dem bereits existierenden Unimog-Veteranen-Club im Münsterland wollte man keine Konkurrenz machen. Auf Druck von außen wurde diese Begrenzung aber noch im Gründungsjahr aufgegeben. Und so zählt der Club heute mehr als 6600 Mitglieder in 34 Ländern. Es war selbstverständlich, dass die Jubiläumsfeier in Gaggenau stattfindet – wo der Unimog 51 Jahre lang gebaut wurde.

    Der Unimog-Club Gaggenau (UCG) versteht sich als der größte Markenclub von Mercedes-Benz Classic. Unter dem Motto “Unimog trifft Gaggenau” sei das Jubiläumsfest zeitgleich eine Liebeserklärung an die jahrzehntelange Wiege des Universal-Motor-Geräts.

    Besondere drei Tage sollen es werden, wenn am Festwochenende in Gaggenau und Umgebung schon von weitem die herannahenden Unimog zu vernehmen sein werden. Knapp 500 Unimog-Enthusiasten haben ihr Kommen bereits angekündigt und werden die Festmeile in eine Bühne der Mercedes-Benz Nutzfahrzeuggeschichte verwandeln. Über 30 Partner und Förderer aus Region und Industrie unterstützen die Feierlichkeiten und das bunte Programm. Mercedes-Benz Special Trucks wird dabei als Hauptsponsor selbst die aktuellsten Unimog Baureihen auf dem Parkplatz des Unimog-Museum ausstellen.

    Martin Daum, Vorstand Daimler Trucks & Buses Daimler AG

    Dazu hat Martin Daum, Vorstandsmitglied der Daimler AG und in dieser Funktion Leiter der Geschäftsfelder Daimler Trucks und Daimler Buses die Schirmherrschaft über die Feierlichkeiten übernommen und wird am Jubiläumswochenende auch selbst zugegen sein, um seine Glückwünsche zu überbringen.
    „Eine wunderbare Erinnerung an 25 Jahre außergewöhnliches Engagement und Begeisterung für das bekannteste Nutzfahrzeug der Welt“ soll das Fest werden, betont dabei Rainer Hildebrandt, 1. Vorsitzender des UCG. Dafür umfasst das Programm einige Highlights: So gibt es an allen drei Tagen seltene Einblicke in das Mercedes-Benz Special Trucks Vorführgelände Ötigheim, zu welchem Shuttlebusse verkehren. In der neugebauten Werkstatt des Unimog-Museum wird ein Boehringer Unimog unter den Augen der Besucher zerlegt und wieder zusammengebaut, eine Fotoschau blickt auf die Geschichte des Unimog-Club, ehemalige Versuchsingenieure berichten an ausgewählten Strecken imMurgtal von Unimog Erprobungen der Vergangenheit und vieles mehr.

    Rennfahrerin Ellen Lohr am Steuer eines Rallye-Unimog  – Daimler AG

    Richtig Staub aufwirbeln werden diverse Rallye Teams mit Ihren hochgezüchteten Rennmaschinen auf Unimog Basis. Zu dieser Gelegenheit hat auch Ellen Lohr, Autorennfahrerin und mehrfache Teilnehmerin der Rallye Dakar ihr Kommen angekündigt.
    Das gesamte Wochenende über sorgt der FV Bad Rotenfels im Festzelt des UCG für das leibliche Wohl der Besucher, wo sowohl freitags als auch samstags in den Abendstunden mit Livemusik für beste Unterhaltung gesorgt wird. Und natürlich kommen auch Fußballfans auf ihre Kosten, beginnt doch an diesem Wochenende die Fußball Weltmeisterschaft in Russland.

    Weitere Informationen rund um den Unimog-Club Gaggenau e.V. und das große Jubiläumsfest finden Sie unter www.unimog-club-gaggenau.de.

    Besucher, die mit dem eigenen Unimog am großen Treffen teilnehmen wollen, finden dort auch die Anmeldeunterlagen.

    Badisches Tagblatt vom 15. Mai 2018 und Pressemeldung des Unimog-Club Gaggenau (UCG)

    Fotos: Daimler AG und UCG

    Beutlhauser Unimog Kommunaltechnik
  • Ältestes Fahrzeug aus Gaggenau rollt durch seine Geburtsstadt

    Nach einer Kundgebung zum 1. Mai rollte ein Konvoi mit Fahrzeugen, die in Gaggenau in den letzten 120 Jahren gebaut wurden, durch die Innenstadt. Hans-Peter Hegmann, von dem auch die tollen Fotos stammen, schrieb dazu im Badischen Tagblatt:

    “Am meisten Aufmerksamkeit erhielt gestern das älteste bekannte Fahrzeug aus der Gaggenauer Automobilproduktion: Nach dem Ende der Maikundgebung der IG Metall vor dem Rathaus fuhr es zusammen mit mehreren “Kollegen” aus dem Benz-Werk auf den Marktplatz. Der 1897 in den Gaggenauer Bergmanns Industriewerken gebaute “Orient-Express” ist die neueste Erwerbung des Unimog-Museums. Für dessen Vorsitzenden, Stefan Schwaab, ist der Kauf “wie ein Sechser im Lotto, mit dem wir Besuchern den Beginn der Automobilindustrie im Murgtal eindrucksvoll vor Augen führen können”.

    Die weiteren fahrbereiten Veteranen aus dem Museum waren ein Benz-Lkw mit Vollgummirädern von 1916, ein Bus von 1936 und ein Unimog aus den 1950er Jahren. Nach einer Stunde mit vielen Fragen zu den verschiedenen Fahrzeugen sowie Demonstrationen, wie früher Lkw-Motoren mit Manpower und einer Kurbel gestartet wurden, ging es auf Tour. Durch Fußgängerzone, Konrad-Adenauer- und Bismarckstraße bewegte sich der Konvoi als rollendes Museum in Richtung Heimat nach Bad Rotenfels.”

     

     

    Beutlhauser Unimog Kommunaltechnik
  • Unimog-Museum: Ausstellung Landwirtschaft eröffnet

    Als der Unimog die Höfe eroberte

    Hans-Peter Hegmann schreibt am 3. Mai im Badischen Tagblatt:

    Für echte Fans des Unimog ist und bleibt der Kleine der Größte. Das wurde am Sonntag bei der Vernissage zur Sonderausstellung “Vom Alleskönner zum Spezialisten” im Unimog-Museum Gaggenau wieder sichtbar. Im Fokus steht ein besonderes Einsatzgebiet oder eine spezielle Anwendung des Alleskönners.

    Allerdings geht es diesmal noch einen Schritt weiter: Der Ursprung des genialen Nutzfahrzeugs steht im Mittelpunkt.

    Die Ausstellung mit dem Thema “Der Unimog in der Landwirtschaft” führt die Besucher zurück an die Quelle. Mit dem Wiederaufleben der Landwirtschaft in der jungen Bundesrepublik erlebte diese einen großen Wandel. Waren vor dem Weltkrieg fast ausschließlich die menschliche Arbeitskraft und die Unterstützung durch Zugtiere die Hauptressourcen, standen diese nun nicht mehr in diesem Ausmaß zur Verfügung.

    Wie der ehemalige Produktverantwortliche für den Unimog im Benz-Werk Gaggenau und Gründungsmitglied des Unimog-Museums, Hans-Jürgen Wischof, in seiner Begrüßung erläuterte, war das Universal-Motor-Gerät bei seiner Vorstellung auf der ersten Nachkriegsausstellung der Deutschen Landwirtschaftlichen Gesellschaft (DLG) eine Sensation. Ein Ackerschlepper mit vier angetriebenen gleichgroßen Rädern, gefederten Achsen, Ladefläche, Beifahrersitz und 50 km/h Höchstgeschwindigkeit eroberte unter dem Namen Unimog die Höfe. Dazu kamen im Lauf der Zeit immer mehr Anbaugeräte für den landwirtschaftlichen Einsatz.

    Wulf Aurich, Produktmanager für den Unimog bei der Daimler AG in Wörth, zeigte die Ahnengalerie und die Entwicklungen vom ersten bis zum aktuellen Unimog in Zahlen und Bildern. Meilensteine waren die Einführung der Hydraulik, des ersten vollsynchronisierten Getriebes, der Doppelkupplung für die Zapfwelle, des ersten elektronischen Systems, der Reifendruckregelanlage und die kontinuierliche Erhöhung der Motorleistung.

    Die wichtigsten Einsatzgebiete in der Landwirtschaft sind heute Transport und Logistik, Häckseln, Pressen und Laden sowie Grünlandtechnik, leichte Bodenbearbeitung sowie Forstarbeiten und Wegebau im Wald.

    Bei einer Vorführung war ein Unimog mit einem aufgesattelten Vorläufer des Mähdreschers im laufenden Betrieb zu erleben. Allerdings wurden die Maiskolben von Hand in den Frontmäher des Unimog geworfen. Die ausgelösten Körner fallen heute noch auf der Ladepritsche in einen Sammelbehälter, ohne dass sie ein Mensch berührt hat – so wie bereits 1954. Weitere Unimog und Anbaugeräte können bis November bei Einsätzen rund um das Museumsgebäude bestaunt werden.

    Startbild von Hans-Peter Hegmann: “Der Unimog in der Landwirtschaft”: Ein Ackerschlepper mit vier angetriebenen gleich großen  Rädern ist in der Nachkriegszeit eine Sensation.”

    Hier noch einige weitere Bilder von Michael Wessel:

    Buch und Bild Unimog Literatur
  • Sonderausstellung im Unimog-Museum: Der Unimog in der Landwirtschaft

    Stand der Maschinenfabrik Gebrüder Boehringer 1948 auf der DLG-Messe in Frankfurt – Foto: Sammlung Scheidemann

    Sonderausstellung im Unimog-Museum: “Vom Alleskönner zum Spezialisten – Der Unimog in der Landwirtschaft”

    Im Unimog-Museum Gaggenau wird am Sonntag, 29. April 2018, die Unimog-Sonderausstellung „Vom Alleskönner zum Spezialisten – Der Unimog in der Landwirtschaft“ eröffnet. Sie geht bis zum 18. November 2018.

    Als der Unimog 1948 auf der ersten Nachkriegsausstellung der Deutschen Landwirtschaftlichen Gesellschaft (DLG) erstmals einer breiteren Öffentlichkeit präsentiert wurde, war er eine technische Sensation: ein Ackerschlepper mit einem völlig neuen Konzept mit zwei Sitzplätzen, Ladefläche, Allradantrieb, gefederten Achsen und 50 km/h Höchstgeschwindigkeit. Der als Antrieb vorgesehene Vierzylinder-Dieselmotor von Daimler-Benz mit 25 PS weckte Vertrauen. Die Boehringer-Mannschaft, die die Produktion des Unimog von Erhard & Söhne übernommen hatte, fuhr mit 150 Bestellungen im Gepäck nach Hause. Über 600 Unimog wurden dann ab Februar 1949 bei Boehringer in Göppingen gebaut.

    Nach Übernahme des Unimog-Geschäftes durch die Daimler-Benz AG 1951 entwickelten sich die Anwendungsmöglichkeiten des Unimog „explosionsartig“. Ein Prospekt aus dem Jahr 1953 zeigt cirka 60 Anwendungen des Unimog mit Geräten, Aufbauten, Anhängern etc. allein in der Landwirtschaft. Das Besondere daran war, dass mit dem Unimog-Konzept erstmals eine ganze Reihe von Arbeitsverfahren miteinander kombiniert und in den Markt eingeführt werden konnten, was den Unimog zum ersten System-Traktor in Deutschland machte.

    Die seit den 1960er Jahren einsetzende und bis heute andauernde Reduzierung der Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe führte zu größeren Flächen und bedurfte damit immer leistungsstärkerer Technik. Dem versuchte man zunächst mit dem U 406, dem U421 und schließlich der Schweren Baureihe Rechnung zu tragen. 1973 kam der MB-trac als Alternative zum Unimog in der Land- und Forstwirtschaft auf den Markt. Er gehörte und gehört auch 27 Jahre nach dem Ende des MB-trac-Programms zu den beliebtesten Ackerschleppern überhaupt. Wie der Unimog ist auch der MB-trac Kult.

    Bei den modernen Unimog liegt der Schwerpunkt in der landwirtschaftlichen Anwendung heute vor allem im Bereich wirtschaftlicher Transport (auf und abseits der Straßen), bei der Oberflächenbearbeitung wie dem Pflanzenschutz, der Düngung sowie dem Mähen von Gras und bei der Heuwerbung.

    Die vielgestaltige und wechselvolle Geschichte des Unimog in der Landwirtschaft wird in der diesjährigen Sonderausstellung von 1948 bis 2018 erzählt und durch Fahrzeug- und Gerätebeispiele erlebbar gemacht. Unter den Exponaten, die von Leihgebern aus ganz Deutschland zur Verfügung gestellt wurden, sind ein U 2010 mit 4-Punktanbau und Kipper mit Luftdruckbetätigung, ein U 2010 mit Hassia Hochkipper, ein U 401 mit Holder-Aufbauspritze, ein U 411 vom damaligen Daimler-Musterbetrieb “Murghof” in Gaggenau als Scheunenfund, ein U 1600 Agrar, ein U 2100 Agrar, ein MB-trac 800 mit Düngerstreuer, ein MB-trac 1800 intercooler mit Anbau-Maishäcksler, ein U 406 mit Schüttbehälter und Düngerstreuer, ein U 140 mit „terramatic“, ein U 500 mit Düngerstreuer, um nur einige Beispiele zu nennen.

    “Der Unimog in der Landwirtschaft” ist Thema der Sonderausstellung 2018 im Unimog-Museum – Foto: Daimler AG

    Die Fahrzeugausstellung wird ergänzt um technisches Begleit- und Werbematerial und zahlreiche Fotos und Filme. An insgesamt fünf Aktionstagen rund um die Themen Aussaat und Düngung, Pflanzenschutz, Ernte und Transport sowie zum ganz besonderen Thema MB-trac werden im Laufe der Ausstellung überdies noch viel mehr Fahrzeuge und Anbaugeräte zum jeweiligen Schwerpunktthema zum Teil auch im Einsatz vorgeführt, zum ersten Mal gleich am Eröffnungstag. An diesem Tag kommt auch die mobile Rampe des Museums zum Einsatz.

    Bei einem Aktionstag steht der MB-trac im Mittelpunkt – Foto: Daimler AG

    In verschiedenen Vitrinen sind Dioramen von Toon Versnick aus Belgien zu bestaunen. Und schließlich hat die Kreativabteilung gemeinsam mit dem Hersteller Wiking wieder ein attraktives Sondermodell entwickelt, das ebenfalls ab der Ausstellungseröffnung am 29. April erhältlich ist.

    Weitere Informationen zur Ausstellung und zum Begleitprogramm gibt es auf der Homepage www.unimog-museum.de

     

     

     

     

     

     

    Buch und Bild Unimog Literatur
  • Unimog-Museum: Oldtimer von 1897 kehrt nach Gaggenau zurück

     

    „Orient-Express“ von 1897 im Ziel der Oldtimer-Rallye London-Brighton 2009 – Foto: Tina Wessel

    Es ist schon ein ganz besonderer Glücksfall, dass dem Unimog-Museum das wohl älteste Fahrzeug aus Gaggenauer Produktion angeboten wurde: Ein Oldtimer mit dem Namen „Orient Express“ aus dem Jahr 1897 in Kutschenform und einem Einzylinder-Motor mit 6 PS.

    Karl Leib (li.) und Heinz Tiemayer ließen sich ausführlich in die Technik des Orient-Express einweisen, bevor sie diesen nach Gaggenau überführten. – Foto: Michael Wessel

     

    Ron Mellowship und Michael Wessel kurz vor der Überführung des Orient-Express Nr.  104 von Kent in den Schwarzwald. – Foto: Karl Leib

    Der Australier Ron Mellowship rettete den Orient-Express Nummer 104. Ein ausführlicher Bericht folgt demnächst hier (reimt sich sogar).

    In dem geplanten Erweiterungsbau des Museums, in dem neben weiteren Unimog und MB-trac auch die Industriegeschichte des Murgtals präsentiert werden soll, wird dieser Oldtimer das Glanzstück werden – von seiner Bedeutung vergleichbar mit dem Unimog-Prototypen 6, der heute bereits im Museum zu bewundern ist.

    Jetzt wurde der Orient-Express erstmals bei der Mitgliederversammlung des Vereins Unimog-Museum gezeigt. Dabei fand er große Beachtung und die Gäste waren begeistert, dass dieses einmalige Kulturgut nach 120 Jahren zurück an seinen Geburtsort gekommen ist.

    Sitzprobe – Foto: Alfons Braun

    Großes Interesse an dem Orient-Express-Wagen aus dem Jahr 1897 – Fotos: Michael Wessel

    Am 1. Mai wird diese spektakuläre Neuerwerbung in der Stadt Gaggenau vorgestellt. Nach dem Start um 11:45 Uhr an historischer Stätte, nämlich im Mercedes-Benz Werk, geht es in die Fußgängerzone und von dort weiter bis zum Unimog-Museum. Neben dem „Orient-Express“ nehmen weitere Schlüsselfahrzeuge am Korso teil: ein Benz-LKW von 1916, ein Bus von 1936, ein Feuerwehrauto von 1938, ein Unimog-S aus den 1950er Jahren und einer der letzten Unimog aus Gaggenau.

    Für die Finanzierung des Kaufs dieses einmaligen Kulturguts bittet die Stiftung Unimog-Museum um Spenden: Sparkasse Baden-Baden Gaggenau, IBAN: DE27662500300050055557.

    Buch und Bild Unimog Literatur
  • Der erste Unimog-Prospekt von Daimler-Benz 1951

    Titel des ersten Unimog-Prospekts von Daimler-Benz aus dem Jahr 1951

    Als Daimler-Benz 1951 von Gebrüder Boehringer den Unimog-Bereich übernahm, wurden auch eigene Prospekte erforderlich. Angelehnt an den prachtvollen Boehringer-Prospekt von 1950 – teilweise mit gleichen Texten und Fotos – wurde ein ebenfalls 20-seitiger Prospekt herausgegeben. Das Drängen auf den Weltmarkt wird daran deutlich, dass es ihn in verschiedenen Sprachen gibt.

    1952 wurde bei der zweiten Auflage stolz die Silbermedaille der DLG auf der Rückseite verewigt.

    Offensichtlich mit den „Original-Druckwerkzeugen“ druckte Daimler-Benz in den 1960er oder 1970er Jahren eine dritte Auflage. Sie ist am glänzenden Papier erkennbar.

    Letztendlich hat der Unimog Veteranen Club diesen Prospekt als Jahresgabe mit dem Vermerk „UVC REPRINT 1995“ hochwertig nachdrucken lassen.

    Hier einige Musterseiten aus dem Prospekt von 1951. Darunter gleich zu Beginn eine Seite mit zwei Bildern, auf denen Manfred Florus, der leider im April 2018 verstarb, zu sehen ist.

     

    Schon früh wurde der Unimog nicht nur für die Land- und Fortstwirtschaft angeboten.

    Oben ist Roland Feix zu sehen, der am 3. Januar 2018 seinen 90. Geburtstag feiern konnte.

    Buch und Bild Unimog Literatur
  • Vorstellung der Henne Nutzfahrzeug GmbH – Förderer der Unimog-Community

    Als Unimog-Generalvertreter der ersten Stunde ist Henne heute wie damals einer der erfolgreichsten Händler und Dienstleister für den Alleskönner.

    An insgesamt sechs Standorten im Süden und Osten Deutschlands betreut die Henne Nutzfahrzeuge GmbH Kunden und Fans des Unimog rund um die Themen Neu- und Gebrauchtkauf sowie Service und Ersatzteile.

    Blick in die Werkstatt

    Henne und der Unimog

    Die Vergangenheit von Henne und die Geschichte des Unimog sind eng miteinander verknüpft. Der Firmengründer Ernst Jakob Henne (* 22. Februar 1904; † 22. Mai 2005) war bereits erfolgreicher Generalvertreter, als der Unimog noch den Ochsenkopf trug. Das Unternehmen AUTO-HENNE lieferte allein 200 der 600 damals in Göppingen gebauten Boehringer-Unimog aus. Daraufhin schlug Ernst Jakob Henne die Übernahme durch die Daimler AG vor und bereitet damit den Weg für die Verlagerung der Unimog-Produktion nach Gaggenau.

    Ernst-Jakob Henne (1904 – 2005)

    Das Unternehmen heute

    Seit diesen ersten aufregenden Jahren schlägt das Herz der Firma Henne für den Unimog. Damals besonders im Süden Deutschlands aktiv, betreut die Henne Nutzfahrzeuge GmbH heute Gebiete in Bayern, Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg. Als Teil der Gruma-Gruppe ist die Firma in einen familiengeführten, mittelständisch geprägten Unternehmensverbund integriert und beschäftigt mehr als 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

    Bis heute versteht sich die Henne als erfahrener und zuverlässiger Partner bei allen Themen rund um den Unimog – egal ob Oldtimer, Youngtimer oder Neufahrzeug, ob Kauf, Miete, Restauration, Service oder Ersatzteile. Neben dem Kerngeschäft ist das Unternehmen einer der führenden Anbieter von Geräteträgern und allradgetriebenen Kleinlastkraftwagen. Im Jahr 2017 ist Henne außerdem mit der Marke JCB in den Handel mit Baumaschinen eingestiegen und baut diese Sparte seitdem systematisch auf.

    Unimog mit Leidenschaft

    Doch Henne verbindet mit dem Unimog nicht nur Geschäft, sondern auch eine ganz besondere Leidenschaft. Aus diesem Grund werden immer wieder besondere Projekte und Aktionen umgesetzt. Im Betrieb in Martinsrieth (Sachsen-Anhalt) wird zum Beispiel der Firmeneigene Unimog restauriert und filmisch begleitet: https://www.youtube.com/watch?v=UpF0RGUPxUQ

    Die jüngste Aktion führte das Henne-Team auf den Brocken, auf dessen Gipfel bei traumhaftem Wetter vier Unimog-Generation aufeinander trafen: https://www.youtube.com/watch?v=yeZqcHhaZOc

    Arbeiten bei Henne

    Die Henne Nutzfahrzeuge GmbH ist stets auf der Suche nach neuen Talenten. Aktuell sind besonders Nutzfahrzeug-Mechatroniker (m/w), Mechatroniker (m/w) für Land- und Baumaschinen, Serviceberater (m/w) und Lageristen (m/w) gefragt.

    Auch Bewerbungen für eine Ausbildung bei Henne, egal ob technisch oder kaufmännisch, sind in jedem Betrieb willkommen.

    Alle Stellenangebote findet Ihr hier: http://www.henne-unimog.de/de/karriere.html

    Ansprechpartner zu allen Unternehmensbereichen findet Ihr hier:

    http://www.henne-unimog.de/de/ueber-uns/ansprechpartner.html 

    Henne und die Unimog-Community

    „Wir unterstützen die Unimog-Community, weil sie genau das ist, was den Unimog stark macht. Der Austausch über das Forum, der familiäre Zusammenhalt bei Treffen oder in den Regionalgruppen und die leidenschaftlichen Anstrengungen des Museums sind beispiellos und etwas ganz besonderes. Wenn wir auch etwas in die Familie einbringen können, dann tun wir das natürlich!“

     

     

     

     

    Sackmann Unimog